Gerade rückt die Polizei im besetzten Hambacher Forst mit einer Klettereinheit und Bereitschaftspolizei an, mit dem Ziel die neue Besetzung im Hambacher Forst, die seit Montag besteht, zu räumen. Da sich Aktivist_innen auf den Plattformen in den Bäumen befinden, um die Rodung des Waldes und die Zerstörung des Klimas durch RWEs Braunkohletagebau zu verhindern, ist unklar wie lange die Räumung dauern wird. Kommt jetzt raus!
Aktuelle Situation: Die Polizei hat die am Boden befindlichen Besetzer_innen „entfernt“ und Personalien aufgenommen. Den Bereich unter den besetzten Bäumen unzugänglich gemacht und macht sich nun bereit um die beiden auf den Bäumen befindlichen Besetzer_innen herunterzuholen.
„Mit jeder Räumung die RWE im Hambacher Forst durchführen wird, wird es mehr Leuten vor Augen geführt werden, dass RWE’s Tagebau nur mit massiver Polizeigewalt durchsetzbar ist“, sagt Nina Raykowski, eine der Besetzer_innen des Hambacher Forstes. „Auch wenn unsere Besetzung gegen geltendes Recht verstößt, RWEs Braunkohlepolitik verstößt gegen die Notwendigkeit heute dafür zu sorgen, dass wir auch morgen noch gut auf dieser Erde leben können.“
„Egal ob RWE heute oder morgen räumen lässt: Wir kommen wieder; keine Frage“, sagt Thomas Waldmann, der auch schon von der alten Besetzung im Herbst geräumt wurde, und somit bereits bewiesen hat, dass er sich nicht so leicht vertreiben lässt. „Umso öfter RWE den Wald räumen lässt, umso mehr Aufmerksamkeit lassen sie unserem legitimen Anliegen zukommen, und umso mehr Menschen werden das jeweils folgende Mal dabei sein, wenn es darum geht den Wald zu schützen.“
Der Hambacher Forst wird Jahr für Jahr ein Stück mehr gerodet für den Braunkohletagebau Hambach den RWE betreibt, und der zusammen mit den Tagebauen Garzweiler und Inden Europas größter Produzent von CO2 ist. Außerdem sorgen sowohl die Tagebaue, als auch RWEs Braunkohlekraftwerke für eine massive Gesundheitsbeeinträchtigung in der gesamten Region – bis nach Köln, Düsseldorf und den gesamten Ruhrpott.
Das, zusammen mit der direkten Zerstörung der Dörfer, und der kompletten Landschaft ist ein Grund dafür, dass die Aktivitäten der Waldbesetzer_innen große Unterstützung in der lokalen Bevölkerung fanden.
„Die Besetzungen gegen den Tagebau sind für uns stets ein Ort gewesen an dem wir uns mit anderen Aktiven austauschen und organisieren konnten. Kein Wunder dass RWE verhindern will, dass solche Orte des Austausches entstehen. Dass die Polizei stets die Interessen von RWE durchsetzt spricht für sich.“ sagt Jutta Krohm, eine betroffene Anwohnerin.