Was uns diese Rodungssaison kostet. Alle Strukturen im Fecher geräumt.

Am 18. Januar, begann im Fecher die Räumung.

Gestern wurden die letzten Strukturen geräumt.

Eine Person sitzt jetzt in U-Haft und eine weitere Besetzung wurde zerstört.

Aus der Ferne, können wir die Traurigkeit nur erahnen, die Wut, Verzweiflung und den Verlust kennen wir aber allzu gut.

Unsere Gedanken sind bei all denen, die einen weiteren Ort, ihr zuhause und so vieles Verloren haben.

Vor allem natürlich sind unsere Gedanken bei der Person in U-Haft. Untill all are free, no one is free!!

Wir sehen uns wider. Solidarische Grüsse und

GANZ VIEL KRAFT

 

Kontakt zu Person in U-Haft: Haft JVA I Preungesheim: 2023-01-19_UdP03

weitere Links für mehr Infos:

https://wald-statt-asphalt.net/fecherbleibt/

https://teufelsbruch.blackblogs.org/

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Polizeigewalt ist Polizeigewalt!!!!! Ein paar Worte zu Lützi <3

vieles ist gesagt, zu der Räumung von Lützerath. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle ein paar Worte verlieren.
Die Diskussion die wiedereinmal aufbrandet, über Steinwürfe, Polizeigewalt und „Provokateure“ bringt einen zur Weißglut.
Polizeigewalt wird mit „ Aussschreitungen“ auf Aktivisti Seite gerechtfertigt. Knochenbrüche und Lebensgefährliche Verletzungen mit der Argumentation kleingeredet, Menschen hätten Polizeiketten durchbrochen und mit Steinen und Pyrotechnik geworfen.
So what?
Hier kommt eine „wie du mir so ich dir“ Argumentation, von bewaffneten Polizisten, die nicht nur Physisch durch Schutzkleidung, sondern auch rechtlich durch Gesetze geschützt sind.
Die mit Waffen ( denn ja Schlagstöcke die Knochen brechen, Stroboskop-licht das Epileptische Anfälle auslösen kann und co. Sind Waffen) auf größtenteils unbewaffnete Demonstrantinnen losgehen.
Polizeigewalt ist Polizeigewalt, egal ob Straftaten begangen worden sind!
Und gemeint sind wir alle.
Also lasst uns uns nicht rechtfertigen und militante Flügel verleugnen.
Ich weiß nicht was wo wie passiert ist, aber wenn Dinge fliegen, wenn Menschen Widerstand leisten, sich Wehren, dann zeigt das, dass wir nicht alles mit uns machen lassen. Das wir gefährlich sind und dass ihre Handlungen Konsequenzen haben.
Jeder Bulle der nach Samstag ausfällt ist ein zugekokster Gewalttätiger Cop weniger der für mich und andere eine reale Gefahr darstellt.
Je verschiedener unsere Taktiken, desto unberechenbarer sind wir.
Als Gewaltbereite Störer gelten wir sowieso.

Grüße gehen raus, an alle in und vor den Gesa‘s,
an die Bezugsgruppen und Leute die zuhause ihre Wunden lecken, oder sich verarzten, sowohl wie in die Krankenhäuser.
An die die auf den Straßen, im Matsch und auf den Bäumen waren.
An die die auf den Barikaden, in den Häusern und auf den Dächern waren.
An die gebaut, gekocht und überlegt haben. Strukturen aufgebaut haben für davor, währenddessen und danach.
An die, die sich gerade vorbereiten, um zu unterschiedlichsten Aktionen loszuziehen- passt auf euch auf!
An die Menschen im Hintergrund, die EA,Out of Action und co. Stemmen, sowie an alle die die aus verschiedenen Gründen verhindert waren, aber mit den Gedanken dabei.
An die, die ihre Squats halten müssen, sich um ihre Kinder kümmern müssen, die noch alte Wunden von anderen Räumungen lecken oder schlicht körperlich oder psychisch nicht in der Lage wahren.
Grüße gehen auch raus, in die Knäste, in die Abschiebeknäste,an euch auf der Flucht, in die Heime, an alle Klima-betroffenen und Widerstandskämpfer*innen Weltweit.
Wir machen weiter, ob in den Bäumen, in den Tunneln, im Plenum, vor dem Laptop, auf der Straße, oder sonst wo wo ihr uns nicht erwartet.
Ihre Sicherheit ist eine Ilosion!
One struggle one fight

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Treibjagd sabotieren!

Wir haben folgenden Aufruf auf Indymedia gefunden. Wir wissen nicht, wer ihn verfasst hat, aber wollen ihn gern teilen:

Wie die Jagdbehörde mitteilt, findet am 13.1. um 9:00 im Altdorfer Wald bei Ravensburg eine Drückjagd statt. Ob eine Gefahr für die dortige Waldbesetzung besteht, ist unklar.

Die Straße ab der Waldbesetzung nach Oberankenreute ist ab bereits morgen, 11.1., gesperrt, angeblich für Holzfällarbeiten entlang der Straße. Das sind 5km Straße, an deren einen Ende eine T-Kreuzung, die Bushaltestelle „Vogt Abzw. Grund im Wald“ und die Waldbesetzung liegt, am anderen Ende die existierende Meichle&Mohr-Kiesgrube. Insofern klingt eine Gefahr für die Waldbesetzung unwahrscheinlich, ist aber nicht auszuschließen.

Am Freitag wollen dann dutzende, wenn nicht hunderte Jäger, möglichst viel Wild aus dem Wald heraustreiben und in dem Moment über den Haufen schießen.

Mit bunten, lauten Spaziergängen quer zur Jagdrichtung lässt sich denen wunderbar der Tag vermiesen. Weitere Tipps: https://al-archive.nostate.net/jagdsabotage-1997/

Denkt dran, dass die Besetzung zwar eine gemütliche, aber keine sichere Unterkunft in diesen Tagen sein wird.

Der Altdorfer Wald ist groß, und ihn komplett abzuriegeln ist unmöglich. Fußwege von Vogt, Wetzisreute, Oberankenreute, Grund und Wolfegg in diesen Teil des Waldes gibt es viele.

Karte: https://www.openstreetmap.org/way/35085896#map=14/47.7988/9.7447
Gesperrt wird die markierte Straße (L317), bis auf ein kleines Stück bis zur Kreuzung mit der L323 rechts im Bild.

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NEED MATERIAL FOR HAMBACHER FORST

Hello people ! We still live in occupied hambacher forest and the winter can be hard to handle so we would need a  bit of your help to make it more easy !

Material :

– Waterproof tarps (thick)

– Car battery

– Solar controler

– Solar panels

– Electric cable

– Wood oven

– Evacuation pipe for wood oven

– Bed material : sheets, blanket (a lot please), matresses

– Sofas

– Iso matress / yoga matress

– Natural straws for isolation

 

Thank you for your help !!

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TurboKlimaKampfGruppe Social Media

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  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Hallo,

Wir wurden über private Kontakte gebeten folgende Nachricht von der Klimagruppe TKKG zu teilen, damit klar ist, dass die auch wirklich von denen ist. Also hier bitte sehr:

Update zu Email-Adresse und Social Media
Veröffentlicht am 2022/11/19 von tkkg1

Wir melden uns nochmal wegen der Sache mit unserer Email und den Social Media Accounts zurück. Am 4. November hat sich ein Mensch Zugriff zu unserer Mailadresse (tkkg@nullriseup.net) verschafft und über diese ebenfalls Zugriff zu unserem Twitter- und Instagramaccount bekommen. Der jetzige Stand ist, dass wir die alleinige Kontrolle über die Webseite, die Riseup-Email (tkkg@nullriseup.net), Mastodon und Instagram haben. Unser alter Twitter-Account (@tkkgturbo) mit über 1000 Follower*innen ist leider für uns verloren, da er nun über eine andere Mailadresse läuft, auf die wir keinen Zugriff haben. Wir sind weiter dran am Versuch, ihn wiederzubekommen, aber das wird wohl schwer bis unmöglich sein. Bezüglich Twitter möchten wir euch darum bitten, den Namen unseres neuen Accounts @turboklimakiel zu verbreiten, damit wir wenigstens einen Bruchteil unserer Reichweite wiedererlangen.

Wichtig: Wir gehen davon aus, dass dies kein Versuch von Behörden war, uns zu überwachen. Das erscheint uns unlogisch, da das offensichtliche Vorgehen (das Verändern von Passwörtern, was dazu führte, dass wir die Sache überhaupt und so schnell mitbekamen) nicht dazu passt. Zudem ist auf den Accounts, die (zeitweise) unter der Kontrolle der angreifenden Person waren, keinerlei Post hochgeladen worden.
Ein weiterer Verlust sind natürlich die sensiblen Daten, die teilweise in den Emails standen, die uns in dem Zeitraum, in dem wir keinen Zugriff hatten, gesendet wurden. Wir haben uns darum bemüht, so schnell wie es geht allen uns relevant scheinenden Kontakten Bescheid zu geben und sie zu warnen. Wir können nicht mit Gewissheit sagen, ob ebenfalls Zugriff auf Mails aus den letzten Jahren bestand. Solltet ihr in den Tagen ab dem 4.11. Mails von unserer Riseup-Adresse erhalten haben, schreibt uns
gerne.

Soweit wir wissen bestand kein Zugriff auf unseren privaten pgp-key. Mails, die mit pgp/ gpg verschlüsselt waren, konnten also nichtgelesen werden. Für unser neues Sicherheitskonzept haben wir dennoch entschieden den key zu ändern. Unseren neuen
key findet ihr auf unserer Homepage und im Anhang dieser Nachricht. Wir haben befreundete Gruppen darum gebeten, diesen Post ebenfalls hochzuladen, damit ihr sicher(er) sein könnt, dass auch wirklich wir die Kontrolle über diesen Account wiederhaben. Gerne könnt ihr auch nochmal eure privaten Kontakte aus unserer Gruppe zur Verifikation anschreiben. Wir haben die nötigen Konsequenzen gezogen, um solch einen Angriff in Zukunft sehr viel weniger wahrscheinlich und erfolgreich zu machen. Danke für euer Vertrauen!
Solidarische Grüße,
TurboKlimaKampfGruppe Kiel

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Prozess am 23.11. wegen der Osterholz Waldbesetzung

Der nächste Prozesstermin in Sachen Osterholz findet Mittwoch, den 23.November 2022 um 10 Uhr im Justizzentrum Wuppertal, Sitzungssaal J1EG, Eiland 2. statt.

Ab 9:00 wird es vor Ort eine Mahnwache geben. Der Vorwurf lautet Hausfriedensbruch und versuchte Körperverletzung. Lassen wir die von Repression Betroffenen nicht allein! Kommt vorbei!

https://osterholzsoli.blackblogs.org

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Feuer der Kohleinfrastruktur – RWE in Schutt und Asche legen

  • Beitrags-Kategorie:Aktionen
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Wir haben folgenden Artikel auf Indymedia gefunden (Der Link kann nur mit dem Tor Browser geöffnet werden):

In der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober haben wir, mehrere Kleingruppen aus Lützerath, drei Pumpen im Umfeld des Dorfes und dem Tagebau Garzweiler 2 in Brand gesetzt.

 

 

Die Pumpen sind Teil der Infrastruktur des Tagebaus, für welchen das Dorf Lützerath zerstört werden soll. Lützerath hat sich in den letzten zwei Jahren zu einem zentralen Ort des Widerstandes in Deutschland gegen die Zerstörung und Ausbeutung der Natur und unserer Lebensgrundlagen entwickelt. Der Räumungsversuch des Dorfes steht unmittelbar bevor. Lützerath ist aber nicht das einzige Dorf, das vom Tagebau bedroht ist.

Am Montag, den 17. Oktober, hat RWE mit der Rodung der Bäume und dem Abriss der Häuser in Immerath begonnen. Immerath liegt in der Sichtweite, wenige Minuten von Lützerath entfernt. Alle Bewohner*innen des Dorfes wurden von RWE vertrieben und große Teile bereits zerstört.

Mit unserer Aktion antworten wir auf RWEs skrupellose Machenschaften. Wir setzen ein Zeichen des Protests und Ungehorsams gegen die kapitalistischen Herrschaftsverhältnisse. Wir lassen uns nicht einlullen von den falschen Versprechungen von Politiker*innen und Parteien.

Nach dem Motto ,Taten statt Worte’ müssen wir den Umwelt- und Klimaschutz selbst in die Hand nehmen. Deshalb ist es notwendig fossile Infrastruktur zu sabotieren und unschädlich zu machen.

Wir rufen dazu auf, es uns gleich zu tun und aktiv gegen Staat und Kapital vorzugehen. Greift ein in den Status Quo, stört den glatten Betriebsablauf. Bleibt ungehorsam, seid Sand im Getriebe!

Wir sind uns bewusst, dass diese Aktionsform zu harten Repressionen führen kann. Doch wir nehmen dieses Risiko in Kauf, da wir die Hoffnung noch nicht aufgegeben haben und das Leben verteidigen werden. Wir greifen die Profiteur*innen des Klimawandels direkt an!Wer den Wind sät, wird Sturm ernten.

 

Und damit ihr nicht von null anfangen müsst, hier eine Anleitung zum Pumpen anzünden 😉

Hintergründe zu den Pumpen:

Um die Tagebaue im rheinischen Braunkohlerevier herum befinden sich mehrere tausend Pumpstationen. Diese pumpen das Grundwasser ab, damit sich das Wasser nicht in den Gruben sammelt. Da die Tagebaue mehrere hundert Meter tief sind, reichen auch die Pumpen ebenso tief. Dadurch entsteht ein sogenannter Sümpfungstrichter. Das ist ein Gebiet, in dem das Grundwasser nachhaltig abgesenkt ist und somit großes Chaos im Wasserkreislauf anrichtet wird. Dieses Gebiet erstreckt sich über das Rheinland hinaus bis in die Niederlande. In der Folge trocknen Wälder, wie zum Beispiel der Hambacher Forst, langfristig aus. Die Pumpen führen also zu einem Ökozid, der weit über die ab gebaggerten Flächen und Ökosysteme hinaus reicht. Noch weitere schmutzige Infos sind in diesem Artikel erklärt: https://www.bund-nrw.de/themen/braunkohle/hintergruende-und-publikatione…

Scouten:

Bevor ihr die Aktion startet, solltet ihr euch das Umfeld genauer anschauen. An manchen Stellen um die Tagebaue patrouilliert der Werkschutz von RWE, welcher in direktem Kontakt mit den Cops steht. Plant eure An- und Abreise genau, schaut nach möglichen Verstecken. Auch während der Aktion sollte mindestens eine Person Schmiere stehen.

Material:

Brecheisen, Bolzenschneider, Schraubenschlüssel, Holz, Stroh, Brandbeschleuniger, Sturmfeuerzeug

Vor Ort:

Die Pumpen sind oft mit Bauzäunen gesichert. Wenn diese mit einer Kette verschlossen sind eignet sich ein Bolzenschneider zum knacken der Kettenglieder. Alternativ können die Schellen, mit denen die Zäune verschraubt sind geöffnet werden. Häufig geht das mit einem 17er- oder 19er-Schraubenschlüssel.

Auf der unteren Seite des Schaltkastens der Pumpe befinden sich einige Kabel und Ventilationsschlitze. Ein Feuer unterhalb des Kastens zu legen, ohne die Türen aufzubrechen, kann eine Option sein. Es lohnt sich jedoch, die Schaltkästen aufzuknacken. Dafür ist ein Brecheisen gut geeignet. Unserer Erfahrung nach ist das Öffnen nicht sonderlich laut, aber auch nicht völlig leise. Der Schließmechanismus der Türen schließt nicht nur auf Höhe des Schlüsselloches, sondern auch oben und unten an der Tür. In dem Kasten befindet sich die gesamte Elektronik der Pumpe. Wenn ihr also sicherstellen wollt, dass die Pumpe komplett unschädlich gemacht wird, empfehlen wir, sich die Zeit zu nehmen um die Türen aufzubrechen.

Zum Entzünden des Pumpenschaltkastens eignet es sich, auf schnell brennbares Material zurückzugreifen. Wir haben Stroh, Brandbeschleuniger und Holzpaletten eingesetzt. Damit lässt sich ein Brand verursachen, der ca. 15 Minuten lang anhält. Dadurch brennt der Schaltkasten definitiv komplett aus.Das Stroh haben wir direkt unterhalb platziert, sowie auch auf den Armaturen des aufgebrochenen Kastens selbst. Die Paletten haben wir an die Seiten des Kastens gelehnt. Wir haben dazu zwei bis drei Paletten eingesetzt. Zum Schluss noch eine ganze Ladung Brandbeschleuniger (z.B. Benzin, Lampen-/Motoröl oder Grillanzünder). Dabei muss nicht gespart werden, außer natürlich ihr habt noch weitere Stationen vor euch 😉

Es ist praktisch ein Sturmfeuerzeug zu verwenden.

Sicherheit:

Seid euch bewusst, dass ihr im Umfeld der Pumpen Fußspuren hinterlasst. Wählt also gut, welche Schuhe ihr anzieht und entsorgt sie gegebenenfalls später. Auch an den Bauzäunen können schnell Spuren entstehen, wenn ihr mit eurer Kleidung an scharfen Kanten hängen bleibt. Lasst natürlich keine Werkzeuge zurück, entfernt aber trotzdem sicherheitshalber vorher die Spuren darauf. Während Fingerabdrücke leicht vermeidbar sind, lassen sich DNA-Spuren nur durch sehr professionelles Vorgehen vermeiden. Stellt sicher, dass alles was ihr an der Pumpe lasst, auch verbrennt. Sprecht NUR mit Menschen, die direkt an der Aktion beteiligt waren, über die Aktion. Achtet aufeinander, bleibt zusammen, auch wenn es zu Konfrontationen mit beispielsweise dem Werkschutz kommen sollte. Sprecht vorher alle Eventualitäten durch. Wie reagiert ihr in einem Worst-Case? Vernichtet vor der Aktion alle Pläne und Beweise, sodass ihr auf eine (Haus)durchsuchung vorbereitet seid.

Den Erfahrungsbericht einer ähnlichen Aktion im Umfeld des Hambis findet ihr unter https://hambacherforst.org/blog/2019/01/04/make-hambi-a-threat-again-ver…

Weitere Informationen über Aktionsdurchführung und Sicherheitskultur findet ihr unter https://luetzerathlebt.info/soli-aktionen/

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Diversity of Tactics endlich ernstnehmen!

Dieser Beitrag ist eine Einzelmeinung einer Einzelperson.

Anfang des Jahres gab es hier und auf indy einen Text zur Kritik an Ankettaktionen. Seitdem haben wir selbst oft die Aktionen des „Aufstand der letzten Generation“ kritisiert. Der „A“dlG ist halt auch hochproblematisch. Erst seit kurzem verstehe ich mein Unbehagen mit dem oben verlinkten Text und weiteren dogmatisierten Militanzforderungen (wie letztens auch bei nitter.42l.fr/AnarchistsLue gesehen). Deshalb jetzt hier: Eine Sammlung von Gegenthesen. Erklärung folgt unten, Fachbegriffe ganz am Ende.

  1. Versucht, die Mittel und Motivationen der Polizei u.a. Gegner sowie Dynamiken realistisch einzuschätzen.
  2. Versteht, dass verschiedene Menschen verschiedene Bedürfnisse haben, und wie verschiedene Strategien dazu (nicht) passen.
  3. Gruppendruck ist schädlich.
  4. Safety by numbers funktioniert.
  5. Diversity of Tactics endlich ernstnehmen!

1. Versucht, die Mittel und Motivationen der Polizei u.a. Gegner realistisch einzuschätzen.

Motivation

Die Polizei – auch die deutsche – tötet und gefährdet täglich Menschen. Sie hat die Mittel dazu. Aber: Es ist nicht ihr Ziel.

Der Staat sperrt uns ein, fügt uns Schmerzen zu, nimmt uns Dinge und Räume und traumatisiert uns bewusst und gezielt. Schwere, gefährliche oder tödliche körperliche Verletzungen sind in Deutschland aber fast immer Folge von Inkompetenz, vor allem, wenn die verletzte Person weiß ist. Mir sind durchaus Ausnahmen bekannt, aber in Deutschland ist die Regel, dass private Security, Werksfeuerwehren etc. gefährlicher, brutaler und skrupelloser sind, während schwere und gefährliche Verletzungen durch die Polizei fast immer Fahrlässigkeit sind, meist einfache, manchmal grobe Fahrlässigkeit.

Schon in Frankreich sieht das anders aus, da würde ich im Regelfall von grober Fahrlässigkeit und gelegentlich von bedingtem Vorsatz ausgehen.

In Tschechien ist es wieder ganz anders. Die Bereitschaftscops sind da eher ekliger als hier, die Schlagstöcke härter, aber das SEK traut sich laut eigener Aussage nicht zu, Kletterräumungen sicher durchzuführen und lässt es deshalb einfach bleiben. Daraus entsteht dann die tschechische Tradition, im Winter auf Dächern rumzusitzen. Besetzte Häuser werden da üblicherweise im Winter geräumt, und enden prinzipiell in einer Belagerung, weil das Dach als unräumbar angesehen wird. Gleiches gilt, wenn eins auf Kohlebagger klettert – es gab noch keine Räumung, die klettern erfordert hätte.

Mittel

Sie können und wollen uns einsperren. Ja. Aber sie können uns nicht alle einsperren.

In ganz NRW existieren zwischen 10 und 20 Gewahrsamszellen, die für ein verlängertes Gewahrsam tauglich/zugelassen sind. Es gab in NRW seit Inkrafttreten des neuen PolG einige Aktionen, bei denen teils viele Menschen mit präparierten Fingerkuppen Personalien verweigert haben. Meines Wissens nach sind noch nie mehr als 14 Menschen gleichzeitig nach dem Lex Hambi in Gewahrsam gewesen.

Anderes Beispiel: Ende Gelände 2016 in der Lausitz. Eine Person landete in Brandenburg in U-Haft für Widerstand/Körperverletzung und Personalienverweigerung in U-Haft, nachdem ein Bulle beim Wegtragen der Person offenbar eine Berührung am Knie verspürte. Einen Tag später wurden um die 100 Menschen mit teils deutlich schwereren Vorwürfen festgenommen – alle davon kamen noch in derselben Nacht wieder frei, die meisten anonym.

Übrigens: Dass die Hambiräumung am 19.9.2018 für einige Tage „ausgesetzt“ wurde, lag wahrscheinlich nur nebensächlich daran, dass Steffen abgestürzt ist, und mehr am akuten Mangel an Hebebühnen.

Dynamik

Cops werden gefährlicher, wenn sie gestresst sind. Das heißt auf gar keinen Fall, dass wir sie nicht stressen sollten, im Gegenteil. Diese geringe Stresstoleranz wäre selbst dann unverzeilich, wenn man die Existenz der Institution Polizei akzeptieren würde. Aber wir können damit rechnen.

Ankettaktionen sind in Deutschland hoch ritualisiert: Die Polizei weiß ziemlich genau, dass sie angekettete Leute nicht mit Schmerzgriffen oder Pfefferspray da weg kriegt. Klar gibt es gelegentlich sadistische Cops, die einfach aus Spaß Schmerzgriffe anwenden, aber die Meisten bilden sich dabei ein, dass das irgendwie sinnvoll und verhältnismäßig wäre. Sind Menschen offensichtlich angekettet, wartet man halt auf die TMÖL, was nicht selten Cops sind, die Lockons als technische Herausforderung mögen. Und ja, auch hier gibt es Fälle, wo Bullen eher Rambo spielen und versuchen, ein Lockon ohne TMÖL zu lösen, aber insgesamt halte ich Lock-on-Aktionen für weniger gefährlich als einfache Sitzblockaden, denn hier haben die Rambobullen freie Hand.

Und das ist die Überleitung zu Punkt 2:

2. Bedürfnisse und dazu passende Strategien

Manche Menschen brauchen Planbarkeit, andere sind ok mit sich dynamisch entwickelnden Situationen.

Manchen Menschen macht ein Gesaaufenthalt nichts aus, manche werden schon von Polizeikontakt getriggert oder (re)traumatisiert.

Manche Menschen können schweigen wie ein Grab, andere brauchen die Möglichkeit, über Aktionen zu reden.

Manche Menschen haben Höhenangst, andere fühlen sich gerade wohl in der Höhe.

Manche Menschen haben genug Wut, um die Verletzung von Cops, Secus oder Nazis zu wollen oder in Kauf zu nehmen, andere haben dafür zu viel Empathie auch mit den eigenen Feind*innen, oder ethische Standards, die das nicht zulassen.

Und all das ist ok.

Aber es macht verschiedene Aktionsformen für verschiedene Menschen nötig.

  •  A kann sich nicht leisten, Polizeikontakt zu haben, und macht lieber Hintergrundarbeit.
  • B findet Sozialdynamiken und Überraschungen überfordernd, kann mit vorher eingeplanten Gesaaufenthalten aber gut umgehen, also könnte für ihn ein Lock-On die ideale Aktionsform sein.
  • C fühlt sich am wohlsten im Schutz einer großen Gruppe und ist deshalb Teil großer Sitzblockaden.
  • D braucht eine Gruppendynamik, um die Militanz, die es richtig und wichtig findet, auch umzusetzen.
  • E will Repression vermeiden, kann aber ohne Probleme über lange Zeit eine Legende aufrechterhalten und sorgfältig arbeiten – Sie sollte sich der klandestinen Sabotage widmen.
  • F ist weiß und gesund genug, auch eine gewaltsame Festnahme weitgehend unbeschadet zu überstehen, und drängt sich deshalb der Polizeikette offensiv auf, um durch die eigene Festnahme Kapazitäten zu binden und so dem illegalisierten G ein Entkommen zu ermöglichen.
  • H ist auf Bewährung, will aber die Comrades nicht im Stich lassen, und meldet deshalb Demos an und sitzt auch mal tagelang vor einer Gesa, leistet Emotionale Erste Hilfe und Öffentlichkeitsarbeit.
  • I mag Technik generell mehr als Menschen und entwickelt effektiveres Material und Infrastruktur für Besetzungen, verpisst sich aber beim ersten Anzeichen von Stress.
  • J mag Papierkrieg und ist von Strafverfahren weniger gestresst als vom Wissen, nicht alle zur Verfügung stehenden Mittel gegen die Cops aufgewendet zu haben: J geht in Aktionen mit dem Ziel, am nächsten Tag eine Verwaltungsklage zu schreiben und gibt deshalb (irgendwann) Personalien an.

Alle diese Strategien und Taktiken und noch viele andere sind valide. Herauszufinden, welche die Richtige für eine Person oder Bezugsgruppe ist, ist relevant für den Erfolg der Aktion. Habt ihr Vorbelastungen? psychische oder physische Erkrankungen oder Behinderungen? Spezialinteressen? Privilegien, die andere um euch nicht haben? Gefährdet oder schützt ihr die um euch, wenn ihr diese Privilegien einsetzt?

3. Gruppendruck ist schädlich

Viel zu sagen gibt es dazu nicht, nur: Jede Art von Gruppendruck und subkultureller Erwartung führt dazu, dass Menschen Aktionen machen, die nicht zu ihnen passen. (Siehe Punkt 2.)

„Wie, du trittst mit Klarnamen auf?“
„Wir lassen uns alle festnehmen, um blablabla.“
„Komm, wir gehen spontan eine Pumpstation abfackeln“

Stop it. All of this.

Sprecht darüber, was für wen in der Situation sinnvoll ist zu tun, und was dafür oder dagegen spricht, bestimmte Aktionsformen oder Antirepstrategien zu wählen. Aber Gruppendruck und Erwartungshaltungen sind für Aktionplanung mit das Schädlichste, was es gibt. (Mal ganz abgesehen davon, dass Spitzel eins wirklich gut können: Gruppendruck aufbauen.)

Während wir anerkennen müssen, dass es oft nur die Wahl zwischen Gewalt und Wirkungslosigkeit gibt, steht es niemand zu, zu bewerten, ob Menschen sich entscheiden, Gewalt gegen sich selbst anzuwenden (sog. „gewaltfreie Aktionen“), weil sie wissen, dass sie damit gut umgehen können, oder ob Menschen Gewalt gegen die Unterdrücker anwenden. Und diese Entscheidung aus sich selbst heraus, qualifiziert und frei treffen zu können, ist Vorraussetzung für gelingende Aktionen und erfolgreiche Bewegung.

4. Safety by Numbers funktioniert.

Ich hab unter 1. schonmal drüber geschrieben: Wenn viele Leute beteiligt sind, ist das Risiko für die einzelne Person geringer.

Wenn eine Handvoll Leute die Cops militant bekämpft, ist es leicht, diese herauszufinden und mit Repression zu überziehen. Wenn dutzende oder hunderte dasselbe tun, werden die Cops nur einen Teil bestrafen können – wenn überhaupt.

Wenn nur die Person ohne Aufenthaltstitel oder mit laufender Bewährung Personalien verweigert, ist es wahrscheinlich, dass sie lange festgehalten wird oder identifiziert wird. Wenn 20 Leute Personalien verweigern, und den Cops die ED-Behandlung so schwer machen wie möglich, kann es sein, dass sie irgendwann aufgeben. Wenn 100 dasselbe tun, ist es wahrscheinlich, dass sie nichtmal schaffen, Fotos von allen zu machen.

(Bei Lebenslaute 2021 in Garzweiler, während des Klimacamps, haben ~30 Persoverweigerungen gereicht, dass die Polizei Aachen nur die Hälfte von ihnen überhaupt ED-behandelt hat, die anderen wurden irgendwann einfach so rausgelassen. Von diesen 30 haben etwa 20 nur aus Solidarität Personalien verweigert, um genau diesen Effekt zu erzielen. Damit die, die sich kein Verfahren leisten konnten oder wollten, anonym rauskommen)

5. Fazit: Diversity of tactics endlich ernstnehmen!

Es nervt, wenn dogmatisch gewaltfreie Gruppen ihre Aktionsformen als die einzig wahren verkaufen wollen – sei es aus ethischen oder vermeintlich taktischen Erwägungen. Es nervt genauso, wenn Andere „gewaltfreie“ Taktiken und Aktionsformen per se schlechtreden und verwerfen wollen.

Aktionen sind problematisch, wenn sie neben sich keine anderen Aktion(sformen) zulassen, und Gruppen sind problematisch, wenn sie bestimmte Taktiken, Strategien und Organisations- wie Aktionsformen als einzig zulässig oder einzig möglich oder einzig wahr erklären oder (explizit oder implizit) verlangen. Einzige Ausnahme: Absprachen, die dazu dienen, dass alle Beteiligten planen können, worauf sie sich einlassen, und sich frei entscheiden können, ob sie es tun, sollten natürlich einen gewissen Rahmen an Aktionsformen verlangen – solange es immer die Möglichkeit gibt, nebendran andere Aktionen zu machen.

Lasst uns lernen – von vergangenen oder eingeschlafenen sozialen Bewegungen, hier und anderswo. Dabei immer die innen- und außenpolitischen Rahmenbedingungen beachten, denn manches, das mal wo funktioniert hat, funktioniert hier und heute nicht. (Oder andersrum).

Aber gerade die deutsche Anti-Atom-Bewegung hatte so vieles übernehmenswerte, zB das explizite Streckenkonzept: Jede*r macht die Aktion, die eins für richtig hält, und kommt sich dabei nicht in die Quere. Als Label funktioniert so ein Strecken- oder Flächenkonzept zur Zeit nicht so richtig, aber den dahinterstehenden Konsens halte ich für erstrebenswert.

Und nicht alle Aktionen sind schlecht, nur weil eine grußlige Sekte namens Extinction „Rebellion“ oder „Aufstand“ der letzten Generation sie nutzt.

Fachbegriffe

Einfache Fahrlässigkeit: Der Täter hat nicht auf dem Schirm, dass seine Handlung zu (in dem Fall) Verletzungen führen kann.

Grobe Fahrlässigkeit: Der Täter weiß, dass seine Handlung gefährlich ist, hofft aber, dass es schon gut geht.

bedingter Vorsatz: Der Täter weiß, dass seine Handlung gefährlich ist, es ist ihm egal.

unbedingter Vorsatz: Der Täter will verletzen.

TMÖL: Technische Maßnahmen Öffnen und Lösen, Technische Einheit der Polizei (heißt überall bisschen anders, aber ich mag die Abkürzung TMÖL…)

Gesa: Gefangenensammelstelle. Ist ein polizeilicher Fachbegriff, im Bewegungssprech ist damit jeder Ort gemeint, an dem Menschen von Cops festgehalten werden, außer Gefängnisse.

klandestin: geheim, heimlich

ED-Behandlung: Erkennungsdienstliche Behandlung; Meist Gesichtsfotos und Fingerabdrücke, manchmal auch Erfassung von Größe, Gewicht, Narben, Tattoos, im schlimmsten Fall DNA-Entnahme, wobei das in Deutschland noch relativ selten ist und separat angeordnet werden muss.

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4. Jahrgedächtnis Steffen Meyn /Sonne

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Wir dokumentieren mit Anteilnahme das 4. Jahresgedächtnis an Steffen Meyn/Sonne:

 

4 Jahre – ohne DICH

In liebevoller Erinnerung an unseren geliebten, wunderbaren, offenherzigen Sohn
Steffen Meyn,
die Sonne unseres Lebens.

* 11. September 1991
† 19. September 2018

Jetzt auch amtlich vom Verwaltungsgericht Köln bestätigt: Die Räumung der Baumhäuser im Hambacher Wald im September 2018 war rechtswidrig.

Verantwortungsloses, menschenverachtendes Handeln von Armin Laschet und Herbert Reul
Wir können das Unfassbare nicht fassen.

Geliebter Sohn – DU könntest noch leben.
Unendlich – die Sehnsucht nach DIR;
Unglaublich – schwer das Leben ohne DICH;
Unermesslich – traurig – inspiriert – wütend;
Für immer – DEIN Platz in unseren Herzen;
Unauslöschlich – die Erinnerung an DICH, jede Minute, jede Stunde, jeder Tag;
Dankbar – für DEINE Lebensfreude und DEIN Lachen, DEINE Liebe, DEINE Güte und Geduld, DEINE außergewöhnliche Menschlichkeit, DEINE Weisheit.

In ewiger Liebe, Mama und Papa

Das Jahrgedächtnis wird am Sonntag, dem 2. Oktober 2022 um 11:15 Uhr in der kath. Kirche St. Martin in Langenfeld-Richrath, Kaiserstraße 28, gehalten.

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Gedenkveranstaltung im Hambacher Wald für Steffen Meyn/“Sonne“ und weitere Freund:innen

Der Hambacher Wald ist seit 2012 besetzt, um gegen die Rodungspläne des Energiekonzerns RWE zu protestieren. Das Leben im besetzten Wald spielt sich seither vorwiegend in den Baumhäusern verschiedener Baumhausdörfer ab. Steffen Meyn dokumentierte dieses Leben und den Kampf für eine klimagerechte Welt seit 2017 im Rahmen seines Studiums an der Kunsthochschule für Medien Köln. Aus dieser Zeit stammt auch sein Waldname „Sonne“. Zahlreiche Interviews mit Waldbesetzer:innen vor Ort, Aufnahmen auch in Konfliktsituationen und der Einsatz einer 360-Grad-Kamera sollten den Betrachtenden seiner geplanten Dokumentation die Atmosphäre vom Leben und Kämpfen im Wald ganz nah bringen. 2018 dokumentierte er die oft gewaltvolle Räumung durch die Polizei. Dass er bereits klettern konnte ermöglichte ihm, die Geschehnisse vom Baumhausdorf aus zu dokumentieren. Doch während der Räumung des ersten Baumhauses in Beechtown stürzte Steffen von einer Hängebrücke und verunglückte tödlich.

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