Der Jesus Point im Hambacher Forst

Ich bin heute morgen nahe des Protestcamps in eine Personalienkontrolle geraten. Diese wurden festgestellt. Während dessen wollte ich Fotos von den vier PolizistInnen machen. Einer der Menschen versuchte, mir die Kamera au der Hand zu reißen und drohte: „Wenn Sie jetzt Fotos machen, dann kommen Sie in Gewahrsamnahme.“ Der Anwalt wurde angerufen und nach etwas Hin und Her durfte ich Fotos machen.

Am Jesus Point standen zwei Polizeiwannen und nachdem ich den Personalausweis abgegeben habe, wurde mir, als ich ein Foto machte, die Kamera mit Gewalt aus der Hand gerissen, obwohl der Anwalt am Telefon war. Dann einigten wir uns darauf, dass doch Fotos gemacht werden dürfen und es wurde sogar ein kleines Filmchen gedreht. Einen Namen hat mir keiner der anwesenden PolizistInnen genannt.

Am Jesus Point wurden nicht fünf sondern sechs Bäume gefällt. Einer der Bäume steht so fern von dem riesigen Baum weg, der angeblich morsch war, dass er gar nichts mit der seltsamen Begründung zu tun gehabt haben kann, die von der Polizei und RWE geäußert wurde.

Gestern hieß es, dass RWE für Sonntag eine Ausnahmegenehmigung hat und unter Polizeischutz weiter Bäume roden darf. Es ist seltsam ruhig im Wald. Sie wollten aber nicht heute fertig werden, sondern meinten wohl, dass sie noch ein paar Tage mehr brauchen.

Die Rodungssaison endet am 28. Februar 2017. In der letzten Rodungssaison wurden noch am 29. Februar unter massivem Polizeischutz viele Bäume geodet. RWE-ArbeiterInnen hatten viele Wochen vorher die Rodungssaison für beendet erklärt und davon gibt es Beweisaufnahmen.

Aktivist Thymian

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05.12.2016: Der Hambacher Forst Chor am Jesus Point

Thymians Kreuz

Der „Hambacher Forst Chor“ hat am morgigen Montag, 05.12.2016 gegen 14.30 Uhr einen Auftritt am Jesus Point im Hambacher Forst. Mensch & Hund sind herzlich eingeladen, sich diesem ganz besonderen Chor anzuschließen und gemeinsam am neu errichteten Kreuz Weihnachtslieder zu singen.

Zum Jesus Point findet Ihr, wenn Ihr der Einfahrt zu Collas Kies auf der Straße zwischen Buir und Morschenich folgt und den sich direkt anschließenden Waldweg benutzt. Achtung: Es ist viel Polizei im Wald. Prinzipiell soll der Wald begehbar sein, es ist aber mit Ausweis- und Taschenkontrollen zu rechnen.

Lasst Euch davon nicht abhalten – kommt zahlreich!

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Aktionsadventskalender: Das dritte Türchen

„Das dritte Türchen im Aktionsadventskalender ist geöffnet: Unter dem Motto „Unsere Steine sind Brötchen – unsere Barrikaden sind gedeckte Frühstückstische“ versperrten heute früh ab 6.00 Uhr mehr als 30 Braunkohlegegner die Zufahrt zu den Rodungen im Hambacher Forst und zwangen die Fahrzeuge zur Umkehr.

Das dritte Türchen

Es war stockfinster und eisig kalt, als wir um kurz nach 6.00 Uhr am Parkplatz beim Lotsenpunkt 71 auf der Werkstraße zum Hambacher Forst eintrafen. Da der Parkplatz selbst mit einem Baumstamm versperrt war, parkten wir auf der Zufahrt zur alten A4. Bepackt mit Taschen voller Proviant und ein paar Stühlen liefen wir auf ein paar rote Pünktchen zu, die am Ende der Werkstraße kurz vor der von RWE-Security besetzten Brücke tanzten.

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Erklärung von Thymian

[Disclaimer: Dieser Text ist die Einzelmeinung von Thymian. Es gibt im Forst und auf der Wiese nicht wenige Menschen, die Thymians Meinungen wiedersprechen oder seine Vermutungen dazu wer „zum Verfassungsschutz gehört“ anzweifeln. Auch seine Vorschläge zu Mediationsgesprächen mit der Polizei werden kontrovers diskutiert bzw. von vielen sogar abgelehnt, insbesondere sein Vorschlag, dass er alleine mit Sookee und Jan Böhmermann mit der Polizei sprechen möchte.
„Wir“ haben sogar darüber nachgedacht den Text wieder vom Blog zu löschen – haben uns dann aber vorerst dagegen entschieden. Stattdessen haben wir uns – wie auch zuvor bei kontrovers diskutierten Artikeln – dafür entschieden diesen Disclaimer vorzusetzen, damit Blogleser*innen den Artikel differenzierter einordnen können.

Richtigstellung zum Disclaimer: Thymian sagt, dass er bereit ist, es handelt sich also in erster Linie um eine Bereitschaft. Ob Thymian das möchte oder nicht, das steht da nicht. Das Wort mögen wertet er in diesem Zusammenhang als Fremdverurteilung.

Am 1. Dezember wurden am sogenannten „Jesuspoint“ im Herzen vom Hambi fünf Bäume gefällt und das Schild mit der Aufschrift ,,know yourself / erkenne dich selbst“ wurde bei sogenannten ,,Baumarbeiten” von der Pilgerstätte entfernt. Haben wir Reflektion nicht mehr nötig?

Der Wald war kalt und ,,Journalismusstudenten“ hatten sich zwischen zwölf und ein Uhr angekündigt. Ich holte sie auf der Wiese ab und hoffte, dass wir schnell zum ,,Jesuspoint“ kommen. Am Morgen hatte ein Polizeisprecher gesagt, dass wir uns in diesem Teil des Waldes frei bewegen dürfen. Eine Gruppe von 4-5 PolizistInnen hielt uns jedoch auf. Und es war noch viel mehr Polizei unterwegs. Personalien wurden kontrolliert und circa 30 Meter neben uns fanden sonderliche ,,Baumarbeiten” statt. Dicke große Bäume wurden zersägt. ArbeiterInnen und Werkschutz waren beschäftigt.

Eine Polizistin kannte einen der ,Journalismusstudenten” und bei der Personenkontrolle stellte sich heraus, dass er gar kein ,,Journalismusstudent“ war, sondern dass der Mensch mit der großen Kamera nur ,,so dabei“ war. Sie kannten sich angeblich von einer Hochzeit… Hatte sich da mal wieder der Verfassungsschutz eingeschlichen?

Die Polizistin erzählte mir, dass für jeden Baum „dadrüben fünf neue gepflanzt werden“ und dass sie auf der Suche nach Steinewerfern sei. Ich erklärte, dass ich mich bereits öffentlich vom Steine werfen und Gewaltaktionen distanziert hatte. Dies habe ich am 1. Dezember in einem Radiointerview getan. Die Kameras der ,,Journalismusstudenten“ waren zwischendurch scheinbar aus, denn angeblich war es verboten, die Polizei zu filmen. (Was lernt ihr eigentlich in der Polizei bzw. Journalismusschule?) Die Polizei darf immer gefilmt werden, sie darf aber nicht immer filmen. Und mit dem Handy telefonieren ist während der Personenkontrolle auch erlaubt. Merkt euch das bitte! Da die Ausweiskontrolle zunehmend länger dauerte beschlossen wir, dass ich zwischendurch ein Interview gebe. Ich erzählte, dass die Polizei nicht nur anwesend ist um ,Steinewerfer” zu finden, sondern um in einem seit langem angespannten Konflikt zu deeskalieren. Dieser Konflikt geht auch von RWE-Mitarbeitern und dem Werkschutz aus. Es gab schließlich auch lebensgefährliche Angriffe gegen Aktivisti.

Dann erwähnte ich, dass vor einiger Zeit ein Mensch – den ich definitiv dem Verfassungsschutz zuordne – zwei mal auf mich geschossen hatte. Ich wurde gefragt, ob ich Anzeige erstattet habe. Die Antwort darauf ist Nein. Es gibt aber mehrere Zeugen für den Abend und der Vorfall wurde auf dem Blog veröffentlicht. Außerdem haben andere und ich mit dem Polizeipräsidenten und einem anderen Polizisten persönlich am Wieseneingang darüber gesprochen.

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Aktionsadventskalender: Das zweite Türchen

2 türchen advendskalender

Das zweite Türchen im Adventskalender: Die Rodungsarbeiten im Hambacher Forst sind mit ihren kreischenden Geräuschen der Motorsägen unüberhörbar. Miss innogy, die Tochter von RWE power, hat sich in den Wald begeben und die innovative Kraft ihres Konzerns überprüft. Hier das Ergebnis einer ganz besonderen Fotoaktion.

Das zweite Türchen

Es war kalt, nass und ungemütlich. Trotzdem begaben sich am 02. Dezember 2016 Ms innogy und ihr Fotograf Hubert Perschke in den Hambacher Forst um die Welt an den bemerkenswerten, innovativen ökologischen Leistungen von RWE Power teilhaben zu lassen. Stolz präsentiert die Dame in grün, wie der Konzern innerhalb kürzester Zeit eines Waldstücks Herr wurde, das störend die Landschaft verschandelte und dabei unverschämterweise das teure werkseigene CO2 verbrauchte.

weitere schicke Bilder unter: http://wortkulturen.de/aktionsadventskalender-das-zweite-tuerchen/

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Gerichtsprozess am Montag

Am Montag den 05.12. um 09:00 findet vor dem Amtsgericht Düren im Saal 1.07 der Prozess einer Aktivistin aus dem Umfeld des Hambacher Forst statt. Die Angeklagte wurde am 21.01. von RWEs bezahlten Schlägern über den Haufen gefahren, verprügelt und war daraufhin unter dem Namen „Fledermaus“ etwa einem Monat in Untersuchungshaft. Ihr wird Sachbeschädigung, schwerer Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Kommt vorbei und zeigt eure Solidarität, ob durch Worte, direkte Aktion oder auch nur durch Anwesenheit! Eventuell finden Eingangskontrollen statt weshalb es sich empfiehlt, etwas früher da zu sein.

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Deeskalationstaktik der Aachener Polizei im Hambacher Forst???!!!! ( Teil 2 )

Triggerwarnung: Der folgende Text enthält Schilderungen von massiver Polizeigewalt, außerdem ableistische und speziesistische Beleidigungen.

Ich würde ja gerne schreiben das ich schockiert bin, aber das bin ich nicht. Höchstens bestärkt in meinen Einstellungen und Meinungen. Es kann nicht sein, dass die Polizei einen erst schlafenden Menschen, der offensichtlich an diesem Tag das Bett noch nicht verlassen hat, so brutal und sadistisch behandelt, ihn aus der Hütte zieht, mehrfach schlägt und tritt und das obwohl die Person keinen Funken von Gegenwehr zeigt – was passiert wäre wenn ich mich gewehrt hätte will ich mir gar nicht ausmalen.
Ich wurde brutal über das Feld zum Gefangenentransport geschleift, wurde immer wieder auf den Boden geworfen mit der Ansage: „wenn du nicht mitmachst kann es passieren das wir dich „aus Versehen“ fallen lassen.“ Als ich auf dem Boden lag wurde ich immer wieder getreten.
Um das nochmal klarzustellen: Ich habe keinen Widerstand geleistet, kein einziges mal.
Ich habe einfach gar nichts gemacht.
Während der ganzen Prozedur wurden mir im zehn-Sekundentakt alle möglichen Beleidigungen an den Kopf geworfen, unter anderem: „Bastard“, „Schwein“ und „Spasti“, also im Prinzip Fünftklassniveau an Beleidigungen. Im Transporter angekommen wurde die Tür immer wieder aufgemacht um zu überprüfen „ob es mir noch gut geht“ was darin bestand dass ich mit dem Schlagstock geschlagen und immer weiter beschimpft wurde.
Mein ganzer Körper ist nun mit üblen Blutergüssen übersäht, atmen fällt mir teils schwer, da ich den Schlagstock unter anderem gegen den Kehlkopf bekommen habe.
Fazit: Die Deeskalationsstrategie der Aachener Polizei ist schon eine tolle Sache^^

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Visionen

Hinweis: Der Text enthält Spuren von Satire und stellt eine Einzelmeinung dar.

Mein Tag begann eigentlich so wie fast jeder Tag in den letzten Wochen: Heute früh wurde ich vom Polizeihubschrauber geweckt, der dicht über mein Baumhaus hinwegzog. Arrgh! Ich versuchte, mich noch mal auf die andere Seite zu drehen und ein wenig weiterzuschlafen, aber das Kreischen der mordenden Kettensägen war schon zu nahe und ließ mich nicht noch mal zur Ruhe kommen.
Wieder so ein Tag voll Gewalt und Zerstörung lag vor mir. Ein Tag, an dem RWE mit Unterstützung massiver Polizeigewalt überall im Wald Bäume fällen, Barrikaden räumen und unsere Behausungen verwüsten würde (nicht zu vergessen die Behausungen zahlreicher kleinerer MitbewohnerInnen des Waldes). Vermutlich ein weiterer Tag mit Meldungen von Auseinandersetzungen zwischen AktivistInnen und Polizei, Steinwürfen, Schlägen, verletzten Menschen auf allen Seiten und Inhaftierungen von Menschen, die vielleicht nur grad mit schwerem Gepäck auf dem Weg zum Bahnhof waren. In so einer Welt will ich eigentlich nicht leben. Doch der Wald ist zu schön, um woanders hinzugehen.
Was tun gegen solche mächtigen Gegner?

Da rief mich ein Freund an und erzählte mir von seiner Vision. Sie lautete:

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