Filmabende @HambiCamp: Brand I – III ( de|en )

Dienstag, 23. Oktober
Brand I: Vom Eigentum an Land und Wäldern
Brand II: Gegenwart der Dörfer und Bepreisung von Natur

Mittwoch, 24. Oktober
Brand III: Widerstand im reichen Land (aktualisierte Fassung 2018)

Diese Woche zeigen wir auf dem Hambi-Camp in Manheim die Brand-Trilogie von Susanne Fasbender, die in eindrucksvollen und manchmal surreal beklemmenden Bildern aus dem rheinischen Braunkohlerevier – insbesondere dem Hambi – die epische, generationsübergreifende Zerstörung durch Rohstoffabbau & Landnahme im Kontext von Wirtschaftswachstum und Klimakrise beleuchtet

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Dienstag, 23. Oktober

Brand I: Vom Eigentum an Land und Wäldern
Brand II: Gegenwart der Dörfer und Bepreisung von Natur

Der jahrzehntelange, alles beherrschende Zugriff auf das Land hat die Atmosphäre in der Region zutiefst geprägt. Alles scheint verletzt oder ist in tragischer Erwartung. Die kommende Zerstörung des noch ruhig da Liegenden ist auch in den noch bewohnten Orten allgegenwärtig. Die schon unbewohnten Dörfer sind von Menschen verwaist, während die Vögel den Wildwuchs ihrer Gärten und Parks mit ihrem Gesang begleiten. Die ungezählten uralten hohen Bäume, die die alten Orte bekleiden, werden, wenn es losgeht, als erstes beseitigt.

BRAND II erzählt von der Zerstörung einer jahrhundertealten Kulturlandschaft für den Braunkohleabbau im Rheinland bis ins Jahr 2027 hinein. „Der Film macht die Tiefe dieses existentiellen Einschnitts begreifbar, den nicht nur die erzwungene Umsiedlung, sondern das Wissen um die restlose Vernichtung dessen, was das Wort „Zuhause“ mit all seinen bis in die Sprache, bis in die Tradition der Gewerke und einige jahrhunderte alte Familien-geschichten besser trifft, als der hoch aufgeladene und politisch leider missbrauchte Begriff „Heimat.“ [https://www.brandfilme.org/]

Mittwoch, 24. Oktober

Brand III: Widerstand im reichen Land (aktualisierte Fassung 2018)

Im November 2012 beendete ein Aktivist mit einer aufwändigen Tunnel-verschanzung im Hambacher Forst die Stille um die seit 1972 betriebene Abholzung dieses ehemals gigantischen Waldgebietes im Städtedreieck, Köln, Düsseldorf und Aachen. Weit über die lokalen Grenzen hinaus wurde dadurch die Rodung der uralten Hambacher Wälder durch den Energiekonzern RWE bekannt. Heute stehen nur noch 10% dieses Waldes. AktivistInnen verschiedener Gruppen hatten es sich zur Aufgabe gemacht, das Rheinische Braunkohlenrevier zu einem Kristallisationspunkt
für den Kampf gegen Kohleverstromung zu machen. 5 Jahre später waren im Sommer und Herbst 2017 zusammen über 10000 Menschen an Protestaktionen rund um die Tagebaue beteiligt.

Susanne Fasbender blickt In BRAND III zurück auf erste Klimacamps im Rheinland, besuchte engagierte BürgerInnen gegen Gesundheitsschäden durch Braunkohleverstromung und erzählt die Geschichte der Waldbesetzung im Hambacher Forst bis zur Räumung im Jahr 2018. Sie hat in Kooperation mit dem Hambacher Forst Filmkollektiv über mehrere Jahre einige der vielen Ereignisse des Widerstandes begleitet, um diese individuellen Grenzüberschreitungen nicht nur zu dokumentieren, sondern ihnen einen Raum zu geben, in dem dahinter liegende Konzepte erklärt werden und persönliche Gedanken zu Wort kommen. AktivistInnen sprechen von Taktiken
und Motivation, von ihren Erfahrungen damit, im Wald zu leben und sich gleichzeitig mit ihrem Kampf für eine lebenswerte Zukunft einer antiökologischen Aufstandsbekämpfung auszusetzen. „Die Räumung ist nicht das Ende“. So endet BRAND III. [https://www.brandfilme.org/]

Die Vorführungen beginnen jeweils um ca. 20.00 Uhr im großen Versammlungszelt. Alle Filme werden in einer zweisprachigen Version gezeigt, so: english-speakers welcome 🙂

Ein geradezu unverzichtbares Werk von und für Aktivistis und eigentlich alle Menschen. Wer es gesehen hat, weiß warum wir hier sind – und bleiben.

Falls Du’s nicht auf’s Hambi-Camp schaffst, kannst Du hier alle kommenden Vorführungen einsehen:
https://www.brandfilme.org/termine-dates.html

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