Statement zur Kritik an Workshops

Folgender Text ist ein Statement einer Gruppe von Aktivist*innen aus dem Hambacher Forst und repräsentiert nicht zwangsläufig die gesamte Besetzung.

In den letzten Wochen erreichen uns immer wieder Nachrichten von Menschen die verwirrt oder sogar entsetzt vom Workshopangebot des Skillsharing-Camp sind, weil zum Beispiel über Ladendiebstahl, Raubkopieren, Schwarzfahren oder Drogen geredet wird. Oder Menschen kommen auf die Besetzung und zeigen ähnliche Reaktionen, wenn Menschen ganz offen über diese Themen reden oder sich selbst und gegenseitig piercen und tätowieren, anstatt viel Geld in einem Studio dafür zu bezahlen. Deshalb möchten wir hier dazu Stellung beziehen:

Die Besetzung des Hambacher Forst war immer ein Projekt, bei dem es nicht nur um Umweltthemen, sondern um eine gesamtgesellschaftliche Vision geht. Fast alle Menschen, die auf der Besetzung leben, rechnen sich dem anarchistischen Spektrum zu, und wir werden uns nicht mit unseren Ideen und unseren Träumen verstecken.

Wir kämpfen für eine Welt, die so intakt ist, dass nachfolgende Generationen gut darin leben können, deshalb stellen wir uns Rodungen und Braunkohleverbrennung in den Weg.

Wir kämpfen für eine Welt ohne Ausbeutung, deshalb beklauen wir ausbeuterische Unternehmen und greifen sie an.

Wir kämpfen für eine Welt, in der jede*r hat was er*sie braucht, deshalb nehmen wir es uns von denen, die viel zu viel haben.

Wir kämpfen für eine Welt, in der Kunst keine Ware ist. Kunst ist nicht dazu da, dass sich Unternehmen daran bereichern, sondern etwas das geteilt und verändert werden kann – deshalb kopieren und teilen wir.

Wir kämpfen für eine Welt, in der sich Menschen bewusst und frei für oder gegen Rausch entscheiden können, und klären deshalb zu Drogen auf.

Wir kämpfen für eine Welt, in der wir unsere Körper selber gestalten können, wie wir sie schön finden, auch ohne Geld, deshalb verschönern wir sie uns selbst oder lassen sie uns von Freund*innen und Genoss*innen verschönern.

Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, warum wir das wollen, sprecht mit uns, zum Beispiel abends am Lagerfeuer.

Ach ja, da aufgrund des parallel stattfindenden Waldspaziergang viele nicht an den für heute angesetzten Workshops zu Ladendiebstahl und zu geldfreier Mobilität teilnehmen können, werden sie beide auf morgen (also auf Montag den 01.10.) verschoben. Mehr Infos dazu hier.

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Solidaritätserklärung mit dem Widerstand im Hambacher Forst / Rojava / DE / Kurdisch /

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Diese Solidaritätsbekundung errichte uns aus der Rojava

Solidaritätserklärung mit dem Widerstand im Hambacher Forst

“Dieser Krieg des Widerstandes wird geführt, tagein und tagaus
in den Straßen aller Ecken der fünf Kontinente,
auf ihrem Land und in ihren Bergen.
Er war und ist unserer, sowie er auch der vieler von Unten ist,
ein Krieg für die Menschlichkeit und gegen den Neo-Liberalismus.
Gegen den Tod fordern wir Leben.
Gegen die Stille fordern wir unser Wort und Respekt.
Gegen das Vergessen Erinnerung.
Gegen Erniedrigung und Verachtung Würde.
Gegen Unterdrückung Rebellion.
Gegen Sklaverei Freiheit.
Gegen Aufzwingung Demokratie.
Gegen Verbrechen Gerechtigkeit.”

(Subcomandante Marcos)

In den letzten Tagen und Wochen erreichen uns immer mehr Meldungen um die Räumung der Hambacher-Forst-Besetzung im Westen Deutschlands zwischen Aachen und Köln. Von Rojava aus verfolgen wir die Geschehnisse dort mit. Aufgrund der letzten Entwicklungen, die zum Tod des Journalisten und Aktivisten Steffen Horst Meyn geführt haben, halten wir es für wichtig auch ein paar Worte zu schreiben.

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#FreifürHambi

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Uns erreichte dieser Aufruf von solidarischen Menschen aus Lüneburg:

Der Hambacher Forst ist zu einem Symbol geworden.
Und zu einer Entscheidungsfrage: Wollen wir auch in Zukunft auf diesem Planeten leben? Nichts weniger als das.
Wir können unterschiedliche Interessen, Bedürfnisse und Meinungen haben. Aber wir brauchen eine Basis auf der wir diese diskutieren und leben können.

Das Ökosystem, das unser Leben auf diesem Planeten ermöglicht, ist in Gefahr. Wenn das Ökosystem zerstört ist, gibt es keine Basis mehr, auf der wir diskutieren können.
Deshalb darf die Bewahrung unserer Lebensgrundlage nicht Gegenstand einer politischen Diskussion sein.
Sie muss für alle Konsens sein – durch alle politischen Lager, in allen gesellschaftlichen Bereichen.

Vom 25. bis 29. Oktober 2018 finden im Hambacher Forst die Aktionstage „Ende Gelände“ statt.
Für diesen Zeitraum rufen wir auf zu

#freifürhambi


Schulen und Universitäten: Lasst in diesem Zeitraum die Lehrveranstaltungen ausfallen, damit sich Schüler*innen und Student*innen an den Protesten beteiligen können.

Betriebe: Stellt eure Mitarbeiter*innen frei, damit sie sich aktiv an den Protesten beteiligen können.

Menschen: Kommt in den Hambacher Forst.

Es gibt viele Wege, um diesen Aufruf zu verbreiten: Habt ihr E-Mail-Verteiler? Schickt es rum.
Seid ihr bei Facebook? Ladet Leute ein. Ihr könnt nicht in den Hambacher Forst?
Macht etwas eigenes vor Ort. Ihr könnt nichts machen? Darüber sprechen geht immer.
Dieser Aufruf darf ausdrücklich kopiert und teilweise oder vollständig verbreitet werden.
Lasst uns gemeinsam einstehen: für den Erhalt des Hambacher Forstes, für die Energiewende, für den Erhalt unserer Lebensgrundlage.

Setzen wir ein Zeichen für unsere Zukunft. Jetzt.

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Erlebnisbericht und Gedanken zur Räumung des Tripod bei der Kraftwerksblockade Niederaussem vom 15.09.2018

[Gefunden auf Indymedia: https://de.indymedia.org/node/24690]

Das tödliche Ereignis im Hambacher Forst am 19.09.2018 hat mich zu meiner bereits bestehenden Traurigkeit und dem reiz überfluteten Nervenkostüm der letzten Tage noch zusätzlich schockiert und beinahe eingefroren. Um dem Einfrieren zu begegnen, versuchte ich mit folgendem Ausschnitt aus meinem Gedächtnisprotokoll meine Erlebnisse zu verarbeiten, das Glück welches ich hatte zu begreifen und diese Erfahrungen zu Teilen. Ich selbst bin nur wenige Tage zuvor in eine lebensbedrohliche Situation gebracht worden. Und zwar durch Polizeibeamte und RWE-Mitarbeitende Hand-in-Hand.

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Presseerklärung 27.09.18

LORIEN WEITERHIN WIDERSTÄNDIG, REUL WEITERHIN WIDERLICH

Ein weiterer Tag in dieser zähen, wochenlang andauernden Räumung durch Polizei und Staatsapparat für die Profite von RWE und der Kohlelobby ist vorbei.

Nach der Zerstörung von Oaktown, Gallien, Cozytown, Beechtown und Kleingartenverein ist Lorien die letzte Großbesetzung, um die noch gekämpft wird. Seit Tagen versucht die Polizei dort, die Menschen aus ihren Baumhäusern zu räumen.

Aber durch die große Unterstützung von Sitzblockaden, Stehblockaden und der Präsenz von vielen Menschen vor Ort haben wir erreicht, dass fast alle Baumhäuser noch stehen. TakaTuka ist das einzige Baumhaus, von wo die Kletterpolizei heute mit Hubsteigern Menschen “gerettet” hat

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Gestern vor einer Woche.

Note: Folgendes wurde geschrieben von einem Menschen aus der Bewegung und spiegelt daher die Wahrnehmung dieser einer Person, nicht der ganzen Bewegung.

Rückblick zu dem Danach und dem Wie-auch-immer-weitermachen (müssen).

Steffens Unfall traf uns mitten in der so klinisch neutral klingenden “Räumung”. Tagelang berichteten wir über die Zerstörung unseres Zuhauses. In Oaktown. In Gallien. In Cozytown. Über brutale Räumungen von Polizei und RWE. Über Freund*innen – über uns – die wir unser Zuhause verloren. Deren Zuhause zerstört wurde (und wird).

Und dann das.

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SKillsharingcamp jetzt!

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Skillshare Camp

InvitationDas herbstliche Skillshare (skill = fähigkeiten, share = teilen) fand vom 22.09. bis zum 03.10. auf dem Camp statt. In dieser Zeit ging es im Hambi ziemlich drunter und drüber. Unter Anderem ließ die Polizei regelmäßig Leute nicht in den Wald oder auf die Wiese. Jetzt ist es durch den Rodungsstopp jedoch sehr angenehm ruhig, es ist so gut wie keine Polizei vor Ort und wir bekommen durch die Ferienaktion sehr viel Besuch von Familien, Jugendlichen und Kindern. Menschen sind willkommen, ob mit oder ohne Zelt. Das Ganze funktioniert auf Spendenbasis. Kein Geld haben ist also kein Hinderungsgrund. Im Gegenteil! Für Wasser und Verpflegung ist gesorgt. Auch Menschen mit Kindern sind selbstverständlich willkommen. Obwohl das Skillshare vorbei ist, sind alle immer noch herzlich willkommen, Workshops hier auf dem Camp anzubieten, an den  Workshops im Rahmen der Ferienaktion teilzunehmen-  solange das Camp noch steht. Wenn ihr Rückfragen habt oder selber einen Workshop anbieten wollt, schreibt doch an skillsharing.hambacherforst@nullriseup.net.

Rassismus, Sexismus, Transfeindlichkeit und jegliche andere Formen von Diskriminierung und beschissenem Verhalten sind natürlich nicht willkommen! Die Termine aller Workshops und Veranstaltungen findet ihr hier. Und die ursprüngliche Einladung findet ihr hier.

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Solidarität mit der Treburer Waldbesetzung

The fight for climate justice is everywhere! Solidarity with the Treburer forest occupation!
Die zerstörerische Ausweitung des industriellen Kapitalismus hat viele Gesichter.
Ob im Zusammenhang mit der Enteignung von Land in Notre-Dame-des-Landes, dem Angriff auf die indigene Unabhängigkeit auf Turtle Island oder der Zerstörung der Natur im Rheinland, es ist klar, dass unser Widerstand gegen dieses System der Ausbeutung und Zerstörung solidarisch ist!

Sehr nah bei uns ist die Treburer Waldbesetzung.
In der Nähe der Stadt Frankfurt am Main ist ein großer Ausbau des Frankfurter Flughafens geplant.

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RabAZ in Köln – Solidarität mit allen Freiräumen

Das AZ Köln (autonomes Zentrum) und der Wagenplatz „Wem gehört die Welt“, ebenfalls in Köln, sind beide akut von der Räumung und Zerstörung bedroht. Das AZ für die Erweiterung des Grüngürtels, eines Parkstreifens quer durch Köln, der Wagenplatz soll verkauft werden.
Verwertungsinteressen eines ungezügelten Finanzmarktes in der Stadt Köln sind die Ursache dieses Vertreibens vorrangig linker, selbstverwalteter Freiräume aus dem Kölner Stadtbild. Diese meist unkommerziellen Räume, die niemandem großes Geld einbringen sondern viel mehr die Menschen zusammenbringen, sollen weg.

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Hambacher Forst – friedlicher Widerstand?

Disclaimer: Der Text ist von Einzelpersonen geschrieben und drückt nicht die Meinung der ganzen Besetzung aus. Es ist wichtig, alle Formen des Widerstands dieser Besetzung zu zeigen und nicht bestimmten Aktionsformen kein Gehör zu geben. Gefunden auf: https://de.indymedia.org/node/24651
Der Hambacher Forst steht im Fokus der Medien, seit Donnerstag den 13.09. werden die Baumhäuser mit einem Großaufgebot der Bullen inklusive SEK geräumt. Es gibt verschiedenste Arten des Widerstands aber gerade die linke Presse und NGOs berichten gerne von gewaltlosen Widerstand um den Protest für sich vereinnahmen zu können. Wir möchten uns in unserem Bericht auf die Militanz konzentrieren, auch wenn wir sie nicht als einzigen wichtigen Bestandteil des Protests sehen. Hier folgt eine Chronik der Militanz, Widerstand und Repression im Hambacher Forst aus dem letzten Wochen. Natürlich ist die Chronik unvollständig, da viele Aktionen in Kleingruppen durchgeführt werden und wir nur von denen wissen, die uns mitgeteilt wurden.
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