(Dies ist das Statement einer Person aus dem Wald, nicht der ganzen Bewegung.)
In einer Geschichte unbarmherziger und brutaler Polizeieinsätze sahen sich die Besetzer*innen des von Hambacher Waldes gegen die ökologische Zerstörung und strukturelle Gewalt von RWE gezwungen, Zuflucht zu noch einfallsreicheren Methoden des gewaltlosen Widerstandes zu suchen, die oft ihre eigene Sicherheit gefährden.
Im Laufe der Jahre wurden viele von uns körperlich verletzt, strafrechtlich verfolgt verfolgt und ins Gefängnis gesteckt, weil sie das Leben im Hambacher Wald und darüber hinaus verteidigt hatten. Die Polizei hat uns unaufhörlich verfolgt (engl. „chased us down“, wörtl. etwa „niedergejagt“) – in diesem tödlichen Fall in tragisch wörtlichen Sinne.
Auch wenn kein direkter Zusammenhang zwischen Polizeiaktivitäten und Steffens tödlichem Sturz festgestellt werden kann, wurden während der laufenden Polizeioperation eine Reihe von lebensbedrohlichen Interventionen beobachtet, wie das Durchschneiden von Traversen mit Menschen darin und – Deutschland, was?! – die Emission von Kohlenmonoxid in einer unterirdischen Kammer.
Wie viele Knochenbrüche brauchen wir noch, wie viele Tote mehr, bis wir unsere Augen für die Realität der Polizeigewalt öffnen, für die Rolle der Polizei bei der Aufrechterhaltung der strukturellen Gewalt durch Massenzerstörer und für ihre institutionelle Funktion, die Interessen der Reichen zu Lasten der Unterdrückten zu schützen?
Der plötzliche Tod von Steffen hat unsere anfänglichen Beweggründe, hier zu sein, nicht verändert. So schamlos die Polizei auch vorgehen mag, die Hambacher Wald-Besatzung zu vertreiben, wir werden nicht zurückweichen, wir werden uns nicht ergeben – wir sind hier, und wenn wir müssen, werden wir zurückkommen.
Für den Wald und für Steffen.