Barrikadenräumung

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Heute werden wieder Barris geräumt.
Um 7:30 kam ein Anruf vom Kontaktbullen, seit 08:30 hören wir die Gerätschaften.
8:45 50 Bullen + Secus sind im Wald.
9:30 Räumfahrzeug verlässt den Wald. Am Waldeingang steht weiterhin Polizei.
11:00 Am Morgen gab es zwei Sitzblockaden vor den Barrikaden um deren Räumung zu verhindern. Dabei wurden zwei Menschen in Gewahrsam genommen und in die GeSa nach Aachen gebracht.
Alle Barris wurden geräumt.
Zurzeit ist noch ein, im Wald geparktes, Auto von der Polizei umstellt.
Ganz kurz wurde Polizei in Gallien gesichtet.
12:18 Polizei hat sich aus dem Wald zurückgezogen.
Die Menschen sind wieder frei.
Danke an alle die heute hier geholfen haben.

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Der „Wisentwald“ von Białowieża wird platt gemacht

Polen war in der letzten Zeit in den Medien weil dort gerade der letzte Rest einer unabhängigen Justiz abgewürgt wird. Aber es gibt, weit geräuschloser, ein viel größeres Drama, das sich in den Wäldern von Ostpolen abspielt. Eine Justizreform kann eines Tages wieder rückgängig gemacht werden. Aber wenn einer der letzten richtigen europäischen Urwälder gefällt wird, ist er weg. Für immer.
Und auch in diesem Projekt, bei dem sich Regierungsmitglieder persönlich bereichern, wurde die Justiz lästig. Es folgen zwei Berichten, die wir auf Englisch schon vorher veröffentlicht haben.

Die Übersetzung des ersten steht weiter unten, der zweite folgt in ein Paar Tagen.

Zwei Tage Blockaden und Aktionen im Białowieża Urwald


6. August Das Abholzen im alten Białowieża Wald wurde blockiert und Maschinen für mehrere Tage besetzt. Am Donnerstag hat sich eine Gruppe von Aktivistis an den Harvester (Baumerntemaschine) und einen Forwarder gekettet (Maschine für den Abtransport der Baumstämme, siehe Bild weiter unten: Lesen auf dem Forwarder). Es war mit über 9 Stunden die bis dahin längste Blockade. Inzwischen gab es längere Blockaden von mehreren Tagen von Parkplätze des Maschinenparks.

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Waldspaziergang mit Michael Zobel am Sonntag, 20.8.2017

„Guten Tag zusammen,

ein besonderer Sommer liegt vor uns. Ein Sommer voller Termine und Aktionen zum Thema Braunkohle, Energiewende und Klimawandel. Nicht nur bei uns, sondern europa- und weltweit. Die Aufmerksamkeit der Menschen der ganzen Welt wird spätestens im November auf Deutschland gerichtet sein, in Bonn findet die nächste Klimakonferenz statt, etwa 20000 Delegierte aus allen Ländern und Kontinenten beraten in Bonn über die dramatische Lage der Erde und des Klimas. Und was passiert 40 Km Luftlinie davon entfernt?

Im Hambacher Wald ist dann Rodungssaison!

Ich träume davon, die Delegierten aus Bonn komplett in den Hambacher Wald zu führen, die Bilder dieser sinnlosen Vernichtung zu zeigen, die alle Versprechen und vermeintlichen Ziele Deutschlands ad Absurdum führt. Und wenn es nicht gelingt, die vielen Tausend Menschen aus Bonn zum Tagebau Hambach zu bringen, dann werden wir mit allen verfügbaren Mitteln die Bilder nach Bonn transportieren. Die ganze Welt soll sehen, wie groß die Diskrepanz ist zwischen verkündeten Statements von Dekarbonisierung, Klimaziele, Energiewende und der Realität. Die ganze Welt soll sehen, wie hier bei uns ein großer Konzern mit tatkräftiger Unterstützung großer Teile der Politik für kurzfristige Profite und für das vermeintliche Allgemeinwohl unsere natürlichen Lebensgrundlagen zerstört und wie wir auf Kosten kommender Generationen diesen Planeten ausbeuten.

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Indigene Frauen leiteten Umweltkämpfe 2016

von telesur, gefunden auf earthfirstjournal.org

Frauen führen den Kampf in Latein Amerika gegen Umweltzerstörung genauso
wie für Indigenen Rechte. Aber sie sind oft mit Ermordungen, Gefängnis,
Bedrohungen und Gewalt konfrontiert. Sie kämpfen nicht nur gegen
Geschlechtsungleichheit, sondern fordern eine weite soziale Transformation des patriarchalen Systems das nicht zu ihren Gunsten arbeitet – sondern genau so arbeitet wie es von ihm erwartet wird.

Es ist die Ungleichheit und Kommerzialisierung welche das
kapitalistische System Frauen ausbeutet, und Frauen in einem
Zwei-Klassen Kastensystem hält. Im gleichen Moment ist die Beteiligung
von Frauen in sozialen Bewegungen ihr Weg sich zu behaupten und sich
selbst eine Stimme zu geben, in einem System das ihnen keinen Wert
anerkennt.

Die Ergebnise dieser Abwertung zeigen sich in der Gewalt gegen Frauen,
die keinesfalls Einzelfälle sind oder isolierte Zufälle oder gegen
individuelle „faule Äpfel“ (eine Person die andere, oder eine ganze
Gruppe negativ durch Worte und Taten beeinflusst anm. Übersetzung).
Vielmehr ist Gewalt gegen Frauen, besonders Indigene Frauen und Frauen
of Color, ein strukturelles Problem des kapitalistischen kolonialen Staats.

Kapitalismus und Kolonialismus – beides patriarchale Systeme- sehen
nicht den ureigenen Wert in den Wesen und der Arbeit die Frauen tun,
stattdessen werden sie verdinglicht. Diese Positionen sind gewalttätig
gegen Frauen als ein gerechtfertigter struktureller Teil des Staates der
dieses System aufrechterhält.

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Warum ich Gewaltfreiheit ablehne und die Klimabewegung vielfältige Taktiken braucht – Gedanken einer „Zucker im Tank“- Aktivistin

Diese und nächste Woche wird es im Rheinland hoch hergehen. Am 18ten beginnen drei Klimacamps und vom 24.-29. August finden die Aktionstage statt. All dies um gegen RWE und die Folgen des Braunkohleabbaus, u.A. Zwangsumsiedlungen, Umweltzerstörung, Klimawandel und Flucht, Widerstand zu leisten. Die Widerstandsbewegung ist sehr vielfältig: Von der autonomen Wald- und Wiesenbesetzung im Hambacher Forst über die Massenaktion zivilen Ungehorsams „Ende Gelände“ bis hin zu Bürger-Initiativen¹ mit jahrzehntelanger Protesterfahrung. Einerseits hat eine solch vielfältige Bewegung ein unglaubliches Potential, andererseits ist es ebenso herausfordernd die unterschiedlichen Strategien, Aktionsformen und Ideen zu einer stimmigen Aktionschoreographie zu verbinden. Darüber wie dies gelingen kann, ohne das sich die Bewegung spaltet, habe ich mir einige Gedanken gemacht.

Bei diesem Prozess habe ich mir verschiedenste Fragen gestellt: Bis zu welchem Punkt bezieht man sich solidarisch aufeinander und ab wann ist es auch ok, lieber mal zu schweigen? Wie kann solidarische Kritik aussehen? Wie verhindern wir es, dass – gerade nach den Erfahrungen von G20 – eine Bewegung gespalten wird? Und was macht überhaupt eine erfolgreiche Widerstandsbewegung aus? Diese Fragen kann ich selbst nicht abschließend beantworten, aber ich hoffe, dass meine Überlegungen Anregungen für Diskussionen liefern.

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Räumung des Mitmachkongresses Utopival

Diese Woche hätte eigentlich der Mitmachkongress „Utopival“ auf einem Gelände zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) stattfinden sollen. Ein Begegnungsraum für knapp 130 Menschen, die sich eine Woche lang gemeinsam bilden und vernetzen wollten. All dies komplett ohne Geld, ressourcenschonend und mit bio-veganer Vollverpflegung. Nach der Hälfte des Camps kam das Ordnungsamt zu Besuch und ließ dieses am nächsten Tag von der Polizei räumen, da angeblich Leib und Leben der anwesenden Menschen durch fehlende Hygienestandards gefährdet sei. Hier findet ihr die Presseerklärung der Teilnehmenden und hier ein Bericht der Taz. Solidarität und Liebe aus dem Hambacher Forst für die Teilnehmenden des Utopivals!

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Klimakampf ist nicht nur einmal im Jahr – Hambacher Forst verteidigen!

Für das diesjährige Flächenkonzept und das Klimacamp kommen wieder viele Menschen aus ganz Europa ins Rheinland. Wir hoffen, dass auch dieses Jahr vielfälltige und entschlossene Aktionen RWE ins Staucheln bringen werden. Allerdings reisen die meisten Aktivist_innen danach wieder ab und der Kampf gegen Kohle scheint oft ein Event zu sein, das einmalig stattfindet.

Die Anwesenheit von hunderten Aktiven wollen wir im Hambacher Forst nutzen um uns auf die kommende Rodungssaison vorzubereiten. Um auch diesen Winter RWE die Stirn zu bieten brauchen wir Unterstützer_innen und Kompliz_innen. Wir brauchen unterschiedlichste Ideen und Aktionsformen. Es gibt viel zu tun. Sei es Plattformen bauen, Aktionen vorbereiten oder Kontakte und Netzwerke knüpfen. Lasst uns auch mit der erwartbaren Repression offensiv und solidarisch umgehen. Wenn der Staat versucht uns durch Gerichtsprozesse, Polizeigewalt und Unterlassungsklagen zu vereinzeln und einzuschüchtern, sollten wir zusammenrücken uns gegenseitig nach Kräften unterstützen.

Denn die geballte Anzahl von Aktivistis bringt auch eine geballte Anzahl Polizei mit sich. Die Erfahrungen des letzten Jahres haben gezeigt, dass auch die Staatsgewalt ihre Präsenz nutzt um gegen Besetzungen vorzugehen. Direkt nach den Ende Gelände-Aktionstagen 2016 wurde in der Lausitz die Waldbesetzung LAUtonomia geräumt. Wir wollen der Polizei nicht die Möglichkeit geben, dieses Vorgehen im Rheinland zu wiederholen. Dazu brauchen wir viele Menschen, die länger bleiben als nur für das Klimacamp. Die Gefahr, einem Polizeieinsatz machtlos gegenüber zu stehen, wird gemindert wenn wir auch nach den Klimacamp im Wald viele sind. Ob nun für einige Tage, Wochen oder langfristiger: Kommt in den Hambacher Forst und lasst den Kampf für Klimagerechtigkeit nicht zu einem Festival-Event werden, sondern tragt ihn 365 Tage in Jahr in die Wälder, auf die Straßen, auf die Bagger und Schienen!

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