Einige Erinnerungen und Gedanken: Wald, Macht & Ausschlüsse
Zwei Jahre später finde ich eine eigene Stimme, verstehe die Wichtigkeit, davon zu sprechen was passiert ist. Ich versuche Muster aufzuzeigen: Diese Machtpositionen sind in vielen Formen in der Bewegung wiederzufinden. Mit einer geschärften Wahrnehmung dafür können sie gesehen, offengelegt, kritisiert und überwunden werden.
Ich war unerfahren. 2Xjährig aus einer behütetten Familie. Als Autist*in war mir von klein auf ungesprochen verständlich gewesen, dass ich nicht zu dieser Welt passt— nein, diese Welt einfach falsch ist. Unterschiedlich Subkulturen habe ich durchwachsen, ihre Häute angenommen und wieder abgestriffen, Immer auf der Suche nach Verständniss und Verstehen, so vieles was ich jetzt benennen kann, was ich bestimmen kann, war früher nur ein unklares Sehnen gewessen. Ein Wissen aus der Tiefe meines Seins, das etwas Anderes möglich sein muss, vielleicht sogar irgendwo Realität ist, nicht nur in meiner Fantasie.
2015 kam ich das erste mal in den Wald. Noch nie hat mich ein Ort gleichzeitig so fasziniert und abgeschreckt. Ich weiß noch genau, wie mich ein Mensch in einer Septembernacht an der Autobahnabfahrt rausließ. Im Dunkeln lief ich der Karte hinterher, die ich auf ein zerknittertes Stück Papier gemalt hatte.
Die Nacht schien dunkler zu sein als sonst, ich schwamm ruhig durch sie hindurch, bis ein Klingeln mich aus dem Moment holte. Ein vermummter Mensch auf Fahrrad hielt an, bot an mich zur Wiese mitzunehmen. Ich setze mich auf den Gepäckträger, war mir unsicher, ob es ok sei, sich an der Person festzuhalten, und schwankte dann lieber etwas mehr hin und her.
Sie setzte mich auf der Wiese ab und