Mobiclip Klimacamp 2013

Ein Mobivideo für das Klima- und RTF-camp 2013 (23. August bis 6. September 2013 in Manheim beim Hambacher Forst) ist erschienen. Guckt es euch an und verbreitet es:

Klimacamp2013Aufruf from Hambacher Forst on Vimeo.

Dieser Beitrag hat 21 Kommentare

  1. wolly

    Auch wenn Polly mit diesem Eintrag nicht einverstanden ist !! Aber Mobvideo finde ich gut – zumindest den Namen !!

    Denn die freie Welt „Wikipedia“ schreibt im internationalen Zwischwennetz:

    Der Ausdruck Mob (englisch „mob“ aufgewiegelte Volksmenge, kurz für lat. mōbile vulgus, etwa „das wankelmütige gemeine Volk“ bezeichnet pejorativ eine Masse aus Personen des einfachen Volkes bzw. eine sich zusammenrottende Menschenmenge mit überwiegend niedrigem Bildungs- und Sozialniveau (abwertend auch gemeines Volk, Pöbel, Plebs, Gesindel, Pulk, Schar genannt). In der englischen Sprache wird diese Originalbezeichnung Mob auch für eine Bande bzw. für die Bandenkriminalität verwendet in den USA auch für die Mafia.
    Passt doch. – Polly – dies auch ohne Hintermänner -frauen. Einfach nur gefunden im Zwischennetz – für den Titel „MOBVIDEO“.

    Schönen Abend, heute noch mit Sonnenstrom
    Wolly

  2. polly

    upsi, hat sich da wer verlesen? Meine Augen gaukeln mir zumindest vor, dass da nicht „Mobvideo“ sondern „Mobi(hier sehe ich ein „i“)Clip“ steht. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich nicht so einer bewundernswerten Gesellschaftsschicht angehöre, wie du Wolly.

    Vielleicht ist das auch die Ursache, dass ich deinen Kommentar als peinlich elitär empfinde. Ganz ehrlich: Für mich kommt der Kommentar echt so rüber, als würdest nichts lieber tun als dich für deine privilegierte Situation auf die Schulter zu klopfen.
    Ich denke es liegt vielleicht an meiner Zugehörigkeit zum Mobi (das ist eine verschärfte Form des Mobs), dass ich dich dabei nicht unterstützen kann, denn meiner Meinung nach kommt es nicht auf die Form, sondern auf den Inhalt an. Und leider seh ich bei deinem Kommentar nicht mehr als dieses seltsame Ritual, sich selbst für die eigenen Privilegien auf die Schulter zu klopfen. „Halloooo! Guckt mal her, ich bin nicht so wie dieses verarchtenswerte gemeine Volk, dieses Gesindel! Ah wie ich ihn verachte, diesen Pöbel! *Klopfklopfklopf*“ Tut mir Leid, als armes Würstchen des gemeinen Mobi sind mir solche Rituale fremd.

  3. Willi

    Da hat Wolly aber doch recht, was denkt denn ihr, wie ihr bei eurer Umwelt rüberkommt?

    Ihr haltet Euch für die wahren Beglücker der Menschheit, um mit Sachbeschädigung und Angriffen auf RWE-Mitarbeitern (ach das seid ihr ja gar nicht, sondern andere böse Irgendwers…) eure Ideologie zu verbreiten und zum Kampf gegen die Gesellschaft aufzurufen. Ihr seid der Mob! AZ Köln lässt grüßen…

  4. olly

    bevor es sinn macht auf dein Argument einzugehen, beantworte doch erstmal die frage, wen du mit dieser „Gesellschaft“ meinst. Die mehrheit der Leute mit deutscher Staatsbürgerschaft? Oder alle die von der Luftverschmutzung und dem Klimawandel betroffen sind und die nicht gefragt wurden und werden (was übrigens die Mehrheit der Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft auch nicht wurde)? Oder meinst du etwa die RWE Aktien-Gesellschaft?

    aber ich weiß schon, du wirst diese Frage nicht beantworten… oder?

  5. Willi Stock

    Wohl falsch gewusst, wie so oft: Gesellschaft ist die Gemeinschaft der Menschen, die in einem räumlichen oder organisatorischen Verhältnis soziale Beziehungen untereinander aufbauen. Diese Gesellschaft nährt Euch gut, hat euch ausgebildet, stellt euch eine umfangreiche Infrastruktur fürs Wohlfühlen und kommunizieren zur Verfügung. Das nutzt ihr gerne, wollt es aber auch zerstören.

    Deine Frage nach den Vielen, die nicht gefragt wurden, ob sie von Klimawandel und Umweltverschmutzung tangiert werden sollen, scheint mir nur rhetorisch.
    Schon der Bauer, der den Wald rodet, um Kartoffeln anzubauen, sorgt für Umweltverschutzung und fiese andere Dinge.
    Frag mal den Menschen, der die Kartoffeln essen will, ob er dagegen ist – frag mal die Menschen, die gerne eine sichere Stromversorgung haben wollen, oder die Menschen, die gerne in schönen Autos fahren oder in die Karibik fliegen. Die sagen Dir ganz klar NEIN, wir wollen eine saubere Umwelt und keinen pöhsen Klimawandel – Frag die dann aber mal, ob die auf die Kartoffeln, all ihren Luxus und Wohlstand verzichten wollen und zurück zur Steinzeit möchten. Die Antwort dürfte klar sein.

    Da könnt ihr noch so viel von Transition Towns oder autarker Stromversorgung schwafeln, die große Mehrheit der Gesellschaft will Wohlstand und Energie genug. Je mehr Energie auf der Erde verbraucht wird, desto weniger Menschen hungern und desto weniger Kinder sterben. Wären die Prophezeihungen des Club of Rome von 1972 in Erfüllung gegangen, würde heute blankes Chaos herrschen (keine Rohstoffe mehr, kein Öl mehr…), was nicht der Fall ist. Genauso ist es mit den vielen Greenpeace-Gutachten, die nur dazu dienen, die Klientel von Greenpeace mit Investitionsmöglichkeiten zu versorgen.
    Nie ging es der Menschheit so gut wie heute.

    Schaltet doch mal die Braunkohle ab – die Folgen sind in dem TAB-Arbeitsbericht Nr. 141. Berlin 2010 „Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften – am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung“ beschrieben. Aber darum geht es euch ja auch wohl, die nachhaltige Zerstörung aller Herrschaftsverhältnisse und dann ab in die Anomie. Oder denkt ihr nicht so weit?
    Wer den Status quo will oder gar zurück ins Mittelalter strebt, sollte sich bewusst sein, dass er damit hunderte Millionen von Menschen unserer rasant wachsenden Weltbevölkerung zum Tode verurteilt. Aber Pol Pot hatte ja auch keine Probleme damit, sein Volk zu beglücken.

    Fragt euch doch mal, warum ihr so wenige seid. Wenn ihr Recht hättet, müssten doch die geschundenen und gequälten Menschen der Region in Scharen zu euren Bergpredigten laufen – was sie bis auf ein paar Immer-dagegen-seier, RWE-Idiosynkraten und euren Vadder Abraham nicht tun. Kann schon verstehen, dass ihr dann aus Frust zur Gewalt greift, aber bestimmt nicht akzeptieren. Wolly hat schon recht, Mobvideo passt…

    Jetzt bin ich mal gespannt, ob Du das veröffentlichst!

  6. ronja

    Frag mal den Menschen, dem du die Haare vom Kopf essen willst, ob er dagegen ist, oder nicht.

  7. ronja

    So, jetzt mal eine ausführlichere Antwort, gestern hatte ich keine Lust mehr.
    Jetzt haben wir ja mal eine Definition von Gesellschaft von dir, damit können wir arbeiten.

    also „räumliche und organisatorische Beziehungen“.
    Da das Klima, das ich hier beeinflusse, zum Beispiel einen beliebigen Menschen irgendwo auf dieser Erde beeinflusst, dürfte ich mich auch mit diesem in einer solchen Beziehung befinden.
    Also wenn du „Gesellschaft“ wirklich so für dich definierst, wie du hier sagst, dann meinst du alle Menschen auf diesem Planeten.
    Ich tu hier mal so, dass ich dir das abkaufe und sage: cool, find ich gut.

    Andererseits bin dann aber auch ich ein Teil dieser Gesellschaft und demnach nähre auch ich dich.
    Nun kannst auch du bestimmt nicht leugnen, dass diese Gesellschaft die einen besser und die anderen schlechter nährt. Dagegen will ich vorgehen und nicht gegen die Gesellschaft. (ich kann nicht für ein „wir“ sprechen, denn alle haben ihre eigenen Motive, auch ideologisch verblendete Waldbesetzer*innen wie ich)

    Das führt uns auch zu deinem zweiten Abschnitt: Frag mal die Menschen, die jetzt im Favela wohnen und ihren Körper für Tests der Schönheitschirurgie zur Verfügung stellen, weil ihnen ihr kleinbäuerlicher Betrieb geraubt wurde, ob sie dagegen sind, dass dort wo sie ihr Land hatten jetzt „Bio“-Sprit angebaut wird für das Auto irgendeines Menschen, der nicht auf seinen Luxus verzichten will. Frag mal den indischen Bauern Ramesh Rathod, was er davon hält, dass Indien auf Druck der WTO die Importzölle und Subventionen heruntergefahren hat, damit du deine Orangen und dein Baumwoll-T-Shirt billiger kriegst. Aber Moment mal, das kannst du ja nicht, weil er sich 2006 tötete, genau wie unzählige andere indische Bauern. Frag mal die Indigenas der Karibik, was sie davon halten, wenn sie und ihre Lebensgrundlagen dem perfekten Urlaubsfeeling der deutschen Touristen weichen mussten und müssen, die sich dann schön in der Sonne räkeln können. Wer seinen Sonnenstuhl auf ein Meer von Leichen stellt und das genießen kann, muss entweder abgestumpft oder sadistisch sein oder sie*er weigert sich die ihr angelegten Scheuklappen abzulegen. Dagegen bin ich – und das heißt lange nicht, dass ich gegen die Mehrheit der Gesellschaft bin, denn die Mehrheit der Gesellschaft fliegt nicht in die Karibik. Die Mehrheit der Gesellschaft verdient unter 2 PPP-$ am Tag, das heißt sie verdienen weniger, als du dir in den USA für 2 $ kaufen könntest.

    Leute die so was schreiben wie: „nie ging es der Menschheit so gut wie heute“, betrachten ihr wohlgenährtes Ich, multiplizieren das ganze mit 7 Milliarden und denken, das wäre die Menschheit. Alle Informationen, die dieses Bild zum Wanken bringen würden, weil sie einem erzählen, dass eben der Großteil der Menschheit um einiges beschissener fährt als eine*r selbst, werden als Lügen bezeichnet. Dazu gibt es eine wunderbare Strategie: diejenigen, die diese Informationen vermitteln, werden in eine möglichst schreckliche Schublade gesteckt. Das sind zum Beispiel die Wiesenkinder, die von irgendwelchen „Hintermännern“ gesteuert werden, die Chaoten, deren ausschließliches Ziel es ist, die Welt ins Chaos zu stürzen, einzig und allein weil sie Gewalt so geil finden, die Greenpeacefunktionäre, die Lügen verbreiten um damit Geld zu verdienen, und und und.

    Ich denke auch: das Argument, dass alles so wie es heute läuft noch viel besser mit regenerativen Energien laufen würde, ist falsch. Der Kapitalismus braucht die Braunkohle. Der hohe Stromverbrauch der durch eine Wirtschaft entsteht, in der z.B. eine Jeans zweimal die Welt umrundet, weil für die einzelnen Produktionsschritte den Arbeiter*innen an verschiedenen Orten jeweils am wenigsten bezahlt werden muss, kann nicht ebenso günstig mit regenerativen Energien gesättigt werden. Aber dann muss die Jeans aufhören, um die Welt zu reisen. Ich will nicht akzeptieren, dass so viel zerstört wird, damit deine Jeans um die Welt reist.

    Dass wir so wenige sind liegt nicht daran, dass der Rest der Leute deine Meinung teilt. Ich denke dass das viel eher daran liegt, dass in einer durch und durch auf Konkurrenz ausgerichteten Wirtschaft die Menschen so isoliert voneinander sind, dass sie denken sie könnten nichts bewirken, weil sie ja alleine sind.
    Den Satz: „Du hast Recht, der Kapitalismus ist scheiße, aber mensch kann halt nix dagegen machen, weil niemand mitmachen wird“ höre ich um einiges öfter als den Satz „Je mehr Energie auf der Erde verbraucht wird, desto weniger Menschen hungern“.

    Dass wir so wenige sind, liegt denke ich zu einem großen Teil an einem weit verbreiteten Ohnmachtsgefühl der Einzelnen und an einem ebenso weit verbreiteten Misstrauen gegen andere und gegen sich selbst. Wir haben Solidarität nicht gelernt, höchstens strategische Verbündungen um dabei selbst besser oder weniger schlecht wegzukommen. Das macht es schwer, sich ein Wirtschaftssystem vorzustellen, das auf Solidarität beruht.
    Dagegen hilft nur: anfangen, egal wie wenige es noch sind, sich vernetzen, Solidarität üben, ausprobieren wie es anders laufen kann, – den Arsch und das Hirn in Bewegung setzen, Konstruktives konstruieren, Destruktives destruieren und hin und wieder dieses Lied hören.

  8. Willi Stock

    Du hast ein Problem: Du glaubst, dass unser Verzicht die Menschheit rettet. Wenn ich auf das pakistanische Billigshirt verzichte, sorge ich dafür, dass die Näherin, die derzeit unter saumäßigen Bedingungen die Klotten zusammennagelt, zurück aufs Land geht, wo sie und ihre Familie noch weniger hat. Vor 20 Jahren hätte das Land noch die Leute ernährt, heute wollen 7 Mrd satt werden. http://de.slideshare.net/willlistock/kosten-energiequivalenzgesetz

    Früher wurden die Klamotten in Indien zusammengenagelt, heute ist das schon zu teuer geworden, weil sich Indien zur Industrienation mit permanent steigendem Einkommen (und Energieverbrauch) entwickelt hat.
    Was Du forderst, hätte vor zig Jahren bei stagnierender Weltbevölkerung möglich sein können, die Welt heute sieht anders aus.
    Aber sieh es positiv: Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo die Globalisierung zu einem gleichen Lebensstandard geführt hat, der Bevölkerungszuwachs stagniert oder sich sogar zurückentwickelt und ein Zuwachs an Umwelt wieder möglich wird. Solange sind eure Aktionen nicht nur Träumereien, sondern die Umsetzung eurer Forderungen verursacht sogar das Gegenteil.
    Legt die Braunkohle still: Die Wirtschaft steht, unzählige Tote als Folge des langfristigen Netzausfalls, Staatsbankrott, ….. Dann lieber mit der Braunkohle und funktionierenden Sozialsystemen, von denen ihr ja auch profitiert.
    Noch ne‘ Info: http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/wie-umweltorganisationen-die-umwelt-zerstoeren/

  9. ronja

    Ach du liebe Güte!
    „Der Wert der getauschten Waren und der Rohstoffe ist das Äquivalent der Energie, die mittelbar und unmittelbar darin stecken.“
    Das ist ja mal wieder hochinteressant. Kannst du mir sagen, wie du darauf kommst? Immerhin ist dein Gesetz revolutionär. Das wird einschlagen, wie eine Bombe, alle Ökonomen müssen von nun an komplett umdenken.
    Sicherlich hast du noch irgendwo ein ausführlicheres Werk, dass dein zweifelsfrei wahres Gesetz beweist. Immerhin widersprichst du damit nicht nur Marx, sondern auch der klassischen Ökonomie UND dem aktuellen Mainstream der Volkswirtschaftslehre.

    Und dass die Globalisierung zu einem gleichen Lebensstandard führt, erscheint mir ein nicht weniger mutiger wissenschaftlicher Vorstoß. Kannst du die dem zugrundeliegenden Gedanken mit mir teilen?

    Dennoch, gerade nachdem du mit deinem von dir verlinkten Vortrag eine derartige anayltische Brillianz bewiesen hast, wundert mich doch, dass du ohne kritischen Kommentar auf die Seite des EIKE-Institut verweist. Das kann doch einfach nicht deine Kragenweite sein…

  10. Willi

    Was steckt denn sonst ausser Muskelkraft/Energie und daraus erzeugten Gütern in den Gütern dieser Welt? Rohstoffe haben ihren Wert aus den zur Verfügungstellung benötigten Energie/Gütern.

    Dass die niedrigstigste Kindersterblichkeit, Armutsrate und höchste Lebenserwartung trotz über 7 Mrd Menschen auf der Erde erreicht wurde, ist bestimmt nicht den Globalisierungsgegnern zu verdanken.

    Marx hatte schon seine Chancen zur Menschheitsrettung…

  11. ronja

    Zu Armut, Hunger, Kindersterblichkeit etc.:
    Momentan leiden laut dem „Welternährungsprogramm“ 868 Millionen Menschen an Hunger.
    Gleichzeitig gibt es genug Nahrungsmittel

    „Im Jahr 2011 gab die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) eine internationale Studie mit dem Namen „Global Food Losses and Food Waste“ in Auftrag, welche die derzeitige Situation der Lebensmittelverluste und -verschwendung untersuchen sollte. Mit der praktischen Durchführung der Studie wurde das Swedish Institute for Food and Biotechnology betraut. Nach dieser Studie gehen weltweit jährlich etwa 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verloren oder werden entsorgt, was etwa einem Drittel der gesamten weltweiten Jahresproduktion entspricht.
    In den Industriestaaten würden 40% der Nahrungsmittelverluste aus völlig genießbaren Lebensmitteln bestehen, die von Händlern oder Konsumenten aus verschiedenen Gründen entsorgt werden.
    Die Industriestaaten würden auf diese Weise jedes Jahr etwa 220 Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel wegwerfen, was etwa der gesamten Nahrungsmittelproduktion aller afrikanischen Länder südlich der Sahara (insgesamt 230 Millionen Tonnen) entspricht. Nach Einschätzung der Initiative „Save Food“ könnten von der weltweiten Produktion etwa 12 Milliarden Menschen ernährt werden, würde dieser Anteil nicht weggeworfen oder vernichtet werden.“
    http://de.wikipedia.org/wiki/Lebensmittelverschwendung#cite_note-1

    Wem das zu abstrakt ist, die*der kann sicherlich zur besetzten Wiese kommen und Leute fragen, ob sie Lust haben mal gemeinsam eine Container-Tour zu machen.

    Würde die Produktion anders organisiert werden, und zwar mit Plan (bzw. Plänen), dann könnten alle Menschen locker ernährt werden. Und zwar ohne dass davor noch viele jahre lang Millionen von Menschen verhungern müssen, während gutes Essen in deutschen Mülltonnen vergammelt.
    (Da schreit jetzt bestimmt das kleine Schubladenmonsterchen in Willis Gehirn begeistert auf: „Planwirtschaft! Planwirtschaft! Jetzt schnapp ich mir dieses Kommunistenschwein!“; Es ist aber schon bezeichnend, dass der Begriff Planwirtschaft von den Kapitalismus-Freunden als Übel bezeichnet wird, immerhin ist ein Plan doch meistens eine Bedingung dafür, dass was sinnvolles bei einer Sache rauskommt. Es kommt aber darauf an: Wer bestimmt wie die Pläne ausschauen und nach wessen Interesse? Ein paar wenige, zum Erhalt ihrer Herrschaft, oder alle Beteiligten um allen ein möglichst schönes Leben zu ermöglichen? Eine Wirtschaft ohne Plan ausser dem, dass die Konkurrenz alles regelt – Da kann doch nur so was rauskommen wie oben mit der Lebensmittelverschwendung beschrieben.)

    Wenn in der Vergangenheit (die übrigens auch kapitalistisch oder auf andere Weise herrschaftsförmig organisiert war) zeitweise mehr Menschen hungerten als heute, rechtfertigt das nicht den aktuellen Zustand.

    Die Frage ist trotzdem: warum ist die Zahl gesunken? Ich denke es liegt daran, dass einerseits halbwegs gesunde Menschen besser verwertet werden können, weil sie besser arbeiten, und andererseits daran, dass die sogenannte „Entwicklungshilfe“ sehr gut geeignet ist, um Abhängigkeiten zu schaffen. Das Ergebnis fasst das „Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ wie folgt zusammen:

    „Jeder in der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit ein­ge­setzte Euro zieht deutsche Exporte in Höhe von 1,80 Euro nach sich.“ http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/ziele/deutsche_politik/konzept/index.html

    Kapitalsistische Staaten stehen miteinander im Wettbewerb als „Wirtschaftsstandort“. Politische Macht hängt zum Großteil von der Wirtschaftlichen Stärke ab.
    Jeder Verlust an Macht kann zu weiteren Verlusten führen, weil er von der Konkurrenz ausgenutzt werden muss, wenn diese selbst keinen Machtverlust riskieren möchte. Aus rein ethischen Gesichtspunkten zu handeln, kann sich ein kapitalistischer Staat wenn dann nur sehr begrenzt leisten. Das ist zum Beispiel auch der Grund, warum der Völkermord an den Hereros durch die Deutschen Kolonisten nicht als solcher Anerkannt wird: Weil dann nämlich Reparationszahlungen gefordert werden könnten, die nicht mit Bedingungen wie Handelsverträgen etc. verknüpft werden könnten (und nebenbei hört sich „Reparationszahlungen“ weitaus weniger wohltätig an als „Entwicklungszusammenarbeit“).

    Kapitalistische „Entwicklungszusammenarbeit“ muss hauptsächlich nach dem Gesichtspunkt des Machterhalts, der Machtgewinnung und des eigenen Profits ausgerichtet werden. Und sie wird nur in dem Rahmen stattfinden, in dem sie Profitabel bleibt. Selbst wenn dadurch „irgendwann“ deine Utopie erreicht werden würde, dass keine*r mehr hungert (was zumindest dank der Klimakatastrophe nicht passieren wird), würde das deshalb um einiges langsamer vonstatten gehen, als möglich und nötig. Und das heißt: hunderte Millionen unnötiger Hungertode. Irgendwann ist nicht genug, denn es wäre heute möglich.

    Zum Warenwert:
    Sagen wir, du kaufst eine Eisgekühlte Cola und stellst sie vor dir auf den Tisch. Die Sonne scheint drauf und die Cola wird richtig warm. Jeah, denkst du dir, wenn jetzt jemand vorbeikommt, kann ich die Cola zum doppelten Preis verkaufen. Irgendwas stimmt da nicht, oder?
    Auf die schnelle hilft es vielleicht, Wikipedia zu fragen.

  12. Willi

    O.k., Deine Lösung ist also Planwirtschaft zur Verteilung all der guten Dinge, die zuviel produziert wurden? Bomben-Idee, das hat schon immer funktioniert, das kriegt ihr bestimmt viel besser hin als all die studierten Deppen vor euch.

    Mehr Wohlstand gibt es nicht wegen der Entwicklungshilfe, sondern weil immer mehr mehr Menschen der Segnungen der Globalisierung teilhaftig werden. Du glaubst doch nicht, dass 10 Mrd €, die in der Regel auch noch in dunkle Kanäle fließen, einen nennenswerten Effekt auf das Wohlbefinden der Menschen haben. Wo früher der pakistanische Bauer kaum über die Runden kam, näht heute seine Familie Klotten für Kick zusammen, nicht prickelnd, aber der Weg zum Wohlstand. Plötzlich haben die genug zu Beißen…

    Zu Deinem Cola-Beispiel: Werte kann man auch vernichten…. (siehe Slideshare-Link).

  13. ronja

    ich weiß echt nicht so recht, wen du meinst, wenn du von „ihr“ sprichst.
    also wenn du damit mich und meine Genoss*innen meinst, dann stimm ich dir auf jeden Fall zu, das würden wir möglicherweise nicht besser hinkriegen, also ich meine mit ein paar wenigen zu bestimmen, was mit ganz vielen passiert.

    Deshalb bin ich ganz froh, dass ich Anarchist*in bin und das gar nicht vorhab. Lies mal nochmal genau: Es kommt […] darauf an: Wer bestimmt wie die Pläne ausschauen und nach wessen Interesse? Ein paar wenige, zum Erhalt ihrer Herrschaft, oder alle Beteiligten um allen ein möglichst schönes Leben zu ermöglichen?
    Ich bin für die letztere Methode. Weder die „studierten Deppen“ auf die du anspielst, sollen über andere bestimmen, noch die Leute, die heute die Gesetze machen.

    klar, ich weiß schon dass Werte vernichtet werden können. Die Harvester im Hambacher Forst sind der beste Beweis. Das ändert nichts daran, dass dein „Energieäquivalenzgesetz“ durch die Cola widerlegt wird. Nämlich dadurch, dass eine zusätzliche Energiezufuhr den Wert der Cola mindert anstatt ihn – wie deine These behauptet – zu steigern.

    Hast du als Diplomingenieur eigentlich nicht studiert? Ich verstehe diese Abgrenzung mit den „studierten Deppen“ nicht. Möchtest du nachdem du dich vorher noch Wollys Attacke gegen den „Mobi“ angeschlossen hast, jetzt doch noch die proletarischen Massen für dich gewinnen, indem du dich gegen „studierte Deppen“ aussprichst und damit so tust, als wärst du ein Arbeiter? Du bist doch selber studiert, Willi, also gib das mal schnell wieder auf, bevor du dich noch selbst zum „studierten Deppen“ machst.

    Und ich finds echt unglaublich arrogant, wie du mit deinem wohlgenährten und gutbezahlten Arsch über Hunger und Fließbandarbeit sprichst. Kotz echt, mehr kann ich da nicht sagen. Was für eine Mimik du wohl zeigst, während du solche Worte schreibst. Grinst du stolz über eine dir passend erscheinende Formulierung? Gut, dass ich dich nicht sehe, während du deine Worte formulierst, sonst könnte ich meinen Mageninhalt sicher nicht lange behalten.

  14. Willi

    O.k., Ironie versteht ihr nicht, die Wahrheit könnt ihr auch nicht ab (kotz). Aber ihr wollt die allein seligmachende Formel für die Menschheit gefunden haben? Wie arrogant….

  15. ronja

    Nur um sicher zu gehen, dass ich das richtig verstanden hab: Du ärgerst dich, über die Arroganz anderer Personen inklusive mir, denen du vorwirfst zu denken, „die allein seligmachende Formel für die Menschheit gefunden zu haben“. Das tust du direkt nachdem du behauptest, „die Wahrheit“ zu kennen und kotzt, weil andere diese Einschätzung nicht teilen?

    Nein Willi, ich denke nicht, dass es diese Formel gibt. Und wen meinst du eigentlich immer mit „ihr“?

  16. Willi

    Oh Ronja, schon wieder ein Problem mit Ironie. Nimm doch mal Fakten wahr (noch nie ging es der Menschheit so gut) und reflektiere doch mal, warum „ihr“ -sprich eure Bewegung gegen die Zivilisation- soviel Unterstützung seitens der Gesellschaft erfährt. Nein, ich bin nicht im Besitz der Wahrheit, sehe nur die Welt wie sie ist. „Ihr“ wollt eine Welt jenseits von Wohlstand und Entwicklung, Rückbesinnung auf nachhaltiges Wirtschaften ohne Ressourcenverbrauch, Einklang mit Natur und Umwelt, keine Grenzen. Die Menschen wollen aber genau das nicht, je mehr vom Anderen, je lieber. Irgendwie gleicht ihr den Flagellanten, die vor Jahrhunderten übers Land zogen, um die Menschheit zu retten. War auch nix…
    Könntet ihr überleben ohne die dekadente Gesellschaft um auch herum, die euch pampert?

  17. Kraftfuttermischanlage

    Wenn es doch der Menscheit so gut geht, warum können dann gerade Typen deines Kalibers den Hals nicht voll genug bekommen?

  18. wolly

    Kraftfuttermischanlage – weil so einen Mob gibt wie Euch !!

    Aber – Wolly’s Kommentare werden ja nicht mehr veröffentlicht.

    Kommentar zum Polizeieinsatz – leider nein

    Kommentar zum „Aufruf“ wir brauchen im Camp … – leider nein

    Aber!!!
    Es gibt ja noch andere Foren.

    Maaaaht et joht
    Wolly

  19. Administrator

    @wolly

    das liegt daran, dass es nicht Zweck dieser Website ist, ein Forum für komplett inhaltsleere Rumstress-Kommentare zu bieten.
    Kauf dir einen Boxsack, das ist besser.

    Und danke für die Ermutigung, dass ein „Mob“ wie wir Leuten wie Willi und dir das Leben schwer machen. Tut gut, sowas zu hören.

    Mach et och jot,
    bestimmt werden dich alle ganz arg vermissen

  20. Kraftfuttermischanlage

    DU kannst den Hals nicht voll genug bekommen weil es Leute wie die Waldbesetzer gibt? Steht das in irgendeiner logischen Kausalität? Wenn ja, erkläre sie mir bitte!
    Sei unbesorgt, deinen Sermon kannst du noch immer beruhigt in den Kommentarfunktionen der Lokalzeitungen hinterlassen, dort triffst du auch auf die dir ebenbürtige gesellschaftliche „Rahmenkompetenz“.

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