PRESSE MITTEILUNG 2 | 05.09.18
RÄUMUNG VON BODENSTRUKTUREN IM HAMBACHER FORST, VORBEREITUNG AUF DIE ZEITNAHE ZU ERWARTENDE BAUMHAUSRÄUMUNG
Seit heute morgen um 7:30 war die Polizei in Kooperation mit Mitarbeiter_innen von RWE im Hambacher Forst um dort sämtliche Bodenstrukturen und Barrikaden zu räumen.
Es wurden Hütten, Unterstände sowie Lebensnotwendige Infrastruktur wie Komposttoiletten und Küchen restlos zerstört.
Um die Wege durch den Wald tauglich für ihre Maschinen zu machen, mussten sie drei besetzte Barrikaden räumen (zwei Tripods und ein Monopod). Um diese Strukturen zu schützen, kettete sich eine Person in einem 2.5 Meter tiefem Tunnel unter einem der Tripods an.
Obwohl die Polizei mit einer Hebebühne und mehreren Kletterpolizist_innen anrückte gelang es ihnen bis 17:20 nicht sämtliche Barrikaden zu räumen.
Die aus den Barrikaden geräumten Personen wurden so wie weitere Aktivist_innen unter Anwendung von Gewalt Festgenommen und bis auf eine Person in die Gefangenensammelstelle in Aachen verbracht. Die eine andere Person wurde in ein Krankenhaus in Bergheim gebracht, da ihr während der Polizeimaßnahme der Arm gebrochen wurde.
Außerhalb des Aachener Polizeireviers hatten sich mehrere Unterstützer_innen versammelt um die Aktivist_innen in Empfang zu nehmen, doch selbst diese friedliche Unterstützung wurde von der Polizei schikaniert.
Dieser Angriff auf die Klimagerechtigkeitsbewegung im Rheinland war eine der groessten Eskalationen seitens der Polizei im gesamten Kampf um den Hambacher Forst.
Während die Polizei aggressiv die Besetzung angriff, gab es im naheliegenden Ort Buir eine Demonstration welche sich gegen die Verletzung von Menschenrechten und die Rodung eines 12000 Jahre alten Waldes durch den Energieriesen RWE aussprach.
Die Demonstration welche von Buir bis in den Wald hinein ging und aus unzähligen bunten Menschen aus allen Alters- und Gesellschaftsschichten bestand, wurde von einer Großzahl an Polizei zu Fuß und zu Pferd eskortiert. Die Demonstration endete am Waldrand, und die Leute konnten ungehindert den Wald betreten.
Die Fronten haben sich verhärtet und es ist nun klar erkenntlich, dass der Staat mit all seinen Mitteln auf seiten RWEs handelt während sich die Aktivist_innen dazu entschieden haben für den Erhalt der Natur und Klimagerechtigkeit zu kämpfen.
Dieser ist der erste von vielen Tagen die folgen und es fühlt sich an, als rücke Tag X jede Stunde näher.