Hambacher Forst wieder besetzt!

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Update 17:15 Besetzung läuft weiter. Alles ruhig, noch keine Polizei anwesend. Wer Lust auf eine idyllische Nacht in der Baumkrone hat, muss jetzt vorbeikommen. Ob die Polizei euch das Frühstück mit der Hebebühne auf die Plattform bringen wird, ist zur Stunde noch unklar.

Am heutigen Nachmittag wurde wieder ein Teil des Hambacher Forstes besetzt. Der Hambacher Forst der einst 5.500 Hecktar groß war wurde zum größten Teil vernichtet, für den Hambacher Braunkohletagebau. Wenn es nach den Plänen von RWE geht fallen auch die restlichen etwa 1000 Hecktar dem Tagebau zum Opfer. Dass sich dagegen Widerstand gebildet hat ist bekannt. Ab letztem Frühjahr an, war ein Teil des Waldes besetzt, und konnte nur mit der längsten Räumung aller Zeiten (im deutschsprachigen Raum) beendet werden. Daraufhin wurde eine Wiese besetzt, die am Waldrand liegt und auch Teil von RWEs Verwüstungsbegierden ist. Nun wurden ein weiteres Mal Bäume im Hambacher Forst direkt besetzt. Der Widerstand geht weiter! Hier gibt es ein Video zur Neubesetzung.

„Widerstand ist zwecklos!“ diese Message versucht RWE in die Köpfe der Menschen im Rheinischen Braunkohlerevier einzupflanzen. Der Braunkohleabbau – und die mit ihm einhergehenden Folgen der Landschafts- Gesundheits- und Klimazerstörungen – soll als Naturgesetz wahrgenommen werden. Die einen finden ihn gut, die andern schlecht, nur daran ändern kann eh niemand was. So in etwa soll der Diskurs verlaufen. Nur: Mit jeder durchgeführten Aktion, die zeigt wie schnell RWE in Bedrängnis kommt, bekommt diese Selbstverständlichkeit immer mehr Risse, werden die eigenen Handlungsoptionen sichtbarer. Mit jeder – die Verhältnisse offenbarenden – Polizeiaktion, sei es die Festnahme des Besitzers der besetzten Wiese, seien es die Skandale bei der Tunnelräumung im Herbst, wächst die Wut. Eine breite Wut, gepaart mit sichtbaren Handlungsoptionen kann schnell dazu führen, dass die herrschende Ohnmacht überwunden wird, dass Menschen massenhaft anfangen sich zu wehren und dass die Illusionen über die Verfasstheit der Gesellschaft in der wir leben überwunden werden.
Ein Video gibt es hier

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Gleisblockade wird geräumt

Nach einer Demonstration vom Klimacamp zum „terra nova“ strömten 200 Kohlegegner_innen auf die Schiene der „Hambachbahn“ um dort eine Sitzblockade für den sofortigen Braunkohleausstieg zu machen. Auf der Blockade wurde Essen ausgegeben, Samba gespielt und Reden gegen Braunkohle gehalten. Seit einer halben Stunde beginnt die Polizei mit der Räumung. Die Gefangenen werden in RWE-Bussen abtransportiert, nachdem sie teilweise mit Knüppelschlägen behandelt wurden – Ein neues Highlight des blinden Harmonieren von Polizei und RWE

Täglich werden im Rheinischen Revier 195.000 – 220.000 t Kohle auf Kohlebahnen transportiert. Der Transport findet in offenen Waggons statt, wodurch eine sehr hohe gesundheitsschädliche Feinstaubbelastung für die Region entsteht. Ein Großteil dieses Transports findet normalerweise über die – heute blockierte – Hambachbahn statt. Die dort transportierte Kohle wird in den Großkraftwerken im Rheinland verstromt. Dabei entsteht pro Tonne Kohle eine Tonne CO2. „Jede Tonne Kohle die heute nicht transportiert wurde ist eine Tonne CO2 weniger, die in der Atmosphäre landet. Die Propaganda der Kohlelobby, dass Braunkohleverstromung ausgerechnet für das Gelingen der Energiewende nötig wäre, kann uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier gerade für die Profite Weniger, die Zukunft von Vielen auf’s Spiel gesetzt wird. Wir werden weiterhin für eine wirkliche Energiewende kämpfen. Diese kann nur von unten, dezentral und außerhalb der Kategorien der Wertvermehrung stattfinden“, sagt Bernd, ein Klimaaktivist der noch immer auf der Schiene sitzt.

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Gleisblockade auf der Hambachbahn

Pressemitteilung der Gleisblockade: 31.08.2013 Manheim. Tag zwei der Aktionstage im Rheinischen Braunkohlerevier. In Solidarität mit dem Klima- und dem Reclaim the Fields Camp besetzen derzeit 200 Aktivist*innen erneut die Hambacher Kohlebahn – den Haupttransportweg für Braunkohle aus dem Tagebau Hambach in die großen Kraftwerke, die jährlich 100 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen. Sie haben sich genau dort niedergelassen, wo neue und alte Hambachbahn zusammenlaufen.

„Bereits in den letzten Jahren hat es solche Aktionen gegeben. In diesem Jahr jedoch deutlich mehr Menschen als je zuvor, die sich ihrem legitimen Protest auf diesem Wege Ausdruck verleihen. Außerdem sind es Menschen aus unterschiedlichsten Zusammenhängen und Regionen der Welt. Dies zeigt deutlich: Klimawandel geht uns alle an. Und eine Änderung der derzeit bestehenden Verhältnisse von Ausbeutung und Zerstörung ist nur durch entschlossenes und gemeinsames Handeln von unten möglich“, äußert sich eine der Aktivist*innen. „Die Auswirkungen der Braunkohle-Verstromung sind nicht nur aufgrund des Klimawandels überregional spürbar, sondern auch durch die Verbreitung des Feinstaubes. Je nach Wetterlage kann der Feinstaub aus RWEs Kraftwerkenund Tagebauen überall in Europa niedergehen und verheerende Gesundheitsauswirkungen nach sich ziehen.“ „Immer wieder werden Aktionen des Braunkohlewiderstandes kritisiert, weil sie geltendes Recht übertreten. Wenn aber das geltende Recht Industrien schützt, die die Zukunft auf diesem Planeten zerstören, dann kann nicht das Übertreten des rechtlichen Rahmen das Problem sein, sondern das Recht selber ist es“ begründet eine Aktivistin, warum sie diese Blockadeaktion legitim findet. Gleichzeitig zieht ein Demozug von Manheim Richtung „Terra Nova“, dem Propaganda-Zentrum von RWE. Dort wird um 13:00 Uhr eine Abschlusskundgebung stattfinden. Diese Demonstration richtet sich gegen die einseitige Darstellung seitens RWE zu den massiven Eingriffen in der Region. „Umsiedlung, Feinstaubbelastung, Zerstörung von fruchtbaren Böden und Ökosystemen – all das versucht RWE als notwendiges Übel für eine günstige und sichere Energieversorgung zu verkaufen. Wir sind hier um diese Lügen zu demaskieren. Fakt ist, dass weder ‚Renaturierungsmaßnahmen‘ noch genormte Neubausiedlungen ersetzen können, was an Kulturgütern und gesellschaftlichen Strukturen zerstört wird“, kommentiert Manuel Schreiber als einer der Demonstranten. *Informationen über den aktuelle Situation finden Sie auf dem Ticker:* *https://stopptrwe.crowdmap.com* *Aktuelle Fotos sind zu finden unter:* *https://secure.flickr.com/photos/100963658@N02/*

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Neuer Gemeinschaftsgarten in Manheim

Seit heute nachmittag 15:30 Uhr, legen Aktivist_innen von „Reclam the Fields“ einen Gemüsegarten in Manheim an, der allen Manheimer_innen als „Community-Garden“ überlassen werden soll. Der Garten wird auf einer ungenutzten, städtischen Wiese inmitten Manheim angelegt. Die Aktion soll als positive Kraft der selbstorganisierten Landwirtschaft der Zerstörung durch den fossilen Kapitalismus und dem Braunkohletagebau entgegengestellt werden.

Auf der kleinen, idyllischen Wiese in Manheim, die von Hecken und Obstbäumen umgeben ist, legen hunderte Aktivist_innen des „Reclaim the Fields“ Camps einen Gemüsegarten an. Erdbeeren und Sellerie werden gesetzt und Salat und Spinat gesät. Außerdem werden die Obstbäume gegossen, die Aufgrund des trockenen Bodens, wegen RWEs Grundwasserabpumpung sehr verkümmert aussehen. Es wird ein kleiner Werkzeugschuppen gezimmert und eine kleine Hütte. An eine Tafel pinnen Anwohner_innen ihre Wünsche für die weitere Nutzung der Fläche neben dem Garten. Wenn der Garten fertig angelegt ist, wird er allen Manheimer_innen zur weiteren Nutzung übergeben werden.

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BBU solidarisch mit dem Klimacamp im Rheinland

Von BBU
(Bonn, Kerpen, 26.08.2013) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) solidarisiert sich mit dem Klimacamp im Rheinland, dessen Durchführung seitens des Kölner Verwaltungsgerichts und der Polizei massiv behindert wird. Der BBU sieht in Zeltdörfern und Protestcamps sinnvolle und berechtigte Elemente einer lebendigen Protestkultur, die zudem grundlegend den Schutz des Demonstrationsrechts genießen. Der BBU fordert von den zuständigen Behörden Wege zur konfliktfreien Durchführung des Klimacamps zu finden. Gleichzeitig fordert der BBU, dass die Polizei das Demonstrationsrecht umfassend wahrt.

Mitte letzter Woche urteilte das Verwaltungsgericht Köln, dass bei dem Klimacamp in Manheim (Rheinland), bei dem insgesamt mehrere hundert TeilnehmerInnen erwartet werden, keine Zelte und keine Küche aufgebaut werden dürfen. Damit wurden Auflagen der Kreispolizei Kerpen bestätigt, die eine Durchführung des Klimacamps in geregelten Bahnen unmöglich machen.

Zwischenzeitlich trafen bisher rund 200 Personen im Bereich des Campgeländes ein.

In einer Erklärung der CampveranstalterInnen heißt es: „Am Freitag nun mussten auch die Workshopzelte auf der Obstwiese abgebaut werden, da die Polizei sie nicht genehmigt. Das Campgelände ist auf ein Minimum geschrumpft. Es soll auf dem Kimacamp scheinbar keinen Raum geben, um sich auszutauschen, Workshops zu besuchen, zu essen und zu schlafen. Wir haben es satt uns von den Behörden an der Nase herum führen zu lassen. Wir nehmen uns den Raum, den wir brauchen! Aus diesem Grund wurde heute in Manheim von unabhängigen Aktivist*innen eins der zahlreichen leeren Häuser besetzt. Hier findet sich genug Platz für die vielen Workshops und Diskussionsrunden. Die Besetzung hat auch symbolischen Charakter, da Manheim eins der Dörfer ist, die von der Zwangsumsiedlung betroffen sind.“

(http://hambacherforst.blogsport.de).

Zwischenzeitlich wurde die Hausbesetzung seitens der Polizei wieder beendet.

Das Klimacamp und insbesondere die beteiligten Menschen richten sich speziell gegen den extrem klimaschädlichen Abbau von Braunkohle im Rheinischen Braunkohlerevier durch den RWE-Konzern. Seit Wochen schon befanden sich die OrganisatorInnen in Verhandlungen mit der Stadt Kerpen und der zuständigen Kreispolizei. Das Klimacamp sollte wie in den Jahren zuvor auf einer Streuobstwiese in Manheim stattfinden. Für die aktuelle Versorgung und Unterbringung der UmweltschützerInnen rufen die KlimacamperInnen und lokale Initiativen die Bevölkerung auf CamperInnen zu beherbergen.

Weitere Informationen zum Widerstand gegen den Braunkohleabbau im Rheinischen Braunkohlerevier und zur Situation im und beim Klimacamp gibt es im Internet unter http://hambacherforst.blogsport.de sowie unter http://www.ausgeco2hlt.de/klimacamp. Informationen zum Aktionscamp „Reclaim the Fields“, das ab dem 28. August mit dem Klimacamp überlappend stattfinden wird, findet man unter http://www.reclaimthefields.org/de/camp2013.

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Propaganda braucht Respektlosigkeit

Eine Gegendarstellung zum Sonderheft „Dialog braucht Respekt“ von RWE

Bereits die Verbotsorgie der vergangenen Tage legte nahe, dass das heute beginnende Klimacamp im Rheinischen Braunkohlerevier bei RWE für kalte Füße sorgt. Ein weiterer Anhaltspunkt hierfür ist eine Sonderausgabe des von RWE herausgegebenen Nachbarschaftsmagazins „hier“. Das mit „Dialog braucht Respekt“ betitelte Heft ist eine reine Propagandaschlacht: der Anti-Kohle-Protest soll mit dreisten Lügen diffamiert werden, während der Konzern sich selbst zum Vorreiter der Energiewende stilisiert. Dass sich Politiker von CDU und SPD mit eigenen Beiträgen in dem Heft gleichermaßen vor den Karren von RWE spannen lassen, macht die enge Verflechtung von Wirtschaft und Politik deutlich.

Sieht so Respekt aus?

Laut RWE versammelt sich auf dem Klimacamp eine „ganz kleine Gruppen“ gewaltbereiter „Protesttouristen“, „die die Dinge nur schwarz-weiß sehen“ und „keinen Respekt vor der Meinung Andersdenkender“ haben. Tatsächlich werden auf dem Klimacamp mehrere hundert Aktivist*innen aus verschiedensten Hintergründen und mit verschiedensten Einstellungen erwartet, die der Protest gegen den Kohleabbau im Rheinland eint. Auf dem Camp wollen wir vom 23.08.-01.09.2013 ressourcenschonend leben, voneinander lernen, uns vernetzen und unseren Protest gegen Braunkohleabbau und -verstromung kundtun. Internationale Vernetzung gehört für uns selbstverständlich dazu, denn die von RWE verursachten CO2-Emissionen betreffen Menschen auf der ganzen Welt und nicht nur in der unmittelbaren Umgebung des Kraftwerks.

In dem Heft wird den „gewaltbereiten“ Aktivist*innen die Dialogbereitschaft von RWE entgegengesetzt, für die gerade die Nachbarschaftszeitung herhalten soll. Mit der Dialogbereitschaft von RWE hat es nur einen Haken: Die Fakten, die RWE mit dem Braunkohleabbau schaffen wird, sind von einem ergebnisoffenen Dialog ausgeklammert. Das Fortschreiten des Braunkohleabbaus ist allein durch betriebswirtschaftliche Profitrechnungen motiviert und wird autoritär durchgesetzt. Dass ein Konzern, der die Zerstörung einer ganzen Region mitsamt ihrer Dörfer, sozialen Strukturen und Ökosysteme zu verantworten hat, sich mit Dialogbereitschaft rühmt, ist einfach nur absurd.

In den vergangenen Tagen und Wochen waren es RWE und die lokalen Polizeibehörden, die keinerlei Respekt vor unserem Recht auf Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung zeigten. Das Heft enthält auch ein Interview mit dem CDU-Politiker Werner Stump, der bis Ende Juni diesen Jahres als Landrat für die lokale Kreispolizeibehörde Rhein-Erft zuständig war. Diese Kooperationsbereitschaft ist nicht weiter verwunderlich, da der Beamte bereits während seiner Amtszeit als Regionalbeirat auf der Gehaltsliste von RWE stand.

RWE betreibt Propagandaschlacht mit unfairen Mitteln

Weiter wird kritisiert, dass die Aktivist*innen die Medien instrumentalisieren, indem sie sich auf „extreme Weise Gehör verschaffen“. Prof. Dr. Frank Brettschneider von der Uni Hohenheim erklärt in einem Interview in der Sonderausgabe von „hier“, wie sich die Aktivist*innen mit „spektakulären Bildern“ und „schnellen Wahrheiten“ Öffentlichkeit verschaffen wollen. Diese Aussage gleicht in einem Heft, das ausschließlich darauf abzielt, legitimen Protest zu diffamieren, blankem Hohn.

Gleich auf der ersten Seite legt eine Zeichnung nahe, dass die Aktivist*innen aus dem Klimacamp und dem Hambacher Forst gezielt Lokführer mit Backsteinen bewerfen würden. Mitarbeiter von RWE beschreiben, wie sie von Vermummten bedroht würden. Derartige Vorfälle sind uns nicht bekannt. Auch die in den Medien konsequent falsch dargestellte Tunnelaktion bei der Räumung im Hambacher Forst, wird in dem Heft fälschlicherweise als für die Helfer*innen lebensgefährliche Rettung des Aktivisten verkauft. Dass die Staatsanwaltschaft am Tag nach der Aktion den Polizeisprecher dafür kritisierte, dass er die unhaltbare Darstellung an die Presse gab, der Aktivist hätte das Leben der räumenden Beamten gefährdet wird nicht erwähnt.

Diese einseitige Berichterstattung seitens der Medien führt dazu, dass die Propaganda des Energiekonzerns aufzugehen scheint. Auf der Internetseite der Unternehmensberatung ergo, die das Heft in Auftrag von RWE erstellt hat, heißt es: „Analysen haben gezeigt, dass viele Anwohner die „hier:“ intensiv nutzen, um sich über unsere Arbeit zu informieren – das Heftkonzept ist aufgegangen“. Vor diesem Hintergrund ist es interessant, dass auch das Bundesministerium für Industrie und Wirtschaft zu den Kunden von ergo zählt – die Unternehmensberatung ist ausgerechnet für „Kommunikationsmaßnahmen zur Energiewende“ zuständig.

„Wir lassen uns nicht spalten!“

Auch wenn RWE versucht, „gute“ Formen des Protests (Demonstration der Klima-Allianz) gegen den „bösen“ Protest auf dem Klimacamp auszuspielen, lassen wir uns nicht spalten. Ganz im Gegenteil: die systematische Hetze gegen unerwünschten Protest hat schon jetzt zu einer Stärkung des Zusammenhaltes auf dem Klimacamp geführt. Im Gegensatz zu RWE, einem Konzern, der immense Summen in propagandistische Hochglanzbroschüren, Sportplätze und Lobbyismus stecken kann, bleibt uns nur unser Recht auf freie Meinungsäußerung, um unseren Protest gegen diese klima- und umweltpolitisch katastrophalen Machenschaften kundzutun. Und dieses werden wir uns nicht nehmen lassen, obwohl Polizei und RWE versuchen, uns alle nur erdenklichen Steine in den Weg zu legen.

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Hausbesetzung in Manheim (Esperantostraße)

Nicht genehmungspflichtige Räume für das Klimacamp

Schluss mit der Schikane. Tagelang schon drangsalieren Polizei und Stadt Kerpen das Klimacamp mit unmöglichen Auflagen, ständiger Überwachung und Kontrollen.
Am Freitag nun mussten auch die Workshopzelte auf der Obstwiese abgebaut werden, da die Polizei sie nicht genehmigt. Das Campgelände ist auf ein Minimum geschrumpft. Es soll auf dem Kimacamp scheinbar keinen Raum geben, um sich auszutauschen, Workshops zu besuchen, zu essen und zu schlafen.
Wir haben es satt uns von den Behörden an der Nase herum führen zu lassen. Wir nehmen uns den Raum, den wir brauchen!
Aus diesem Grund wurde heute in Manheim von unabhängigen Aktivist*innen eins der zahlreichen leeren Häuser besetzt. Hier findet sich genug Platz für die vielen Workshops und Diskussionsrunden.
Die Besetzung hat auch symbolischen Charakter, da Manheim eins der Dörfer ist, die von der Zwangsumsiedlung betroffen sind.

Wiesen, Wälder, Häuser, alles.
Kommt zum Klimacamp!
Kommt nach Manheim!
Unterstützt die Besetzung!
Vor dem Haus wird es ein kleines Straßenfest geben mit Musik, Infos und Kaffee.
Zeigen wir ihnen, dass wir uns nicht umkriegen lassen.

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Aktuelles zur kinderbetreuung auf klimacamp

Wenn ihr das lest habt ihr sicher schon gehört, wieviele Schwierigkeiten RWE und mit tatkräftiger Unterstützung der Polizei momentan macht. Daher hier für euch zur Beruhigung ein wichtiger Hinweis:

Es ist uns sehr wichtig, dass sich alle Menschen auf den Camps sicher fühlen.

Besonders auf den Kinderspace und Familienfreundlichkeit legen wir viel Wert. Daher wird es in jedem Fall einen stressfreien Raum für Kinder und Bezugspersonen geben. Im äußersten Fall wird dieser einige Kilometer vom eigentlichen Camp entfernt sein. Wir arbeiten daran und halten euch hier weiter auf dem Laufenden. Auf der Obstwiese bekommt ihr am Infopunkt alle Infos zu unserem Kinderspace-Shuttle-Service zu einem privaten Raum in der Umgebung. Unter Umständen könnt ihr auch direkt am Bahnhof abgeholt werden – dazu ruft ihr von Fall zu Fall am Besten auf einer der Infonummern an.

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Aufruf zur Unterstützung

„Lasst uns all die eintreffenden Menschen Willkommen heißen, die Chance des Austausches nutzen, zum Campgelände fahren, unsere Grundstücke zum Zelten zur Verfügung stellen, unsere Häuser zum Duschen öffnen und die positive Stimmung des Wandels weiter verbreiten. Lasst uns die gewünschte Veränderung sein“
Bereits seit Monaten laufen die Vorbereitungen und die Mobilisierung für das Klima- und das Reclaim The Fields Camp. Vom morgigen Freitag, den 23.​August an, werden hunderte Menschen erwartet, die teilweise aus ganz Europa und darüber hinaus anreisen, um sich mit uns, den Bewohner_innen des Rheinischen Braunkohlereviers aus zu tauschen und uns darin zu unterstützen, uns der täglichen Zumutung von RWE’s Braunkohleabbau und ihren Folgen zu wiedersetzen. Die Organisator_innen dieser Camps, und wir alle sehen uns nun mit den Auflagen der Kerpener Polizei konfrontiert, weder Zelte zum Schlafen aufbauen zu dürfen noch für unsere Gäste zu kochen. Alles was dutzende Menschen, über Monate durch ihr ehreamtliches Egagement vorbereitet haben, droht nun durch die Kerpener Behörden zunichte gemacht zu werden.

Die Kerpener Polizei zeigt in den letzten Monaten, immer wieder, wie stark sie bereit ist, mit allen Mitteln allen und allem Steine in den Weg zu legen, was das Handeln von RWE in unserer Region hinterfragt, und sich für ein Ende des Braunkohleabbaus engagiert. Die Entscheidung der Kerpener Polizei und des Verwaltungsgerichts Köln, keine Infrastruktur zur Versorgung und keine Zelte zum schlafen aufstellen zu dürfen, ist eine nicht hin zu nehmende Anmaßung, unser Rechts auf Meinungsfreiheit, Versammlung und Organisierung einzuschränken. Solchen Verboten, müssen wir uns solidarisch und entschlossen entgegen stellen.

Gemeinsam wollen wir es nun schaffen, trotz des Verbotes eine Infrastruktur zu errichten, die es uns ermöglicht, mit den angereisten in Kontakt zu kommen, uns mit Ihnen über unsere Erfahrungen aus zu tauschen, von einander zu lernen und uns Gegeseitig zu unterstützen. Denn der ganz große Teil der angereisten, steckt in ihrer Region selbst in einer Auseinandersetzung über die Zukunft ihres Lebensraums: Es sind Menschen aus dem Wendland, die sich gegen ein Atomares Endlager unter ihren Feldern wären, es sind Beschützer_innen des Gezi Parks in Istanbul, es sind Anwohner_innen von Großprojekten wie dem Bahnhof Stuttgart 21 und dem Flughafen Notre dame des Landes in Frankreich. Es sind Bewohner_innen des Lausitzer Braunohlereviers und Menschen die sich sich in Rumänien gegen eine Zwangsumsiedlung im Rahmen eines Goldminen Projekts entgegenstellen. Menschen die nach einer jahrelangen Auseinandersetzung Anfang diesen Jahres den Kohleabbau in Schottland beenden konnten, indem sie das Unternehen Scotisch Coal in die Insolvenz trieben. Die Liste würde sich unenedlich fortsetzen lassen, überall kämpfen Menschen gegen Ausbeutung und Zerstörung ihrer Lebengrundlagen. Und nun haben wir für zwei Wochen die Chance uns mit all diesen spannenden Menschen über unsere Situationen und Umgangsweisen aus zu tauschen, uns gegenseitig zu inspirieren, zu stärken und uns zu unterstützen. Unterstützen darin, dass wir von dem Wissen und Fähigkeiten der Besucher_innen profitieren können um eine Auseinandersetzung zwischen uns allen anzuregen über den weiteren Werdegang der Region und wie wir diesen gestalten wollen.

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