Polizei zerstört in Nacht- und Regenaktion bislang einzigen Unterstand der Wiesenbesetzer_innen

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Am Freitag den 23.11.2012 marschierte ein Großaufgebot der Polizei auf der besetzten Wiese am Rande des Hambacher Forst auf. Die in neun Dienstfahrzeugen angereitsten Beamt_innen führten Personenkontrollen durch, durchsuchten und fotografierten Answesende. Dabei gingen sie immer wieder äußerst schroff vor. So wurde beispielsweise eine Person zu boden gedrückt und vorübergehend gefesselt. Mit von RWE gestelltem, schwerem Gerät, zerstörten sie im strömenden Regen den bis dahin einzigen Unterstand der Besetzer_innen. Als Vorwand diente der Polizei die Behauptung, einzelne Holzstücke seien aus dem angrenzenden Wald entnommen, und damit Diebesgut. Zu weiteren Beweissicherung entwendeten sie ein Beil.
“Ich wundere mich, dass hier wegen ein paar Holzstücken so viel Aufhebens gemacht wird, wärend auf der anderen Seite des Waldes, täglich hundert Bäume ihr leben lassen müssen”, meint Hubert dazu, ein Anwohner der am Sonntag zu wöchentlichen Kaffee und Kuchen gekommen ist. “Offensichtlich ist dies nach der verpatzten Räumung letzten Dienstag, nur ein weiterer Versuch den Widerstand gegen RWE zu demoralisieren.” Auch ein Unterstützender Anwalt geht von einer rechtswidrigen Polizeiaktion aus, und erwartet daher mit Spannung die für Montag angekündigte Erklärung der Kerpener Polizei.
Als Reaktion auf die Polizeiaktion, kamen am nächsten Tag zahlreiche Menschen aus der Region um die Besetzung zu unterstützen und sich gemeinsam über weitere Schritte auf dem Weg zum Braunkohlestopp auszutauschen. Viele brachten Essen, warme Kleidung und Baumaterialien, und gemeinsam wurde ein neuer solider Küchenpavillion gebaut. Getreu dem Motto: “Die Hütten könnt ihr zerstören, aber die Kraft die sie geschaffen hat, die wird mit jedem mal größer.”
“Die Überwältigende Solidarität macht eins deutlich: Die Antibraunkohlebewegung wächst ständig, der Unmut über RWE in der Region ist groß“ berichtet Besetzerin Eva, und ruft alle auf vorbei zu kommen “und dem Wahnsinn von RWE ein Ende zu setzen”.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Ronald Zoch

    Hambacher Forst – Polzeigewalt schlägt zu
    Es ist doch beschämend und einfach nur traurig, daß sich die Polzei zum Handlanger eines profitorientierten Energiekonzerns macht. Es hat den Anschein und bedarf der Überprüfung,ob derartige Polizeiaktion einen teroristischen Hintergrund haben? Natürlich stehen diese Menschen einerseits für die Einhaltung von Recht und Ordnung, und das ist auch gut so. Andererseits haben sie aber auch für Bürgerrechte einzustehen. Wo Unrecht zu Recht wird, da wird widerstand zur Pflicht. Die Väter unseres Grundgesetzes haben vor dem Hintergrund verdammt schmerzhafter Erfahrungen aus jüngster Geschichte auf den Artikel 20 im Grundgesetz bestanden. Hier ist der Absatz 4 sehr interessant. Natürlich weiß ich auch, daß elktrische Energie notwendig ist, aber gerade durch die umweltvernichtende Braunkohlevertromung verseuchen wir unsere Luft mit CO2 und Feinstäuben, grben uns salbt das Wasser ab, machen ganze Ortschaften dem Erdboden gleich, roden sauerstoffspendende Wälder. Und das, obwohl es alternativen gibt! Wie dumm ist eigentlich die „Krönung der Schöpfung“? Ein Wissenschaftler hat mal die Frage gestellt, ob wir Menschen freundlich mit der Welt umgehen oder ob wir sie einfach nur benutzen; oder ob wir sie zu Luft, zu Wasser, auf und unter dem Boden verseuchen? Er fragt weiter, ob wir uns nicht nur wie Parasiten, sondern sogar wie dumme Parasiten verhalten, die nach und nach ihren „Wirt“ töten? Jeder möge für sich diese Frage beantworten, sich über den Braunkohletagebau s umfassend informieren und sich dann entscheiden, welche Konsequenzen er daraus zieht, wie zum Beispiel, den Energieanbieter zu wechseln. Er hat aber auch die Freiheit, kurz aufzuschauen, um dann gemütlich weiter zu grasen.

  2. richard moore

    Hi,

    damit wenigstens ein Kommentar zu finden ist,
    möchte ich zum einen allen Wiesenbesetzern meine Erleichterung darüber zum Ausdruck bringen, dass keiner von euch zu Schaden gekommen ist.
    Zum anderen wäre zu überlegen, wie man effektiver und massiver an die Öffentlichkeit geht. Dieser Blog findet nicht genug Verbreitung.

  3. Emi Fazekas

    Ich drüche Euch d. Daumen. Mir gefällt, was Ihr macht, obwohl ich stamme von eine Bergmannfamilie aus Nordungarns. Eure Widerstand hat mich auf die Idee gebracht, wie kann ich mich effektiver gegen Vernichtung meine Heim zu schützen. Danke, ich bin mit Euch!

  4. Emi Fazekas

    Ich drüche Euch d. Daumen. Mir gefällt, was Ihr macht, obwohl ich stamme von eine Bergmannfamilie aus Nordungarns. Eure Widerstand hat mich auf die Idee gebracht, wie kann ich mich effektiver gegen Vernichtung meine Heim zu schützen, wegen Stausee im Tal, am Rand Grundstücke v. Bürgermeister (früher Ratvorsitzende, seit 30J. an d. Macht) Danke, ich bin mit Euch!

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