Presseerklärung aus dem Hambacher Forst zum 25.11.2014

Mensch auf Baumbesetzung wird isoliert / Kötter Sicherheitsdienst umstellt Baumbesetzung mit Bauzaun

Die Baumbesetzung Neuland wurde heute Morgen, am 25. November 2014, im Abstand von 40 bis 100 Metern mit einem Bauzaun eingesperrt. Zudem wurden im Laufe des Tages 4 Generatoren aufgestellt, um nachts Licht zu erzeugen. Um den Zaun stehen ca. 6 Securities, die mit Stöcken bewaffnet sind und damit die Versorgung aus dem Camp verhindern. Unter dem Baum haben sie einen Essenskorb abgestellt, vermutlich um die Person damit zu erpressen vom Baum zu kommen.
Nachdem die letzte Räumung von RWE selbst bezahlt werden musste, soll anscheinend dieses Mal eine kostspielige Räumung vermieden werden, indem eine Aushungerungstaktik angewandt wird.

Die Sicherheits-Firma Kötter hat diese Isolationstaktik bereits 2009 angewandt, als die Waldbesetzung im Kelsterbacher Forst ca. 1 Monat mit einem Bauzaun und Lichtgeneratoren umstellt wurde.

Die Person im Baum wird diesen jedoch weiter besetzt halten, um die Rodung zu blockieren und weitere Fällungen zu erschweren.

Der besetzte Baum steht direkt an der Rodungskante in ca. 200 Metern Entfernung zum Tagebau. Innerhalb der letzten beiden Wochen wurde um den isolierten Baum nördlich der zum Zwecke der Abholzung umgelegten A4 der Wald bereits fast vollständig vernichtet.

Mit der Waldbesetzung soll die Abholzung des letzten Restes des Hambacher Forst verhindert werden, welcher von RWE abgeholzt wird, um an die darunter liegende Kohle zu kommen. RWE ist eines der Unternehmen, welches einen der ältesten Wälder Europas vernichtet, und damit eine längst veraltete und extrem klima- und gesundheitsschädliche Methode der Stromerzeugung aufrecht erhält.

RWE bewegt sich damit am Rande der Legalität und zeigt seit Jahren u.a. mit hunderten Zwangsumsiedlungen, wo sie mit ihrer rücksichtslosen Umweltzerstörung moralisch stehen. Ihre Anwälte machen Menschen obdachlos und ihre Sicherheitsdienste schrecken nicht davor zurück, Menschen zu misshandeln.


„Es gibt viele Arten zu Töten,
man kann einem ein Messer in den Bauch stechen,
einem das Brot entziehen,
einem von einer Krankheit nicht heilen,
einem in eine schlechte Wohnung stecken,
einen durch Arbeit zu Tode schinden,
einem zum Suizid treiben,
einem in den Krieg führen usw.
Nur weniges davon ist in diesem Staat verboten.“

(Bertold Brecht)

Bildeindrücke bei Nacht

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