Manheim Besetzung

Wir haben in Manheim besetzt.

Siehe auch Grüße aus der Friedensstraße in Manheim
Zwei Wochen ist es jetzt her, dass Menschen gewaltsam aus ihren Lebensräumen im Hambacher Forst vertrieben wurden. Während sich die öffentliche Aufmerksamkeit vor allem auf die Proteste im Forst konzentriert, werden schon seit Jahren Menschen aus ihren Lebensräumen in den umliegenden Dörfern vertrieben. So auch hier in Manheim.
Der Kohleabbau hier im rheinischen Braunkohlegebiet hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die unmittelbare Umgebung, sondern ist ein globales Problem.

Egal, ob die Haselmaus ihre alte Eiche fallen sieht, der*die rheinische Bauer*Bäuerin seine*ihre Felder vertrocknen und seinen*ihren Hof zerstört sieht, ob Menschen die Straßen hinter sich lassen müssen, auf der sie das erste mal Fahrrad gefahren sind, oder ob peruanische Dörfer von schmelzenden Gletschern bedroht sind.
Der Schmerz, den alle Lebewesen dahingehend fühlen, ist überall der Gleiche.
Genau wie die Verursacher.
Großkonzerne, wie zum Beispiel RWE, und Politiker*innen sind dafür in Verantwortung zu ziehen.Wenn diese nicht bereit sind, eine Veränderung in ihren Vorgehensweisen zur Energiegewinnung zu leisten, müssen wir unsere Verantwortung erkennen, sie zu stoppen.

Wir können und wollen diese Zerstörung von Lebensräumen so nicht hinnehmen und fordern deshalb die Häuser in den Dörfern zurück.

Mit den Hausbesetzungen in Manheim wollen wir Platz schaffen für ein freies und selbstorganisiertes Leben. Hier sollen Lebensräume gestaltet werden, die Kreativität und Lebensqualität zulassen. Wir wollen ein neues Gefühl für Dorfgemeinschaft schaffen, in der wir füreinander da sind und uns gegenseitig im Kampf für unsere Lebensräume und gegen RWE unterstützen. Wir fordern von RWE die Zurückgabe der Häuser an diejenigen, die zurückkommen wollen. Sollte dies geschehen, werden auch wir die Wünsche der ursprünglichen Bewohner*innen respektieren.

Das Landleben ist attraktiv. Weg von unbezahlbaren, winzigen Wohnungen im Großstadtdschungel, hin zu einem Dorfleben, indem sich die Menschen untereinander helfen und auch generationsübergreifende Wohnprojekte möglich werden. Dies möchten wir gemeinsam schaffen. Mit Menschen, die seit Jahrzehnten hier Leben. Mit Menschen, die hier mit ihren Familien lebten und schon gegangen sind. Mit Menschen, die hierhergekommen sind, um sich gegen die Zerstörung der Natur zu stellen. Und mit Menschen, die gezwungen wurden erst ihr Zuhause zu verlassen und sich auf eine lebensgefährliche Flucht zu begeben, nur um jetzt wieder von hier vertrieben zu werden.

Gegen die respektlose Zerstörungswut jeglicher Lebensräume. Leerstand zu Wohnraum.
Lasst uns gemeinsam neue Perspektiven für uns alle schaffen!

Samstag 13. Oktober ab 14:00
Friedenstrasse 44, 50170 Manheim

Dieser Beitrag hat 46 Kommentare

  1. Emscherperle

    Liebe alle,

    RWE hat den Marktwert der Dörfer, die abgerissen werden sollen, für die Zukunft nicht begriffen.
    Beste Böden, beste Lage, beste Möglichkeiten!
    Klimadörfer schaffen, dezentrale Energieversorgung, demoskopischen Wandel auffangen, nachhaltige zukunftsfähige Landwirtschaft.

    Vor Ort. Alle zusammen. Neue Strukturen schaffen
    Das ist zukunftsfähig. Das schafft Perspektiven.

    So sehen Visionen aus, mit denen wir vorweg gehen!

  2. Indemann

    Den Nerv habt Ihr schon getroffen und den braunen Riesen habe ich schon vor Wochen Wanken sehen. Der Wald ist das eine, doch nun seid Ihr in das „Epizentrum“, den Kern des Ungeistes vorgedrungen der diesen Riesen beherrscht. Nun heißt es durchs Feuer zu gehen und die Nagelprobe zu bestehen. Wenn Sie gelingt wird der braune Riese implodieren und Mensch und Umwelt von von einer großen Last und viel Leid befreit. Das ist die Muehe und mindestens einen Kuchen wert. Ihr seid großartig! Manheim bleibt! Und nun lieber Ralf bring auch Du endlich Deinen Kuchen, den Du doch ohnehin schon längst gebacken hast. Im gemeinsamen Fernsehinterview mit Michael hast Du doch damals schon Mut bewiesen! Das Du die Sache verfolgst weiß ich doch und auch was dir Dein Herz sagt. Nun sei ein wahrer Champion! Das sagt dir der schnelle Indemann

  3. Mivkimaus

    Ihr könnt sie nicht mit alle am Zaun haben.

  4. John von Desulata

    Ich finde es eine absolute Unverschämtheit, für eine, die Umwelt schädigende und den Klimawandel vorrantreibende, Energieressource, deren Ausstieg geplant ist, Menschen und der Natur ihren Lebensraum zu nehmen.
    Es ist absolut widerwärtig, dass es erlaubt und gesetzlich geregelt ist, Menschen auf diese Art ihres Zuhauses zu berauben!
    Nieder mit RWE!

    1. C. Augustat - Meisen

      Ihr kommt leider zu spät in den 70zigern als beschlossen wurde das Manheim der Braunkohlegewinnung zum Opfer fällt, da hätte man protestieren können und vielleicht was bewegt, aber jetzt ist es leider zu spät. RWE zieht das durch egal wie, die haben den längern Atem oder wie man mir sagte die besseren Anwälte.

      Cornelia Augustat – Meisen Buirerstrasse 16
      50170 Kerpen -Manheim

      1. Hambi bleibt!

        Liebe Cornelia,

        ich kann Deine Hilflosigkeit nachvollziehen. Doch schreibst Du, dass es jetzt zu spät wäre, ewtas gegen RWE zu tun. Ich denke, man kann IMMER etwas machen. Ob es Erfolg hat ist natürlich offen. Doch der Kampf ist erst verloren, wenn wir die Welt endgültig in eine Todeszone verwandelt haben. Und wer gar nicht kämpft, der verliert immer, besonders sein Selbstwertgefühl.

        Wäre es nicht auch ein Erfolg, wenn man RWE, nach allem was dieser Dreckskonzern den Menschen in der Region angetan hat, auch jetzt noch zwischen die dicken Zehen treten könnte?

        Also aufstehen, Kopf hoch und los geht`s.

        Viele Grüße

        1. Texana

          Aber nicht auf die Art und Weise, wie ihr dies macht!!!

          In Manheim leben noch Menschen, nehmt ihr da Rücksicht drauf??? Nein!!!

          Seid doch ehrlich und sagt ganz offen, worum es Euch in Wirklichkeit geht!

          Ich gebe Euch mal ein anderes Szenario, RWE beendet die Kohleförderung und steigt voll und ganz in die Windkraft ein.
          Nun muss der Hambacher Forst für Windkrafträder gerodet werden, was nun??? Kämpft ihr weiter für den Erhalt, oder ist die Rodung dann ok?

          1. Indemann

            Am Tagebau Hambach stehen doch schon Windräder. Ist doch Okay! Der BürgewLd soll aber wegen dreckiger Kohle und nicht wegen Windraedern gerodet werden. Wer hat Ihnen denn diesen Baeren aufgebunden? Nicht alles glauben was aus der PR-Abteilung von RWE oder von Herrn Luschet und Herrn Rumheul alles Umsonst der blonde Wald ist noch da und die Baumhaeuser auch buhuuu … kommt! Die haben doch auch gesagt ohne raunkohle und Rodung geht das Licht aus und Aktivist seien „Oeko-Terroristen“. Fast so lächerlich wie jetzt zu behaupten im Buergewald wuerden Windraeder aufgestellt! Das sagt der Indemann

  5. Saye

    „wir können nicht länger zusehen“

    Ihr habt nie zugesehen. Diese Häuser sind teilweise seit Jahrzehnten verlassen, die Menschen haben neue Lebensräume erhalten, bessere Infrastrukturen, bessere Anbindungen. Es ist nicht das gleiche wie ein Jahrhundert altes Dorf, aber eines Tages wird es ein Jahrhundert altes Dorf sein. Alle Lebensräume wurden kompensiert. Die verlassenen Häuser sind voller Schimmel und Ungeziefer, teilweise voll Unrat, von Menschen zum Spaß zerstört. Ihr sucht neue Ziele, die euch über Jahrzehnte nicht interessiert haben. Etzweiler ist schon seit Ewigkeiten fort, ebenso Altdorf oder Immerath. Und auch Manheim ist beinahe weg. Nun kommt euch der Wald als gelegener Ort, wo ihr Lebenssinn zu stiften geglaubt habt. Der ist gerettet. Jetzt interessiert ihr euch plötzlich auch für Manheim,das direkt neben euren Demos in aller Ruhe weiter abgebaggert werden konnte, da es als Ausflugsziel noch nicht interessant genug war. Jetzt versucht ihr da, das gleiche Aufsehen zu schaffen. Ich glaube, es macht euch einfach Spaß. Und ihr wollt nach dem geretteten Wald nicht, dass euer Spaß aufhört.

    Und die umliegenden Anwohner sind nur noch genervt.

    1. Hambi bleibt!

      Hallo Saye,

      Häuser kann man sanieren oder neu bauen.

      Ich habe in den letzten Wochen mit vielen Anwohnern gesprochen. Genervt waren die tatsächlich von den Polizeikontrollen. Und einige habn dafür die Aktivisten verantwortlich gemacht. Als ich meinte, dass die Gängelungen und Provokationen der Anwohner doch offensichtlich Innenminster Reul zu verantworten hat und nicht die Aktivisten, stimmten sie doch zu.

      Natürlich, wer kampflos an RWE sein Haus verkauft hat und jetzt merkt, es wäre vielleicht auch anders gegangen, ist natürlich genervt – aber von sich selbst.

    2. Indemann

      „Lebensräume wurden kompensiert“ … Soso, wissen Sie eigentlich wovon Sie reden oder sitzen Sie in einem RWE PR-Buero oder sind irgendwann einmal nach Manheim gezogen weil man Ihnen dort guenstigen Wohnraum (selbstverständlich mit Schimmel weil ja alt) angeboten hat? Offenbar hat RWE auch Ihre Gefuehle wegkompensiert. Die meisten Menschen die nun gegen das Abbaggern von Manheim protestieren konnten vor Jahrzehnten noch nicht zu- oder hinsehen, weil sie schlicht noch nicht geboren waren. Was haben Sie denn vor Jahrzehnten gemacht um Ihre Heimat, Dorf und Haus gegen einen skrupellosen Konzern zu verteidigen? Waren Sie da so mutig wie diese jungen Menschen heute? Das fragt der Indemann der auch Etzweiler und das schoene Altdorf und Immerath kannte.

      1. Saye

        Ich wohne mein Leben lang neben Manheim und besuche den Ort mehrmals im Monat zum Spaziergang. Ich habe auch einige Häuser von Innen gesehen, und keines davon würde ein Mensch ohne Not beziehen wollen. Ja, die Häuser schimmeln. Sie sind demoliert, waren teilweise jahrzehntelang ungeheizt und dem Wetter ausgesetzt. Die Häuser schimmeln. Die Leute, die da gewohnt haben, leben nicht auf der Straße. Sie haben neuen Wohnraum. Dass Leute umgesiedelt und altes weichen muss, ist nach wie vor bedauerlich. Aber nun mal auch seit Jahrzehnten beschlossen. Wenn man im Umfeld des Tagebaus aufwächst, wächst man mit dem Wissen auf, dass diese Dörfer weichen werden bzw weichen mussten. Und ja, die Sophiehöhe entstand, um den Tagebau herum sind Naturkompensationsflächen entstanden.

        Wer also soll jetzt nach Manheim ziehen? Ein Ort, der zur Hälfte abgebaggert ist, in dem Häuser größtenteils marode, fast alle demoliert sind, feuchte Wände etc. Auch wegen der Asylanten, die man dort einquartiert hat, tut es mir Leid. Die alten Einwohner leben in Neu-Manheim, das nicht den Charme eines alten Dorfes hat, aber ein schönes neues Haus mit einem schönen neuen Garten nach dem anderen… Zudem eine Infrastruktur, die Sie vorher nicht hatten, mit nahe gelegenen Einkaufsmöglichkeiten, Unabhängigkeit von der Verfügbarkeit eines Autos… Es ist wohl nicht jedem gleich schlechter ergangen…

        Sie kommen zu spät. Und sie haben nie zugesehen. Nicht ein Schild, das dem Erhalt von Manheim gewidmet war, habe ich in den vergangenen Wochen beim Protest für den Forst gesehen. Touristen waren allerdings in Massen im Anschluss der Demo dort.

        Jeder, der dort heute protestiert, war letzte Woche auch schon alt genug, sich zu wehren… War halt nur noch nicht interessant genug.

        1. Indemann

          Sie wohnen also nebenan und sind auch schon mal durch Manheim spaziert. Dann haben Sie aber die Augen nicht richtig aufgemacht oder keine Ahnung von historischer Bausubstanz. Das jetzt besetzte alte Forsthaus ist ein besonders schoenes altes Gebaeude mit wertvollen alten Baumbestand. Auch ich bin mit dem „Wissen“ aufgewachsen, dass die Orte nach dem Willen von RWE weichen sollen. Das heißt aber nicht, dass ich das gut finden oder mich mit Unrecht abfinden muss. Auch das was vor 50 Jahren manchem richtig erschien kann heute falsch sein. Eigentlich war es schon damals falsch und viele wussten es auch. Heute ist der produzierte Strom dazu noch überflüssig. Es geht um Kohle, damals wie heute, die großen kriegen viel und auch für manchen kleinen fällt noch ein Brocken ab damit er sich schuldig verstrickt und den Mund hält. Viele Menschen Schaeden sich zu Recht und es ist ihnen unangenehm, dass diese jungen Menschen Ihnen den Spiegel vorhalten. Daher werden Sie diffamiert und 20-jährigen wird vorgeworfen, dass sie nicht schon vor 30 oder 40 Jahren da waren. Sie verwechseln sich mit den betroffenen, vertriebenen Menschen, dabei wird es in nicht allzu ferner Zukunft diesen Menschen wichtig zu sein nicht mit Ihnen verwechselt zu werden! Das sagt der Indemann, der auch in die Verletzten Seelen der Menschen schaut und nicht nur neue verklopappte Haeuser und gute Einkaufs- und Parkmoeglichkeiten sieht!

        2. Indemann

          P.S.: wenn Sie „nebenan“ wohnen dürften Sie wissen, dass Manheim nicht wie Sie behaupten zur Haelfte bereits abgebaggert ist. Die Abbaukante ist von hier wie von Morschenich noch mehrere Kilometer entfernt und es ist noch garnicht abgebaggert! Wollen Sie die Menschen mit solchen Aussagen in die Irre führen? Dann waere Buir wegen der Naehe zum Tagebau nach iIhrer Definition etwa zu einem Viertel abgebaggert? Und Kerpen zu einem Achtel und von Koeln zumindest noch 10 Prozent? Sie scheinen das Abbaggern ja regelrecht herbeizusehnen! Dann stehen Sie doch auch dazu und sagen: gut das die alten schimmeligen Doerfer mit ihren schoenen Haeusern und Ihre schoenen Kirche fuer Braunkohle verbrannt werden! Und das Beste: mich betrifft es noch nicht einmal, ich wohne ja nebenan und sogar der Klimawandel trifft nur meine Kondr und Enkel. Echt Schwein gehabt und eine gute Schnitte gemacht …

          1. Saye

            Das gelbe Haus wurde erst vor wenigen Wochen verlassen, der Besitzer hatte alles verriegelt. Nun kommen ein paar Menschen daher, die schöne Häuser und alte Bäume retten zu wollen vorgeben. Wie im Kommentar darunter, die alten Bewohner wollen bestimmt nicht zurück. Und viele wollten auch nicht, dass man ihre zurück gebliebenen Häuser demoliert, schändet oder für illegale Partys nutzt. Und trotzdem kommen diese Leute, rauben, was übrig ist, zerstören Fenster und Türen und dringen gewaltsam ein. In unzähligen Häusern haben Menschen ihr Geschäft verrichtet, Häuser, die für ehemalige Einwohner emotionalen Wert haben. Und mit dem gewaltsamen Eindringen in das gelbe Haus macht ihr nichts anderes. Und ungeklärt ist noch, wer am Wochenende des großen Aktivistencampings in Manheim eine der Scheunen und den Dachstuhl eines Hauses in Brand gesteckt hat…

            Und nein, wie Bewohner von Morschenich nicht müde werden zu betonen, damals hat man diese Energie gebraucht als die Verträge geschlossen wurden. Das RWE hat die Umsiedlungen gemeinsam mit den Bewohnern abgewickelt, sie waren in Abstimmungen involviert. Letztlich hatten sie keine Wahl, aber nach wie vor glaube ich, dass niemand sich umdrehen wird, denn die Häuser sind nach all den Jahren größtenteils unbewohnbar, jedenfalls dann, wenn man eine andere Wahl hat.

            Zu berücksichtigen ist auch der Kommentar weiter unten zu den Flüchtlingen. Ich würde sie am liebsten weder in diesem Geistesdorf, noch in Containern sehen, sondern in der Mitte der Gesellschaft. Aber ich bin froh zu lesen, dass sie mit ihrer Wohnsituation glücklich zu sein scheinen. Etwas, das scheinbar auch durch euch bedroht wird.

            Manheim ist zur Hälfte abgebaggert. D.h. Bagger haben die Hälfte der Häuser dem Erdboden gleich gemacht. In Manheim klafft eine große Lücke, ganze „Viertel“ existieren nicht mehr.

            Der Rest, den sie schreiben, ist emotionaler Humbug oder Rahe.

            Über Braunkohle braucht man wohl nicht zu diskutieren, da sind die Fakten klar. Aber über künstlich erzeugten Krawall und heuchlerisch anmutenden Beweggründen, um immer wieder über die Grenzen des Legalen zu schlagen, schon. Sie tun gerade niemandem einen Gefallen, und ich hoffe, der ehemalige Hausbesitzer hat vorab die Erlaubnis gegeben, das zu tun, was sie da tun. Ansonsten wurde nur wieder ein schönes Haus geschändet und der Weg frei gemacht für die nächsten, die dort ihr Geschäft machen wollen.

        3. Hanne

          Und warum habe sie nichts getan?
          Nur hingenommen?
          Und jetzt diese tollen jungen Menschen Vorhaltungen machen.

          1. Saye

            Wir reden von Einbruch, Hausfriedensbruch, von Menschen, die jede Menge Wohnraum beziehen, ohne Miete zu zahlen, die keine Bäume Pflanzen, sondern gewaltsam und vermummt in Häuser eindringen und Anarchie Flaggen hissen. Manheim wird dadurch nicht gerettet. Nicht durch Bier trinken auf dem Grundstück des RWEs, nicht durch veganes Essen nach einem erfolgreichen Einbruch, nicht durch brennende Schuppen und nicht durch Herumhopsen auf Werksgelände. Und davon ab, keiner wird in sein seit Jahren heruntergekommenes Haus zurück wollen… Heuchler.

          2. hedgehog

            @saye
            wenn die häuser sowiso „rückgebaut“ werden…glaubst du RWE wird respektvoller mit den häusern umgehen?wärs mein haus, ich hätts verlassen, wär mir sehr lieb ,es wäre vor der vernichtung nochmal genutzt worden. in welchem sinne auch immer.
            unsere eltern haben mit uns kindern-anstatt urlaub zu machen ein haus gebaut.meine muddi sähe lieber feiernde menschen als bagger.for shure.
            stop killing mother earth !!!

    3. Wasserbett Aktivismus

      Wenn Aktivismus verschwindet und anderswo auftaucht dann gibt es einen Wasserbett Effekt.
      Wenn Aktivisten von Hambi nach Manheim umziehen nennen wir sie Wasserbett Aktivisten.
      Zusammen bilden sie eine internationale Wasserbett Klima Bewegung (WKB).

  6. Thank God, it's Friday

    Die ehemaligen Bewohner wollen sicher nicht in ihre ehemaligen Häuser zurück, die sie selber geflutet haben. By the way, viele Häuser sind von der Stadt angemietet um unsere Flüchtlinge darin unterzubringen, damit die nicht in Container ziehen müssen. Wenn es da jetzt zu Konflikten mit der Polizei kommt, werden die ganz schnell in die Container verfrachtet werden. Kommt gut jetzt über den Winter. Kommt alles gut jetzt für die, durch die Flucht traumatisierte Menschen mit ihren Kindern, die eh schon gestresst genug sind durch die Polizeianwesenheit der letzten Wochen.

    Aus “Sicherheitsgründen“ werden die verbliebenen Flüchtlinge dann jetzt schneller in die Container verfrachtet, denn dadurch braucht die Stadt keinen Unterhalt mehr für die Häuser bezahlen. Super, damit tut ihr den Flüchtlingen einen großen Gefallen.

    Wir haben dort einige sehr frustrierte Flüchtlinge und die interessieren eure Beweggründe herzlich wenig. Und wenn von denen einer eine (auch unberechtigte) Anzeige bekommt- ist ja nicht ausgeschlossen – gefährdet das deren Bleiberecht. Ich mache den ganzen Mist gerade mit einem von mir betreuten Flüchtling durch.

    Wenn durch euer unüberlegtes Handeln,nur einem einzigen unserer Flüchtlinge- denen noch die Entscheidung, ob sie bleiben können oder nicht -das Bleiberecht nicht zuerkannt wird, dann werdet ihr dafür verantwortlich gemacht,auch von der, den Flüchtlingen wohlgesonnen Bevölkerung.Thank

    Bitte überlegt eure Aktion nochmal unter diesem Gesichtspunkt.

    1. Thank God, it's Friday

      Ich nehme meine Worte zurück! Als ich das schrieb, war ich in Sorge um die Flüchtlinge, die dort noch leben, jetzt bin ich in Sorge um die friedlichen Hausbesetzer dort, die ich als freundliche junge Menschen kennengelernt habe. Ich schäme mich für diejenigen meiner Mitbürger, die ihnen Hass und Wut entgegenbringen und sie mit bewußten Lügen diskriminieren. Und ganz besondere Verachtung habe ich für diejenigen, die Antje Grothus und deren Kindern das angetan haben und das auch noch beklatschen.
      Ich bin froh, dass es junge Leute gibt, die für ihre Ideale, für die Rettung des Klimas und für ein Miteinander anstatt für ein Gegeneinander einstehen.

      Ich kann jeden verstehen, der Angst um seinen Arbeitsplatz hat und das meine ich ernst. Aber hier wird eine rote Linie überschritten, hier gehen Werte und Anstand in einer unglaublichen Art und Weise zugrunde, die mich fassungslos macht.
      Bisher war Kerpen die Michael-SchumacherStadt,worauf viele stolz waren, soll Kerpen sich jetzt in die Städte einreihen, in denen Andersdenkende bedroht werden?

  7. C. Augustat - Meisen

    Ihr kommt leider zu spät in den 70zigern als beschlossen wurde das Manheim der Braunkohlegewinnung zum Opfer fällt, da hätte man protestieren können und vielleicht was bewegt, aber jetzt ist es leider zu spät. RWE zieht das durch egal wie, die haben den längern Atem oder wie man mir sagte die besseren Anwälte.

    Cornelia Augustat – Meisen Buirerstrasse 16
    50170 Kerpen -Manheim

    1. Indemann

      Der Indemann hat auch einen langen Atem und dazu ein sehr sehr gutes Gedaechtnis! Die Anwaelte der RWE beim OVG Muenster scheinen dann doch nicht „die besseren“ gewesen zu sein. Es gibt eben nichts „Besseres“ im Schlechten und ein gewisser U. Hoeneß hatte sogar Spitzenannwaelte … Vielleicht koennte RWE sich auch solche Leute holen? Dann gibt es doch auch noch diesen Ex – Vorstand eines tollen Ex – Konzerns, der auch schon seit Jahren im Knast sitzt. Dessen Anwaelte wuerde ich RWE zusätzlich empfehlen! Das sagt der Indemann, und das es niemals zu spaet ist umzukehren! Das sagt uebrigens auch Christus unser Herr, gegen den der Indemann ein Wicht ist und RWE nicht einmal der Sand auf den ihr baut, sondern Staubkorn nur, das der Wind verweht.

      1. SarumanWaldschrat

        Der Indemann schein einen Psychaiter zu benötigen, denn:
        1. Spricht er von sich in der dritten Person und
        2. schwingt in seinen Texten ein wenig Größenwahnsinn (Gott-Komplex) mit.
        Hoffe, dass keiner seinen Worte ernst nimmt. Einen Größenwahnsinnigen hatten wir doch auch schon mal (glaube vor 75 Jahren etwa)

  8. Andrea

    Richtig schön war es heute es gab leckere vegane Speisen die Menschen waren ganz entspannt der Garten ist er schon ein kleiner Park einfach traumhaft ich fühlte mich in eine andere Welt versetzt kaum zu glauben dass so etwas Wertvolles dem Erdboden gleich gemacht werden soll und wichtig ist es dass dagegen von euch etwas unternommen wird ganz herzlichen Dank auch für die freundliche Aufnahme es war sehr wohltuend und ich freue mich auf ein ganz baldiges Wiedersehen vielleicht sogar schon morgen danke dass ihr euch der Häuser annehmt

  9. Waldfrieden

    Menschen, die neben Manheim wohnen,dürfte auch nicht entgangen sein, dass seit einiger Zeit (lange bevor die große Barrikaden- und Baumhausräumung begann und der gerichtliche Rodungsstopp kam) immer wieder das Augenmerk auf Manheim gerichtet wurde: durch Blogeinträge, Rote-Linie-Aktionen, Treffpunkte für Spaziergänge und Abschlusskundgebung DIREKT in Manheim, Petition gegen das Abbaggern von Manheim, Camp for Future etc.! In der Vielfalt der Widerstandsbewegung liegt das Potenzial und Mensch tut gut daran, den Erfolg verschiedenster Akteure anzuerkennen; selbst dann, wenn er – aus welchen Gründen auch immer- persönlich nichts dazu beigetragen hat; stattdessen vllt. sogar auf offensive oder suptile Weise versucht, dagegen anzukämpfen… Naturphänomene sind und bleiben schwer kalkulierbar… HAMBI BLEIBT und wer weiß schon, was noch alles bleiben kann und wird…

    1. Werner

      da gibt es nicht mehr viel hinzu zu fügen,

      was war ist Geschichte, was zählt ist die Gegenwart, die Zukunft ist Geheimnis (nur geklaut, aber passt meiner Meinung nach)

  10. juliano

    An Saye und vor allem zum End-Part:
    „… Aber über künstlich erzeugten Krawall und heuchlerisch anmutenden Beweggründen, um immer wieder über die Grenzen des Legalen zu schlagen, schon. Sie tun gerade niemandem einen Gefallen, und ich hoffe, der ehemalige Hausbesitzer hat vorab die Erlaubnis gegeben, das zu tun, was sie da tun. Ansonsten wurde nur wieder ein schönes Haus geschändet und der Weg frei gemacht für die nächsten, die dort ihr Geschäft machen wollen.“
    Insbesondere dieser Absatz wühlt mich emotional auf. Auch wenn ich nicht vor Ort bin und mir dadurch lediglich von außen über Medien ein Bild konstruieren kann, so denke ich doch, dass die Besetzung in Manheim ganz bestimmt NICHT dazu dient, etwas Illegales um des Illegalen willens zu tun, geschweige denn, ein schönes Haus zu schänden (zumal die Häuser gemäß RWE doch sowieso zerstört werden sollen).
    Waldfrieden u.a. schreiben denke ich über Ziele, um die es denjenigen geht – ich verstehe die Aktionen in Manheim, im Forst und drumherum demnach eher als Aktionen mit dem symbolischen Wert der tatsächlichen Möglichkeit eines guten Lebens für alle und das gleichermaßen, also auf Augenhöhe – was zur Zeit leider in keiner Weise der Fall ist.
    Was die Kritik der Überschreitung des Legalen angeht: z.B. ist es legal, als Großkonzern produzierte Umweltgifte (und -kosten) auf die Gesellschaft abzuwälzen; z.B. war es im Rechtsstart unter Adolf Hitler legal, Menschen zu versklaven und zu vergaßen; z.B. ist es auf internationaler Ebene legal, Millionen von Menschen verhungern zu lassen usw. d.h. Herrschaft, Unterdrückung und Ausbeutung ist legal — auch wenn letztere Beispiele oberflächlich daher geredet und inhaltlich andere Ebenen betreffen, zeigen die Beispiele meiner Meinung nach, wie gefährlich es ist, den Begriff „legal“ mit „gut“, „richtig“ oder Ähnlichem gleichzusetzen – so verstehe ich zumindest Ihre Kritik, „immer wieder über die Grenzen des Legalen“ schlagen zu wollen. Gerichte verkünden, heißt: produzieren Wahrheiten, doch sind Richtis und Anwältis doch nur Menschen so wie Sie und ich mit Unterschied (zumindest zu mir) im Dienste des jeweiligen (Herrschafts-)Systems zu handeln – legal – illegal – schwarz – weiß… mein Leben ist bunt. Und dennoch werde ich in dieses Korsett gezwängt. Und das geschieht – notfalls mit Gewalt. Doch das wünsche ich weder mir noch sonst wem.
    Ich verstehe das so: Die Aktionen stehen für ein gutes Leben aller und richten sich deswegen gegen Unterdrückung und Herrschaft – ob die konkreten Aktionen also legal oder illegal sind, spielt demnach keine Rolle.

  11. Der Baum

    Und was ist mit Morschenich?

  12. Jupp Flassbeck

    Meine unwesentliche Meinung –
    wir brauchen eine breite Basis, einen breiten Konsens.

    Die Aktionen vor Ort müssen einer breiteren Öffentlichkeit kommunizierbar sein.

    Solch eine Hausbesetzung in Manheim fände meine Zustimmung, wenn
    – sie mit ausdrücklicher Billigung der vorherigen Bewohner/Besitzer erfolgt,
    – es eine Instandbesetzung ist und da nichts kaputt gemacht wird.

    Es hat aber mit dem Kampf gegen die (Braun-)Kohleverstromung und gegen die RWE nur indirekt zu tun und ist in diesem Rahmen dem bürgerlichen Publikum, anders als zB. die Fledermaushöhlenaktion, schwer zu vermitteln.
    RWE hat da eine PR-Maschine am laufen die ich mit einem Geheimdienst vergleiche – wir sollten, auch weil WIR die Guten sind, auch die bessere PR machen als die RWE.

    1. Erich

      ja, sehr schwer vermittelbar. In Summe ist das jetzt ein Problem von RWE und die sollten das für Manheim auslöffeln. Falls Manheim und Morschenich stehen bleiben sollten, dann muss man für solche Dörfer ein Konzept entwickeln. Häuser, die nicht mehr zu retten sind abreißen und durch ökologisch sinnvolle Bauten ersetzen.
      Liegt in Manheim eigentlich Gas? Werden die meisten Häuser noch mit Brikett, Holz und Kohle geheizt?
      Die Lage nahe bei Köln ist ja interessant und RWE hätte bei einem Stopp des Tagesbaus keine Probleme zum Verkauf des Areals oder der Grundstücke und mit einer sinnvollen ökologischen Bebauung könnte da etwas Tolles entstehen. Aber vorerst ist das Thema nicht vermittelbar. Es wäre eher ein Projekt-Thema für Architektur-Studenten zur Entwicklung moderner Dorf-Konzepte.

      1. Indemann

        Das ökologisch sinnvollste Haus ist jenes das man nicht abreißt um es dann neu zu errichten. Nein in Manheim wird nicht zum großen Teil noch mit Briketts geheizt und es gibt neben den schoenen alten auch recht viele moderne Haeuser. Das mit den Architekturstudent*innen ist sicher eine gute Idee! Von den besetzten Haesrn ist eines z. Bsp. das alte schoene Forsthaus (wohl um 1800/1850 mit parkartigem altem Baumbestand, während die beiden angrenzenden Haeuser erst 1992 erbaut wurden.

    2. Jochen

      Gut geschrieben, Jupp Flassbeck!

  13. Indemann

    @Saxe Rache? Es freut den Indemann, dass Sie ihm soviel Macht zutrauen! Tatsaechlich wurde ich von RWE nicht nur abgebaggert. Nein RWE hat auch noch ein Klappergeruest aufgestellt und ihm meinen Namen gegeben um mich auch noch zu verhöhnen. Gleiches tat RWE indem es die abgebaggerten Lebensraeume und die hinterlassenen Abraumhalden „Terra Nova“ nannte. Zerstören ist RWE nicht genug, da muessen alte Kulturlandschaften nach dem Abbaggern auch noch verspottet werden. Da koennten Sie mit ihren „verschimmelten Haeusern von Manheim“, die aber nicht besetzt werden dürfen weil sie dann vor dem Abbaggern von den Besetzer*nnen angeblich kaputtgemacht werden, in der PR – Abteilung von RWE bestimmt gut punkten. Vielleicht haben sie dort auch schon einen „Manheimmann“ und einen „Morschenichmann“ in Planung. Waere ich an Rache interessiert muesste einmal ein RWE-Mann gebaut werden. Solcherlei Spott liegt dem Indemann aber nicht.

    1. Saye

      Über euren besetzten Häusern habt ihr eine Anarchie Flagge gehisst, eure Gesichter sind teilweise vermummt (wozu, wenn man das richtige tut?), und die Hausbesitzer habt ihr offensichtlich auch nicht gefragt, ob ihr ihre historischen Gebäude bzw die vergleichsweise modernen Häuser beziehen und darin machen dürft, was ihr wollt? Heuchler. Was habt ihr mit Braunkohle zu tun, was habt ihr mit Umwelt zu tun? Ihr seid Menschen, die Obdach suchen. Oder Krawall?

      Die alte Dame von Gegenüber freut sich bestimmt, dass jetzt vermummte illegal in die Häuser ihrer Nachbarschaft eindringen.

      Macht es, wie alle anderen auch: zahlt Miete für den Wohnraum, den ihr euch illegal nehmt.

      1. Indemann

        @Saye: meinen Sie die alte Dame wuerde sich eher ueber einen RWE-Bagger vor ihrer Tuer freuen? Aktivist*nnen oder RWE-Bagger: nach meinem Eindruck haben sich viele Nachbar*nnen fuer die Aktivist*nnen entschieden, bringen lecker Kuchen, singen, packen hier und da mit an, helfen und schwelgen in Erinnerungen. Sogar ein paar pensionierte RWE- Mitarbeiter freuen sich einmal unter netten aleuten zu sein, erzählen von Mobbing bei kleinster Kritik und einer Augen zu und durch Zerstoerung die viele Menschen krank, z. Bsp. Alkoholkrank macht. Das hat der Indemann alles von oben gesehen und gehoert, weil er ja groß ist. Er kennt aber auch die RWE-Menschen die guten Willens sind, schließlich ist der Indemann selbst ein Kind der Braunkohle. Menschen die bei RWE Fragen stellen kriegen selten Antworten, aber oft eine Flasche Jaegermeister. Werft sie weg, wie alles was Euch drückt und bindet und stellt dem Konzern die richtigen Fragen, auf die dieser seit 30 Jahren die Antworten schuldig bleibt. Und seid friedlich zu den Aktivisti und dem anderen Anwohnern denn wir sitzen letztlich alle in einem Boot oder auf dem Ast ein und desselben Baumes. Das sagt der Indemann, der selbst Klappergeruest von RWE zum Spott gebaut, nicht RWE-Mitarbeiter, Aktivisti und lokale oder globale Fluechtlinge, sondern nur Menschen kennt.

      2. Ilona

        Beruhig dich mal. Yoga, Tee all sowas soll helfen.

        1. Indemann

          Ich weiß nicht, ob das fuer Saye der richtige Tipp ist. Vielleicht führt das zu weniger widersprüchlichen Argumenten, aber garnicht mehr denken und nur noch ueber Yoga und Tee schreiben ist auch nicht die Loesung.

      3. hedgehog

        @saye
        dein problem ist neid-oder?
        warum soll miete gezahlt werden? an wen? warum?
        daß die jungen menschen dort antikapitalistische lebensräume beleben scheint dir nicht zu gefallen. daß sie sich außerdem mit mutter erde verbunden fühlen auch nicht.warum?
        stop killing mother earth!!!

  14. Juliano

    Mein Kommentar wurde nicht veröffentlicht – vielleicht jetzt. Deswegen bezieht er sich auf das vom 14.10. Es ist eine Reaktion auf Sayes Beitrag (in der Diskussion mit Indemann):
    An Saye und vor allem zum End-Part (14.10., ca. 15 Uhr):
    „… Aber über künstlich erzeugten Krawall und heuchlerisch anmutenden Beweggründen, um immer wieder über die Grenzen des Legalen zu schlagen, schon. Sie tun gerade niemandem einen Gefallen, und ich hoffe, der ehemalige Hausbesitzer hat vorab die Erlaubnis gegeben, das zu tun, was sie da tun. Ansonsten wurde nur wieder ein schönes Haus geschändet und der Weg frei gemacht für die nächsten, die dort ihr Geschäft machen wollen.“
    Insbesondere dieser Absatz wühlt mich emotional auf. Auch wenn ich nicht vor Ort bin und mir dadurch lediglich von außen über Medien ein Bild konstruieren kann, so denke ich doch, dass die Besetzung in Manheim ganz bestimmt NICHT dazu dient, etwas Illegales um des Illegalen willens zu tun, geschweige denn, ein schönes Haus zu schänden (zumal die Häuser gemäß RWE doch sowieso zerstört werden sollen).
    Waldfrieden u.a. schreiben denke ich über Ziele, um die es denjenigen geht – ich verstehe die Aktionen in Manheim, im Forst und drumherum demnach eher als Aktionen mit dem symbolischen Wert der tatsächlichen Möglichkeit eines guten Lebens für alle und das gleichermaßen, also auf Augenhöhe – was zur Zeit leider in keiner Weise der Fall ist.
    Was die Kritik der Überschreitung des Legalen angeht: z.B. ist es legal, als Großkonzern produzierte Umweltgifte (und -kosten) auf die Gesellschaft abzuwälzen; z.B. war es im Rechtsstart unter Adolf Hitler legal, Menschen zu versklaven und zu vergaßen; z.B. ist es auf internationaler Ebene legal, Millionen von Menschen verhungern zu lassen usw. d.h. Herrschaft, Unterdrückung und Ausbeutung ist legal — auch wenn letztere Beispiele oberflächlich daher geredet und inhaltlich andere Ebenen betreffen, zeigen die Beispiele meiner Meinung nach, wie gefährlich es ist, den Begriff „legal“ mit „gut“, „richtig“ oder Ähnlichem gleichzusetzen – so verstehe ich zumindest Ihre Kritik, „immer wieder über die Grenzen des Legalen“ schlagen zu wollen. Gerichte verkünden, heißt: produzieren Wahrheiten, doch sind Richtis und Anwältis doch nur Menschen so wie Sie und ich mit Unterschied (zumindest zu mir) im Dienste des jeweiligen (Herrschafts-)Systems zu handeln – legal – illegal – schwarz – weiß… mein Leben ist bunt. Und dennoch werde ich in dieses Korsett gezwängt. Und das geschieht – notfalls mit Gewalt. Doch das wünsche ich weder mir noch sonst wem.
    Ich verstehe das so: Die Aktionen stehen für ein gutes Leben aller und richten sich deswegen gegen Unterdrückung und Herrschaft – ob die konkreten Aktionen also legal oder illegal sind, spielt demnach keine Rolle.

    1. Indemann

      Das sehe ich auch so! Ergänzend möchte ich hinzufügen, wenn Menschen immer nur legal handeln wuerden und gehandelt haetten, dann wuerde es keinen effektiven Widerstand geben und dann haette es auch keinen Widerstand gegen Hitler gegeben. Legal muss Widerstand nicht immer sein, wohl aber legitim und nach Moeglichkeit (d. h. wenn es sich z. Bsp. nicht gerade um neue Hitlerei handelt) auch friedlich und gewaltfrei.

  15. Tine

    Hallo Saye,
    ich glaube ich kann Ihren Ärger ein wenig verstehen. Ein Teil dieser Aktivisten wäre wohl gar nicht im Stande seine Miete regelmässig aufzubringen oder verantwortung zu übenehmen wenn es mal unbequem wird. Aber das sind doch nicht alle.- Sicherlich war es auch ein schmerzhafter Prozess, die alte Heimat loszulassen, und jetzt kommt alles wieder hoch. Und wird auch noch quasie durch
    partystimmung, krawall und Easygoing vorgeführt ( echte Alternative machen übrigens keinen krawall und benehmen sich sehr sozial).
    Aber eine Auseinandesetzung mit den schwierigen und dringenden
    Fragen zur Ökologie des gesellschaftlichen Verhaltens MUSS jetzt beginnen.
    Und es wäre gut, wenn nun qualifizierte Projekte von Hambach und Co ausgehen, die all diese Themen bündeln.Die jungen leute
    haben es mit Zähigkeit angestossen und wachgerüttelt. Das
    muss man ihnen lassen.
    Vielleicht können Sie doch noch aus der Situation etwas für sich
    gewinnen.
    Übrigens ist der Forst leider nicht gerettet. Er wird wahrscheinlich vertrocknen. – womit ich bei diesem Sommer wäre.
    Wir haben im nahegelegenen Park mit Fahrrädern und Eimern mit hunderten von Litern wasser die bäume getränkt während die vergnügungssüchtige Masse nur lärmend mit ihren smartphones und Parfümgestank am leibe durch die gegend latschte –
    keiner wollte mal für kurze zeit aus seiner Komfortzone raus, so
    kann das nicht weiter gehen.
    Wahnsinnig ist auch,z.B.zigtausend Toilletten mit TRINKWASSER zu bedienen, das muss technisch auch anders gehen, usw.
    UNd das weltweit Wasserknappheit entstehen wird, ist auch kein neuer Hut. und die lise wird immer länger…… Vielleicht finden
    Sie auch etwas das sie in Ihrer Umgebung tun Können.

    mit Gruss
    Tine

    1. Indermann

      Liebe Tine, Manheim ist aber nicht die „alte Heimat“ von Saye. Sie wohnt „nebenan“ und musste diesbezueglich nichts loslassen.

  16. Indemann

    Nun *liebe RWE*, wie ich erfahren mußte bist Du in den letzten Tagen rückfällig geworden und gar unartig gewesen. Mein Freund der Graf Zahl, der nicht nur die Fledermäuse, sondern auch anderes was Flügel hat liebt hat mir zugetragen das Du die Immerather Mühle zerstört hast. Dein Vernichtungswahn kennt wohl keine Grenzen? Der Graf meint Du seist gar schlecht erzogen und hat sich entschlossen mit den Zählen wieder zu beginnen. Bin schon ganz gespannt was er da in den nächsten Tagen so zutage fördert. Ja, fördern kann er wie Du, aber er gräbt in Akten von denen Du nichts ahnst und da ist er wie er mir sagte auf ein Flöz gestoßen. Er gräbt um zu erhalten nicht wie Du um zu vernichten. Wenn er etwas zerstört dann keine historisch wertvollen Mühlen, sondern etwas was die Menschen drückt, ihr Leben schwer macht und die Schöpfung verspottet. Die Macht die sich das Böse zum Maßstab aller Dinge gemacht hat wird hinweggefegt. Da mag sie noch so unerzogen toben und so viel wie möglich in den eigenen Untergang mitnehmen wollen. Es kommt der Tag da seid ihr Geschichte wie die Immerather Mühle Erinnerung nur, ihr aber eine böse, überwundener Alptraum nur, die Immerather Mühle aber eine gute, schmerzhafte nur. Das sagt der Indemann, der auch in die verletzten Seelen der Menschen von Immerath schaut und heute besonders an ihrer Seite steht.

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