Der Bahnhof von Buir und Alternativen um den Wald zu erreichen

Info: Sonderfahrplan wegen Gleisbauarbeiten am Samstag, 16.12.

Donnerstag, der 28. November war der Tag, an dem wir noch mal gerade davon gekommen sind. Nach drei Tagen von Rodungen stand eine Räumung des Waldes bevor, unter Einsatz von Tausenden von Polizeibediensteten. Am lokalen Bahnhof (S-Bahn Buir) waren Parkplätze reserviert für ausschließliche Nutzung durch die Polizei. Dann, nachdem am Dienstagabend und am Mittwoch, zwei Tage Aktion gefeiert wurden, begann am Bahnhof von Buir etwas Seltsames.
Rund um die zuvor für die Polizei reservierten Plätze wurden zunächst drei mobile Büros und dann Kisten mit Ausrüstung abgesetzt. Die Ausrüstung enthielt 5 Kästen mit Batterien für Walkie-Talkies, tragbare Stromwürfel und 4 volle Kisten (!) mit Stativen für Vermessungsgeräte. Es wurde angekündigt, dass die Arbeiten beginnen würden, um die lokale Bahnsteigplattform zu erweitern. Aber es ist wichtig, darauf hinzuweisen, wie ungeeignet diese Ausrüstung für diese Art von Baustelle wäre: Stromwürfel würden gar nicht benötigt, da der Bahnhof an das Stromnetz angeschlossen ist. Sie wären aber perfekt dafür geeignet, Mauern aus Licht um Waldräumungen herum einzurichten. Ebenso nutzlos wären Walkie-Talkie-Batterien (besonders in dieser Menge), da sie auf kleinen Baustellen nur begrenzt benutzt werden. Am verräterischten waren die Kisten mit Vermessungsausrüstung, da sie entweder nötig wären, um eine kleine Stadt zu vermessen oder eben eine große Anzahl von Wegen durch den Wald zu schneiden. Dies war nur eine Spekulation, bevor es erstaunlicherweise von Bullen selbst bestätigt wurde, als sie versuchten, einige unserer Unterstützer zu überreden, Druck auf uns auszuüben um einige unserer eigenen Barrikaden selbst zu entfernen, unter der Drohung, sie würden sonst neue Wege durch den Wald schlagen und die Räumung von Baumhäusern anfangen. Solche Aussagen sollen unsere Unterstützungsbasis teilen und teilweise mit einbeziehen. Aktionen dieser Größenordnung müssen weit im Voraus geplant werden und finden in der Regel unabhängig von der Reaktion statt. Auch diese Ausrüstung, die auf der Wunschliste für jede Mega-Räumung steht, wird weiterhin in mobilen Containern vor Ort gelagert, ebenso wie zwei Kräne, wie sie für die Räumung von Barrikaden verwendet werden. Es gibt noch einen weiteren Hinweis. Wie wir das von Straßenbaustellen kennen, sind mobile Verkehrsschilder Teil eines bestimmten Arbeitsablaufs, bei dem der selbe Trupp, der sie aufstellt, sie später auch wieder entfernt. Die Schilder, die ursprünglich an den Sperrplätzen für Polizeiautos standen, wurden aber mit der anderen Ausrüstung zusammengefügt, was wohl bedeutet, dass sie Teil derselben Operation / desselben Projekts sind.

Ja, das sind Indizien, aber doch sehr starke Hinweise. Dazu kommt höchstwahrscheinlich das Urteil das Oberverwaltungsgerichtes zu Gunsten des Profits und gegen das Klima, um die Rodungen und den Abbau von Braunkohle unter dem tausendjährigen Hambacher Wald wieder zu erlauben und auch die einfache Möglichkeit, den Zugang zum Hambi unter der Brücke Von Buir zu versperren, wobei dies von den Bullen wahrscheinlich zu massiven Aktionen eskaliert wird.
Aus diesen Gründen müssen wir uns alternative Unterstützungsstrategien überlegen:

  1. Unterstütze uns, indem du schon im Wald bist. Pack deine Sachen und komm her!!
  2. Indem du #HambiBleibt auf Twitter verwendest, um die Situation von Straßensperren und Kontrollen individuell zu aktualisieren. Denn es kann schwierig sein, Außensituationen auf dem Ticker zu berücksichtigen, und wenn, dann wird das wahrscheinlich eine gewisse Verzögerung haben.
  3. Indem du auf einem alternativen Weg in den Wald kommst:
    • Per Fahrrad aus einem der nächsten Bahnhöfen
    • Mit dem Bus bis Manheim oder Morschenich
    • Organisiere optimal Fahrgemeinschaften und Shuttles um deine Bezugsgruppe irgendwo in die Gegend rundum den Wald abzusetzen.

Es ist wichtig, auch die Aussetzung der Abholzung und alles, was während dieser Zeit passiert ist, zu sehen als einen Versuch, die Basis der Unterstützung, die ein phänomenaler Kraftmultiplikator für die Hambi-Besatzung war/ist, zu verringern, zu schwächen und zu erschöpfen.

Also, trotz der umgebenden Dynamik von Desinformation, psychologischer Kriegsführung und Versuchen, die Bewegung zu atomisieren und zu spalten, lasst uns nicht aufhören mit diesem Kampf um den Planeten und eine lebenswerte Welt!

Hambi Bleibt! Ende Gelände! Fordere die Macht zurück! Die Flut kommt auf! Die Erde zuerst! All One Struggle_–_One Fight_!!!

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Tatjana

    Meint ihr wirklich das die bald anfangen zu räumen im Wald und Wiese?

    1. Nöll

      Ich halte es für gut möglich, dass auch das Gericht in Münster, wie vorher das in Aachen, sagen wird: „Tut uns Leid, wir finden keinen Verfahrensfehler, Klage abgelehnt“. Dann fängt die oben geschilderte Maschine an, zu rollen. Ein Kommentar auf dieser Website sagt dazu:
      „Die Argumentation von Regierung und Gericht ist ja,
      dass der Tagebau seit 1970 genehmigt ist und die FFH-Richtlinie von 1992 und die Pflicht zu Umweltverträglichkeitsprüfungen von 1990 jünger und deswegen ignorierbar sind, weil weiter das zum Zeitpunkt der Genehmigung geltende Recht angewandt wird.“
      Kann das Gericht sich nicht ähnlich verhalten wie immer mehr Stadtverwaltungen, die sagen: „Stinkende Diesel kommen hier nicht mehr rein, auch wenn sie das früher wohl durften.“ Ich denke, nein. Denn nur die Politik kann Regeln ändern, die Gerichte wenden sie nur an. Also kann, so denke ich, der B.U.N.D. dann nur wieder in die nächste Instanz gehen, während NRWE wieder einen Teil des Waldes platt macht.

  2. Slim

    Hallo zusammen,

    folgender Hinweis zu oben geschilderter Beobachtung:
    In den nächsten zwei Wochen sollen Gleisarbeiten zwischen Merzenich und Buir statt finden.
    http://www.deutschebahn.com/presse/duesseldorf/de/aktuell/presseinformationen/16346632/weichenarbeiten_buir_merzenich.html

    Das Material auf den Fotos sieht stark nach Ausrüstung im Bahnbau aus. Vor allem Kabel, Akkus und Dreibeine gehören wahrscheinlich zu sog. Rottenwarngeräten. Das sind akustische Signale für den Arbeitsschutz. Einfach mal Bilder im Netz zu Rottenwarngerät suchen.

    Ich will nicht sagen, dass nicht trotzdem die Räumung vorbereitet wird. Aber ich bezweifele, dass dieses Material
    und die Container etwas damit zu tun haben.

    Besten Gruß
    Slim

  3. Hans

    Ihr habt doch echt die Pfanne heiß!!
    Das Material wird für die Baustelle der Gleiserneuerung zwischen Merzenich und Buir benötig und die Halterverbotsschilder standen nicht für die Polizei da, sondern sind einige Tage bevor die Container geliefert wurden bereits aufgestellt worden damit am Tag der Anlieferung alles Glatt geht. Das ist gängige Praxis.
    Glaub ihr nicht das RWE genügenden eigenen Platz hätte um solches Material zu lagern und daher lieber Platz von der DB mietet?
    Das ganze ist leider nicht mehr als Stimmungsmache, dadurch macht ihr euch leider mal wieder ein Stück unglaubwürdiger.

  4. vidar

    ich würde slim zustimmen das das womöglich eher Material für die Absicherung einer Bahnstrecken Baustelle darstellt als das sie für die Räumung des forstes Verwendung finden wird aber auszuschließen ist es natürlich nicht nur wäre der Lagerort ziemlich ungeeignet da sie doch wesentlich sichere Plätze haben um es zu lagern

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