Zweite Lesetour „Mit Baumhäusern gegen Baggern“ – vielleicht auch in deiner Stadt?

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Im Oktober hat die erste Lesetour des Buches „Mit Baumhäusern gegen Bagger“ stattgefunden. Diese war sehr bereichernd und da auch das Feedback entsprechend positiv war haben wir uns entschlossen im Februar eine zweite Lesetour zu veranstalten. Bisher sind hierfür Lesungen in Bonn, Witten, Wuppertal und Mainz geplant. Genaue Termine und Orte werden demnächst auf dieser Website veröffentlicht.

Falls du uns auch in deine Stadt einladen möchtest schreib gerne eine Mail an: hambacherforst@nullriseup.net Bei der Februar-Tour stünden noch die folgenden Termine zur Auswahl: Sonntag, der 31.01, Donnerstag, der 04.02. und Samstag, der 06.02. Sagt gerne auch Bescheid, wenn euch keiner der möglichen Termine passt. Es wird mit Sicherheit noch eine dritte Lesetour geben. Vorraussichtlich im Mai oder Juni.

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Liebes Tagebuch, heute habe ich einen Bagger besetzt…

Wir gleiten den kohlenrabenschwarzen Berg hinab, sinken bis über die Knöchel ein in die antiken Zeugen des Urwaldes, der er einst war. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, sozusagen durch den Hambacher Forst zu waten, der in akurat angehäuften Hügeln im Kohlebunker am Tagebau Hambach lagert. Wie Knochen, die aus einem Grab ausgehoben wurden. Ich atme diesen Geruch ein, spüre den Kohlenstaubmatsch an meinen Schuhen, Hosenbeinen, Handschuhen. Eine etwas kleinere Version eines Schaufelradbaggers bewegt sich langsam in unsere Richtung. Wir erreichen festeren, wenn auch vom feuchten Kohlestaub rutschigen Boden und gehen mit zügigen, festen Schritten auf das Stahlmonster vor uns zu. Eine Treppe lädt uns ein, hinauf zu klettern. Die Geländer sind Zentimeter dick mit weichem Kohlestaub bedeckt. Meine Handschuhe sind schon ganz verklebt davon. Es gibt viele stählerne Wege, Treppen und Leitern, wir streben aufwärts. Doch schon nach wenigen erklommenen Treppen geht es nicht weiter. Mist! Wir haben doch gesehen, dass es möglich sein muss! Hoffentlich wurden wir noch nicht entdeckt. Wir stehen in einer Sackgasse, die aussieht als würde sie wenig benutzt und überlegen was tun. Neben uns erklingt lautes Geprassel. Für eine Sekunde erschrecke ich, doch dann verstehe ich, dass es die Kohle ist, die da durch einen riesigen Trichter auf das Förderband prasselt. Einfach hier bleiben? Nein, es muss irgendwo möglich sein. Es gibt ja noch die andere Hälfte des Baggers. Also wieder runter, unter dem Monstrum hindurch und auf der anderen Seite wieder eine einladende Treppe hoch. Hier sieht‘s schon ganz anders aus. Wie gut, dass die Tür da offen steht, da geht‘s hoch. Endlich den richtigen Weg gefunden. Sie scheinen uns noch nicht entdeckt zu haben. Leiter um Leiter erklimmen wir den höchsten Punkt. Mit jeder Leiter werde ich ruhiger, mit jeder Leiter bringen wir mehr Distanz zwischen sie und uns. Sie müssen ja den selben Weg nehmen wie wir. Manche Leitern hängen etwas schief weil das Schaufelrad grad recht weit oben am Hang die Kohle scheffelt. Ich achte bei jedem Schritt, bei jedem Griff an die eisernen Sprossen der Leitern darauf, mich richtig festzuhalten und nicht abzurutschen. Einen Unfall können wir bei einer solchen Aktion nicht gebrauchen. Fast oben nehmen wir noch einmal die falsche Abzweigung, finden dadurch jedoch den Not-Aus-Knopf. Wie es sich für solche Knöpfe gehört, ist er groß und rund und rot und es steht „Not-Aus“ darauf. Wir erspähen die letzte Leiter, die uns auf die oberste Plattform bringen soll. Oben, in ca. 46 Meter Höhe, ist es etwas rutschig und die Plattform steht schief. Doch nun haben wir es nicht mehr eilig und können uns Zeit lassen.

Wir sind noch immer unentdeckt. Kurz beraten wir das weitere Vorgehen. Zuerst einmal hissen wir das Transparent („There are no Jobs on a dead Planet“, zu deutsch: „Es gibt keine Arbeitsplätze auf einem totem Planeten“ mit einem Totenkopf in der Mitte, der einen orangenen Helm trägt, auf dem RWE steht) und machen Fotos davon, dann gehe ich noch mal die soeben erklommene Leiter runter und eine andere wieder hoch, da wo der Not-Aus-Knopf ist. Als er sich eindrückt genieße ich das Geräusch des sich langsam runterfahrenden Baggers während ich mich erneut an den Aufstieg mache. Das Geräusch ähnelt fast dem eines alten Windows Computers, der runtergefahren wird (bloß dass es mit kaum einer Minute schneller geht). Als ich wieder oben bin steht das Schaufelrad still, ebenso die darunter verlaufenden Förderbänder. Ich tippe eine SMS „Beide Verladebagger im Kohlebunker am Tagebau Hambach besetzt! Aktivisterix mit Fahrradschlössern fest“. Diese Nachricht wird in Kürze auch auf dem Blog stehen. Wir richten unser Lager her, wechseln noch mal die Position. Eine Rettungsdecke unter uns isoliert von unten oder verhindert wenigstens, dass wir im feuchten Kohlestaub sitzen müssen. Zwei weitere wickeln wir uns um die nassen Beine. Unten sind seit Kurzem mehrere weiße Jeeps der Securitys zu sehen, einer schaut zu uns herauf und wir winken ihm zu. Auf den Treppen unter uns sehen wir kleine Arbeiter_innen in orangenen Anzügen.

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Solierklärung mit der Hausbesetzung Zülpicherstraße 290


Seit Freitag, 11.12, ist das Haus in der Zülpicherstraße 290 besetzt. Dies ist ein Versuch kostenfreien Wohnraum für alle zu schaffen.
In einem Prozess der Vertreibung von Menschen aus ihren günstigen Wohnungen, um Städte durchzuplanen, zu modernisieren und vor allem teurer zu machen, sitzen immer mehr auf der Straße (Gentrifizierung). Egal ob Geflüchtete, Familien, Junkies, Subkultur, Rentner_innen, … – einfach alle jene, die immer weniger Geld haben oder nicht in das Bild einer hübschen und attraktiven Stadt passen. Die Zülpicher Straße soll eine Plattform bieten für Selbstorganisierung, Treffen, Austausch, alternatives Leben, Streit und Freude, Kämpfen und Lieben.

Am Montag Früh (morgen!!) wollen der Eigentümer und die Stadtverwaltung mit Unterstützung der Polizei Verhandlungen erzwingen.
Kommt zur Unterstützung vorbei – in und ums Haus. Zeigt Präsenz!
Bringt zum Frühstück und allgemein mit was ihr geben könnt und wollt.

Wir vom Hambacher Forst finden diese Besetzungen und das Ausbrechen aus dem Profithamsterrad voll knorke!
in Liebe & Solidarität
einige Hambis

Die Besetzer*innen der Zülpicher Straße sind erreichbar unter:

Telefon: 01575/2085873
Facebook: Kartäuserwall-ist-überall
Blog: karti14.noblogs.org
Email: wohnraum@nullinventati.org
Open Street Map

Weitere Informationen findest du [Hier] und [Hier].

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Erneute Besetzung durch Wohnungslose und Unterstützer*innen

http://www.ksta.de/image/view/2015/11/12/32914340,36264650,dmFlashTeaserRes,20151212065904.jpg
Zwei seit über fünf Jahren leerstehende Gebäude in Köln-Sülz/Lindenthal besetzt.
Ein Pressebericht mit Film vom KölnerStadtAnzeiger findet ihr [Hier]
Pressemitteilung: Köln, 11.12.2015
Während die Bezirksvertretung noch über Beschlagnahme diskutiert, schaffen die ehemaligen Besetzer*innen des Kartäuserwall nun in Sülz/Lindenthal in der Zülpicher Str. 290 konkret Wohnraum: Wohnungslose sind bereits eingezogen. Der Wohnraum steht explizit auch Geflüchteten offen.

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Verladebaggerbesetzung ticker!

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15:54 alle vier sind wieder aus der Wache raus, alle mit blauen Flecken und Prellungen und werden von lieben menschen in empfang genommen. scheiß bullen!

15:45 JUHUH! der erste Mensch ist aus der Wache in Düren entlassen und wieder frei!

Kommt mit Liebe, Kraft, Tee, Keksen und was euch sonst noch so einfällt nach Düren vor die Polizeiwache und wartet auf die Aktivisterix
Eine Aktionserklärung gibt es weiter unten im Blog

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Verladebagger im Kohlebunker des Tagebaus Hambach besetzt!

In der Nacht von Freitag, 11.12 zu Samstag, 12.12 erklimmen 4 Aktivisterix die einzigen 2 Verladebagger im Kohlebunker beim Tagebau Hambach. Weit oben ketten sie sich mit Fahrradschlössern um den Hals an die Maschinen & halten Transparente mit der Aufschrift: “There are no jobs on a dead planet” (“Es gibt keine Arbeitsplätze auf einem toten Planeten”).

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Totalklage gegen das „Hambacher Revier“: Hinweise des Klägers!

„Kurzfristig hat das Verwaltungsgericht Köln Termin zur öffentlichen mündlichen Verhandlung anberaumt für Freitag, den 18.12.2015, 9.15 Uhr. Die Klage richtet sich zunächst gegen das komplette „Hambacher Revier“, dieses Gebiet umfasst den Tagebau nördlich der A 4 bis zur Sophienhöhe und südlich der A 4 bis zur Eisenbahnlinie Aachen – Köln. Des Weiteren richtet sich die Klage gegen die Verlegung der A 4.

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