Eindeutiges Ergebnis der zweiten Anhörung in Morschenich

Gestern fand die zweite Anhörung in der Morschenicher Kneipe statt, nachdem einige Pro-RWEler sich nicht mit dem Ergebnis der ersten Anhörung zufrieden geben wollten, die eindeutig pro Protestcamp ausfiel. Bei der Widerholung der Anhörung – die vom Besitzer einberufen wurde um die Morschenicher Bürger_innen entscheiden zu lassen, wie er mit der Räumungsaufforderung des Kreis Dürens umgehen soll – ist ein noch eindeutigeres Ergebnis rausgekommen. Die Kneipe war voll, die Stimmung aufgeheizt. Doch obwohl RWE sich diesesmal mit der Mobilisierung ins Zeug legte, fand kaum sich kaum ein Umsiedlungs-Befürworter ein. Aber viele Gegner_innen. „Niemand in Morschenich will umsiedeln, außer denjenigen die bei RWE arbeiten. Die sollen umsiedeln wenn sie wollen. Wir bleiben hier!“ sagte eine Morschenicherin. Die Besetzer_innen der Wiese am Hambacher Forst freuen sich, dass ein Großteil der Morschenicher Bewohner_innen nun vorhat – wie gestern beschlossen wurde – sich selber zu organisieren gegen die Umsiedlung.

Morschenich von oben betrachtet – alles soll weg für den Klimakiller Tagebau

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Morddrohung gegen Wiesenbesetzer?

Der Besitzer der Wiese auf der das Protestcamp derzeit stattfindet, teilte uns heute von einer Begegnung mit, die er vor einigen Tagen mit den Pro-RWElern hatte. Einer dieser beiden sei der Besitzer der Nachbarfläche, auf dessen Anweisung der erste Räumungsversuch stattfand, während dem der Besitzer unserer Fläche in Handschellen abgeführt wurde.
„Zwei Fürsprecher von RWE erklärten am Samstag bei einer Waldbegegnung: „Wir wollen diese Leute hier nicht“, und einer der beiden weiter: Er habe Sorge um die Besetzer, er befürchte, er könne bei der Ausübung seiner Jagd auf Wildschweine versehentlich
einen der Besetzer mit seinem Jagdgewehr treffen.

Den beiden Jägern bin ich auf Höhe des Lambertzhofes am Rande des Erbwaldes an ihrem Hochsitz begegnet. Ich wurde gebeten, meinen Fußweg nicht fortzusetzen und zu warten, es finde Zielschießen statt, am Waldrand sei eine Zielscheibe aufgestellt und es solle ein Zielschuss abgegeben, was dann auch geschah. “ so der Besitzer der Fläche

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RWE will ab Februar wieder roden

Zur Erinnerung: Im Dezember klagte der BUND gegen das Land NRW wegen des Zustandekommens des Rahmenbetriebsplans des Hambacher Tagebaus. Diese Klage hatte aufschiebende Wirkung, und mit ihr hätte eigentlich der gesamte Betrieb im Tagebau eingestellt werden müssen. Deswegen wurde der Betriebsplan zum Sofortvollzug ausgesetzt. Daraufhin stellte der BUND nun am 2. Januar einen Antrag auf Erlass einer Zwischenverfügung bis eine Entscheidung über den am gleichen Tag eingereichten Antrag auf Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung der BUND-Klage getroffen wurde.
RWE reagierte daraufhin mit einer Zusage bis Ende Januar nicht weiter zu roden, und auch keine weiteren Maßnahmen im Wald vorzunehmen, wie gerodete Bäume herauszubringen.
Allerdings kündigt RWE schon an, im Februar weiterzuroden. In der Mitteilung des BUND heißt es: „RWE Power geht offenbar davon aus, rechtzeitig die für weitere Rodungsarbeiten notwendigen artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigungen der Unteren Landschaftsbehörden des Kreis Düren und des Rhein-Erft-Kreises vorlegen zu können. Entsprechende Anträge hatte RWE Power offenbar nachträglich bei den Behörden eingereicht.“
Wir fragen uns wieso das einreichen von Anträgen für RWE schon dafür ausreicht so sicher davon auszugehen, dass die Anträge durchkommen, dass die weitere Rodung schon als feststehender Termin kommuniziert wird. Anscheinend ist die Leitung zwischen den Behörden und RWE ziemlich kurz.

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Wie geht’s weiter mir der Wiese?

Das Bauamt der Stadt Düren schickte einen Bescheid an den Besitzer der Fläche auf der das derzeitige Protestcamp stattfindet, mit der Aufforderung, dafür Sorge zu tragen, dass die baulichen Anlagen entfernt werden. Zwangsmittel gegen den Besitzer wurden angedroht (der schon tatsächliche Zwangsmittel erfuhr, als er sich als Besitzer der Fläche gegen eine polizeiliche Räumung ausprach). Bis zum 10.01. wurde ihm eine sehr kurze Frist gegeben, um dazu Stellung zu beziehen. Nun fragen sich viele, was anch dem 10.01 passieren wird.
Rechtmäßig reicht diese Frist nicht aus um danach zu räumen. Dafür wäre zumindest eine weitere Frist, mit Einspruchmöglichkeit nötig. Aber da sich die Behörden im Rheinland in letzter Zeit recht wenig danach richteten was rechtsmäßig ist, schließt das eine Räumung trotzdem nicht aus.
Es gilt also wieder eine erhöhte Aufmerksamkeit. Checkt täglich diesen Blog. Schickt uns eine E-Mail, falls ihr auf unseren sms-Räumungsverteiler eingetragen werden wollt. Überlegt euch was ihr im Falle eine Räumung machen wollt. Und am besten: Kommt auf der Wiese vorbei.
Am morgigen Mittwoch wird der Besitzer erneut eine Anhörung in Morschenich vornehmen, um die Bewohner_innen zu befragen, was sie sich anlässlich der Wiese und dem Protestcamp wünschen. Bei der letzten Befragung gab es eine eindeutige Stimmung pro Protestcamp. Aber da die Pro-RWEler_innen schlechte Verlierer_innen sind, forderten sie eine Widerholung der Anhörung. Am Mittwoch um 19 Uhr wird diese stattfinden. Ort ist noch unklar.

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Sternmarsch in der Lausitz

In der Lausitz, dem zweitgrößten Braunkohlerevier in Deutschland, nahe Cottbus, fand gestern ein Sternmarsch statt aus den bedrohten Dörfern Grabko, Kerkwitz und Atterwasch, die der Erweiterung des Tagebaus Jänschwalde-Nord weichen sollen, wenn es nach den Plänen des dortigen Betreibers Vattenfall geht. Trotz starkem Regen zogen 800 betroffene Anwohner_innen aus drei Richtungen zum Treffpunkt (was besonders dadurch beeindruckt, dass es 800 von insgesamt 900 Menschen in diesen Dörfern waren). Aufgerufen hatten auch alle Ortsvorsteher_innen der betroffenen Dörfer! (Während diese im Rheinischen Revier fast alle mit RWE verbandelt sind – wie zum Beispiel in Manheim, wo die Ortsvorsteherin die Ehefrau des RWE-Chefs ist).
Wenn wir uns für 2013 etwas wünschen dürfen, dann also, dass die Bewohner_innen der bedrohten Dörfer im Rheinland ihr Schicksal selber in die Hand nehmen, so wie es in der Lausitz Tradition hat.
Einen ziemlich guten Videoclip von rbb gibt es hier.

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BUND-Banner an Autobahn schon wieder entwendet

Das Banner auf der BUND-Wiese dass am 28 Dezember von der BUND jugend so aufgehängt wurde, dass es von der Autobahn gut sichtbar ist wurde schon wieder entwendet. Bereits früher im Dezember wurde ein Banner dort geklaut. Aus welcher Motivation das durchgeführt wird, ist leicht zu vermuten…

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Presseecho zur Anhörung in Morschenich

Nach dem gestrigen Termin in Morschenich gibt es einige Zeitungsberichte, die sogar recht positiv sind und die Stimmung in Morschenich für die Besetzung und gegen die Umsiedlung rüber kommt. Der Besitzer der Wiese hat sich inzwischen dafür entschieden sich der Ordnungsverfügung der Stadt Düren nicht zu beugen und weitere rechtliche Schritte zu prüfen, wie er dem WDR berichtete.
Hier die Berichte: WDR, Aachener Nachrichten, Aachener Zeitung. Wer nicht berichtet über die Stimmung auf der Anhörung ist der Kölner Stadtanzeiger.

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Anhörung in Moschenich: Protestcamp muss bleiben

Gestern führte der Besitzer der besetzten Wiese eine Anhörung in Moschenich durch – dem Dorf an das die Fläche angrenzt, und dass RWE zur Abbaggerung einplant (wofür es aber noch keinen Rahmenbetriebsplan gibt), um zu erfahren, wie die dortigen Bewohner_innen zur Besetzung und allgemein zur Abbaggerung stehen. Das eindeutige Ergebnis dieser Befragung war, dass die erschienenen Menschen aus Moschenich sich für den Verbleib des Protestcamps aussprechen und gegen die Abbaggerung ihres Dorfes.

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Akteneinsicht des Besitzers der besetzen Wiese

Der Besitzer der Wiese, die wir derzeit gegen den Braunkohleabbau besetzt halten – der sich gestern im WDR positiv zur Besetzung äußerte: „Die Symbolkraft (der Besetzung) verkörpert die Ziele, die ich über dieses Grundstück verfolgen möchte, nämlich die Verhinderung des Tagebaus und die Verhinderung dieses Projektes was mit rationellen Gründen nicht mehr vertretbar ist“ – hat heute Akteneinsicht bei der Verwaltung in Düren bekommen, betreffend der Räumungsanordnung der Fläche. Er kritisierte, dass wesentliche Akten und Aktenteile fehlten. Deshalb sei „nunmehr ernsthaft zu prüfen, die am Verfahren beteiligten Bediensteten des Kreises Düren – Landrat Spelthan, Dezernent Steins, Frau Rita Schwerentigges und Herrn Stefan Hutmacher – wegen
Befangenheit abzulehnen und vom Verfahren auszuschließen. Weiter könnte die Einschaltung der zuständigen Aufsichtsbehörde geboten sein.“

Je mehr Behörden mit dem Widerstand gegen die Rodung des H.F. und gegen das Braunkohlerevier zu tun bekommen, desto deutlicher wird das Netz das sich über die Region gesponnen hat, mit dem Ziel die Interessen die hinter dem Braunkohleabbau stehen mit allen Mitteln durchzusetzten. Gemeinhin wird davon ausgegangen, dass Deutschland eines der Länder sei, in dem es am wenigsten Korruption gäbe. Das trifft aber nur auf der unteren Ebene zu, dass der eiserne Arm des gesetzes dort greift wo in vielen anderen Gegenden auch mal kleinere odere größere Geschenke weiterhelfen. Auf der höheren Ebene gibt es aber kaum ein anderes Land, wo Politik und Wirtschaft so effizient verzahnt sind wie hier – als ein Musterbeispiel dafür dient das Rheinland. Wir werden die Verfilzungen genauestens dokumentieren.

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