PRESSEMITTEILUNG – 16.09.18

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Demo mit tausenden Menschen, Hunderte im Forst vereint mit den Baumhaus-Aktivisti

Am vierten Tag der Räumung der Hambacher Forst Besetzung haben Aktivisti und Unterstützer*innen dem Energieriesen RWE und der Regierung von NRW deutlich gezeigt, dass die Besetzer*innen des Hambacher Forstes nicht allein in ihrem Kampf sind!

Schon früh am Morgen war es klar, dass der wöchentliche “Waldspaziergang” ein besonderer sein würde. Obwohl die Polizei im Vorhinein offiziell verkündet hatte, dass es dem von Eva und Michael Zobel geleiteten ”Waldspaziergang” nicht erlaubt sein würde, den Forst zu betreten, kamen tausende Menschen aller Altersgruppen zum nächstgelegenen Ort Buir. Die Demonstrierenden füllten mehrere S-Bahnen auf ihrem Weg von Köln zum Forst. Nach mehreren Stunden, in denen der ankommende Schwall an motivierten “Waldspaziergänger*innen” nicht abzureißen schien, began sich die Versammlung in Richtung des Hambacher Forstes zu bewegen. Mit wehenden Flaggen und lauten Rufen zeigten Tausende ihre Solidarität mit den Klimagerechtigkeitsaktivisti in der Besetzung und protestierten für den Erhalt des 12.000 Jahre alten Waldes und nicht zuletzt gegen den Abbau der Braunkohle durch Energieriese RWE.

Als die Protestierenden die Mahnwache erreichten, brachen mehrere hundert Menschen aus dem Protestmarsch aus. “Wir wollen einen Waldspaziergang” rufend schafften sie es durch die Polizeiketten hindurchzufließen und den Wald zu betreten. Dort angekommen, breiteten sich die Menschen auf den Wald großflächig aus und umkreisten die Besetzungen, die zu dem Zeitpunkt geräumt wurden, um die Aktivisti auf den Bäumen zu unterstützen. An manchen Stellen gelang es, die Polizei zurückzudrängen, sodass es einigen hundert Aktivisti gelang, einen Räumungspanzer bei der Cozy-town Besetzung komplett zu umstellen! Andere liefen durch den Wald, errichteten Barrikaden und spielten Katze-und-Maus mit den Polizeikräften, die irgendwie versuchten, die Kontrolle über den Wald zurückzubekommen.
Auch wenn die Polizei auch heute mehrere Aktivisti brutal verhaftete, zeigten die Momente den Menschen, dass Selbstermächtigung und Solidarität die stärksten Waffen gegen Repression sind! Es wurde deutlich, dass wenn wir überzeugt und gewillt genug sind, wir alle Hindernisse überwinden können. Sie mögen das Geld haben, aber wir haben die Massen!

Während manche Leute den Wald zurückeroberten, in dem Versuch die Zerstörung des einzigartigen Ökosystems des Hambacher Forstes aufzuhalten, hatte die Aktionsgruppe “AufBäumen Gegen Kohle” eine “Baumpflanzaktion” geplant. Eine große Menschengruppe ausgestattet mit Schaufeln, Gießkannen und Baumsätzlingen versuchte die neuen Bäume am Rande des Waldes einzupflanzen, um neues Leben in den Forst zu bringen und dem von RWE begangenen Massenmord etwas entgegenzustellen. Ihr friedvoller Protest traf jedoch auf sehr agressives Verhalten der Polizei, welche Aktivist*innen wegdrückten und schlugen, um sie von ihrem Ziel abzuhalten.

Am Ende des Tages gelang es Polizeikräften trotz der starken Präsenz von Aktivisti und Unterstützer*innen, den Rest der Baumhäuser in Oaktown zu räumen, inklusive Maushaus, Floki und Nest. Ein Aktivist in Oaktown schaffte es eindrucksvoll während des Tages in einem Baum bleiben, wo der Mensch bis zu diesem Moment noch auszuharrt.
Die Polizei began außerdem mit der Räumung der sogenannten “WWestside”, welche die Baumhausdörfer Blutbuchingen und Cozy-town beinhaltet. Von dort wurden zwei Menschen geräumt und zur Gefangenenen-Sammelstelle mitgenommen.

Im Laufe des Tages hat Polizei die Presse auf Distanz zu den Räumungen im Wald gehalten und es hart gemacht (fast unmöglich) für Journalist*innen die brutale Realität der Zerstörung der Klimagerechtigkeitsbesetzung durch die Polizei in nationalen und internationalen Medien zu zeigen.
Es wurde wieder einmal deutlich, dass für den Innenminister von NRW, Herbert Reul (CDU), und die Regierung von NRW der Schutz der Interessen von Energieriese RWE und der Kohlelobby eine höhere Priorität hat als der Schutz der Pressefreiheit.

Die Unterstützung und die Solidarität der letzten Tage waren unglaublich empowernd und haben uns allen die nötige Energie gegeben weiterzumachen! Auch wenn der morgige Montag für viele Menschen den Beginn einer neuen Arbeitswoche bedeuten mag, hoffen wir euch alle hier wieder zu sehen, um den Widerstand am Leben zu erhalten!
Hambi bleibt, für immer und ewig!

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Audiotagebuch aus dem Tunnel

Der Journalist Elmo Elbrecht wurde eben aus dem Tunnel unter Simone geräumt. Mit dabei (und gerade auf dem Weg in die GeSa) ist umfangreiches Video- und Audiomaterial, was sobald möglich hier veröffentlicht wird.
Unter anderem handelt es sich um lange Gespräche mit unter Tage anwesenden Personen.

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PRESSEMITTEILUNG – 15.09.18

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RÄUMUNG GEHT WEITER, DER TUNNEL BLEIBT BESTEHEN, AKTIVE SOLIDARITÄT

Die Räumung der Besetzung im 12.000 Jahre alten Hambacher Forst ist heute fortgesetzt worden. In der nördlichsten Besetzung, genannt “Der Norden”, hat die Polizei das Zuhause der Klimagerechtigkeitsaktivisti, welche sich dort angekettet haben, um den Abriss der Baumhausbesetzung hinauszuzögern, brutal zerstört. Im Laufe des Tages hat es die Polizei “erfolgreich” geschafft die komplette Besetzung im “Norden”, inklusive der Baumhäuser Fabacea und Kontiki, zu räumen. Die Überreste der abgerissenen Baumhäuser sind nun über den ganzen Waldboden verstreut.

Währendessen haben Polizist*innen die Zerstörung der Besetzung von Oaktown fortgesetzt. Das Baumhaus Tanit wurde niedergerissen und die Räumung des Gemeinschaftsplatzes der Besetzung, der 3-stöckige Tower, wurde begonnen auseinandergenommen zu werden. Außerdem hat die Polizei die Bodenstruktur Simona, an deren Zerstörung Polizeikräfte seit zwei Tagen arbeiten, zertrümmert. Dies ist passiert, trotz des unterirdischen Tunnelsystems, in dem zwei Menschen noch immer angekettet sind. Die zähe Fortsetzung der Tunnelzerstörung ist eine der aufmuntenderen Geschichten des Tages, da die Polizei zwar hart daran arbeitet, aber es bislang nicht geschafft hat die Aktivisti aus ihrer 10 Meter tiefen Verschanzung herauszuholen.

Nationale und internationale Presse wurde heute von der Polizei aktiv auf Distanz zu den Räumungen gehalten, sodass erschwert wurde, dass Journalist*innen sich ein passendes Bild von der brutalen Zerstörung und der Stimmung der Aktivisti machen konnten. Trotzdem wurden Berichte über den Fortgang der größten Polizeiaktion in der Geschichte NRW’s ausgestrahlt.

Schon früh morgens erreichten die Besetzung Neuigkeiten über eine Solidaritätsaktion auf dem Gelände des Kraftwerkes Niederaußem. Aktivisti errichteten einen Tripod mit einem Banner, auf dem “Hambi bleibt” zu lesen war, und ketteten sich an ein Förderband, welches Braunkohle fördert. Außerdem wurden drei Bagger besetzt. Dieser Erfolg führte dazu, dass die Leistung des Kraftwerkes auf 20 Prozent gedrosselt wurde (gemessen an der durchschnittlichen Leistung).

Auch in und um die Waldbesetzung war Solidarität klar zu sehen. Die Aktionsgruppe Aktion Unterholz kam mit mehreren hundert motivierten Menschen vorbei, von denen manche die Polizeiketten durchbrochen haben und in den Wald hineingekommen sind. Die Rufe der politischen Slogans in Unterstützung der Besetzung reichten in den Wald hinein zu den Menschen in den Bäumen, die von der Polizei belagert werden. Mit einem klaren Statement hat sich Aktion Unterholz gegen die absurde Polizeipräsenz bekannt mit Referenz zu Chemnitz, wo die Polizei in den letzten Wochen die Jagd von rechtsextremen Prostestierenden auf Immigrant*innen nicht unterbunden hat: “Wo wart ihr in Chemnitz?!”

Wie in Tagen zuvor war die gewaltsame Repression gegenüber den Klimagerechtigkeitsaktivisti hoch. Während den Aktionen von Aktion Unterholz haben Polizist*innen Menschen brutal geschlagen und verhaftet, Journalist*innen belästigt und sogar Pfefferspray gegen Demonstrant*innen eingesetzt. Circa 30 Menschen wurden heute in die Gefangenensammelstelle (Gesa) in Aachen gebracht, vor der Unterstützer*innen auf die Entlassung mit Musik, Kaffee und Kuchen warteten. Die meisten Menschen in der Gesa wurden innerhalb von 24 Stunden entlassen.
In Verbindung mit der Räumung des Tripods in dem besetzten Hambacher Forst am 13. September wurde jedoch eine Person für unbestimmte Zeit in Untersuchungshaft gebracht. Lest mehr über Andrea (“UP3”) im Blog vom ABC Rheinland (https://abcrhineland.blackblogs.org/).

Verantwortlich für die andauernde Gewalt gegen Aktivisti, Journalist*innen und Natur ist der Innenminister von NRW, Herbert Reul (CDU). Trotz einer großen Umweltbewegung und Deutschland’s Plänen für einen Kohleausstieg verfolgt und beschützt Herbert Reul weiterhin die Interessen von RWE und der Kohle-Lobby mit den Waffen des Staates!

Der Kampf hier geht weiter und wird jeden Tag stärker. Auch wenn die Situation hart ist, freuen wir uns über und auf individuelle und kollektive Aktionen der Unterstützung und Solidarität in NRW, Deutschland, Europa und überall in der Welt!
Hambi bleibt – heute und für immer!

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PRESSEMITTEILUNG 14.09.18

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RÄUMUNGEN IM HAMBACHER FORST WERDEN FORTGESETZT, MENSCHEN VON POLIZEI UND RWE IN LEBENSGEFAHR GEBRACHT

Heute hat die Polizei die Räumungen in dem 12000 Jahre alten Wald und damit den größten Polizeieinsatz in der Geschichte NRWs weitergeführt.

Früh am Morgen betraten Polizisten Oaktown und Gallien und fingen an, dort an, zahlreiche Bäume zu fällen und in Oaktown mehrere Baumhäuser zu räumen. In Gallien fällte die Polizei im Laufe des Tages um die 40 Bäume und riss später die Baumstümpfe und Wurzeln aus dem Boden und verfüllte die Löcher mit Sand, um zu vertuschen, wie groß die Bäume gewesen waren.In den Baumhäusern Pyra und Mona, in Oaktown, hatten sich Menschen in eingebauten Betonblöcken unter dem Boden festgekettet, um die Räumung möglichst weit hinauszuzögern. Die Räumung der Baumhäuser dauerte mehrere Stunden. Die geräumten Baumhäuser gehören zu den ältesten der Waldbesetzung und waren für die AktivistInnen lange Zeit ein Zuhause. Um zu den Baumhäusern zu gelangen fällte die Polizei weitere Bäume und schnitt die Kronen von Bäumen in der Nähe von Traversen ab, in denen sich AktivistInnen befanden.

Zu diesem Zeitpunkt gaben AktivistInnen bekannt, dass sich unter der Hütte Simona ein Tunnelsystem befand, in dem mehrere Menschen in Lock-ons waren. Obwohl AktivistInnen die Polizei ausdrücklich darauf hinwiesen, dass das Befahren mit schweren Fahrzeugen das Leben der Menschen in dem Tunnel gefährden konnte, kam die Polizei trotzdem mit schweren Räumungsmaschinen angefahren und zog diese auch nach mehrfacher Aufforderung durch verschiedene Menschen nicht ab. Außerdem ließ die Polizei nahe der Lüftungslöcher des Tunnels die Motoren der Räumungsfahrzeuge laufen, was die AktivistInnen im Tunnel zusätzlich gefährdete. Auch im sogenannten „Norden“, ein anderes Baumhausdorf, war die Polizei wieder aktiv und versuchte einen ungesicherten Menschen aus einem Skypod zu räumen.

Dabei fällten sie Bäume, die sehr nahe an den Seilen in denen der Skypod hing, standen und durch ein ungeschicktes Fallen ebenfalls das Leben des Menschen gefährden konnten. Die Aktion der Polizei, die sich ironischer Weise auf die mangelnde Sicherheit in den Baumhäusern beruft, bringt AktivistInnen der Hambacher Forst Besetzung in immer gefährlichere Situationen und bedroht kontinuierlich das Leben der Menschen.

Verantwortlich dafür, dass noch immer dieser Wahnsinn geschieht, ist Innenminister Herbert Reul (CDU), der RWE mit den Waffen des Staates unterstützt, die Rechte von Mensch und Natur mit den Füßen tritt und damit zeigt, dass ihm Profit vor das Wohl der Menschen geht. Deshalb fordern wir, dass die Polizei sofort das Gefahrengebiet verlässt und die Räumungen, die Menschen in Lebensgefahr bringen und schon viele Tiere und Pflanzen getötet haben, beendet!

Auch heute haben wieder viele Menschen ihre Solidarität gezeigt. In Buir startete eine Demonstration von hunderten von Menschen Richtung Wald und auch in anderen Städten fanden Demonstrationen und Aktionen für den Hambacher Forst statt. Zum Beispiel wurde in Berlin die NRW-Landesvertretung von EndeGelände-AktivistInnen besetzt, andererorts besetzten AktivistInnen die Deutsche Bank und in Düren organisierte die Grüne Jugend ein Solikonzert.

Die Bewegung für die Bewahrung des Waldes wird immer breiter und wir werden nicht aufhören den Wald zu besetzen, uns RWE entgegenzustellen und für das Leben zu kämpfen! Hambi bleibt, heute und immer!

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Licht aus!

Dieser Aufruf errichte uns:

Aufruf zur Solidaritätsaktion Hambacher Forst

An alle Bürger, die sich mit den Besetzern des Hambacher Forstes solidarisch fühlen,
nehmt an folgender Aktion teil:
Montag 17. September 2018
macht das Licht aus von 20.30 Uhr bis 21.00 Uhr

To all citizens, who feel solidary with the occupant of Hambacher forest, please take
part of this action:
monday 17.september 2018
turn off your light between 8.30 pm until 9 pm

alle Organisationen/ Verbände ect. und alle Bürger sind hiermit aufgerufen diese Aktion
baldmöglich zu verbreiten und zu unterstützen.

all organizations and citizens are called to transmit and support this action as soon as
possible.

Über jeden, der in der Lage ist, ein Foto der Lichtlosigkeit seines Wohnortes fotografisch
festzuhalten, freuen wir uns.

About everybody, who can take a photo of the lightless situation, we will enjoy.

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Interview mit Luna

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„Wenn all unsere Strukturen verschwunden sind, […], dann hat der Staat und RWE eine autonome Zellenstruktur, hat absolut unberechenbare Strukturen die von überall agieren, dann geht es eigentlich erst richtig los“

Interview einige Wochen vor der Räumung mit Luna, unter anderem über den Widerstand, Repression, die Gewaltfrage, und die Bedeutung des Kampfes im globalen Kontext:

„es ist ein nichtakzeptabler Zustand , dass Gewinne im globablen Norden über Menschenleben im globalen Süden gestellt werden“

Äußerst sehenswert!

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PRESSEMITTEILUNG 13.09.18

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GROSSES POLIZEIAUFGEBOT IM HAMBACHER FORST, BAUMHAUSRÄUMUNGEN.

Dieser Morgen markiert den ersten Tag des wahrscheinlich größten Polizeieinsatzes in der Geschichte von Nordrhein-Westfalen. In den frühen Morgenstunden betrat eine große Menge Polizei den Hambacher Forst. Dies bestätigt die Information, die schon groß durch die deutsche und Internationale Presse ging, dass die gewaltsame Räumung des Hambacher Forstes heute weitergeführt wird.

Hier haben für nun sechs Jahre in Folge Aktivist*innen aus ganz Europa den Wald besetzt, um die Rodung des 12.000 Jahre alten Waldes zu stoppen und die Ausdehnung des größten Braunkohletagebaus Europas im Besitz des Energiegiganten RWE und somit eine der größten Quellen von Treibhausgasen zu blockieren.

Der vorgeschobene Grund für die Räumung wird ein hohes „Brandschutzrisiko“ genannt und das Fehlen von Feuerlöschern. Diese irrwitzige Begründung der Räumung (Feuerlöscher wurden in den letzten Wochen als Gefahrengut beschlagnahmt)  folgt dem absurden „Aufräumen des Waldes“ als Grund für die vorherige Räumung der Bodenstrukturen und der brutalen Staatsgewalt in ihrer selbst ernannten „Gefahrenzone“.

Aufgrund der jetzigen Situation erwarten wir die baldige Räumung von über 50 Baumhäusern. Dies würde die massive Zerstörung von Unterholz und Bäumen bedeuten, um die schwere Maschinerie, die für die Räumung benötigt wird in den Wald zu bringen. Somit würde der Rodungsstopp, welcher bis zum 14. Oktober halten sollte, gebrochen. Dies wäre nicht nur ein Angriff auf das einzigartige Ökosystem des Hambacher Forstes, Nein auch ein Angriff auf den autonomen Lebensraum, welcher dort innerhalb der letzten sechs Jahre geschaffen wurde, und nun mit massiver Gewalt seitens der Polizei geräumt wird. Dies setzt die Repression gegenüber Klimaaktivist*innen, Unterstützer*innen und nationaler sowie internationaler Presse fort.

Der Einsatz hochmilitarisierter Polizeikräfte des Staates NRW gegen die größte Bewegung für Naturschutz und Klima Gerechtigkeit in Deutschland ist das stärkste von vielen Beispielen von Polizeigewalt gegen den legitimen zivilen Protest im Rheinischen Braunkohle Revier.

Verantwortlich für diese Attacke gegen Nonkonformismus und Bürgerrechte ist der Innenminister von NRW Herbert Reul (CDU), welcher seine Machtposition innerhalb des Staates für die Interessen des Energie giganten RWE und die Kohle-Lobby nutzt, was ganz eindeutig die Korruption des Deutschen Frei-Markt Kapitalismus zeigt.

Die Räumung der Besetzung wird vermutlich die längste der deutschen Geschichte, wie sie sich entwickeln wird ist noch unklar, aber vorherige Einsätze der Polizei zeigen ein klares Bild von Polizeigewalt. Die Repression wird aber die Aktivist*innen nicht stoppen, weiter friedliche wie militante, kreative und bunte Aktionen zu starten, welche das volle Spektrum der Bewegung zeigen.

Leila, eine Aktivistin aus dem Hambacher Forst, sagt: „Der Abbau von Braunkohle, und die daraus resultierende Zerstörung der lokalen Landschaft, Natur, und des globalen Umwelt muss aufhören. Nicht morgen, nicht übermorgen, sondern Heute! Ganz egal welche Waffen Ihr auf uns richtet, egal mit wie vielen Einsatzkräften und egal mit welcher „Legitimation“ eurer Regierung, wir werden weiter kämpfen für einen Ausstieg aus Fossilen Energien und der ausbeutenden Ungerechtigkeit des kapitialistischen Systems. RWE hat zwar Geld, aber wir haben die Bewegung! Wir werden nicht aufgeben bis der Wald sicher, der Tagebau geschlossen, und euer Ausbeutersystem abgeschafft ist!
Der Hambacher Forst bleibt, heute und für immer!“

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*Einladung zur gemeinsamen Pressekonferenz zur Räumung im Hambacher Forst*

Kerpen-Buir, 13. September 2018. Heute Vormittag beginnt die
Landesregierung mit der Räumung im Hambacher Forst. Begründet wird diese
abrupte Maßnahme mit Brandschutzregelungen, die in den kürzlich zu
baulichen Anlagen umdefinierten Baumhäusern nicht gegeben seien. Landes-
und Bundesregierung wollen sich aus der Verantwortung ziehen. Die
Bauministerin Ina Scharrenbach soll nun die Legitimation für den
RWE-Konzern und die von der Landesregierung befehligte Polizei bringen,
um noch vor der offiziellen Rodungsperiode unwiderrufliche Fakten
schaffen. Damit beginnt heute eine bundesweite Massenmobilisierung.
Tausende Menschen werden sich in den nächsten Tagen mit Demonstrationen,
Sitzblockaden und Waldspaziergängen für den Erhalt des Waldes einsetzen.

 

Die Initiative Buirer für Buir, Aktivist*innen der Besetzung im
Hambacher Forst, Ende Gelände und die Aktion Unterholz laden heute zu
einer gemeinsamen Pressekonferenz ein. Diese findet um 14:30 Uhr im
evangelischen Gemeindehaus, Bahnstraße 42 in 50170 Kerpen-Buir statt.

Die heutigen Räumungsarbeiten sind ein erneuter Höhepunkt der Eskalation
im Konflikt um den Hambacher Forst erneut zu. Die Räumung soll den
Widerstand in und um den Hambacher Forst brechen. Denn der Wald und
seine BewohnerInnen sind in den letzten Jahren zu einem
Kristallisationspunkt für die Umweltbewegung und AktivistInnen und
BürgerInnen vor Ort geworden. Deshalb will Innenminister Reul im Namen
der Landesregierung den Großeinsatz der Polizei nun schnellstmöglich
durchzusetzen.

 

Für heute, den 13. September um 16 Uhr ist eine Demonstration gegen die
Zwangsräumungen und für den Erhalt des Hambacher Forstes angekündigt.
Die Besetzer*innen des Waldes stellen sich darauf ein, die Räumung der
über 60 Baumhäuser über mehrere Wochen zu verhindern. Ende Gelände
kündigt für den 25. – 29. Oktober Blockaden von Kohleinfrastruktur am
Tagebau Hambach an. Ab dem Wochenende wird Aktion Unterholz mit zivilem
Ungehorsam die Zerstörung des Waldes aufhalten.  

 

Zu den heutigen Entwicklungen äußern sich Vertreter*innen des breiten
Protestspektrums wie folgt:

„Die Eskalation des Konfliktes durch RWE stellt für Buir einen tiefen
Einschnitt in unsere Lebensqualität dar. Neben dem Wald und unseren
Nachbarorten verlieren wir auch unseren Frieden. Der Hambacher Wald, für
uns Symbol einer zukunftsorientierten Gesellschaft, droht nun zum
Mahnmal für die Zerstörung unserer Zukunft zu werden. Wir fühlen uns von
den Verantwortlichen in Bund und Land alleine gelassen – vergessen.“, so
Andreas Büttken von der Initiative Buirer für Buir.

 

„Wir verteidigen den Wald gegen RWE und Innenminister Reul. In den
Bäumen kämpfen wir für Klimagerechtigkeit und gegen den Kapitalismus. Es
wird kein Leichtes, uns aus dem Wald zu kriegen.“, sagt Aktivist Momo
von der Waldbesetzung im Hambacher Forst.

 

„RWE überschreitet mit der Räumung eindeutig eine rote Linie für das
Klima. Es ist ein Skandal, dass die Landesregierung hier Konzern-Profite
und nicht das Klima schützt. Wir fordern den Kohleausstieg als
Sofortmaßnahme für globale Klimagerechtigkeit“, sagt Karolina Drzewo,
Pressesprecherin des Bündnisses Ende Gelände.

 

„Die Zerstörung des Hambacher Forsts ist untragbar. Wir werden deshalb
ab diesem Wochenende mit Aktionen massenhaften zivilen Ungehorsams die
Räumungen und Rodungen von Polizei und RWE verhindern. Durch diese
Aktionsform nehmen wir unsere Zukunft selbst in die Hand.“, so Jan Pütz
von der Aktion Unterholz.

 

*Kontakt:*
Für Hintergrundgespräche, Interviews oder bei Fragen stehen wir Ihnen
jederzeit gerne zur Verfügung.

Buirer für Buir: Gerhard Kern, 01733660030, info@nullbuirerfuerbuir.de

Hambacher Forst Waldbesetzung: Momo, 01631425943, press_hambachforest@nullriseup.net

Ende Gelände: Karolina Drzewo, 0152 04560800, presse@nullende-gelaende.org,
ende-gelaende.org

Aktion Unterholz: Jan Pütz, 0177 996957489, presse_unterholz@nullriseup.net,
aktion-unterholz.org

 

Die Pressekonferenz findet um 14:30 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus,
Bahnstraße 42 in 50170 Kerpen-Buir, statt.

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Der Hambi ist satt – danke!

Hallihallo!

In den letzten Wochen ist – unter anderem angsichts der aktuellen akuten Situation – die Solidarität mit der Waldbesetzung extrem angestiegen! Täglich kommen Menschen zum ersten Mal in den Wald und wollen gerne wissen, wie unterstützt werden kann. Eine der häufigsten Antworten: Bringt gerne Essen, Räumungsessen, frisches Obst, Gemüse.. Gesagt, getan, und so haben wir im Wald gerade wirklich vieeel Essen. Durch die sonnntäglichen Waldspaziergänge bei denen zuletzt über 1000 Menschen im Wald waren, kamen vegane Köstlichkeiten en masse zu uns. Vielen Dank dafür, das nimmt der Besetzung eine große Last ab!

Jetzt sind wir im Moment jedoch mehr auf Sachspenden angewiesen, sonst platzt die Besetzung essenstechnisch aus allen Nähten.Durch die fiesen Polizeikontrollen wird das reinbringen „waldfremder Gegenstände“ wie z.B. Hammer, oder Klettergurte, oder Maiskolben (….) erheblich erschwert. Doch ihr seid bestimmt gewieft genug, um euch was einfallen zu lassen! Eine aktualisierte Liste der benötigten Sachspenden findet ihr hier .

Zudem werden gerade akut filmfähige Handys mit micro sd gesucht, um die Räumung aus eigener Sicht zu dokumentieren.

Also, kommt alle und lasst uns gemeinsam die Räumung und Rodung verhindern!

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