Welche Perspektiven teilen Klimaaktivist*innen und Antifaschist*innen?
Was haben Rassismus und Geschlechterverhältnisse mit Ressourcennutzung zu tun? In diesem Sommer möchten wir uns mit verschiedenen Veranstaltungen auf die Suche nach Antworten machen und dabei herausstellen, dass die Klimakrise mehr als ein Öko-Thema ist. Das betrifft den Umgang mit der AfD, Kämpfe russischer und kolumbianischer Kohlegegner*innen und unsere imperiale Lebensweise. Neben dieser Problemanalyse wollen wir auch nach vorne schauen und fragen was wir von dem gesellschaftlichen Experiment in Rojava lernen können.
*AfD, neue Rechte und deren Klimapolitik mit Andreas Kemper*
Freitag | 06.07.2018 | 18:00 | Naturfreundehaus Köln-Kalk | Kapellenstraße 9A
Der Soziologe Andreas Kemper wird über die Klimapolitik der AfD und anderer rechter Gruppierungen sprechen. Die offizielle Linie der AfD zum Thema Klimwandel leugnet die menschengemachte globale Erwärmung und bezeichnet Klimapolitik als Einschränkung der wirtschaftliche Freiheit.
Daher solle das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) ersatzlos abgeschafft werden. Doch auch innerhalb der AfD gibt es unterschiedliche Strömungen, so z.B. auch Vertreter*innen einer völkischen Auslegung des Konzeptes Postwachstum. Wir möchten Argumente liefern gegen den Diskurs der AfD und Interventionsmöglichkeiten offen legen.
*Paremos la Mina – Der Kampf gegen den Steinkohle-Abbau in Kolumbien*
Dienstag | 17.07.2018 | 20:00 | Bürgerzentrum Ehrenfeld (BüZe) |Venloer Straße 429
Die deutschen Steinkohle-Kraftwerke werden mit Steinkohle aus aller Welt betrieben. Kolumbien ist einer der großen Exporteure für die deutsche Stromproduktion. Was der Abbau für die lokale Bevölkerung bedeutet, schildert eine Aktivistin einer afro-kolumbianischen Gemeinde, die aufgrund des Kohleabbaus von gewaltsamer Vertreibung betroffen ist.
Die Bergbauunternehmen Drummond und Prodeco begannen ihre Aktivitäten in den 1990er Jahren in Cesar. In diesen Gebiet haben Paramilitärs mehr als 59.000 Menschen vertrieben und über 3.100 Menschen ermordet. Im Jahr 2013 wurden mehrere Männer mit Beziehungen zum Paramilitär wegen des Mordes an Drummond-Gewerkschaftern in Kolumbien verurteilt. In dem Prozess belasteten sie Drummond-Führungskräfte schwer. Die meisten Menschen, die vertrieben wurden, blieben bis heute ohne Unterstützung.
Auch für die ökologische Zerstörung wird bis heute kaum Verantwortung übernommen. Trotz der gewalttätigen Repression leisten viele Menschen Widerstand gegen den Kohleabbau.
*Rojava – eine ökologische Revolution? Mit Ercan Ayboga und Yvonne Heine
(Ceni-Kurdisches Frauenbüro)*
Donnerstag | 19.07.2018 | 20:00 | Alte Feuerwache | Melchiorstraße
Rojava bzw. die Demokratische Föderation Nordsyrien hat es vor allem im Widerstand gegen den „Islamischen Staat“ zu internationaler Berühmtheit gebracht. Das Gesellschaftsprojekt hinter den Frontlinien bleibt aber oft unbeachtet – dabei entsteht in Nordsyrien inmitten des Bürgerkriegs ein alternativer Gesellschaftsentwurf, der wegweisend für alle sein könnte, die ein Leben jenseits von Kapitalismus und Ausbeutung anstreben. In Rojava wird versucht eine freie Gesellschaft aufzubauen.
Dabei nimmt Ökologie zusammen mit der Geschlechterbefreiung einen zentralen Stellenwert ein – anders als in den meisten Gesellschaftsentwürfen der europäischen Linken.
*Mit voller Fahrt in die imperiale Lebensweise? mit Ulrich Brand*
Donnerstag | 26. Juli 2018 | 19.30 Uhr | Allerweltshaus | Körnerstraße 77-79
Immer mehr Menschen wissen um die sozialen und ökologischen Krisen – Warum verfestigt sich global trotzdem eine diese Krisen verursachende Lebensweise? Zum Beispiel im Fall der Automobilität. Ist unsere Art zu leben und zu Wirtschaften imperial? Diese Fragen möchten wir diskutieren. Weder Industrie noch Politiker*innen nehmen Veränderungen vor, um die allen bewusste Ausbeutung von Umwelt und Menschen zu beenden. Wir wollen diesen Widerspruch verstehen aber auch überlegen, was wir mit politischem Handeln verändern können.
Ulrich Brand hat zusammen mit Markus Wissen das Buch „Imperiale Lebensweise. Zur Ausbeutung von Mensch und Natur in Zeiten des globalen Kapitalismus“ veröffentlicht (oekom Verlag, 2017).
*Bergbauprojekte in Russland und Widerstand mit Tjan Zaotschnaja*
Donnerstag | 16.08.2018 | 11:00 | Klimacamp im Rheinland
http://www.klimacamp-im-rheinland.de/
Aus keinem anderen Land kommt mehr Steinkohle nach Deutschland als aus Russland. Doch wie wird die Kohle dort eigentlich abgebaut? Davon erzählt die russische Umweltaktivistin Tjan Zaotschnaja. Sie thematisiert die Praktiken der Rohstoffkonzerne und politischen Organe in den russischen Abbaugebieten. Dort kommt es immer wieder zu Repressionen und Vertreibungen. Sie spricht aber auch über die Kämpfe gegen den Steinkohleabbau am Beispiel der Schoren.
http://www.ausgeco2hlt.de/
https://de-de.facebook.com/pg/ausgeCO2hlt/events/?ref=page_internal
Die Veranstaltungsreihe findet mit Unterstützung der
Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW statt.