Update „Liberate or die“

Update 20.04.2020: Event cancelled. Read here!

 

Hello people,

because of this corona-thing we are not sure if the „liberate or die“ will happen.

We are still in the discussion with each other.

The decision will be publiced then.

stay healthy and revolutionary : )

(Hallo menschen,

wegen dem ganzen Corona-Thema ist es noch nicht klar, ob das Liberate or die Skillshare statt finden wird.

Wir disskutieren noch darüber und machen die Entscheidung dann öffentlich.

Bleibt gesund und revolutionär : ) )

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Die Auswirkungen einer Krise

Die BRD bleibt auch in Zeiten der Corona-Krise ein kapitalistischer Staat, der marginalisierte Gruppen vernachlässigt und Unternehmen mit Investitionen (Geld) unterstützt. Es zeigt sich wieder einmal, dass die Wirtschaft für den Staat das wichtigste ist und bleibt. Außerdem nutzt die Politik die Lage, um die Überwachungsmaßnahmen zu verschärfen, aus.

In Deutschland werden marginalisierte Gruppen, durch die Krise verstärkt diskriminiert. Wohnungs- und obdachlose Menschen leiden unter den verschärften Maßnahmen: Schlafunterkünfte, Einrichtungen, Duschen, öffentliche Toiletten und Tafeln werden geschlossen oder haben nur noch bedingt geöffnet. Eine Lösung scheint es zu sein, Essen in Paketen Menschen mitzugeben. Trotzdem mangelt es an (finanzieller) Unterstützung; Denn auch Ehrenamtliche Arbeit wurde eingestellt.
Obdachlose Menschen gehören der Risikogruppe an, haben häufig keine Krankenversicherung und werden in Notunterkünften nur gesund aufgenommen. In jenen besteht eine hohe Ansteckungsgefahr. Was geschieht also mit den schon Kranken?
Sie werden wieder mal sich selbst überlassen.
Hinzu kommt, dass durch Einschränkung des öffentlichen Lebens den Menschen die Möglichkeit genommen wird nach Geld oder Essen zu fragen. Von den Leuten, denen sie begegnen werden sie noch mehr, als ohnehin schon missachtet. Es ist die Angst vor der Ansteckungsgefahr.
Doch auch in Nicht-Coronazeiten sind die eben genannten Punkte ein großes Problem, welchem sich PolitikerInnen nur bedingt annehmen. Klassenunterschiede werden jetzt wiedermal verstärkt!
Ältere Menschen, Menschen mit dauerhaften Erkrankungen, körperlich Eingeschränkten, etc. wird der Zugang für gesundheitliche Hilfe generell erschwert.
Und auch Menschen an den EU-Außengrenzen und in Geflüchtetenlagern (z.B. Moria auf Lesbos) sind dem Virus hilf- und helfendenlos ausgesetzt.

Dies sind Folgen unseres sogenannten Sozialstaates, der es in Zeiten, in denen die Wirtschaft noch florierte nicht für sinnvoll erachtete angemessene in das Gesundheitssystem zu investieren. Erst jetzt ,wo die Kacke am dampfen ist, sieht der Staat es für nötig hohe Summen (20 Mrd Euro und mehr) zu zahlen. Doch kommt dies zu spät!
Trotz der vergangenen Kämpfe um bessere Ausstattung in Krankenhäusern und mehr Lohn wurden diese Forderungen bisher meistens ignoriert. Jetzt schon muss der Staat zugeben, dass die medizinische Versorgung aller mangelhaft ist. Vor allem für Menschen, die nicht mit Corona infiziert, aber dennoch krank sind, gibt es in den Krankenhäusern nur spärlich Platz. Vor allem zählt der Profit, Soziales wird hinten angestellt.
Geld geht offensichtlich vor Gesundheit! Die Regierung sagt Unternehmen Kredite ohne Begrenzung zu (Minimum eine halbe Billion Euro). Außerdem wurden Steuersenkungen für Großunternehmen zugesichert. Auf die Frage, welche Unternehmen finanzielle Unterstützung bekommen, Antwortete unser Finanzminister: „Gott sei Dank haben wir diese schwierige Entscheidung nicht zu treffen. Schlichtweg, weil wir genug Geld haben. Wir können allen helfen und werden es auch.“ (Olaf Scholz)
Damit hat der deutsche Staat selbst zugegeben, dass er sehr wohl genug Geld hat und schon in der Vergangenheit welches in Soziales hätte stecken können.
(Das gleiche gilt für Investitionen in den Klimaschutz.)

Der Staat nutzt diese Krise auch, um die Ausweitung der digitalen Überwachung zu legimitieren.
Telekom und Telefonica geben schon jetzt anonymisierte Daten an das Robert Koch Institut weiter, um die Rate der infizierten einzudämmen. Die Überwachung des Bewegungsradius bzw. des Standortes soll dazu dienen in Erfahrung zu bringen, ob angeordnete Maßnahmen eingehalten werden. Dadurch werden Grundrechte verletzt. Laut einer Umfrage wäre die Mehrzahl der deutschen Bevölkerung mit einem (noch größeren) Eingriff in die Privatsphäre einverstanden, wenn somit die Ausbreitung des Virus aufgehalten werden könnte. Doch weitere Daten zu sammeln und preis zu geben ist nicht verhältnismäßig. Erst muss klar sein, ob die „rechtmäßig“ schon gesammelten Daten bei einer Eindämmung helfen können.
Allein, dass die Bewegungsfreiheit (Schließung von öffentlichen und privaten Lehrstellen, Restaurants, Läden; Versammlungsverbote; etc.) so stark eingeschränkt wurde ist schon eine Ausnahmesituation.

Wir fordern: Einen gleichen würdevollen Umgang mit jedem Menschen, unabhängig von ihrer (Not-)Situation!
And: Prisons are for burning! Solidarität mit allen Gefangenen(, die eine noch stärkere Isolation erfahren).
Menschenrecht vor Profit und Kapital!
Nieder mit dem Überwachungsstaat!

Alle/Mehr Auswirkungen auf die Welt und ihre BewohnerInnen in diesen Text einzubringen, hätte den Rahmen gesprengt. Deshalb hier noch ein weiterer ausführlicher Beitrag, von einem/einer * anderen Komplizen/Komplizin * geschrieben:
https://de.indymedia.org/node/73208

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FLINT* STRIKE

We are on strike as of 25/3

Our reasons for striking are different, as we are. Our daily problems might be different different. But our sommon experiences as FLINT* PPL (female,lesbians, intersex, non-binary, trans, …) show us that some things needs to change.

The labour we do is neither valued nor equally shared amongst all of us. We are not seen as equal decision-makers, experts, equal friends, equal comrades.
Is this what revolution looks like to you?

It should not be only FLINT*PPL organising anti-sexism work (or critical whiteness reading!), or cleaning, or solving conflicts, or taking care of ppl and spaces, or organising in general, or doing awareness, or…
So why do so many FLINT*PPL feel burdened by this

We all together) should be destroying hierarchies, so why do so many FLINT*PPL have the experiences of being judged, ignored, or patronised by cis.men here?
And why should it be the responsibility of FLINT*PPL to organise and get over it?

It is the responsibilkity of ALL genders to destroy patriarchy, so we are telling you how it is, and we will not tell you what to do. We are on strike and how you respond is up to you.

Do you see the work that FLINT*PPL around you do? What do you considere work, or hard work, and what not? What work do you avoid/expect FLINT*PPL to do? Do you value emotional and reproductive work? Do you assume that we need your help with for example physical work or need you to explain things to us? What judgements do you make when you see us?

We are not only rejecting or bycotting the work in the communities, we are claiming time and space for ourselves, to connect with one another, work as equals, build and create together. ALL FLINT*PPL are welcome to join the strike.

Watch out for more informations coming soon…

„it’s not my revolution if i have to do the dishes!“

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Schulfrei

Da zur Zeit einige auf Twitter vom (notgedrungenen) Homeschooling ihrer Kinder berichten, wollen wir das mal bisschen kritisieren.
Dies ist wie immer die Einzelmeinung einer kleinen Gruppe Hambis.

Aus einem Elternbrief: „Wir sind der Ansicht, dass die momentane, sehr besondere Situation für unsere Kinder ein großes Lernfeld ist. Wir halten es für wichtig, dass ihr mit euren Kindern über die aktuellen Geschehnisse im Austausch seid und glauben nicht, dass es zusätzlich künstliche Lernangebote braucht.“

Es kann für Kinder sehr viel grußliger sein, von den eigenen Eltern was beigebracht zu kriegen als von relativ fremden Lehris, wo sie die Eltern als Ausgleich haben. Aktiv Kindern etwas beizubringen ist auch nicht nötig. Nicht-direktive Konzepte, bei denen Kinder selbst entscheiden können, wofür sie sich interessieren, was sie sich ggf. selbst beibringen, gibt es zuhauf.

Ob in einem schulischen (Summerhill, Sudbury, etc.) oder privaten Umfeld: Erwachsene begleiten das Lernen der Kinder durch mehr oder weniger subtile oder offene Angebote. Und sei es, Fragen zu beantworten. Den Sprung vom buchstabieren zum lesen machen Kinder dann, wenn es ein Buch gibt, das sie brennend interessiert.

Natürlich haben auch nichtdirektive Konzepte Nachteile: Gegen Schulpflicht und soziale Distanzierung helfen nichtdirektive Schulen, die es vereinzelt gibt. Bestimmte Probleme lassen sich auch hier nicht so einfach lösen. Freiwillige Kurse können durch Gruppen- oder staatlich verordneten Prüfungsdruck zu ebenso unsinnigen und potentiell schädlichen Veranstaltungen verkommen, wie Klassen mit festen Lehrplänen. Es fehlt an begeisterten und begeisternden Expertis und Nerds, von denen Kinder lernen können, wenn sie wollen. Das kann der Wissenspodcast bei Youtube vielleicht besser.

Und weil jedes Kind unterschiedlich schnell ist, ist es nicht ungewöhnlich, wenn es mit einem Thema sich lieber auf niedrigerem Niveau beschäftigt und bei einem anderen Gleichaltrigen weit voraus ist.

Tip für Eltern und Kinder: Schaut diese Tage gemeinsam den Film Alphabet.
Wer dann am Thema interessiert ist, kann bei freilerner.de und freilerner-kompass.de mal reinschauen.

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Polizeigewalt

ein persönlicher Wutausbruch:
Die hässliche Fratze der Polizeigewalt
Es ist das Ergebnis einer „Personenkontrolle“ durch Dürener Polizisten am Rand des Hambacher Waldes:
– ein brutal demoliertes Gesicht eines Menschen: das rechte Auge zugeschwollen, der Augapfel blutunterlaufen, die Nase dick geschwollen, der rechte Wangenknochen geschollen und bläulich, die Lippengeschwollen und dick Blutverkrustet.
Ein erschreckender Anblick, der die Schmerzen erahnen lässt, die der Mensch in den Fängen der Polizei erlitten hat.
Gewalt ? Ja – aber nicht ausgehend von dem betroffenen Menschen ! (Foto- Triggerwarnung!)

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FAQ zum #Skillshare2020

Update aufgrund von Corona hier!

 

Hier beantworten wir Fragen zum Skillsharing-Camp, die die letzten Jahre immer wieder gestellt wurden:

Wo kann ich mich anmelden?
Musst du gar nicht. Du kannst einfach kommen. Lediglich wenn du spezielle Bedürfnisse bezüglich zum Beispiel Schlafplatz oder anderen Themen hast, wäre eine kurze Mail an skillsharing.hambacherforst@nullriseup.net gut.

Was kostet das ganze?
Die Teilnahme ist selbstverständlich kostenlos. Fehlende finanzielle Mittel sollen niemanden fern halten.

Was sollte ich mitbringen?
Wenn du hast, wäre ein Schlafsack und eine Isomatte sehr praktisch, die Kapazitäten des Freeshop sind begrenzt. Wenn du ein Zelt hast, wäre das auch praktisch, weil auch Schlafplätze eine begrenze Ressource sind. Aber wenn du nichts davon hast, finden wir auch sicher Lösungen. Ansonsten natürlich was auch immer du brauchst, um dich wohlzufühlen.

Wo genau findet das ganze statt?
Ein Großteil der Workshops findet auf dem Wiesencamp statt, einige voraussichtlich aber auch im Wald oder auf der Mahnwache.

Wo finde ich das Programm?
Hier.

Ich kann etwas ganz tolles oder will über ein bestimmtes Thema reden, kann ich auch einen Workshop, einen Vortrag oder eine Diskussionsrunde anbieten?
Klar, das Skillshare lebt vor allem von der Beteiligung der Teilnehmenden. Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder du schreibst an skillsharing.hambacherforst@nullriseup.net oder du schreibst deinen Workshop einfach vor Ort an den analogen Timetable. Im letzteren Fall wird der Workshop natürlich nicht im online-Plan stehen.

Ich könnte zwar etwas anbieten, aber eigentlich ist das gar nicht so toll/ich kenn mich damit gar nicht so gut aus…
Mach es trotzdem. Nur weil dir etwas banal oder „nicht cool genug“ erscheint, müssen das andere nicht auch so sehen. Und wenn du der Meinung bist, über etwas reden zu wollen, wovon du selber nicht so Plan hast, kündige das doch genauso an. Wenn du etwas anbieten willst, dann los.

Aber wenn ihr Angebote zu Ladendiebstahl oder Militanz macht oder gar linksradikale Ideen bewerbt verspielt ihr die ganzen Sympathien der gewaltfreien Klimabewegung das könnt ihr doch nicht machen!!!!!!111!!!!111elf
Die Waldbesetzung war nie ein Projekt in dem es nur um Klima ging, auch nie „gewaltfrei“, „gemäßigt“ oder „bürgerlich“. Es ging immer auch um einen radikalen gesellschaftlichen Wandel samt dem Hinterfragen von Eigentumsverhältnissen. Und „gewaltfrei“ wäre die Waldbesetzung nie so erfolgreich gewesen und hätte auch nie den Weg für die aktuelle Klimadebatte ebnen können. Wenn du das anders siehst und mehr Argumente hast als „aber das macht man doch nicht!!!“ dann komm zu den Workshops und diskutiere konstruktiv mit oder schreib deine eigene Diskussionsrunde an. Beschwer dich aber nicht über gute, (meistens) konstruktive Gegenargumente.

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Tesla-Wald bei Grünheide wiederbesetzt!

Nachdem die letzte Besetzung nach wenigen Stunden geräumt wurde und das OVG beschlossen hat, dass weiter gerodet werden darf, haben die Baumpirat*innen offenbar erneut die Bäume geentert.

Wir wünschen euch viele Kraft und Mut, lasst euch nicht unterkriegen. Smash green capitalism!

(von Indymedia: https://de.indymedia.org/node/67320):

Arr, wir sind wieder da! Ihr könnt uns räumen doch ihr werdet uns nicht los! Die Baumpirat:innen haben erneut bei Grünheide Bäume besetzt, um den Bau von Tesla’s „Gigafactory“ zu blockieren. Diesmal wollen wir den Diskurs ein wenig mehr auf den Umweltschutzaspekt legen:

Kiefernwälder sind typische Wälder Brandenburgs, diese als „Plantagen“ zu entwerten ist schlicht Manipulation, damit auch ja jede*r Idiot meint, sie seien nichts wert und können ruhig weg. Seit das Gebiet aufgrund der möglichen Ansiedelung BMWs zu einem Industriegebiet umgeschrieben wurde, wurde es sich selbst überlassen. In den letzten 20 Jahren haben sich viele verschiedene Tiere und Pflanzen angesiedelt. Wie vielfältig die Geräusche sind, wenn mensch durch den Wald läuft! Die Begutachtung, ob seltende Tierarten vorhanden sind, wurde quasi übersprungen und statt mehrerer Wochen intensiv im Sommer im Schnelldurchlauf im Winter geprüft.Übrigens sollte, nachdem Scheitern des BMW-Plans, dieses Gebiet angegliedert werden an das Naturschutzgebiet Löcknitztal. Dieses würde sehr stark in Mitleidenschaft gezogen werden durch solch eine große FabrikDas Wort „Löcknitztal“ haben wir kaum in den Nachrichten gehört. Wie kommt das bloß? Ist einfacher, Protest zu verhindern indem eben einfach gesagt wird: ist doch garkein richtiger Wald. Dieser Wald hat mehr Unterholz und Bodenbewuchs als so manch anderer Wald in Deutschland.  Was auch kaum erwähnt wird, ist, dass die Fabrik in ein Wasserschutzgebiet gebaut werden soll. Es geht nicht nur um die Wassermenge, die dieser Riese braucht, und die das Land kaum gewährleisten kann, sondern auch darum, dass ein Chemiestandort mitten in ein extrem sensibles Gebiet gebaut wird. Wenn da etwas kaputt geht und ein bisschen in die Erde und ins Grundwasser sickert, hat das nicht nur Brandenburg im Wasser, sondern auch Berlin.  Dieschon an Lüge grenzende Aussage, Telsa würde 3x so viel Wald aufforsten. Hat sich mal wer gefragt, wo das sein soll? Dieser „Wald“ wird völlig zerstückelt an verschiedenen Orten gepflanzt. Ist ja schön, für Sauerstoff. Aber Lebensraum für Tiere oder auch erholsamen Raum für menschliche Tiere wird es nicht geben.  Zudem ist diese Fabrik hauptsächlich dazu da, um SUVs zu bauen. Autos für Reiche. Die dann, wenn sie mit einem anderen Auto zusammenkrachen, das andere Auto so platt machen, dass die drinnen sterben. Bonzenautos, die Menschen töten.   In diesem Sinne! Bildet Banden! Wir sind ! Wir sind die, die keine Angst vor euch haben. Wir wissen, dass wir mit wenigen Menschen viel bewirken können. Wir sorgen für Karies wenn der Staat uns die Zähne zeigen will.  You can’t evict an idea!

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Aufruf nach Hanau

Wir spiegeln hier einen Aufruf aus den Communities, die von dem jüngsten faschistischen, rassistischen und frauenfeindlichen Terroranschlag in Hanau betroffen sind.

Nachdem Björn Höcke am vergangenen Montag zum Umsturz aufgerufen hat,
ist Tobias R. in Hanau in sein Auto gestiegen und hat zehn Menschen
ermordet, die in seinen Augen nicht-deutsch waren.

Diese Gewalt ist grauenvoll, aber nichts Neues, auch nicht, dass
migrantische Menschen, Familien, Communities getroffen und nicht
geschützt werden. Das kennen wir von den NSU-Morden, wir wissen es, seit
Angehörige der Mordopfer 2006 eine Demonstration in Kassel organisierten
und vom Staat ein Ende der rassistischen Mordserie forderten. Das milde
Urteil im NSU-Prozess war dagegen eine Aufforderung an alle Nazis,
weiter zu morden. Seitdem gab es unzählige weitere Anschläge und Morde
gegen migrantische und jüdische Menschen.

Schon in Kassel, in Köln, in Frankfurt, in Duisburg, in Halle.. wussten
wir, dass wir uns nicht auf den Staat verlassen können, sondern uns
selber verteidigen müssen. Gegen eine Politik, die zwar nach Anschlägen
betroffen ist, aber trotzdem nicht im Entferntesten soviel gegen den
rechten Terror tut wie gegen Migrant*innen – die Toten im Mittelmeer
sind die Brüder und Schwestern der Toten in Hanau.

Wir wissen, dass wir nicht auf die bauen können, die damals von
Döner-Morden und heute von Shisha-Morden reden und von
Fremdenfeindlichkeit statt Rassismus – oder die wieder einmal von
verwirrten Einzeltätern fabulieren. Dass wir uns nicht auf eine
Sensationspresse und die Politiker*innen verlassen werden, die jetzt
wieder zum Spektakel nach Hanau anreist, aber die Warnungen und
Erfahrungen nicht ernst nehmen, nicht hinhören und nicht handeln. Und es
ist mehr als klar, dass die Hufeisentheorie eines Hans-Georg Maaßen nur
dazu dient, rechten Terror und Hetze zu verharmlosen und
antifaschistischen Widerstand dagegen zu schwächen.

Wir nehmen uns das Recht, uns selbst zu verteidigen. Wir fordern die
solidarische Gesellschaft auf, mit uns für die Unversehrtheit unseres
Lebens und unseren Zusammenlebens zu demonstrieren und uns dafür stark
zu machen, dass den Nazis und Rassist*innen das Handwerk gelegt wird.
Mit diesen Taten sind alle gemeint, aber getroffen werden wir.

Wir sagen aber auch, dass uns der Rassismus nicht vertreiben wird,
sondern wir diese Gesellschaft für immer geprägt und verändert haben.
Für eine migrantische, jüdische, schwarze Perspektive. Für die
Gesellschaft der Vielen. Das Problem heißt nicht Migration, das Problem
heißt Rassismus.
Wir rufen und fordern alle dazu auf, auf die Familien und Angehörigen
der Opfer zu schauen, ihre Stimmen zu hören, die Namen der Opfer zu
nennen. Wir sind bei ihnen.
Migrantifa jetzt!
Samstag, 22.2. um 14 Uhr bundesweite Demonstration in der Hanauer
Innenstadt. Startpunkt: Hauptpost am Kanaltorplatz (nähe Westbahnhof)
.
Wer nicht nach Hanau kommen kann, ist zu gleichzeitigen dezentralen
Protesten aufgerufen.
Mehr Infos auf Facebook bei We’ll Come United (auch ohne Facebook-Account).

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