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28. Januar 2022 Eine Gruppe von Umweltaktivistis besetzte heute früh den Sterrebos (Sternenwald) bei Born, Prov. Limburg Niederlande. Sie kletterten mit Seilen auf die Bäume und installierten sich in Hängematten. Die Aktion wurde organisiert, um den Wald vor der geplanten Abholzung durch den Autohersteller VDL Nedcar zu schützen. VDL Nedcar will auf dem Gelände des jahrhundertealten Waldes eine neue Produktionslinie errichten. Die Waldschützenden wollen, dass der Plan geändert wird, damit der Wald erhalten bleibt. Ziel der Besetzung ist es, VDL Nedcar davon abzuhalten, den 200 Jahre alten Wald abzuholzen.
Die Gruppe „Red het Sterrebos“ (Rettet den Sternenwald) unterstützt die Aktivistis und hat dafür u.A. eine Spendenaktion gestartet. Wir nutzen diese Website und unsere sozialen Medien auch für Updates und andere Informationen. Wenn ihr auf dem Laufenden bleiben wollt, dann folgt uns also auf twitter, facebook oder instagram.
Wir laden alle ein, die zum Schutz des Waldes beitragen wollen, uns zu besuchen! Auch aus dem benachbarten Ausland!
Video
Wie könnt ihr uns helfen?
Kommt vorbei und macht mit, sofern ihr den Aktionskonsens unterschreibt (siehe unten)! Wer klettern kann darf sich gerne mit in die Bäume setzen und Hütten bauen. Aber auch Menschen ohne Klettererfahrung/-Training sind herzlich willkommen! Wir brauchen zum Beispiel Leute, die beim Kochen helfen, Essen und Getränke transportieren, Aktivistis zum und vom Bahnhof transportieren usw. Wir freuen uns auch sehr über Anwohnende, wo wir zum Beispiel duschen können.
Wir brauchen außerdem alle Arten von Materialien
Baumaterialien
- Holzbalken und -platten in allen Größenn
- Bretter und Paletten
- Planen aller Art, wie LKW-Planen, Segeltuch
- Fenster (evtl. mit Rahmen)
- Nägel und Schrauben (vorzugsweise PZ2 oder TX25)
Werkzeug
- Alle Handwerkzeuge sind willkommen!
- Hämmer, Sägen, Zangen
Campingausrüstung
- Schlafsäcke und Isomatten
- Wärmflaschen
- Sauberes Brennholz (ohne Farben, Holzschutzmittel etc.)
Kleidung
- Saubere trockene Socken in allen Größen
Essen
- Vegan (ohne tierische Produkte)
Reiseinfo
Open Street Map
Der ÖPNV auf der deutschen Seite ist schlecht. Die nächste Bushaltestelle auf niederländischer Seite ist Holtummer Markt, Holtum. Diese ist beispielsweise von Sittard aus mit der Buslinie 18 (fährt stündlich) zu erreichen. Folgt dem Kleinen Dries bis zum Holtummerweg. Folgt dem Holtummerweg für 600 Meter und biegt dann rechts ab zur Gouverneur G. Ruijs de Beerenbroucklaan bis zum Wald!
Was sollte ich mitbringen?
Wenn du länger bleiben möchtest, sind diese Dinge gut zu haben, aber wenn du etwas nicht hast, werden wir es gemeinsam lösen:
- Guter Schlafsack und Matte
- Zelt
- Wasserdichte und warme Klamotten, viele Kleidungsschichten
- Regen-/Winterjacke
- Thermounterwäsche
- gute Schuhe
- Wasserflasche
- Taschenlampe/Stirnlampe
- Schutzmaske
- Geld zum spenden
- Wärmflasche
- Kletterausrüstung
- Extra Satz trockene Kleidung
- Snacks!
Aktionskonsens
Der Aktionskonsens ist ein verbindlicher Rahmen, innerhalb dessen die Besetzung und unsere weiteren Aktionen stattfinden. Es ist wichtig, den Aktionskonsens durchzulesen und zu befolgen, damit „alle Nasen in die gleiche Richtung zeigen“. Er zeigt auch, dass wir uns innerhalb und außerhalb der Aktion gegenseitig unterstützen.
Wenn du bereit bist, diesen Aktionskonsens während der Besetzung einzuhalten, bist du herzlich eingeladen, dich uns anzuschließen! Wenn nicht, dann schließe dich auch nicht an. Du könntenst die Besetzung und die daran beteiligten Personen gefährden oder anderweitig in eine schwierige Lage bringen.
- Wir verhalten uns deeskalierend: Die Polizei und die Leute von VDL Nedcar sind nicht unser Ziel. Wir wenden keine Gewalt gegenüber Menschen und anderen Tieren an. Wir bleiben ruhig, wir tun dies autonom und wir sind entschlossen, unser Ziel zu erreichen. Die Sicherheit aller Teilnehmenden steht für uns an erster Stelle, insbesondere beim Klettern.
- Wir bekämpfen Unterdrückung: Unser Kampf ist feministisch, antifaschistisch, antirassistisch, antivalidistisch, queer, antikapitalistisch, antispeziesistisch, gegen Antisemitismus und jede andere Form der Unterdrückung. Wir wollen uns der alltäglichen und strukturellen Diskriminierung bewusster werden und uns dem aktiv widersetzen. Wir geben uns gegenseitig die Unterstützung und Kraft, uns gegen toxische Männlichkeit auszusprechen. Dies ist ein kontinuierlicher Lernprozess. Um zu lernen und uns zu verbessern, sind wir selbstkritisch und hören offen auf Feedback.
- Wir sind solidarisch: mit all denen auf der ganzen Welt, die die Erde verteidigen, insbesondere mit indigenen Völkern, die seit Jahrhunderten an vorderster Front gegen Kolonialismus und Umweltzerstörung stehen. Wir stehen auch für gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter:innen von VDL Nedcar und grüne Jobs für alle.
- Alle Beiträge sind notwendig und wertvoll: Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir uns gegenseitig unterstützen, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Waldes. Von verschiedenen Arten von Spenden bis hin zum Kochen von Essen, sauber Machen und dem Bau von Baumhäusern und Komposttoiletten. Wir handeln mit Sorgfalt und Aufmerksamkeit. Wir wenden eine Skala von Taktiken an, und unsere Kritik aneinander oder an anderen wird intern auf gewaltfreie Weise diskutiert.
- Repression: We praten niet met de politie, omdat die alles wat we zeggen tegen ons zal gebruiken. Je kunt de politie doorsturen naar onze politiewoordvoerder. In een racistisch systeem worden mensen verschillend behandeld door de politie. Met name als je wit, mannelijk, cisgender, ongehandicapt bent en de juiste wettelijke papieren hebt: reflecteer op je positie tegenover de politie, die een racistisch en transfoob systeem handhaaft. We steunen elkaar, zowel tijdens als na de bezetting.
Wir sprechen nicht mit der Polizei, weil die alles, was wir sagen, gegen uns verwenden wird. Du kannst die Polizei an unsere Polizeisprecher:in verweisen. In einem rassistischen System werden Menschen von der Polizei anders behandelt. Insbesondere wenn du weiß, männlich, cis, nicht behindert bist und die richtigen Papiere dabei hast: Reflektiere deine Haltung gegenüber der Polizei, die ein rassistisches und transphobes System aufrechterhält. Wir unterstützen uns gegenseitig, sowohl während als auch nach der Besetzung.
- Exitstrategie: Exit-Strategie: Unser Ziel ist es, den Wald vor der Zerstörung zu retten. Eine Waldbesetzung ist für den Wald und die Lebewesen, die darin wohnen, grundsätzlich ungefährlich. Wenn klar wird, dass der Wald nicht abgeholzt wird, wird „Red het Sterrebos“ die Besetzung stoppen und den Wald verlassen, damit er zu seinem natürlichen Zustand der Ruhe zurückkehren und wieder ein sicherer Ort für die sein kann, die immer schon da waren.
- Entscheidungsfindung: Wenn wir genug Zeit haben, werden wir versuchen, Entscheidungen so weit wie möglich im Konsens zu treffen. Wir werden unser Bestes tun, um alle zu hören und zuzuhören und die Stimmen marginalisierter Gruppen zu verstärken.
- Covid-19: Wir erkennen die Gefahren des Coronavirus an, aber wir erkennen auch, dass wir jetzt handeln müssen, um den Wald zu retten. Wir tun unser Bestes, um nach Möglichkeit genügend Abstand zueinander zu halten, und tragen in Innenräumen Mundnasenschutz. Wir bitten alle, vor dem Betreten des Waldes einen Selbsttest zu machen und dies auch während der Besetzung regelmäßig zu tun.
Wir sehen uns im Wald!
topp, dass ihr um den Wald kämpft! Hab darüber nachgedacht auch mal vorbeizuschaun,
bin dann allerdings über euren Aktionskonsens gestolpert.
Da ihr selber schreibt, dass ihr „selbstkritisch“ und offen für Feedback seid
dacht ich mir, ich teil meine Gedanken mit euch zu den Widersprüchlichkeiten,
die mir bei eurem Aktionskonsens aufgefallen sind.
Also zunächst mal schreibt ihr in der Einleitung: „Es ist wichtig, den Aktionskonsens durchzulesen
und zu befolgen, damit „alle Nasen in die gleiche Richtung zeigen“.“
Zu wem sollen die Nasen denn zeigen? Zu euch den weisen Initator*innen der Besetzung?
Wenn alle in die selbe Richtung blicken, dann ist es zumindest mal mit der Vielfalt vorbei.
Dann schreibt ihr, dass ihr keine Gewalt gegen Menschen und andere Tiere ausüben wollt.
Auf der anderen Seite wollt ihr auch feministisch, antifaschistisch, antirassistisch,
antivalidistisch (by the way, was bedeutet das eigentlich?), queer, antikapitalistisch,
antispezieistisch und gegen Antisemitismus und andere Formen der Unterdrückung sein.
Wie passt das zusammen? Wenn mich jemand versucht zu vergewaltigen und mich nicht
„gewaltvoll“ wehre, dann sind die Verletzungen, die ich davontrage für immer in mir.
Und der Täter kann sich das nächste Opfer suchen.
Wenn ich in der Schule gemobbt werde und eine Gruppe von Schülern mir auflauert,
dann muss ich mir auch mal ein herausnehmen, packen und bedrohen, damit die
Gruppe aufhört und ich nicht in ständiger Angst Leben muss.
Wenn ich über die Homophobie in meiner Schulklasse nachdenk, wär ich im
Nachhinein froh gewesen, wenn ich da mal dem eine gebatscht hätte, der mich
„Schwuchtel“ genannt hat. So hab ich einfach nur eingesteckt und bin daran eingegangen.
Ich persönlich kann mir nichts unsicheres vorstellen, als auf die Option auf Gegenwehr
zu verzichten. Denn das vereinfacht jede Form der Unterdrückung!
Ihr schreibt, ihr seid solidarisch mit indigenen Völkern. Seid ihr das auch, wenn diese sich
nicht an euren Aktionskonsens halten?
Nachdem ihr in der am Anfang schreibt, dass die Polizei nicht euer Ziel ist, verliert ihr darüber
erstaunlich viele Worte beim Part der Repression. Niemand soll mit den Cops reden, aber ihr selbst
habt dafür sogar eine eigenen Posten des Polizeisprecher*in dafür eingerichtet. Also, wenn ihr
mit den Cops redet ist das O.K., obwohl sie ein „rassistisches und transphobes System“ aufrechterhalten?
Das macht echt kein Sinn Leute!
Bei dem für mich interessanten Teil der mir zu Repression einfällt, nämlich gegenseitige Unterstützung
schreibt ihr nur, dass ihr das vor und nach der Besetzung tut. Würd mich interessieren wie.
Also habt ihr emotionale erste Hilfe und wie wollt ihr mit mittel- und langfristigen Traumatisierungen umgehen?
Am Ende schreibt ihr zur Entscheidungsfindung, dass ihr euer bestes tut, um alle zu hören (außer den Individualist*innen,
denen die nicht in die selbe Richtung schauen) und die Stimmen der marginalisierten Gruppen zu verstärken.
Daraus kann mit eurem Ansatz nichts werden, weil unter euren Bedingungen vor allem privilegierte Aktivisti kommen werden.
Wenn es keine Aussicht auf eine empowernde Gegenwehr gibt, werden die „marginalisierten“, zu denen ich mich auch zähle
größtenteils zuhause bleiben.
Diejenigen, die sich an den Konsens halten gefährden die Besetzung, weil die Unterdrückung von innen und außen
so stärker auf alle einwirken kann.
Also denen, die diesen Aufruf folgen wollen, kann ich nur sagen: Was seid ihr für Nasen!