Gericht schlägt Vergleich vor

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Tagebau Hambach: Vergleich gescheitert

Vergleich zu Tagebau Hambach gescheitert
RWE lehnt Vorschlag ab
Gerichtsentscheidung bis Freitag

Im Prozess um den Braunkohletagebau Hambach ist am Dienstag (21.11.2017) ein Vergleich gescheitert. Das Verwaltungsgericht Köln hatte vorgeschlagen, den Tagebau fortzuführen, ohne den Wald zu roden. Dabei gingen die Richter von einem Kohleausstieg in absehbarer Zeit aus.

RWE und ein Vertreter des Landes erklärten, dass dies nicht machbar sei. Der BUND als Kläger hatte indes den Vergleich befürwortet. Auch ein anderer Vorschlag des Gerichts, die Abbaugrenzen des Tagebaus zu verschieben und den Wald beim Abbaggern auszusparen, wurde abgelehnt. Dagegen konnte sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) als Kläger einen Vergleich vorstellen, bei dem der alte Hambacher Wald ausgespart würde. Bis Freitag (24.11.2017) soll es jetzt ein Urteil geben.

Proteste vor dem Gerichtsgebäude

Vor dem Kölner Verwaltungsgericht war es am Dienstagmorgen vor Beginn des Verfahrens zu Protesten von rund 100 Gegnern und Befürwortern des Tagebaus gekommen. Mehrere Umweltgruppen hatten Protestaktionen für den Erhalt des Hambacher Forstes angekündigt.

Um den Tagebau wie geplant bis kurz vor Buir voranzutreiben, sollen zwischen 2020 und 2030 fast alle Bäume gerodet werden. „Dann gucken wir direkt auf ein 440 Meter großes Loch, wo fast die komplette Innenstadt von Köln reinpasst und das ist so unvorstellbar aberwitzig, also das ist einfach schrecklich“, sagt ein 50-Jähriger. Mit seiner Bürgerinitiative „Buirer für Buir“ unterstützt Andreas Büttgen zwei neue Klagen des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Der will den Hambacher Forst retten und damit auch den Tagebau stoppen.

Urteilsverkündung Freitag, 24.11. um 10 Uhr, Verwaltungsgericht Köln.
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Was alles schon mal passiert ist…

In den letzten Wochen ist das Thema Braunkohleverstromung und Klimawandel bundesweit und international ein Thema gewesen. Hier im Wald wuchs der Zuspruch und die Unterstützung für die Waldbesetzung. Immer mehr Menschen entschließen sich, aktiver zu werden und hier her zu ziehen. Auch die Unterstützung von außen nimmt stetig zu. Menschen bringen Essen, Material, Wasser und ermöglichen der wachsenden Anzahl von Aktivisti auf diese Weise, dauerhaft vor Ort zu sein.
Der Konzern, der jeden Tag 223836 Tonnen CO₂ emittiert, wird dadurch und durch Aktionen von (Klein-)Gruppen in seiner Arbeit massiv gestört.
Durch verschiedenste (Blockade-)Aktionen ergaben sich Erfahrungswerte über deren Effektivität.

1. Wasserpumpen

Um den Grundwasserspiegel zu senken, betreibt RWE über 2000 Pumpen im rheinischen Revier. Es ist bekannt, dass auf der Höhe des Hambacher Forsts RWE Probleme mit Wassereinbrüchen im Tagebau hat. Dies rührt zum Teil daher, dass im Wald selbst keine Pumpstationen gebaut werden konnten (ändert sich evtl gerade). Sie prägen die Landschaften (auf Feldern, in Wäldern, am Wegrand/Straßenrand) rund um den Tagebau. Sie sind meist an Rohren und an Stromverteilern zu erkennen.

2. Zufahrtswege

Um den Wald abzuholzen, fahren während der Rodungswochen täglich Rodungsmaschinen über bestimmte Zufahrtswege zum Wald. Diese mussten in den letzten Jahren oft umgeleitet werden, weil zeitgleich auf den Straßen kollektiv gefrühstückt wurde, was von der Polizei sogar genehmigt wurde.

3. Kohlegrube – Kohlebagger und Förderbänder

Innerhalb der letzten Jahre ist es mehrfach zu Baggerbesetzungen gekommen. Diese haben sich zum Teil über mehrere Tage gezogen, da die Polizei nicht genug Klettereinheiten zur Verfügung hatte. Es hat sich herausgestellt, dass eine dauerhafte Blockade des Tagebaus nötig ist, um die Kohlezufuhr zu den Kraftwerken zu stoppen.

4. Kohlebunker – Tagebau

Von hier aus werden die Kraftwerke mit Kohle versorgt. Die geförderte Kohle aus dem Tagebau wird zunächst hier gelagert und anschließend über Gleise an die Kraftwerke geliefert. Ohne die Versorgung durch den Kohlebunker am Tagebau ist eine Leistungsdrosselung innerhalb weniger Stunden zu erreichen!

5. Hambach-Bahn

Die Hambach-Bahn ist die größte private Bahnanlage eines Unternehmens in der BRD. Sofern die Kohle vom Kohlebunker verladen werden kann, fährt die Hambachbahn im 10 Minuten-Takt 24/7 365 Tage im Jahr zu den Kraftwerken.
Die Hambach-Bahn wird von zwei Punkten aus mit Strom versorgt, die sich beide in der Nähe der Kohlebunkern befinden.
Die Kraftwerke Niederaußen und Frimmersdorf werden von zwei Seiten (Hambach und Garzweiler) mit Kohle versorgt!
Innerhalb der letzten Jahre ist es zu verschiedenen Arten von Aktionen gekommen.
Überblick:

  • Tripod auf den Schienen
  • Lock-Ons
  • Sitzblockaden
  • Hambach-Bahn-Party
  • und anderes…

Durch eine 24-Stunden Phasenblockade konnte eine Drosselung des Kraftwerks erreicht werden, welche sich sogar in der Bilanz des Konzern widerspiegelte.

6. Kohlebunker Kraftwerk

Wie in den letzten Tagen gezeigt wurde, ist eine solche Blockade sehr effektiv (Weisweiler – Drosselung um 92 Prozent!)

7. Stromversorgung

Die in den Punkten 1-6 genannten RWE-Strukturen werden alle mit Strom betrieben.

8. Räumungsrelevante Zufahrtswege

Seit der Verlegung der Hambach-Bahn verringerte sich die Anzahl der Zugangswege in den Wald.
Dieser ist mit Fahrzeugen in großer Anzahl nur noch über wenige Punkte gut erreichbar.

Hinweis: Auf sehr ähnliche Weise funktionieren auch die anderen Gruben und Kraftwerke im gesamten rheinischen Braunkohlerevier…
Hinweis 2: Nicht einzeln aufgeführt ist die RWE-Zentrale in Essen und alle weiteren Bürogebäude in der ganzen BRD, welche die ständige Profitmaximierung des Konzerns gewährleisten…

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Mahnwache vor dem Hambi-Prozess

Für alle, die neu sind auf dieser Site: Newsticker werden ständig aktualisiert. Das bedeutet, dass es Sinn macht, unten anzufangen, wenn du die ganze Geschichte mitbekommen willst.
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Live-Ticker aus dem Gericht:

15 Uhr: Urteilsverkündung Freitag um 10 Uhr am selben Ort.
17:30 Uhr, Aachen Elisenbrunnen: Demo/Kundgebung Protest zum Schutz und Erhalt des Hambacher Forst F*Book statt.

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Spendenaufruf für die WAA

Hallo liebe Menschen. Vielleicht kennen einige von euch ja die WAA. Die WAA ist ein offener Aktionsraum in Düren-Gürzenich der 2011 gegründet wurde und von dem aus der Hambacher Forst erstmalig besetzt wurde. Seitdem stellt sie eine wichtige Supportstruktur für die Aktivistis im Hambacher Forst da. Allerdings steht die WAA vor größeren Geldproblemen und damit das Projekt zumindestens noch bis zum Ende der Rodungssaison existiert werden 4000€ benötigt. Wir sind für jeden kleinen Beitrag dankbar um dieses wunderbare Projekt weiterhin am Leben halten zu können.

Konto: Förderverein des Jugendumweltnetzwerkes „Für eine klimagerechte Zukunft“ e.V.
Konto-# 4080 428 100
BLZ 43060967
Bank GLS
BIC GENODEM1GLS
IBAN DE72 4306 0967 4080 4281 00

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As Germany hosts green summit, an energy firm is razing a nearby forest

Artikel über den Hambacher Forst, gefunden auf edition.cnn.com, Website des US Senders CNN.

Übersetzung des Titels:
Während in Deutschland der grüne Gipfel stattfindet, zerstört ein Energieunternehmen einen nahe gelegenen Wald.

http://edition.cnn.com/2017/11/16/europe/germany-coal-hambach-forest/index.html

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Selbst das Wirtschaftsministerium weiß: Keine*r braucht mehr Kohle!

Ein internes Papier aus dem Wirtschaftsministerium zeigt, dass Kohleverstromung nicht nur unnötig ist, sondern sogar die Versorgungssicherheit verringert, da Deutschland inzwischen mehr Strom produziert als verbraucht wird, und ständig Eingriffe ins Netz erforderlich sind um diese Überkapazitäten abzufangen.
http://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-leonardo-top-themen/audio-mehr-kohle-kraftwerke-als-noetig-100.html

Schon 2004 hat das Umweltbundesamt ein Hintergrundpapier veröffentlicht zum Gutachten: „Braunkohle – ein subventionsfreier Energieträger?“, das in dessen Auftrag vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie erstellt wurde. Zentrale Aussage: „Insgesamt ergeben sich nach den Wuppertaler Berechnungen damit Begünstigungen der Braunkohle von mindestens 4,5 Milliarden Euro jährlich.“
Siehe https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3572.pdf
Die umweltfreundlicheren Gaskraftwerke (sie produzieren nur halb so viel Kohlendioxid pro Kilowatt) werden nicht gefördert und sind darum oft außer Betrieb. Die Unterstützung der Erneuerbaren ist inzwischen ins Gegenteil verkehrt worden.

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Ohne Worte

Wir erfüllen der Polizei keine Wünsche. Aber diese Einladung nicht wahrzunehmen wäre einfach zu schade. Antwortet doch mit euren Erlebnissen mit der Polizei. Gerne auch an uns: hambacherforst@nullriseup.net

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