Klimawandel: Die Energiekonzerne wussten schon lange Bescheid

(Vorbemerkung: Im folgenden werden Vergleiche zwischen NS-Verbrechen und „Energiemafia“ gezogen. Trotz Erklärung woher dieser Vergleich kommen soll, ist eine Gleichsetzung nicht denkbar. Denn die Energiekonzerne, so skrupellos sie auch sein mögen hegen keinen rassistischen oder antisemitischen Vernichtungsplan. Ihr Ziel ist der Proftit um jeden Preis. Das Ziel der Nationalsozialisten war die völlige Auslöschung. Darin besteht ein Unterschied, der nicht übergangen werden sollte.)
Kommentar dazu des Autors am
Ende der Seite.

Gesehen im TV, verfügbar in der Mediathek, 43 Min. Gut dokumentiert, auch darum sehr zu empfehlen:
Wie Energiekonzerne den Klimawandel vertuschen
Wer diesen Film gesehen hat, weiß warum es durchaus gerechtfertigt ist, die Verbrechen der Nazis mit denen der Energiemafia zu vergleichen, denn in beiden Fällen handelt es sich um bewusst durchgeführtes, gewissenloses Handeln mit Millionen von Opfern. Der wichtigste Unterschied: die meisten Opfer der Energiekonzernen liegen erst in der Zukunft. Aber das wissen sie selbst am Besten. Und zwar schon lange. Ein anderer Unterschied: die Energiebosse zettelten keinen Weltkrieg an sondern nur lokale Kriege.
Es läge uns fern, die Verbrechen der Nazis durch diesen Vergleich zu verharmlosen. Im Gegenteil. Ebenso fern sollte es uns aber liegen, die Verbrechen der Energiewirtschaft zu verharmlosen. Sie begehen welche und sie wissen es schon lange:

Esso hat schon in den 50ern und 60ern zum Thema Klimawandel forschen lassen. Ergebnis: es wird schlimm. Sie wussten also schon Bescheid, als sonst noch kaum jemand darüber nachgedacht hat. Und haben nachweislich entsprechend gehandelt. Vertuscht, später verneint und trotzdem nachweislich antizipiert. Daraus wird jetzt von einem Staatsanwalt in New York versucht, ihnen einen Strick zu drehen. Ein Betrugsprozess ist in Vorbereitung, der enorme zivilrechtliche Klagen zur Folge haben kann, besonders in den USA. Sofern EXXON es nicht schafft, diesem Staatsanwalt rechtzeitig das Maul zu stopfen. Wie es RWE mit dem Kläger aus Peru versucht.

Nach der Niederlage der Nazis haben viele Täter und Mitläufer versucht, sich heraus zu reden mit: „Wir haben es nicht gewusst.“ Das kann bei dem heutigen globalen Verbrechen, das wahrscheinlich noch wesentlich fataler sein wird, niemand von sich behaupten. Auch Exxon nicht. Auch RWE nicht. Auch du und ich nicht. Aber es passiert fast NICHTS um den CO2-Ausstoß zu drosseln. Große Teile der Erde werden unbewohnbar, Millionen werden verhungern oder fliehen, beispielsweise hierher. Aber auch hier wird es zunehmend ungemütlich, auch wenn die Verschwörungstheoretiker von EIKE das abstreiten. Bei dieser Vorsätzlichkeit und bei diesen, den Tätern bekannten, Konsequenzen ist das Wort Verbrechen angebracht.

https://www.ardmediathek.de/ard/player/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTgxMzA0OTFiLWFlNjktNGNiOC04MjAxLTBlMzBkYzA2NmEyYQ/
oder
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/die-story/video-wie-energiekonzerne-den-klimawandel-vertuschen–die-geheimen-machenschaften-der-oelindustrie-100.html

Die ARD schreibt selbst dazu „Mit Donald Trump hat eine neue, alte Sicht auf den Klimawandel im Weißen Haus Einzug gehalten. Gute Zeiten für Ölfirmen wie Exxon, Shell und Chevron, die seit 60 Jahren im Geheimen wissenschaftliche Studien und Kampagnen finanzieren, die den Klimawandel bis heute kleinreden. Neue Unterlagen beweisen: Diese Firmen wussten seit 1957, dass das Verbrennen fossiler Brennstoffe das Klima verändert – eigene, streng geheim gehaltene Forschungen hatten das ergeben. Diese Forschungen dauerten 25 Jahre an – bis sie 1982 abrupt beendet wurden. Autor/-in: Johann von Mirbach“

Auf twitter zu diesem Thema: @Exxon_Knew

Die neueste Meisterleistung auf der Liste der Gewissenlosigkeit der Kohlelobby, mit der sie ihren Zynismus und ihre Gewalttätigkeit unter Beweis stellen, ist ihr Antrag auf Verlängerung der „Erlaubnis zur Verschmutzung“ beim Gerichtshof der EU in Luxemburg, der zum Glück abgelehnt wurde.

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Kommentar zum Wort vorab:
Eine Gleichsetzung von NS-Verbrechen und denen der Energiewirtschaft ist unzulässig, das ist klar und auch nicht beabsichtigt. Es sollte aber auch dringend davor gewarnt werden, die Nazis auf ihre in der Tat verheerende Rassenideologie zu reduzieren. Sie waren immer der Kettenhund des Kapitalismus, der dann von der Leine gelassen wurde als die Kapitalisten keinen anderen Weg mehr sahen, ihre Gewinne sicher zu stellen. Die Parteienfinanzierung der Nazis vor deren Machtergreifung spricht hier eine sehr deutliche Sprache. Sie zögern nicht, die Nazis wieder zu päppeln, wenn „nötig“. Dass die Nazis auch jetzt wieder überall sitzen, wissen wir nicht erst seit den rassistischen Drohbriefen an die Frankfurter Opferanwältin im NSU-Prozess, gespickt mit internem Polizeiwissen, seit den angeblichen Selbstmorden in Polizeigewahrsam, seit den Prügelorgien im Hambi (wo demnächst die neuen Elektroschocker ausprobiert werden sollen). Seht euch den Bericht des Prügelopfers Thomas an! In all diesen Fällen werden Untersuchungen verhindert oder verschleppt. Der Anwältin wird stattdessen geraten, sich selbst zu schützen! Die Parallele zu Weimar ist unübersehbar. Auch damals war den Kapitalisten sehr wohl klar, was das für ein Kettenhund war, komplett mit dem Rassenwahnsinn. Auch hier liegt eine weitere Parallele: die Kapitalisten setzen ihren Plan zur Sicherstellung ihrer Profite um, zu jedem Preis. Heute haben sie andere Kettenhunde. Momentan finanzieren sie CDU/CSU mehr als die AfD. Weniger bissig. Das System ist dafür nicht weniger tödlich. Und das System heißt Kapitalismus. Die Gleichsetzung von Kettenhunden und ihren Bossen ist unzulässig, das stimmt.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Hedgehog

    Aber wir wissen es doch auch schon so lange.
    Warum fahren Menschen Autos ,fliegen in alle Welt und kaufen sich und Ihren Lieben andauernd was ..schönes…HäHh
    Es gibt kein richtiges Leben im falschen!
    Nie wieder Ikea,h&m?..das geht gut.!!

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