Liebes Tagebuch, heute habe ich einen Bagger besetzt…

Wir gleiten den kohlenrabenschwarzen Berg hinab, sinken bis über die Knöchel ein in die antiken Zeugen des Urwaldes, der er einst war. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, sozusagen durch den Hambacher Forst zu waten, der in akurat angehäuften Hügeln im Kohlebunker am Tagebau Hambach lagert. Wie Knochen, die aus einem Grab ausgehoben wurden. Ich atme diesen Geruch ein, spüre den Kohlenstaubmatsch an meinen Schuhen, Hosenbeinen, Handschuhen. Eine etwas kleinere Version eines Schaufelradbaggers bewegt sich langsam in unsere Richtung. Wir erreichen festeren, wenn auch vom feuchten Kohlestaub rutschigen Boden und gehen mit zügigen, festen Schritten auf das Stahlmonster vor uns zu. Eine Treppe lädt uns ein, hinauf zu klettern. Die Geländer sind Zentimeter dick mit weichem Kohlestaub bedeckt. Meine Handschuhe sind schon ganz verklebt davon. Es gibt viele stählerne Wege, Treppen und Leitern, wir streben aufwärts. Doch schon nach wenigen erklommenen Treppen geht es nicht weiter. Mist! Wir haben doch gesehen, dass es möglich sein muss! Hoffentlich wurden wir noch nicht entdeckt. Wir stehen in einer Sackgasse, die aussieht als würde sie wenig benutzt und überlegen was tun. Neben uns erklingt lautes Geprassel. Für eine Sekunde erschrecke ich, doch dann verstehe ich, dass es die Kohle ist, die da durch einen riesigen Trichter auf das Förderband prasselt. Einfach hier bleiben? Nein, es muss irgendwo möglich sein. Es gibt ja noch die andere Hälfte des Baggers. Also wieder runter, unter dem Monstrum hindurch und auf der anderen Seite wieder eine einladende Treppe hoch. Hier sieht‘s schon ganz anders aus. Wie gut, dass die Tür da offen steht, da geht‘s hoch. Endlich den richtigen Weg gefunden. Sie scheinen uns noch nicht entdeckt zu haben. Leiter um Leiter erklimmen wir den höchsten Punkt. Mit jeder Leiter werde ich ruhiger, mit jeder Leiter bringen wir mehr Distanz zwischen sie und uns. Sie müssen ja den selben Weg nehmen wie wir. Manche Leitern hängen etwas schief weil das Schaufelrad grad recht weit oben am Hang die Kohle scheffelt. Ich achte bei jedem Schritt, bei jedem Griff an die eisernen Sprossen der Leitern darauf, mich richtig festzuhalten und nicht abzurutschen. Einen Unfall können wir bei einer solchen Aktion nicht gebrauchen. Fast oben nehmen wir noch einmal die falsche Abzweigung, finden dadurch jedoch den Not-Aus-Knopf. Wie es sich für solche Knöpfe gehört, ist er groß und rund und rot und es steht „Not-Aus“ darauf. Wir erspähen die letzte Leiter, die uns auf die oberste Plattform bringen soll. Oben, in ca. 46 Meter Höhe, ist es etwas rutschig und die Plattform steht schief. Doch nun haben wir es nicht mehr eilig und können uns Zeit lassen.

Wir sind noch immer unentdeckt. Kurz beraten wir das weitere Vorgehen. Zuerst einmal hissen wir das Transparent („There are no Jobs on a dead Planet“, zu deutsch: „Es gibt keine Arbeitsplätze auf einem totem Planeten“ mit einem Totenkopf in der Mitte, der einen orangenen Helm trägt, auf dem RWE steht) und machen Fotos davon, dann gehe ich noch mal die soeben erklommene Leiter runter und eine andere wieder hoch, da wo der Not-Aus-Knopf ist. Als er sich eindrückt genieße ich das Geräusch des sich langsam runterfahrenden Baggers während ich mich erneut an den Aufstieg mache. Das Geräusch ähnelt fast dem eines alten Windows Computers, der runtergefahren wird (bloß dass es mit kaum einer Minute schneller geht). Als ich wieder oben bin steht das Schaufelrad still, ebenso die darunter verlaufenden Förderbänder. Ich tippe eine SMS „Beide Verladebagger im Kohlebunker am Tagebau Hambach besetzt! Aktivisterix mit Fahrradschlössern fest“. Diese Nachricht wird in Kürze auch auf dem Blog stehen. Wir richten unser Lager her, wechseln noch mal die Position. Eine Rettungsdecke unter uns isoliert von unten oder verhindert wenigstens, dass wir im feuchten Kohlestaub sitzen müssen. Zwei weitere wickeln wir uns um die nassen Beine. Unten sind seit Kurzem mehrere weiße Jeeps der Securitys zu sehen, einer schaut zu uns herauf und wir winken ihm zu. Auf den Treppen unter uns sehen wir kleine Arbeiter_innen in orangenen Anzügen.

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[AC]Aktuelles zu den heutigen Protesten gegen Pegida

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Am 13.12. plant PEGIDA eine überregionale Kundgebung am Aachner TIVOLI. Zu erwarten sind rassistische Scharfmacher_innen und Neonazis aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden. Wir stellen uns dagegen!

Statt Rassismus und Hetze streiten wir für ein gutes Leben für ALLE, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht und Religion.

Dafür treffen wir uns um 11 Uhr am Westbahnhof und Hauptbahnhof. Von beiden Startpunkten ziehen wir mit Demonstrationszügen zum TIVOLI und werden dort PEGIDA blockieren.

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Verladebaggerbesetzung ticker!

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15:54 alle vier sind wieder aus der Wache raus, alle mit blauen Flecken und Prellungen und werden von lieben menschen in empfang genommen. scheiß bullen!

15:45 JUHUH! der erste Mensch ist aus der Wache in Düren entlassen und wieder frei!

Kommt mit Liebe, Kraft, Tee, Keksen und was euch sonst noch so einfällt nach Düren vor die Polizeiwache und wartet auf die Aktivisterix
Eine Aktionserklärung gibt es weiter unten im Blog

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Verladebagger im Kohlebunker des Tagebaus Hambach besetzt!

In der Nacht von Freitag, 11.12 zu Samstag, 12.12 erklimmen 4 Aktivisterix die einzigen 2 Verladebagger im Kohlebunker beim Tagebau Hambach. Weit oben ketten sie sich mit Fahrradschlössern um den Hals an die Maschinen & halten Transparente mit der Aufschrift: “There are no jobs on a dead planet” (“Es gibt keine Arbeitsplätze auf einem toten Planeten”).

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Kraftwerk Niederaußem blockiert

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Blockade mit Lock-ons und Tripod vor dem Kraftwerk Niederaußem


Quelle : ausgeco2hlt.de

Mit einem Tripod und einer Sitzblockade haben Aktivist*innen von ausgeCO2hlt um 13 Uhr im Rheinischen Braunkohlerevier eine Kohlezufahrt zum Kraftwerk Niederaußem blockiert. 20 Aktivist*innen haben sich teils in Lock Ons aneinander gekettet, teils im Tripod selbst befestigt. Die Aktion richtet sich gegen den Abbau und die Verstromung von Braunkohle im Rheinischen Revier und weltweit.

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Silvester zum Knast in Köln – auch ohne Erlaubnis der Bullen

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Zum Knast nach Köln und Aachen wo unsere Compas sitzen.

Am 31. Dezember finden jedes Jahr auf dem ganzen Globus solidarische Aktionen für Gefangene statt. So auch dieses Jahr. Seid bunt, kreativ und solidarisch und haltet die Augen und Ohren offen für weitere Informationen oder denkt euch eine eigene Aktion aus.
Am 9. Dezember wird es die 2. Solidaritäts-Werkstatt in der WAA geben.Es wird gekocht, Briefe geschrieben und im Anschluß ein Film gezeigt Weitere Informationen auf:http://gvidi.blogsport.de/
Am 23.11.2015 veröffentlichten mehrere Gruppen aus Düren eine Solidaritätserklärung anlässlich drei inhaftierter Compas im Rheinland/Deutschland. Die Erklärung lesen auf:http://waa.blogsport.de/2015/11/23/solidaritaetserklaerung/
Aufruf vom autonomen Knastprojekt Köln für den 31.12.2015
In vielen Städten ist es Tradition am Silvesterabend zum Knast zu gehen, um den Gefangenen wenigstens an diesem Tag zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind. In den meisten Städten werden diese Knastbesuche nicht mehr angemeldet.
Wir hier in Köln sind ja eigentlich lieb und brav. Deshalb haben wir die Silvesterknastkundgebungen immer angemeldet. Die Gründe dafür waren, dass wir davon ausgingen, dass mehr Leute kommen, wenn angemeldet ist. Außerdem war es unser Ziel, den Gefangenen unsere Botschaften und Grüße rüberzubringen.

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Unterstützungs-Aufruf / Call for support: „NoBorder-Train-Kitchen Idomeni“

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Quelle:http://grenzenloskochenhannover.blogsport.de/
Das Küchen Kollektiv Düren informiert: Freunde von uns, die „NoBorder-Train-Kitchen“, kochen seit einer Woche täglich für 2000 Menschen an der griechisch-mazedonischen Grenze in Idomeni. Sie senden euch solidarische Grüße und bitten Euch um Eure Mithilfe:
No Border-Train-Kitchen Idomeni

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free the four – Soli KüfA in Hamburg: Film- und Diskussionsabend zur Hambacher Forst Besetzung

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Quelle:https://linksunten.indymedia.org/de/node/160781
Wir (Animal Liberation Network) möchten im Rahmen der LiZ-Küfa (Karolinenstr. 21) am 13.12. ab 19 Uhr mit euch gemeinsam vegan Essen und anschließend eine 40-Minütige Doku über die Hambacher Forst Besetzung zeigen und Raum geben für eine anschließende Diskussionsrunde, falls ihr möchtet.
Es wird darüber hinaus die Möglichkeit geben, den vier Aktivistis Briefe zu schreiben, um ihnen auch von Hamburg aus unsere Solidarität zu zeigen.

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