PRESSE MITTEILUNG ZUM 11.09.18

Über mögliche “Sicherheitsstreifen” und einen angeblichen Molotov Angriff

Die Regierung von NRW, nutzt wie es scheint, jeglichen Vorwand, um ihre Zerstörung des 12.000 Jahre alten Hambacher Forstes zu legitimieren.

Uns erreichten Informationen, dass die Polizei, trotz des Rodungsstopps bis zum 14ten Oktober, es in Betracht zieht so genannte „Sicherheitsstreifen“, entlang der L276 auch bekannt als Secu Straße zu roden. Das würde bedeuten, dass die Polizei mehrere Meter breit, das gesamte Unterholz des Waldrandes rodet.

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Stellungnahme zu Behauptungen über Tunnelsysteme

Die Rheinische Post (RP) hat am Samstag einen Artikel veröffentlicht, in dem sie über angebliche Tunnelentdeckungen im Hambacher Forst berichtet (1). Unter Berufung auf interne Dokumente von Polizei und NRW-Innenministerium skizziert sie ein Bild von einem Tunnelsystem kaum vorstellbaren Ausmaßes. Ein anonymer „leitender Polizist“, der in dem Artikel zitiert wird, fühlt sich „an die unterirdischen Anlagen während des Vietnamkriegs“ erinnert. Die Polizei dementierte per Twitter, die RP bekräftigte die Aussagekraft ihrer Quellen. Der Vorgang hat viel Spott für die RP ausgelöst und auf Twitter den Hashtag #Tunnelgate in Umlauf gebracht. Er wirft aber auch zwei wichtige Fragen auf: 1. Was sind die Fakten? und 2. Woher kommen die Fehlinformationen?

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Über Polizeigewalt

ACHTUNG TRIGGERWARNUNG:

Sie passiert und sie passiert immer wieder. Polizeigewalt. Polizeigewalt ist gleich Staatsgewalt. Im Hambacher Forst und überall. Überall da, wo Menschen sich zusammentun, um gegen bestehende, veraltete Verhältnisse vorzugehen. Überall da, wo Ungerechtigkeit passiert, die von Gesetzen gedeckt und somit legal, aber in den Augen einer immer weiter wachsenden kritischen Masse nicht legitim ist.

Überall da, wo Minderheiten systematisch ausgegrenzt werden, so dass Gewalt gegen diese oft sogar gesellschaftlich als legitim angesehen, zumindest aber eher protestlos hingenommen wird – z.B. Gewalt gegen Sexarbeiter*innen, Angehörige ethnischer Minderheiten, drogenabhängige Menschen, Menschen ohne festen Wohnsitz, die auf der Straße leben.

Auch politisch aktive Menschen werden in verschiedensten Kontexten immer wieder Opfer von Polizeigewalt.

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Pressemitteilung 05.09.2018

RÄUMUNG DER BODEN- UND BLOCKADESTRUKTUREN IM HAMBACHER FORST

Im Moment räumen RWE Mitarbeiter_Innen in Zusammenarbeit mit der Polizei NRW Bodenstrukturen  und die Blockadevorrichtungen  auf den Zufahrtswegen der Hambacher Forst Besetzung.

Seit 7:30AM, greifen die Polizeikräfte im Auftrag von RWE brutal die Strukturen des Protestcamps an und eskalieren weiter die Lage in dem Streit um den 12.000 Jahre alten Wald.

Die Hütten, Zelte und improvisierten Unterkünfte, die von den Kräften des deutschen Staates zerstört werden, fungieren nicht nur als Basis für die Organisation des Widerstands, sondern auch als Lebensraum für eine große Gruppe von Menschen. Die repressive Polizeiaktion ist daher nicht nur ein Angriff auf die Bewegung für den Erhalt des Waldes und für Klimagerechtigkeit, sondern ein Angriff auf Freiräume weltweit und Alternativen zum kapitalistischen System.

Die Zerstörung der Bodenstruktur, beinhaltet auch die Räumung von besetzten Barrikaden, sogenannten „Tripods“ (Dreibein) wo sich Aktivist_Innen anketten, um so die Räumung der Polizei  zu erschweren.

Diese gewaltsame Eskalation der Polizei folgt dem Ruf des Innenministers NRW Herbert Reul (CDU) auf eine Politik der „Null-Toleranz“ gegenüber den Klimaaktivisten_Innen im Wald. Auf diese Weise schützt Herbert Reul aktiv die Interessen des Energiekonzerns RWE und der Kohlelobby, und trägt nicht deeskalativ zu dem Konflikt bei.

                 

Foto: https://twitter.com/SWeiermann

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Und ihr glaubt wirklich, dass ihr den Wald so retten könnt? | Ein Brief

„Und ihr glaubt wirklich, dass ihr den Wald so retten könnt?“ Früher oder später kommt sie immer, diese Frage, von Journalist*innen, Verwandten, alten Freund*innen. Bei meiner Antwort wandelt sich deren bereits kritische Miene in pures Unverständnis: denn ich glaube nicht zwingend, dass wir den Hambacher Forst bewahren können – warum also kämpfe ich weiter darum, investiere Energie und Lebenszeit, riskiere juristische Verfolgung und das Erfahren von Gewalt durch Polizei und Security-Personen?

Lasst mich versuchen, es zu erklären.

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29.08.2018 17:00 – 19:00 Demo von Buir zur Wiesenbesetzung im Hambacher Forst

Nach der Zerstörung eines Großteils der Wiesenbesetzung durch die Polizei rufen wir zu einer Demo gegen staatliche Willkür und für den Erhalt des Hambacher Forstes auf.

Am Dienstag hat die Polizei das Wiesencamp brutal geräumt, mehrere Gebäude zerstört, Wasser, Werkzeug und andere Infrastruktur entwendet und auch vor persönlichen Gegenständen wie Zelten, Schlafsäcken, Kameras nicht Halt gemacht.
Alle auf der Wiese Anwesenden erhielten Platzverweis – und dies auf einem Privatgrundstück und ohne dass der Besitzer der Wiese darüber informiert wurde. 15 Personen wurden willkürlich festgenommen und der Zugang zur Wiese sowie dem öffentlich zugänglichen Wald wurde den ganzen Tag verwehrt. Das ist völlig unverhältnismäßig!
Damit versucht die Landesregierung NRW den Widerstand zu kriminalisieren und zu zermürben, denn das Wiesencamp ist wichtige Infrastruktur des Widerstands im Hambacher Forst.

Aber wir lassen uns das nicht gefallen! Wir lassen uns davon nicht aufhalten!
Gemeinsam werden wir mit Vielen kraftvoll in einem Demonstrationszug zur Wiese ziehen und für den Erhalt des Hambacher Forstes und damit für Klimagerechtigkeit protestieren.
Gemeinsam werden wir die Rodungen verhindern und den Hambacher Forst retten!

Ort: Buir Bahnhof (Open Street Map)
Zeit: 17:00 Treffpunkt, 17:30 Uhr Beginn der Demo
Abschlusskundgebung: ca. 18:30 Uhr

Im Anschluss an die Demonstration wird es im Wiesencamp Essen geben und die Wiese dadurch kollektiv wieder belebt.

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Hambi Support Fahrradtour

folgende Mail erreichte uns:

MS goes Hambi – Hambi bleibt!

Eigentlich wollten wir diesen Sommer eine Fahrradtour ans Meer machen. Durch die Nachrichten der letzten Tage über die anstehenden Räumungen des Hambacher Forsts haben wir unsere Route nun allerdings ein kleines bisschen geändert: Wir wollen von Münster zum Hambacher Forst fahren und dadurch Solidarität mit den Aktivist*innen zeigen. Nachdem wir schon so häufig gedacht haben „Eigentlich müsste man mal etwas tun…!“, tun wir jetzt etwas und schwingen uns auf unsere klapprigen Hollandräder!
Einerseits wollen wir während der Tour mit Hambi-Fähnchen am Fahrrad Aufmerksamkeit für den Hambacher Forst und die drohende Rodung schaffen, andererseits erhoffen wir uns ein Bild von der Situation vor Ort zu bekommen.

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Zusammen gegen die alte Welt! Komm in die Hambacher Forst Besetzung!

Es ist ernst, die Räumung der Hambacher Forst Besetzung rückt täglich näher.

Seit nun drei Tagen herrscht dauerhaftes Polizeiaufgebot im Wald. Die Polizei hat mittlerweile alle Zufahrtswege geräumt und hat in den Umliegenden Orten bereits schwere Maschinen bereitgestellt (Wasserwerfer, Räumpanzer, etc,…)
Doch es ist noch lange nicht vorbei! Es ist noch kein Baumgefallen und mit eurer Hilfe wird das auch so bleiben. Tag X ist noch nicht gekommen, doch die Gesamt Situation wird auf Dauer an den Kräften der Aktivist_innen zehren, deswegen ist euer Support wichtiger den je.

Jeder Mensch der zu uns kommt Empowert uns weiter zu kämpfen.
Hambacher Forst Verteidigen! Jetzt!

Verbreitet den Aufruf schreibt Freund_innen eine SMS und kommt in den Hambacher Forst.

Weitere Aktions Möglichkeiten:

Aktion Unterholz:
https://aktion-unterholz.org/

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Jetzt erst recht – ein neues Baumhaus

Gestern hat die Polizei ein Haus konfisziert. Viele Hände hatten es gebaut, viele Kinderhände hatten es bemalt. Zuerst wurde versucht, das bunte Haus zu konfiszieren, weil es unsicher geladen sei. Als klar wurde, dass die Ladung nicht zu bemängeln ist, war die Argumentation, mit dem bunten Haus sei eine Ordnungswidrigkeit geplant. Zeitweise blockierten 100 Polizist*innen eine Tankstelle, über 5 Stunden wurde der Lastwagen aufegahlten. Was ist so gefährlich an einem gemeinsam gebauten Haus? Was ist so gefährlilch an den bunten Farben, mit denen es die Kinder bemalt hatten?

Die Gefahr besteht darin, dass das bunt bemalte Haus eine Wahrheit gesprochen hat, die verborgen bleiben soll. Die Wahrheit, dass wir längst viele sind, die wissen, dass es so nicht weiter geht. Die Wahrheit, dass viele bereit sind, ihre Körper der Zerstörung dieses Planeten entgegen zu stellen, auch wenn sie Angst haben. Angst verhaftet zu werden, Angst Pfefferspray abzukriegen, Angst dass ihnen wegetan wird.

Doch etwas anderes ist stärker geworden. Es ist die Angst davor, dass unser Planet, unsere Lebensgrundlage für immer zerstört wird. Es ist die Ablehnung dagegen, dass andere für unseren Lebensstil leiden müssen, und es ist auch die Hoffnung darauf, anderes zu leben. Die Hoffnung auf eine Welt, in der wir gemeinsam Dinge aufbauen, in der die Häuser bunt bemalt sind und wir in einer intakten Natur leben, die wir verstehen und lieben.

Und genau aus dieser Hoffnung ist auch dieses zweite Baumhaus entstanden. Nachdem wir gestern vergeblich auf unsere Freund*innen gewartet haben, haben wir uns schlafen gelegt, zum einschlafen haben wir uns Geschichten vorgelesen, um uns zu beruhigen, und am Ende war nur nch die lebendige Stille des Waldes bei Nacht da.

Heute Morgen sind wir mit dem ersten Licht aufgestanden, was durch das Blätterdach kroch, und haben begonnen zu bauen. Was hier entstanden ist, soll uns alle daran erinnern, dass ein gemeinsam gebautes Haus für die bestehende Ordnung so gefährlich ist, dass es zumindest bewaffnete Polizist*innen braucht, um es verschwinden zu lassen. Was hier enstanden ist, soll ein Haus für uns alle sein.

Ich lade alle ein, vorbeizukommen und in dem Haus zu verweilen, wann immer die Angst und die Zweifel in euch stärker werden als die Hoffnung. Dieser Ort soll uns daran erinnern, dass wir gemeinsam, entschlossen, kreativ und liebevoll eine Wahrheit erzählen, die das System aus Gier und Wachstumswahn zum Wanken bringt.

Denn wenn heute schon ein bunt bemaltes Haus verschwindet, was verschwindet dann morgen? Wer verschwindet dann morgen? Wir leben in Zeiten in denen ich es nicht verantworten kann, nicht zu handeln. Ich möchte uns einladen gemeinsam zu handeln. Denn nichts scheint sie mehr zu verunsichern.

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