Waldspaziergang am 16.11. mit Michael Zobel
Der Waldpädagoge Michael Zobel (Aachen) lädt wieder ein zum Waldspaziergang am Sonntag dem 16.11 (an der ehemaligen Abfahrt Kerpen-Buir 12 Uhr).
Der Waldpädagoge Michael Zobel (Aachen) lädt wieder ein zum Waldspaziergang am Sonntag dem 16.11 (an der ehemaligen Abfahrt Kerpen-Buir 12 Uhr).
Da über die Teilräumung und sonstigen Ereignisse der letzten Tage viele erschreckend einseitige und verzerrende Darstellungen veröffentlicht wurden, wollen wir versuchen zu den uns am wichtigsten erscheinenden Diskrepanzen zwischen der Berichterstattung der Presse und der Aussagen beteiligter Aktivist_Innen Stellung zu nehmen, ohne explizit auf jeden Artikel einzugehen.
In fast allen Berichten ist von einem Angriff der Waldbesetzer_Innen auf „RWE-Mitarbeiter_innen“ die Rede. Dies bezieht sich auf Angaben der Polizei, die aber zu diesem Zeitpunkt der Auseinandersetzung nicht vor Ort war, defacto also ausschließlich auf die Aussagen der Mitarbeiter des Konzerns (Gegendartsellungen der Besetzer_Innen sind auf dem Blog in den Beiträgen „Der Donnerstag aus unserer Sicht“ und „Gedächtnisprotokoll 30./31.10“ zu finden).
Angeblich wären außerdem Blendgranaten und andere Waffen zum Einsatz gekommen, die weder in den Pressemitteilungen der Polizei noch in Erzählungen der beteiligten Aktivist_Innen auftauchen. An dieser Stelle ist auch zu erwähnen, dass es auch auf dem Blog im Trubel der Räumung zu der Fehlinformation gekommen ist, dass die Sicherheitskräfte von RWE Pfefferspray eingesetzt hätten.
Das Skill Sharing Camp ist seit einigen Tagen zu Ende. Es war der Auftakt zum Start der Rodungssaison ( vom 01.10.2014-31.03.2015) im Hambacher Forst und der Kampagne „Kein Baum fällt“. Es gibt so einiges zu berichten. Hier die Auflistung von Workshops und Infoveranstaltungen und die Chronologie von Ereignissen.
Es gab Workshops über Blockadetechniken wie: Barrikadenbau, Lock On (sich Festketten) und Tripodbau; Out of action ( Aufarbeitung und Umgang von Erlebnissen nach Aktionen); Arbeiten mit Lehm wie: Hütten und Ofenbau; Tägliche Schnupper Klettertrainings sowie: Knotentechniken, Rettungsklettern, Plattformbau und Besichtigungen/ Übernachten in den Bäumen. Ein anderes wichtiges Thema war „Sichere Aktion“. Hierzu gab es Workshops wie: Umgang mit Fingerabdrücken und DNA-Spuren, sicherer Umgang mit Computern, Internetzugriff mit Tor und PGP E-Mailverschlüsselung.
Infoveranstaltungen gab es über den Tar Sandabbau in Kanada, Braunkohleförderung in Deutschland, Goldabbau in Griechenland und Klimawandel-Erderwärmung. Weiter zur Chronologie der Aktionen zum Rodungssaison
……Sonnenstrahlen durchdringen die Baumkronen ,die mich umsäumen. Blätter leuchten in all ihren Farben. Es ist Herbst und ich lebe seit über einem Jahr hier oben in den Bäumen der Reste des Hambacher Forsts. Die Autobahn die einst die Hintergrundmusik bestimmte, ist seit einem Monat stumm. Das Dröhnen der Maschinen aus dem Tagebau Hambach dringen zu mir durch. Stück für Stück fressen sich die Schaufeln der riesigen Bagger durch die Erde. Dort wo einst sich Bäume im Winde wiegten, Tiere und Menschen den Wald durchstreiften, klafft jetzt ein Loch. LKWs rasen im Minutentakt vorbei. Sie tragen die letzten Reste, der von Menschen bewohnten Orte ab, um dem voranschreiten des Tagebaus den Weg frei zu machen. Die Kettensägen und Harvester sind geschärft und betankt. Sie warten auf ihren Arbeitseinsatz um wieder einen Teil des Hambacher Forsts zu ermorden. Menschen flüchten, aber die Bäume können dies nicht. Dies alles für die Energiegewinnung aus dem „Braunen Gold“. Nutzen tut dies dem Kapital. Konzerne wie RWE, Tyhssenkrupp und die Chemieindustrie feilschen. Der Verlierer ist das Klima. Eine Kuppel aus Elend, Leid und Verunsicherung umgibt diese Region. Wie Marionetten ziehen die Menschen tagtäglich raus, um den Konzernen ihr Dasein zu verkaufen. Wiederholen die Parolen um ihre Existenz und ihr Dasein zu bestätigen.
In Zwei Tagen startet das Skill Sharing Camp. In und Um Hambacher Forst wird aufgedreht.
Am 23.09.2014 gegen 12 Uhr wurde ein Kettenbagger gestoppt, der auf der ehemaligen Kohletrasse des Tagebau Hambach zu Arbeiten eingesetzt wurde. Der Braunkohletagebau wird von RWE betrieben und befindet sich westlich von Köln.
Die so genannte Hambachbahn dient dem Transport der geföderten Braunkohle zu den Kraftwerken. Da der Tagebau aber immer größer wird, wurden nun Teile der Schienenstrecke sowie auch der A4 weiter südlich neu gebaut, um „Platz zu machen“.
Beauftragt für den Abbau der ehemaligen Kohlebahntrasse Nord wurde das Unternehmen „H.-B. Kaiser , Abbruch und Erdbewegungen, in 52388 Nörvenich“ .Weiterhin beteiligen sich der Sicherheits- und Wachdienst KÖTTER Security und das Forstunternehmen Krobbach aus Melsbach an der Umweltzerstörung von RWE. Es gilt daher auch sie zu markieren, zu blockieren und zu sabotieren.
Jeder Tag ist ein Aktionstag. – Earth First!
Quelle:https://linksunten.indymedia.org/de/node/122902
Um 11:20 Uhr treffen wir uns direkt am Gleis der S12 am S-Bahnhof Köln-Ehrenfeld. Erkennungszeichen ist das „Hambacher Forst bleibt!“ Plakat. In Buir wird der Rest um 12.oo Uhr am Bahnhof eingesammelt. Gemeinsam gehts dann erst einmal zum Loch und anschließend zur Wiesenbesetzung. Dort wird veganer Kuchen auf uns warten und es bleibt genug Zeit für Fragen, Austausch und gemeinsame Pläne. Falls ihr Lust habt könnt ihr gerne Kuchen (am liebsten vegan) mitbringen, mit dem wir den Nachmittag gemeinsam mit den Menschen auf der Wiese ausklingen lassen können. Falls ihr diesen Sonntag keine Zeit habt ist auch das kein Problem: die Tour findet jeden zweiten Sonntag im Monat statt.
RWE Power und Kolpingstadt Kerpen brüskieren Buirer Initiative
Nachbarschaftstreffen am Vorabend von Autobahneröffnung
Die Initiative Buirer für Buir (BfB) empfindet die Einladung zum diesjährigen Nachbarschaftstreffen als Affront und wird der Einladung erstmalig nicht nachkommen. Andreas Büttgen, Vorsitzender des Vereins, nahm in einem ausführlichen, offenen Brief an RWE und die Stadt Kerpen dazu u.a. wie folgt Stellung: „Wir halten den gewählten Termin für wenig feinfühlig – im Gegenteil: Es ist ein Affront, ein so genanntes Nachbarschaftstreffen mit den üblichen wohlmeinenden Festreden der Stadt und des Unternehmens, bei Grillwürstchen und Häppchen, Freibier und Musik, am Vorabend der Eröffnung der A4 (16.08.2014) zu veranstalten.“
Die Buirer Initiative steht den durch RWE verursachten Verkehrsneubauten A4n und Hambachbahn sowie dem heran nahenden Tagebau sehr kritisch gegenüber und hat in den vergangenen Jahren vieles unternommen um diese Entwicklungen zu verhindern, und die auf Buir zukommenden Belastungen zu verringern.
Der „SOLAR FESTIVAL e.V.“ lädt ein zu einem musikalischen Event in der Altmark, dass seinen gesamten benötigten Strom vor Ort aus erneuerbaren Energien selbst produziert. Es gibt eine große und mehrere kleine Bühnen, ein Kino, ein Kids-Areal und Verkaufs-Stände. Außerdem gibt es einen Vernetzungsmarkt, in dem verschiedene Organisationen und regionale Unternehmen Informationen und Diskussionen über erneuerbare Energien und Klimaschutz anbieten.
Desweiteren wird es eine Infoveranstaltung über den Hambacherforst und die Braunkohleverstromung Freitag, 22.8. um 18.00 Uhr.
Infoveranstaltung über den Hambacherforst, die Braunkohleverstrommung und der Krieg um Ressource am 20.08 auf dem War Starts Here Camp in der Altmark bei Potzehne( Altmark), 22.08 auf dem Solar Festival bei Peckfitz (Altmark), 23.08 um 13 Uhr in Gedelitz( Wendland) und am 26.08 um 19 Uhr im Gasthof Meuchefitz ( Wendland).
Wir würden uns freuen auch dich dort zu sehen, grüße aus den Bäumen.
Weitere Infos und Worum es geht:
Flurtotalschaden: Seit gut 30 Jahren holt RWE im Tagebau Hambach Braunkohle aus der Erde, mittlerweile Deutschlands größtes Loch. Der Widerstand ist trotz Umsiedlungen, Feinstaub und Lärm gering. Selbst die Kartbahn, die einst Michael Schumacher bekannt machte, zieht geräuschlos um.
Eine Reportage von Mirjam Hauck, Hambach
Meter um Meter graben sich die Schaufeln des riesigen Rades langsam in den staubigen Sand. Rumpelnd und dröhnend tragen sie eine Erdschicht nach der anderen ab, Kubikmeter um Kubikmeter. Zurück bleibt Zerstörung. Eine ockerfarbene Mondlandschaft, über der Sandkörner wirbeln.