Presseerklärung 13.09.2018

Massenräumung der Hambacher Forst Besetzung, große Solidaritätsproteste

Heute hat der Kampf um den Hambacher Forst einen sich seit langer Zeit ankündigenden Höhepunkt erreicht.

Früh am Morgen hat die Polizei ihre Einsatzkräfte aus ganz Deutschland mobilisiert. und fingen an, mit Räumungspanzern, Wasserwerfern, Kletterpolizist*innen und technischen Einheiten die bisher größte Eskalation vorzubereiten: das Fortfahren der Räumung des Besetzungscamp für Klimagerechtigkeit.

Es war von Anfang an klar (auch weil uns bis dahin Informationen darüber erreicht hatten), dass der Tag den größten Polizeieinsatz in der Geschichte NRWs mit sich bringen würde.

Die Polizei kam von der Secustraße über den Osteingang, bei der Deathtrap/Lollipop Besetzung und musste erst eine Sitzblockade katholischer und evangelischer Pilgerer räumen, bevor sie mit der Räumung der ersten Barrikade beginnen konnten, was einige Stunden dauerte. Nachdem sie die BesetzerInnen der ersten Barrikade (Ein Tripod und ein Monopod) festgenommen hatten und einen protestierenden Menschen gewaltsam angegriffen hatten, konnten sie mit der Räumung der zwei Bäumhäuser am Eingang (Deathtrap und Lollipop) weitermachen. Kurz nach Mittag drang die Polizei in den nördlichsten Teil der Besetzung (genannt “der Norden”) ein. Dort begannen sie Menschen aus Hängematten sowie Baumhäuser zu räumen. Die Räumung wurde den ganzen Tag über fortgesetzt und die Polizei war in allen Teilen des Waldes sehr stark präsent.

Als Protest gegen die Räumung der Waldbesetzung, die gewaltvolle Eskalation der Polizei und die Rodung des Waldes trotz des offiziell verkündeten Rodungsstopps bis zum 14. Oktober, lief eine Demonstration von 1600 Menschen aus dem nahen Dorf Buir Richtung wald. Ein weites Spektrum von Menschen aus der ganzen Region, Kinder genauso wie Senioren zeigten ein starkes Zeichen der Solidarität mit den AktivistInnen des Hambacher Forstes. Als die Demonstration die Mahnwache erreichte, verbot die Polizei der Demonstration weiter zu gehen. Entgegen der Anweisungen der Polizei fuhr die Versammlung fort, sich in Richtung des Wiesencamps zu bewegen und eine Gruppe von ca. Hundert Leuten schaffte es so, durch die Polizeiketten zu brechen und mit Unterstützung der “Aktion Unterholz” in den Wald zu gelangen, um dort die Ausrüstung von Polizei und RWE zu blockieren.

Auch wenn heute die ersten Baumhäuser geräumt und AktivistInnen verhaftet wurden, auch wenn jetzt gerade Teile des einzigartigen Ökosystems dieses Waldes zerstört werden, war die Botschaft dieses Tages so klar und hell wie ein Lagerfeuer in der Nacht: Die Bewegung ist stark, wird immer weiter gegen die Ungerechtigkeit des Staates und den Energieriesen RWE kämpfen und wird sich auf jeden Fall weiter für Klimagerechtigkeit im rheinischen Braunkohlerevier und in ganz Deutschland einsetzen!

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Soliaktionen und Demonstrationen

Wir kommen bei all den Solidemos, -kundgebungen, -fotos, -anschreiben, -aktionen, -spaziergängen, -bannern gar nicht hinterher! Danke euch allen! Organisiert euch selber und seid dabei, wenn es bei euch zu Hause  das nächste Mal heißt: Hambi bleibt!

4. Oktober

16:30 Köln, Stüttgenweg 2 Demo „Wir sind niedlich, was seid Ihr?“

 

23. September
11:30 Hambacher Forst: Waldspaziergang
11:30 Hamburg, U-Bahn Sternschanze-Messe

14.September
14:30 Essen, Willy-Brandt-Platz, Mahnwache
14:00 – 16:00, Dresden, Prager Straße: Solidemo HambiBleibt
17:00 – 19:30 Demo von Buir Bahnhof zum Wald
17:00 Hambi Solifest und Konzert in Düren an der Christuskirche hinter dem Stadtcenter
18:00 Kassel, Königsplatz: HambiBleibt Asamblea am Obelisken, Infos, Empörung, Wut und Mut kanalisieren
18:00 Stuttgart, Schlossplatz: Solidemo Hambacher Forst und Kohlausstieg
18:00 Hambi Bleibt! Demo in Frankfurt, Kaisersack, ab 19:00 Mahnwache mit Aktionen am Willy-Brandt-Platz.
18:00 Cottbus, Altmarkt am Brunnen: Mahnwache

15. September
13:00 Köln/Buir Aktion Unterholz (Treffpunkt zur Anreise 13 Uhr Hbf Köln)
14:00 Osnabrück, Theodor-Heuss-Platz: Endcoal Demonstration in Solidarität mit dem Hambacher Forst
15:00 Pödelwitz bei Leipzig, Kirche: Pödelwitz und HambiBleibt Soliaktion
20:00 Backnang bei Stuttgart, Mühlstraße 3, Juze: Solikonzert

16. September
11:30 Hambacher Forst: Wald statt Kohle, Waldspaziergang
12:00 Hambacher Forst: Aktion AufBäumen gegen Kohle
15:00 Freiburg, Platz der alten Synagoge: Demo für den Erhalt des Hambacher Forstes
14:00 Paris Place de la Concorde: Soutien pour la Forêt de Hambach, manif

19. September
18:00 Kiel, Asmus-Bremer-Platz
18:00 Tübingen, Marktplatz, Demo übers Lustnauer Tor zum Epplehaus

20. September
08:00 – 17:00 Wien, Gauermanngasse 2-4, vor der Deutschen Botschaft, Demo

Gedenkveranstaltungen für den im Hambacher Forst verstorbenen Menschen siehe hier.

Falls eure Veranstaltung hier aufgeführt werden soll, bitte eine Mail an hambacherforst@nullriseup.net schreiben.

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PRESSE MITTEILUNG ZUM 11.09.18

Über mögliche “Sicherheitsstreifen” und einen angeblichen Molotov Angriff

Die Regierung von NRW, nutzt wie es scheint, jeglichen Vorwand, um ihre Zerstörung des 12.000 Jahre alten Hambacher Forstes zu legitimieren.

Uns erreichten Informationen, dass die Polizei, trotz des Rodungsstopps bis zum 14ten Oktober, es in Betracht zieht so genannte „Sicherheitsstreifen“, entlang der L276 auch bekannt als Secu Straße zu roden. Das würde bedeuten, dass die Polizei mehrere Meter breit, das gesamte Unterholz des Waldrandes rodet.

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Pressemitteilung – 06.09.18

Räumung geht weiter, Tag X wurde ausgerufen

Heute setzte die Polizei von NRW die zerstörerischen Vorbereitung des Waldes (Räumung von Bodenstrukturen und Barrikaden) für die kommende Räumung fort. Die Polizei stürmte den Wald um 8 Uhr morgens um Traversen und Brücken zu kappen und Baumhäuser zu isolieren.

Im darauf folgenden Versuch, den Stelzenbau „Simona“ zu räumen, wurde von RWE Arbeiter_innen mitten in „Oaktown“ ein Haselbaum gefaellt.

Als Reaktion auf die Fällung des ersten Baumes riefen die am Aktionsbündnis teilnehmenden Organisationen den „Tag X“ aus.

Kurz nach der Ankündigung von „Tag X“, welche landes- und weltweit verbreitet wurde, verließ die Polizei den Wald. Sie hatten zwar sämtliche Bodenstrukturen zerstört, doch die Aktivist_innen hatten nun wieder die Möglichkeit, sich frei zu bewegen und Strukturen neu aufzubauen.

Die Ankündigung von „Tag X“ markierte den Beginn einer neuen Phase im Kampf um den 12.000 Jahre alten Hambacher Forst. Morgen werden hunderte Aktivist_innen dem Kampf beitreten, nicht zuletzt auch durch die Unterstützung von „Aktion Unterholz“, welche versprachen ein Wochenende des Widerstandes einzuleiten, um den Hambacher Forst in Form von Massenaktionen des Zivilen Ungehorsams zu unterstützen. Sie werden Polizeiketten durchbrechen und RWE und Polizei Equipment blockieren.

Trotz der hohen Wahrscheinlichkeit, dass die Polizei am morgigen Tag wieder präsent ist, besteht die Chance, dass sie sich zurück halten. In diesem Fall wird Aktion Unterholz den Kampf in anderen Formen unterstützen (Wiederaufbau von Barrikaden und Bodenstrukturen).

Um 15:00 gaben die verschiedenen am Aktionsbündnis teilnehmenden Organisationen im Kampf um den Erhalt des Hambacher Forstes eine Pressekonferenz, um die aktuelle Lage den regionalen, nationalen sowie auch internationalen Medien mitzuteilen.

Sie kritisieren das gewaltsame Vorgehen der Polizei, sowie den Schutz der Interessen des Kohle- und Kapitalgiganten RWE. Sie verurteilen den Innenminister von NRW, Herbert Reul (CDU) dafür zu solchen Aktionen aufgerufen zu haben.

Des Weiteren stellte Ende Gelände ihren neuen Aktionsplan für Ende Oktober vor, welcher dieses Jahr Lock-Ons beinhaltet, was auch eine Reaktion ihrerseits auf die stetig extremer werdende Situation im Kampf um den Hambacher Forst zeigt.

Während die 6 Aktivist_innen, welche am 05.09 festgenommen wurden, wieder in Freiheit sind, startete im Amtsgericht Düren der erste Prozesstag zum Fall „Kim Neuland“. In besagtem Fall geht es um die Festnahme und 17tägige Haft der/des Aktivisti Maya (öffentlich bekannt als „Kim Neuland“) am 17ten Dezember 2016, im Zusammenhang mit dem Kampf um den Hambacher Forst.

Der Prozess wird am 14ten September fortgesetzt.

Die Repression gegen Klimaaktivist_innen, welche für den Erhalt des Waldes und gegen die kapitalistische Förderung der dreckigen Braunkohle kämpfen, besteht weiterhin, doch bis die Rodung des Waldes permanent gestoppt und die kapitalistische Ausbeutung des Planeten gestoppt ist, wird der Widerstand ebenfalls bestehen!

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einseitige Eskalation?!

„Wenn das so weitergeht mit der einseitigen Eskalation, wird das bitter enden.“

Wir sind überrascht, dass Robert H., der Kontaktpolizist, die aktuelle Taktik der Polizei so realistisch einschätzt. Denn mit „einseitige Eskalation“ kann er nur diese gemeint haben. Dieses Zitat stammt vom Abend des 25. August, ist also eine Woche alt. Ebenso alt ist der erste Teil dieses Textes. Durch die Ereignisse der letzten Woche verstärkt sich die Aussage jedoch vielfach.

Am Mittwoch, dem 22.8. wurde ein Kleinbus kontrolliert, wobei die Polizist*innen sich dem Auto nur mit gezogener Schusswaffe näherten und von Anfang an aus wenigen Metern Entfernung mit dieser auf die Köpfe der beteiligten Personen, sowie auf Insassen eines weiteren angehaltenen Autos zielten.

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Macht euch bereit, Räumung verhindern

MÖGLICHE RÄUMUNG IM HAMBACHER FORST

Wir gehen aktuell davon aus, dass es im Forst zwischen dem 22.08. und dem 22.09. zu großen Räumungen kommen kann, bis hin zu einer Räumung der Besetzung. Die größte Stütze dieser Annahmen sind uns zugespielte Informationen, die sich gezielt auf diesen Zeitraum festlegen.

Was lässt uns so sicher sein?

In den vergangen Wochen kam es immer wieder zu Polizeieinsätzen, bei denen auch Kletterpolizist_innen, Grubenwehr und RWE-Personal anwesend waren. Es wurden Koordinaten gesammelt, Baumhäuser abfotografiert und kartiert, sowie so viele Informationen über die Baumhäuser zusammen getragen wie möglich. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich die Polizei und RWE einen Überblick der Lage verschafft um dann zeitnah räumen zu können.

Vergangene Polizeieinsätze:

Montag, 30.Juli: Fototour der Polizei im Forst

Montag, 06.August und
Donnerstag, 09.August:
Polizei im Wald

Auch Montag 13. August, sowie tägliche Polizeipräsens am Bahnhof und Tagebauumfeld mit jeweils mehreren Wannen.

Wir brauchen euch jetzt! Die Zeit läuft gerade gegen uns und wir haben noch viel für eine Verhinderung der Räumungen vorzubereiten. Bereitet euch vor, kommt am besten sobald wie möglich in den Wald und sprecht mit eurer Bezugsgruppe, falls ihr eine habt. Egal ob du dich Räumungen direkt in den Weg stellen willst oder dich lieber auf eine Art beteiligst die dich nicht in Gefahr bringt, jede_r kann auf ihre_seine Art helfen. Ihr könnt uns unterstützen, egal ob ihr nur für ein paar Stunden, einige Tage oder die gesamte Rodungssaison da seid.

Ob friedlich oder militant, wichtig ist der Widerstand.

 

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Mobi und Brand Trilogie in Berlin!

Zum Katerkino zeigen wir euch die BRAND-Trilogie, über Braunkohle und
Widerstand im Rheinland.
+ Infoveranstaltung und Mobi für die kommende Rodungssaison im Hambacher
Forst.
+ Antirepressions Solitresen für Betroffene ausm Hambi

Wie immer:
Eintritt frei
Macker, Faschos, Homo- und Transfeinde können zuhause bleiben.
Keine Drogen, keinen Hartalk.

 

Neu: Trailer BrandIII: https://www.youtube.com/watch?v=iXMP92w_pJE&feature=youtu.be

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