Urteilsverkündung Prozess BUND-RWE

Liveticker Kurzzusammenfassung: Klage abgewiesen, es darf gerodet werden.

Pressemitteilung des Verwaltungsgerichtes zum Urteil

1109 Demo wird um 1120 vom Versammlungsleit*er aufgelöst
1056 Demo steht auf der Domtreppe

1041 Sponti bewegt sich in Polizeibegleitung Richtung Domplatte.

1038 Ausführlicher Prozessbericht bereits hier

1030 Spontandemo vor dem Gericht mit erst mal ca. 50 Menschen, von der Polizei zugelassen. Polizei packt trotzdem vorsorglich schon mal die Knüppel aus.

1007 Klage ist abgewiesen, es darf gerodet werden.

959 Zum Nachlesen: Ticker vom Dienstag

950 Wir sind drin. Heute ists nicht so brechend voll wie Dienstag. Vor allem die RWEler*innen fehlen (was uns nicht sehr stört).

 

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Nöll

    Der Richter hat die Chance vertan, als Klimaheld in die Geschichte einzugehen. Er hat sich vielleicht von der Arbeitsplatzlüge beeindrucken lassen, obwohl die Braunkohle wesentlich mehr Arbeitsplätze zerstört als erhält. Vielleicht glaubt er auch, die Braunkohle sei als Übergangstechnologie unverzichtbar, obwohl andere, wirksamere Übergangstechnologien dadurch blockiert werden. Vielleicht denkt er, diese Aktivisten, das sind doch alles gewaltbereite Verbrecher, obwohl doch die große Gewalt gegen die ganze Erde von der Grube selbst ausgeht und die „kleine“ Gewalt nachweislich eher GEGEN die Leute im Wald gerichtet ist. Vielleicht hat er auch Morddrohungen erhalten oder ist bestochen worden, wir wissen es nicht.
    Was wir wohl wissen: es wird starr und formaljuristisch an irgendwelche Betriebspläne festgehalten um eine Mörderbande zu stützen. Das ist ein großes Wort, sicherlich. Die deutsche Braunkohleverstromung produziert mehr Feinstaub als der gesamte Straßenverkehr, über das Baggern, über die Absetzer und die Kraftwerke. Das Weltklima geht vor die Hunde, Menschen flüchten vor Krieg und Dürre aus ihre Heimat, kommen auf der Flucht in der Sahara oder auf dem Mittelmeer um, werden als Sklaven verhandelt. Weil die Dreckproduzenten von RWE und VW und wie sie alle heißen, aus Gier wissentlich den Tod vieler Menschen und anderer Lebewesen in Kauf nehmen. Das sind Massenmörder.
    Der Bürgewald (von Rheinbraun damals beim Anfang der Baggerarbeiten in Hambacher Forst umbenannt, sie wussten schon warum) soll diesen Winter sterben, wenn es nach diesen Verbrechern geht.
    Aber es sind mehr Leute im Wald denn je, die das anders sehen. Der Richter muss es gewusst haben,als er dieses Urteil gesprochen hat: Das läuft in Richtung Eskalation. Die Polizei und Securityleute wissen das auch. Ich hoffe dass es keine Tote geben wird. Ich hoffe dass es da auch welche dazwischen gibt, die Kinder haben, denen sie eine Zukunft gönnen. Die bei der Eskalation nicht mitmachen.
    Eure Kinder werden euch fragen: Mama und Papa, was habt IHR gegen die Zerstörung der Welt unternommen? So wie wir unsere Eltern gefragt haben: was habt ihr gegen die Nazis gemacht?
    Sucht eine anständige Arbeit!

  2. Peter

    Leider sind die Menschen in unserer Gesellschaft zu bequem geworden, und Strom wird konsumiert, ohne sich die Frage zu stellen, woher die Energie kommt, über welchen Zeitraum die erforderlichen Ressourcen entstanden sind und welche Konsequenzen für kommende Generationen und Menschen in anderen Regionen der Welt bestehen.

    Deutschland befindet sich auf dem 2. Platz des Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen und ist weltgrößter Förderer von Braunkohle, der Grundlage für die im Großmaßstab genutzte schmutzigste Form der Stromgewinnung.
    Wenn sich dieses Land erlauben kann, als Gastgeber der abgelaufenen Klimakonferenz überhaupt keine substanziellen Zugeständnisse an die internationale Staatengemeinschaft zu machen, ist die Frage, welches Land dann überhaupt noch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten soll.
    Wochenlang werden bei Sondierungsgesprächen Klimapolitik und Flüchtlingspolitik als Themen vollkommen isoliert betrachtet. Dass keine Ergebnisse erzielt werden, schieben sich die Parteien gegenseitig in die Schuhe.
    Aber wir leben ja in einem fortschrittlichen Land!?

    Politikchaos ist die Realität, Vernunft hat keinen Wert mehr, Flickschusterei statt Handeln mit Konzept.
    Polizei, Polizei und noch mehr Polizei ist die Lösung für alles.
    Dass der Hambacher Wald noch zu retten ist, glaube ich angesichts dieser Umstände kaum noch.
    Aber er hat allerbeste Chancen, als weltweites Paradebeispiel für gesellschaftliches Komplettversagen in die Geschichte einzugehen. Vielleicht klopft ja in den kommenden Wochen mal Hollywood an und fragt, ob es sich Filmrechte sichern kann, wenn wieder Hubschrauber beginnen, über dem Hambacher Forst zu kreisen.

  3. lizie

    Nicht alle sind bequem geworden. Jetzt erst recht. 3. Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit 2018
    Vom Rheinland bis nach Katowice/Polen, vorbei an Braunkohlerevieren Deutschlands und Polens.
     Status: Am 8.11.2017 haben wir uns in Bonn zur Konstituierung des Lenkungskreises getroffen. Dieser setzt sich zusammen aus Vertretern des Leipziger Missionswerks (LMW), der Pilgerbasis, der EKM, Brot für die Welt. Es wird erwartet, das weitere Vertreter von Misereor, der Klima-Allianz und der Diözese Magdeburg dazu kommen
     In Kürze erfolgt die Ausschreibung einer ganzen sowie zweier halben Stellen zur Unterstützung der Planung dieses Klimapilgerwegs.
     Nach Entscheidung des UNFCCC, für Kattowitz als Ausstragungsort der COP 24, 3.-14.Dezember 2018, hat die Überarbeitung des Klimapilgerwegs für 2018 begonnen.
     Verschiedene Routenoptionen werden diskutiert.
    BISHER: 3. Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit
    Von Aachen bis Berlin, 1.400 km durch die Braunkohlereviere Deutschlands.
    http://www.klimapilgern.de/unsere-pilgerwege/2018-alternative-energien-und-lebensstil

  4. Kurt Claßen

    Faires Gerichtsverfahren! Ist vor Gericht nicht immer so! Kompliment an den Vorsitzenden Richter, habe ich ihm gegenüber persönlich außerhalb des Gerichtssaales auch zum Ausdruck gebracht.

    Bedauerlicherweise und zu seiner eigenen Schande hat der BUND die Annahme der „wahrhaft starken Geschütze“ (Hinweise), die ihm das Gericht im Eilverfahren und selbst noch während der mündlichen Verhandlung dargeboten hat, anscheinend total verweigert.

    24.11.2017
    Kurt Claßen

Schreibe einen Kommentar