Wie geht’s weiter mir der Wiese?

Das Bauamt der Stadt Düren schickte einen Bescheid an den Besitzer der Fläche auf der das derzeitige Protestcamp stattfindet, mit der Aufforderung, dafür Sorge zu tragen, dass die baulichen Anlagen entfernt werden. Zwangsmittel gegen den Besitzer wurden angedroht (der schon tatsächliche Zwangsmittel erfuhr, als er sich als Besitzer der Fläche gegen eine polizeiliche Räumung ausprach). Bis zum 10.01. wurde ihm eine sehr kurze Frist gegeben, um dazu Stellung zu beziehen. Nun fragen sich viele, was anch dem 10.01 passieren wird.
Rechtmäßig reicht diese Frist nicht aus um danach zu räumen. Dafür wäre zumindest eine weitere Frist, mit Einspruchmöglichkeit nötig. Aber da sich die Behörden im Rheinland in letzter Zeit recht wenig danach richteten was rechtsmäßig ist, schließt das eine Räumung trotzdem nicht aus.
Es gilt also wieder eine erhöhte Aufmerksamkeit. Checkt täglich diesen Blog. Schickt uns eine E-Mail, falls ihr auf unseren sms-Räumungsverteiler eingetragen werden wollt. Überlegt euch was ihr im Falle eine Räumung machen wollt. Und am besten: Kommt auf der Wiese vorbei.
Am morgigen Mittwoch wird der Besitzer erneut eine Anhörung in Morschenich vornehmen, um die Bewohner_innen zu befragen, was sie sich anlässlich der Wiese und dem Protestcamp wünschen. Bei der letzten Befragung gab es eine eindeutige Stimmung pro Protestcamp. Aber da die Pro-RWEler_innen schlechte Verlierer_innen sind, forderten sie eine Widerholung der Anhörung. Am Mittwoch um 19 Uhr wird diese stattfinden. Ort ist noch unklar.

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Sternmarsch in der Lausitz

In der Lausitz, dem zweitgrößten Braunkohlerevier in Deutschland, nahe Cottbus, fand gestern ein Sternmarsch statt aus den bedrohten Dörfern Grabko, Kerkwitz und Atterwasch, die der Erweiterung des Tagebaus Jänschwalde-Nord weichen sollen, wenn es nach den Plänen des dortigen Betreibers Vattenfall geht. Trotz starkem Regen zogen 800 betroffene Anwohner_innen aus drei Richtungen zum Treffpunkt (was besonders dadurch beeindruckt, dass es 800 von insgesamt 900 Menschen in diesen Dörfern waren). Aufgerufen hatten auch alle Ortsvorsteher_innen der betroffenen Dörfer! (Während diese im Rheinischen Revier fast alle mit RWE verbandelt sind – wie zum Beispiel in Manheim, wo die Ortsvorsteherin die Ehefrau des RWE-Chefs ist).
Wenn wir uns für 2013 etwas wünschen dürfen, dann also, dass die Bewohner_innen der bedrohten Dörfer im Rheinland ihr Schicksal selber in die Hand nehmen, so wie es in der Lausitz Tradition hat.
Einen ziemlich guten Videoclip von rbb gibt es hier.

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Steinbrück ist der Kandidat der Kohle-Lobby

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2013 ist mal wieder ein Jahr, das zum „Super-Wahl-Jahr“ ausgerufen wird. Die Tatsache aber, dass einige Wahlen stattfinden, heißt noch lange nicht, dass es etwas zu wählen gibt – im Sinne von tatsächlichen Alternativen. Wo die schwarz-gelbe Regierung derzeit durch ihren „Klassenkampf von oben“ auffällt und bezüglich der „Energiewende“ durch eine Rolle rückwärts, wird spätestens durch eine genaueren Betrachtung der Person Steinbrück klar, dass es unter einer Regierung mit der SPD keine andere Politik geben wird. Genau diese Betrachtung nehmen wir als Startschuss für eine Anti-Wahl-Kampagne, in der wir eine generelle Kritik an Stellvertretungspolitik formulieren wollen, aber auch konkret – in Bezug auf das Energiethema und den Klimaschutz – aufzeigen wollen, warum es nichts zu wählen gibt. Der Braunkohle-Widerstand darf nicht unter die Räder des Wahlkampfs geraten, im Gegenteil muss er Refferenzrahmen sein, innerhalb dessen Debatten um emanzipatorischere Politikkonzepte stattfinden können.

Nun zu Herrn Steinbrück: Als guter Kumpel von Wolfgang Clement, der nach seiner Karriere als Politiker einen gut bezahlten Sitz im Aufsichtsrat von RWE erhielt (und ebenfalls beim Zeitungsverlag DuMont, dem die Zeitungen KSTA und Express gehören) – sozusagen als Dankeschön für seine Gefügigkeit als Politiker – ist Peer Steinbrück ein ähnliches Kaliber. Wie alle (ehemaligen) Ministerpräsidenten aus NRW hat er ein besonders großes Herz für die Kohleindustrie, und will diese mit einem sogenannten Klimaschutz vereinbaren: „Wenn wir dem Klimaschutz helfen wollen, müssen wir weltweit einen Beitrag zur Steigerung der Energie-Effizienz und Ressourcen-Produktivität leisten. Hierzu müssen wir unsere Fähigkeiten in allen Bereichen der Energiewirtschaft erhalten und unsere Spitzenposition ausbauen“. Wenn wir das Klima retten wollen müssen wir mehr Braunkohle verbrennen, will Herr Steinbrück hiermit sagen. Ähm, gut, ähh, es ist ja nur der CO2-intensivste Energieträger überhaupt. Schon 2003 kündigte er an: „Ich werde alles tun, damit wir uns möglichst bald zur Grundsteinlegung der BoA II hier im Revier zusammenfinden können.“

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BUND-Banner an Autobahn schon wieder entwendet

Das Banner auf der BUND-Wiese dass am 28 Dezember von der BUND jugend so aufgehängt wurde, dass es von der Autobahn gut sichtbar ist wurde schon wieder entwendet. Bereits früher im Dezember wurde ein Banner dort geklaut. Aus welcher Motivation das durchgeführt wird, ist leicht zu vermuten…

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Presseecho zur Anhörung in Morschenich

Nach dem gestrigen Termin in Morschenich gibt es einige Zeitungsberichte, die sogar recht positiv sind und die Stimmung in Morschenich für die Besetzung und gegen die Umsiedlung rüber kommt. Der Besitzer der Wiese hat sich inzwischen dafür entschieden sich der Ordnungsverfügung der Stadt Düren nicht zu beugen und weitere rechtliche Schritte zu prüfen, wie er dem WDR berichtete.
Hier die Berichte: WDR, Aachener Nachrichten, Aachener Zeitung. Wer nicht berichtet über die Stimmung auf der Anhörung ist der Kölner Stadtanzeiger.

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Anhörung in Moschenich: Protestcamp muss bleiben

Gestern führte der Besitzer der besetzten Wiese eine Anhörung in Moschenich durch – dem Dorf an das die Fläche angrenzt, und dass RWE zur Abbaggerung einplant (wofür es aber noch keinen Rahmenbetriebsplan gibt), um zu erfahren, wie die dortigen Bewohner_innen zur Besetzung und allgemein zur Abbaggerung stehen. Das eindeutige Ergebnis dieser Befragung war, dass die erschienenen Menschen aus Moschenich sich für den Verbleib des Protestcamps aussprechen und gegen die Abbaggerung ihres Dorfes.

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Anhörung Morschenich: Protestcamp muss bleiben!

Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin,
sehr geehrte Damen und Herren der Bezirksregierungen Köln und Arnsberg,
sehr geehrter Herr Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG,

ein eindeutiges Votum haben die Bürger aus Morschenich aus Anlass der gestrigen Anhörung abgegeben: Das Protestcamp darf nicht geräumt werden, das Protestcamp muss bleiben! Morschenich darf nicht umgesiedelt werden!

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Akteneinsicht des Besitzers der besetzen Wiese

Der Besitzer der Wiese, die wir derzeit gegen den Braunkohleabbau besetzt halten – der sich gestern im WDR positiv zur Besetzung äußerte: „Die Symbolkraft (der Besetzung) verkörpert die Ziele, die ich über dieses Grundstück verfolgen möchte, nämlich die Verhinderung des Tagebaus und die Verhinderung dieses Projektes was mit rationellen Gründen nicht mehr vertretbar ist“ – hat heute Akteneinsicht bei der Verwaltung in Düren bekommen, betreffend der Räumungsanordnung der Fläche. Er kritisierte, dass wesentliche Akten und Aktenteile fehlten. Deshalb sei „nunmehr ernsthaft zu prüfen, die am Verfahren beteiligten Bediensteten des Kreises Düren – Landrat Spelthan, Dezernent Steins, Frau Rita Schwerentigges und Herrn Stefan Hutmacher – wegen
Befangenheit abzulehnen und vom Verfahren auszuschließen. Weiter könnte die Einschaltung der zuständigen Aufsichtsbehörde geboten sein.“

Je mehr Behörden mit dem Widerstand gegen die Rodung des H.F. und gegen das Braunkohlerevier zu tun bekommen, desto deutlicher wird das Netz das sich über die Region gesponnen hat, mit dem Ziel die Interessen die hinter dem Braunkohleabbau stehen mit allen Mitteln durchzusetzten. Gemeinhin wird davon ausgegangen, dass Deutschland eines der Länder sei, in dem es am wenigsten Korruption gäbe. Das trifft aber nur auf der unteren Ebene zu, dass der eiserne Arm des gesetzes dort greift wo in vielen anderen Gegenden auch mal kleinere odere größere Geschenke weiterhelfen. Auf der höheren Ebene gibt es aber kaum ein anderes Land, wo Politik und Wirtschaft so effizient verzahnt sind wie hier – als ein Musterbeispiel dafür dient das Rheinland. Wir werden die Verfilzungen genauestens dokumentieren.

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RWE vertreibt Wanderer_innen

Folgender Text, eines, von dem Verhalten der Securitys empörten, Wanderes erreichte uns per Mail und wurde zum Veröffentlichen freigegeben:


Photo: Antje Grothus

Vor ein paar Wochen war ich nördlich der A4 und westlich der Bundesstraße im schmalen, verbliebenen Streifen des Hambacher Forst, der zumindest an dem Tag nicht gesperrt war, unterwegs. Vom Waldrand aus in Richtung Tagebau habe ich Fotos gemacht, welche den Weg zeigen, wie er zwischen abgehackten Baumriesen vor einem Braunkohlenbagger im Hintergrund endet. Zerstörung zieht mich magisch an, weil ich es trotz des Entsetzens darüber als meine Berufung
sehe, die Zerstörung mit möglichst viel Dramatik vorzuführen. Der Anblick dieser Bilder soll weh tun, das ist volle Absicht. Dann kamen RWE-Mitarbeiter in einem Geländewagen und fragten mich, was ich hier zu suchen hätte. Sie haben mich aufgefordert, das Gelände zu verlassen und zurück auf die Hauptwege zu gehen. Es sei zu meiner eigenen Sicherheit wegen Rodung und schwerer Fahrzeuge.

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