Regionalrat stimmt für Bau des neuen Kohlekraftwerkes in Niederaußem

Heute fand in Köln eine Sitzung des Regionalrates statt, in der über die Genehmigung von RWEs geplantem Kohlekraftwerk in Niederaußem entschieden wurde. Während wir in einer Zeit leben, in der eigentlich alles mögliche unternommen werden müsste um die bevorstehende Klimakatastrophe abzuwehren, machen die politischen und wirtschaftlichen Eliten genau das, was am effektivsten ist um das Klima über die sogenannten tipping points zu stoßen: Neue Braunkohlekraftwerke bauen. Die Mehrheit, bestehend aus den Fraktionen von CDU, SPD und FDP stimmten für den Bau des neuen Kohlekraftwerkes, womit es beschlossene Sache ist. Die CO2-Schleuder wird nach Plan 2017 fertig gestellt werden. Umweltaktivist_innen protestierten vor dem Regionalratgebäudes. So wurden zum Beispiel 93 weiße Grabkreuze aufgestellt. Die Kreuze stehen für die Toten, die durch den Betrieb des Kraftwerks nach der Greenpeace Gesundheitsstudie statistisch pro Jahr zu beklagen wären – nämlich 93 im Schnitt.

Nach RWE-Darstellung würde das neue Braunkohlekraftwerk zum Klimaschutz beitragen, da gleichzeitig alte Blöcke abgeschalten würden, die noch dreckiger sind. Bloß: Die alten Kraftwerke würden sowieso abgeschalten werden. Die neuen hingegen müssen mindestens 60 Jahre im Betrieb sein um sich zu rentieren. Rechnen wir also 2017 plus 60 Jahre, merken wir schnell, dass RWE länger mit Braunkohle rechnet, als es durch die gerade in Betrieb befindlichen Tagebaue (die bis 2040 laufen laufen) bekommt. RWE rechnet also mit der Eröffnung neuer Tagebaue in der Region.

Das 1000 MW Kraftwerk würde 23 Hektar in Anspruch nehmen, und reiht sich ein in die wohl mit Kraftwerken dichtbesiedelste Region Europas. In einer Strecke von nur wenigen Kilometern verdunkeln bisher schon 5 riesige Braunkohlekraftwerke den Himmel, so dass an manchen eigentlich sonnigen Tagen so gut wie keien Sonnenstunden übrig bleiben. Laut Greenpeace würde das Kraftwerk 27 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ausstoßen.
Politisch ist das Kraftwerk nun entschieden. Verhindern werden wir es nur noch auf der Straße – oder auf dem Bauplatz!

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Wolly

    Klasse, finde ich echt gut, dass der Regionalrat so entschieden hat.

    Wolly

  2. coolio

    cool, dass Leute vor Ort waren und eine Aktion gemacht haben.

  3. Peter Singer

    Also, trotz der klaren Mehrheit im Regionalrat ist BoAplus noch längst nicht gebaut.

    Ich habe immer gesagt BoAplus wird nicht im Regionalrat verhindert, sondern nur durch den breiten Protest in der Region.

    Am Dienstag geht es weiter. Im Umweltschutzausschuss des Kreistages Rhein-Erft, Willy-Brandt-Platz 1, Bergheim, 17.00 Uhr, großer Sitzungssaal wird die Greenpeacestudie „Tod aus dem Schlot“ vorgestellt. Interessierte „kiritische“ Bürger sind herzlich willkommen sind herzlich willkommen.

    Peter Singer

  4. wolly

    Lieber „Linke“ Peter

    Wie wollt Ihr denn die kritischen Bürger aktivieren ? So wie aus der Zeit, wo deine Partei enstanden ist ? Hoffe, doch wohl nicht !!

    Sei doch froh, dass Du in einer demokratischen und vor allem freien Welt leben darfst. Ich kenne das Regime deiner „Altgenossen“ ganz gut. Du auch ?????

    Wolly

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