PM zur Räumung

PRESSEMITTEILUNG

Räumung der Waldbesetzung schreitet voran +++ RWE zerstört Wald und Weltklima +++ „Der Kohlestaat zeigt seine Zähne“
 
Kerpen, 27.3.2014. Nachdem heute morgen um 08.00 Uhr die Räumung der Waldbesetzung im  Hambacher Forst begonnen hat, wurden nun die ersten Aktivist*innen aus den Bäumen geholt. Banner und Seile zwischen den Bäumen wurden zerschnitten, die Küchenplattform wurde gekappt. Zur Zeit befinden sich noch zwei Aktivist*innen in den Baumhäusern. Die Polizei hat sich scheinbar auf eine lange Räumung eingestellt. 

Mit der Besetzung im Hambacher Forst soll nicht nur auf seine Rodung durch den Energiekonzern RWE aufmerksam gemacht werden. Der Widerstand an der Kante von Europas größtem Braunkohletagebau ist ein Kristallisationsort der weltweiten Klimabewegung.
 
Der angeschlagene Energieriese RWE musste mit einem Verlust von knapp drei Milliarden Euro das letzte Jahr abschließen. Die Botschaft ist klar: Kohle ist keine Brückentechnologie, sie zerstört als Klimakiller Nummer Eins den Weg in die Zukunft. Bei RWE kommen noch immer fast 80 Prozent des Stroms aus fossilen Quellen und nur rund sechs Prozent aus Erneuerbaren. Das von RWE betriebene Rheinische Braunkohlerevier heizt als größter CO2- Produzent Europas das Klima besonders stark an.

„Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird bereits bis 2050  die globale Mitteltemperatur um mindestens zwei Grad steigen und die empfindlichen Ökosysteme aus dem Gleichgewicht bringen“, so Klimaschützerin Annika Schlereth. „Damit nicht tausende von Lebensräumen vernichtet werden und Tiere und Menschen dadurch ihr Leben verlieren, müssen wir jetzt entschlossen handeln.“

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Pressemitteilung zur Räumung am 27.3.2014

Waldbesetzung im Hambacher Forst wird geräumt!
Großer Polizeieinsatz seit heute morgen – Sorge um Sicherheit oder
erneute Schikane?

Kerpen, 27. März 2014. Heute morgen gegen 8 Uhr ist eine Hundertschaft der Polizei in den besetzten Teil des Hambacher Forstes eingedrungen. Offenbar bereiten die Polizist*innen eine Räumung vor. Mit dabei sind Kletterteams und Hebebühnen, für den Einsatz in der Höhe. Auch in dem Camp von Klima-Aktivist*innen auf einer nahegelegenen Wiese ist Polizei zugegen und hat das Gebiet abgesperrt.

Der Polizeieinsatz ist von der Stadt Kerpen veranlasst worden. In einer Pressemitteilung erklärte die Stadt, der Zustand der Baumhäuser bedeute eine konkrete Gefährdung für Menschen. Die Waldbesetzung sei aus Sicherheitsgründen nicht länger zu dulden.

„Gefährdet ist vor allem das globale Klima“, sagt die Besetzerin Anne Groll. „Wir sind hier, weil RWE mit dem Abbau und der Verbrennung von Braunkohle die Atmosphäre aufheizt und dadurch das Sicherheitsrisiko für Gesellschaften und Ökosysteme massiv verschärft. ist es wahrscheinlicher, dass Anwohner*innen an den Folgen der Feinstaubbelastung leiden als dass ihnen beim Spaziergang ein Baumhaus auf dem Kopf fällt.“

Schon letzte Woche fand im Wiesen-Camp eine polizeiliche Durchsuchung statt, im Zuge dessen Laptops, Tagebücher, Handys, einige Medikamente und elektronische Hilfsmittel beschlagnahmt wurden.

Die Waldbesetzung besteht trotz mehreren Räumungen seit dem 14. April 2012 und richte sich gegen die Ausweitung des Tagebaus Hambach und die damit zusammenhängende Kohleverstromung. „Unser Widerstand ist so leicht nicht klein zu kriegen“, sagt einer der Besetzer, „heute ist Tag X. Das heißt, die Wiederbesetzung findet am 26. April statt.“

Weitere Infos unter:
hambacherforst.blogsport.de

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Große öffentliche Wiederbesetzung – Tag X plus 4 plus X

26. April: Wiederbesetzung
Die Räumung des Hambacher Forstes mit der lächerlichen Begründung, die Besetzer_innen würden sich selber und andere gefährden durch unsichere Baumhäsuer, ist natürlich nichts anderes als der Versuch legitimen Protest und notwendigen Widerstand zu verunmöglichen. Soziale Bewegungen mundtot zu machen durch den Einsatz starker Repression gelingt all zu oft. Manchmal allerdings werden soziale Bewegungen erst zu tatsächlich breiten Bewegungen, indem krasse Repression zu Wellen der Solidarisierung führen. So zum Beispiel in der ZAD der „Zone a defendre“ bei Nantes, eine Besetzung die sich gegen einen neuen Flughafen richtet. Nach der Räumung wurde groß zur Wiederbesetzung aufgerufen, die vier Wochen später stattfand. In ganz Frankreich – und Europa – bereiteten Gruppen sich auf die Wiederbesetzung vor. Am Tag der Wiederbestezung war die unglaubliche Masse von 40 000 Aktivist_innen vor Ort – mit Treckern, Baumaterialien, Werkzeugen und allem was benötigt wird um neue Hütten zu bauen. Die Polizei konnte nur zugucken, obwohl sie dort nicht pflegt zimperlich gegen Aktivist_innen vorzugehen. Anschließend war die Besetzung stärker als zuvor.

Zwerg X

Den gleichen Plan gibt es im Hambacher Forst. 4 Wochen nach der Räumung, und dann der nächste Samstag soll öffentlich und massenhaft widerbesetzt werden. Hilfreich ist es wenn sich Menschen überall dezentral darauf vorbereiten, die Info weiterleiten und Mobiaktionen machen.
Genaue Infos folgen. Hier nochmal der Aufruf zu Tag X plus 4 plus X

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Polizei macht alles platt!

Achtung PolizeiDie Polizei ist nun mit einem Bagger am Start der Bäume und Gebüsch platt macht. Auserdem bauen sie ein riesiges Manschaftszelt auf. Sie bereiten sich wohl auf einen längeren Einsatz vor. In den Medien ist die Rede davon dass es in den Bäumen wohl Lock-ons (Ankettvorrichtungen) und Betonklötze, wie bei der letzten Räumung geben würde.
Auf der besetzten Wiese ist es wohl relativ ruhig.

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Baumhäuser sollen Spaziergänger gefährden

BaumhausFederführend für die Räumung sei laut Kölner Stadtanzeiger die Stadt Kerpen (die sich mal wieder gerne vor den Karren RWEs spannen lässt). Diese ist sich nicht zu schade dafür in einer Pressemitteilung zu schreiben, die Baumhäsuer seien so gefährlich gebaut, dass sie Spaziergänger(_innen) gefährden würden. Das ist ungefähr die absurdeste Begründung für eine Räumung und einen Polizeieinsatz bei dem viele hundert Beamt_innen im Einsatz sind. Wenn eine Stadt feststellt, dass irgendwo Baumhäuser so gebaut sind, dass sie gefährlich sind, könnte sie vorbeikommen, und Tipps geben, wie sie besser gebaut werden könnten. Davon einmal ganz abgesehen, sind die Baumhäuser mit viel Erfahrung gebaut und alles ist abgesichert um nicht herunterzufallen. Und: in diesem Teil des Waldes befinden sich überhaupt keine Spaziergänger_innen, weil dort überhaupt kein öffentlicher Weg ist. Diese Begründung für eine Räumung verdient also den Preis der absurdesten Begründung ever!

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Tag X: Räumung im Wald

Achtung PolizeiHeute fürh erstürmte die Polizei zum wiederholten male das Protestcamp und umstellt mit einem massivem Polizeiaufgebot die Waldbesetzung.
Etwa 20 Polizeifahrzeuge wurden am Flugplatz nahe der Wiese gezählt. Korrektur: 2 am Flugplatz, zahlreiche an der Autobahnauffahrt.
Auf der Waldbesetung sind mittlerweile Kletterteams der Polizei aufgetaucht. Was für eine Räumung spricht.

09:03 Aus dem vorderen Teil der Waldbesetzung sind Maschinengeräusche zu hören. Des weiteren wurde eine Hebebühne gesichtet.

11:13 Es wurde noch nicht mit der Räumung der Baumhäuser begonnen. Zur Vorbereitung der Räumungen wurden jedoch Sträucher und kleinere Bäume entfernt.
Für Besucher wurde das Gebiet in einem 50 Meter Radius abgesperrt.

11:39 Die Polizei richtet sich auf einen Längeren Aufenthalt ein. Zur Versorgung wurde ein grosses Zelt aufgestellt.

11:49 Das Küchenbaumhaus wurde unter Einsatz einer Hebebühne von den Kletterpolizisten erklommen.

11:56 Eine Hebebühne befördert gerade drei Kletterpolizisten zum Baumhaus „Schuppen“. Die Walkways im vorderen Teil der Besetzung wurden durchtrennt. Eine dritte Hebebühne und ein Zug einer weiteren Hundertschaft trifft soeben ein.

12:25 Das grosse Netz zwischen den Baumhäusern im nördlichen Teil der Besetzung wird gerade gekappt.

12:30 Das Dach des Esszimmers (Etage über der Küche) und eine weitere ehemals an das Netz angeschlosene Platform mit Zelt wird soeben von Beamten der Klettereinheit demontiert.

12:33 Ein Aktivist hat sich über dem Dach des östlichen gelegenen Baumhauses in den Baum gesichert. Das Baumhaus wurde von der Klettereinheit erklommen die zunächst die daran angebrachten Banner entfernt. Falschmeldung da misverständnis.

Auf dem Weg beim Jesusdenkmal wurden 20 Polizeifahrzeuge, darunter zahlreiche mit Spezialausrüstung gezählt. An der gesperrten Autobahnauffahrt schätzt man die Zahl auf 30.

12:57 Aus dem östlich gelegenen Baumhaus ist Swingmusik zu hören. Anscheinend geniesst der/die Aktivist_in dort das schöne Wetter und die Aussicht auf das Geschehen am Boden vom Dach des Baumhauses aus. Am Boden scheinen die Räumungsarbeiten gerade nur schleppend vorranzugehen.

Heute ist Tag X. Das heißt die Wiederbesetzung findet am 26. April statt (4 Wochen später und dann der nächste Samstag).

Wir werden euch hier weiter auf dem Laufenden halten.

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Ergebnisse des ersten Treffens zu Awareness-Strukturen auf dem “Build-Resistance”-Skill-Sharing-Camp

AwarnessAm Dienstag, den 18.02.2014, traf sich auf der Wiese am Hambacher Forst eine offene Gruppe, um bereits im Vorhinein über mögliche Awareness-Strukturen 1 auf dem vom 12.-25.April stattfindenden “Build-Resistance”-Skillsharing-Camp 2 zu diskutieren. Dabei wurden zunächst Begrifflichkeiten geklärt und anschließend wurde der Punkt “bedingungslose Parteilichkeit und Privilegien” diskutiert und zum Schluss fassten wir einige konkrete Strukturvorschläge zusammen. Den Punkt “Kritik an Defma” sowie den sich inhaltlich überschneidenden Punkt “Defma vs. Strafjustiz” ließen wir an diesem Tag aus, da die Zeit nicht reichte und die konkreten Strukturvorschläge unbedingt noch ihren Platz finden sollten. Damit soll nicht die Wichtigkeit dieser Punkte heruntergespielt werden. Einige Kritikpunkte sind jedoch auch so automatisch in die Diskussion mit eingeflossen. In dem Folgenden Text soll die entstandene Diskussion nach Möglichkeit wiedergegeben und die bereits erarbeiteten Strukturvorschläge sollen öffentlich gemacht werden. Das beschriebene Treffen wird nicht das letzte vor dem Camp gewesen sein, da nach völliger Ausschöpfung der Zeit- und Belastungskapazitäten aller Teilnehmer_innen immer noch einiges offen blieb.
Wenn ihr also ganz große (oder auch kleine) Bedenken bei einigen Punkten habt, haltet bitte die Augen und Ohren auf, wann das nächste Treffen stattfindet (wird auf der Internetseite www.hambacherforst.blogsport.de bekannt gegeben) oder tragt sie uns per E-Mail (hambacherforst (Ät) riseup · net) zu, wenn ihr nicht persönlich erscheinen könnt oder wollt.

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