Erklärung von Thymian

[Disclaimer: Dieser Text ist die Einzelmeinung von Thymian. Es gibt im Forst und auf der Wiese nicht wenige Menschen, die Thymians Meinungen wiedersprechen oder seine Vermutungen dazu wer „zum Verfassungsschutz gehört“ anzweifeln. Auch seine Vorschläge zu Mediationsgesprächen mit der Polizei werden kontrovers diskutiert bzw. von vielen sogar abgelehnt, insbesondere sein Vorschlag, dass er alleine mit Sookee und Jan Böhmermann mit der Polizei sprechen möchte.
„Wir“ haben sogar darüber nachgedacht den Text wieder vom Blog zu löschen – haben uns dann aber vorerst dagegen entschieden. Stattdessen haben wir uns – wie auch zuvor bei kontrovers diskutierten Artikeln – dafür entschieden diesen Disclaimer vorzusetzen, damit Blogleser*innen den Artikel differenzierter einordnen können.

Richtigstellung zum Disclaimer: Thymian sagt, dass er bereit ist, es handelt sich also in erster Linie um eine Bereitschaft. Ob Thymian das möchte oder nicht, das steht da nicht. Das Wort mögen wertet er in diesem Zusammenhang als Fremdverurteilung.

Am 1. Dezember wurden am sogenannten „Jesuspoint“ im Herzen vom Hambi fünf Bäume gefällt und das Schild mit der Aufschrift ,,know yourself / erkenne dich selbst“ wurde bei sogenannten ,,Baumarbeiten” von der Pilgerstätte entfernt. Haben wir Reflektion nicht mehr nötig?

Der Wald war kalt und ,,Journalismusstudenten“ hatten sich zwischen zwölf und ein Uhr angekündigt. Ich holte sie auf der Wiese ab und hoffte, dass wir schnell zum ,,Jesuspoint“ kommen. Am Morgen hatte ein Polizeisprecher gesagt, dass wir uns in diesem Teil des Waldes frei bewegen dürfen. Eine Gruppe von 4-5 PolizistInnen hielt uns jedoch auf. Und es war noch viel mehr Polizei unterwegs. Personalien wurden kontrolliert und circa 30 Meter neben uns fanden sonderliche ,,Baumarbeiten” statt. Dicke große Bäume wurden zersägt. ArbeiterInnen und Werkschutz waren beschäftigt.

Eine Polizistin kannte einen der ,Journalismusstudenten” und bei der Personenkontrolle stellte sich heraus, dass er gar kein ,,Journalismusstudent“ war, sondern dass der Mensch mit der großen Kamera nur ,,so dabei“ war. Sie kannten sich angeblich von einer Hochzeit… Hatte sich da mal wieder der Verfassungsschutz eingeschlichen?

Die Polizistin erzählte mir, dass für jeden Baum „dadrüben fünf neue gepflanzt werden“ und dass sie auf der Suche nach Steinewerfern sei. Ich erklärte, dass ich mich bereits öffentlich vom Steine werfen und Gewaltaktionen distanziert hatte. Dies habe ich am 1. Dezember in einem Radiointerview getan. Die Kameras der ,,Journalismusstudenten“ waren zwischendurch scheinbar aus, denn angeblich war es verboten, die Polizei zu filmen. (Was lernt ihr eigentlich in der Polizei bzw. Journalismusschule?) Die Polizei darf immer gefilmt werden, sie darf aber nicht immer filmen. Und mit dem Handy telefonieren ist während der Personenkontrolle auch erlaubt. Merkt euch das bitte! Da die Ausweiskontrolle zunehmend länger dauerte beschlossen wir, dass ich zwischendurch ein Interview gebe. Ich erzählte, dass die Polizei nicht nur anwesend ist um ,Steinewerfer” zu finden, sondern um in einem seit langem angespannten Konflikt zu deeskalieren. Dieser Konflikt geht auch von RWE-Mitarbeitern und dem Werkschutz aus. Es gab schließlich auch lebensgefährliche Angriffe gegen Aktivisti.

Dann erwähnte ich, dass vor einiger Zeit ein Mensch – den ich definitiv dem Verfassungsschutz zuordne – zwei mal auf mich geschossen hatte. Ich wurde gefragt, ob ich Anzeige erstattet habe. Die Antwort darauf ist Nein. Es gibt aber mehrere Zeugen für den Abend und der Vorfall wurde auf dem Blog veröffentlicht. Außerdem haben andere und ich mit dem Polizeipräsidenten und einem anderen Polizisten persönlich am Wieseneingang darüber gesprochen.

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Gerichtsprozess am Montag

Am Montag den 05.12. um 09:00 findet vor dem Amtsgericht Düren im Saal 1.07 der Prozess einer Aktivistin aus dem Umfeld des Hambacher Forst statt. Die Angeklagte wurde am 21.01. von RWEs bezahlten Schlägern über den Haufen gefahren, verprügelt und war daraufhin unter dem Namen „Fledermaus“ etwa einem Monat in Untersuchungshaft. Ihr wird Sachbeschädigung, schwerer Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Kommt vorbei und zeigt eure Solidarität, ob durch Worte, direkte Aktion oder auch nur durch Anwesenheit! Eventuell finden Eingangskontrollen statt weshalb es sich empfiehlt, etwas früher da zu sein.

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Deeskalationstaktik der Aachener Polizei im Hambacher Forst???!!!! ( Teil 2 )

Triggerwarnung: Der folgende Text enthält Schilderungen von massiver Polizeigewalt, außerdem ableistische und speziesistische Beleidigungen.

Ich würde ja gerne schreiben das ich schockiert bin, aber das bin ich nicht. Höchstens bestärkt in meinen Einstellungen und Meinungen. Es kann nicht sein, dass die Polizei einen erst schlafenden Menschen, der offensichtlich an diesem Tag das Bett noch nicht verlassen hat, so brutal und sadistisch behandelt, ihn aus der Hütte zieht, mehrfach schlägt und tritt und das obwohl die Person keinen Funken von Gegenwehr zeigt – was passiert wäre wenn ich mich gewehrt hätte will ich mir gar nicht ausmalen.
Ich wurde brutal über das Feld zum Gefangenentransport geschleift, wurde immer wieder auf den Boden geworfen mit der Ansage: „wenn du nicht mitmachst kann es passieren das wir dich „aus Versehen“ fallen lassen.“ Als ich auf dem Boden lag wurde ich immer wieder getreten.
Um das nochmal klarzustellen: Ich habe keinen Widerstand geleistet, kein einziges mal.
Ich habe einfach gar nichts gemacht.
Während der ganzen Prozedur wurden mir im zehn-Sekundentakt alle möglichen Beleidigungen an den Kopf geworfen, unter anderem: „Bastard“, „Schwein“ und „Spasti“, also im Prinzip Fünftklassniveau an Beleidigungen. Im Transporter angekommen wurde die Tür immer wieder aufgemacht um zu überprüfen „ob es mir noch gut geht“ was darin bestand dass ich mit dem Schlagstock geschlagen und immer weiter beschimpft wurde.
Mein ganzer Körper ist nun mit üblen Blutergüssen übersäht, atmen fällt mir teils schwer, da ich den Schlagstock unter anderem gegen den Kehlkopf bekommen habe.
Fazit: Die Deeskalationsstrategie der Aachener Polizei ist schon eine tolle Sache^^

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Deeskalationstaktik der Aachener Polizei im Hambacher Forst???!!!!

Meine Wut wird zu Worten wie Pflastersteine

Ich bin wütend, sehr wütend. Mein Haus das ich vor kurzem in der Nähe des Drugspaces gebaut habe wurde demoliert. Ich wurde davon am Pressetelefon informiert. Einerseits bin ich dankbar, dass die Wiese sich die Mühe macht danach zu kucken, aber andereseits bin ich einfach nur noch wütend. Wütend, denn mein Haus wurde durchwühlt und demoliert, dabei steht es nicht einmal in der Nähe des Rodungsgebietes. Was mich so wütend macht, ist diese Gewalt der Polizei, bei der die Worte fehlen sie zu erklären. Irgendwie grundlos in das Haus eines Menschen eindringen und zu zerstören, was sich Leute aufgebaut haben, ist aus meiner Sicht reiner Sadismus, läuft aber anscheinend unter der Deeskalationsstrategie der Aachener Polizei. Ich wurde mal in einem anderen Bundesland von der Polizei ins Krankenhaus geprügelt und erlitt eine Gehirnerschütterung. Und trotzdem habe ich mich nicht dazu hinreissen lassen, in deren Haus einzudringen, ihre Einrichtung zu demolieren und metaphorisch auf den Teppich zu pissen. Diese Hütte ist mein Zuhause mein eigenes und einziges Dach über dem Kopf. Aber genau das machen sie, die Tür scheint nicht mehr vorhanden zu sein und der Ofen zerstört. Mehr weiß ich leider nicht, da ich am Tatzeitpunkt nicht vor Ort war.
In Anbetracht dieser unausprechlichen Gewalt welche gegen die Umwelt, Anwohner*innen und im Widerstand aktiven Besetzer*innen tagtäglich stattfindet, ist es da noch verwunderlich das es zu Eskalationen kommt? Ich definiere mich selber als Pazifisten, aber es gibt politische Utopien welche ein Privileg der Naiven zu sein scheinen und es gibt politische Realitäten und meine Politische Realität ist die Frage wie lange ich psychisch in der Lage bin diese Gewalt ohne Gegenwehr hinzunehmen.

-Marta-

Bilder vor der Zerstörung:

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Ticker: Rodungsarbeiten und Polizeieinsatz

| Alle Ticker |

Hier der Ticker zum Beginn der Rodungsarbeiten südlich der A4
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Ticker

(Aktuelles oben)

06.12.

13:00 An dieser Stelle möchte sich die Wiese für all die tollen Essensspenden bedanken, die die letzten Tage angekommen sind. 🙂

12:00 Bislang scheint alles ruhig zu sein, es wurden keine besonderen Vorkommnisse gemeldet.

05.12.

18:00 Aus dem Wald wurden heute keine besonderen Vorkommnisse gemeldet, und keine Rodungen vernommen.

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Newsletter: August – Oktober 2016

 Hallo,
 Nach einem erholsamen Sommer hat die Rodungssaison wieder begonnen. RWE ist also wieder fröhlich am Bäume fällen, aber auch die Gegenseite war nicht untätig… Lest am besten selbst im aktuellen Newsletter. Wie immer nur ein kleiner Ausschnitt.

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Aufforderung zur DNA-Abnahme

Eine Person aus dem Hambacher Forst Aktivist*innen Kreis wurde vor etwas über einer Woche vom Amtsgericht Aachen aufgefordert, die eigene DNA freiwillig zur Verfügung zu stellen.
Als Grund dafür wurden angebliche Straftaten im Hambacher Forst genannt. Wenn ihr oder jemand, den ihr kennt, ebenfalls Post mit einer solchen Aufforderung bekommt, wendet euch auf jeden Fall an die Antirepressionsgruppe Rheinisches Revier / Antirrr oder an Rechtsanwalt Christian Mertens bevor ihr reagiert.

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Solidarität mit SXE MAD

DIY or dieThe occupants of the Hambach Forest in solidarity with Nahuel
Am 4. November 2015, vor gerade einem Jahr, begann eine Repressionswelle des spanischen Staates namens „Operation ICE“ gegen eine Gruppe von straight edge (drogenfreien) Anarchist*innen, SXE MAD.
Vier von ihnen wurden gegen hohe Kautionszahlungen frei gelassen, und zwei wurden in U-Haft überführt, wo eine*r zwei Wochen später frei gekommen ist.
Der sechste Compa, Nahuel, ist immer noch in Präventivhaft. Das Strafvollzugssystem überführt ihn von einem Knast zum anderen, um so zu verhindern, dass Compas von draußen Kontakt zu ihm aufnehmen können.
Aber so sehr sie es auch versuchen, sie werden niemals unsere Solidarität stoppen!

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Infoveranstaltung zur „Operation Fenix“ auf der Wiese

Der Phoenix ist nicht aus der Asche auferstanden

Über 16 Monate sahen sich die Anarchist*innen und andere aus der so genannten Tschechischen Repubik der gößten Polizeioperation der letzten Jahre gegenüber. Die Operation Fenix ist nicht nur eine Welle der Repression. Das erste Mal haben wir es mit Verstrickungen, Provokationen, Lügengeschichten und die historisch erste „ernsthafte“ Terrorismusanklage durch die Polizei zu tun. Warum passierte all dies gerade jetzt? Ist die Repression wirklich in der Verantwortung des militantesten Teil der Bewegung und hilft es, wenn wir davon zurück treten? Gibt es nicht auch andere Wege mit der authoritären Stärke des Staates umzugehen?

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Knast-Soli-Tour

Vom 4. November bis zum 17. Dezember planen wir (ein Straßenmusikerallerlei von überall) eine Tour durch Deutschland und die Schweiz. Während dieser Tour wollen wir in diversen Städten vor Knästen aller Art laute Musik machen und versuchen, den Leute drinnen einen netten Abend zu machen und unser Zeichen der Solidarität über die Mauern zu schicken.

Wir wollen damit die Unterstützen, die keine Möglichkeit auf Selbstbestimmung und freie Bewegung haben und die jede Solidarität brauchen, in einer Gesellschaft, die diesen Scheiß nicht nur zulässt, sondern die Betroffenen diffamiert und beschimpft.

Der momentane Tourplan sieht in etwa so aus:

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