Die Neuß-Grevenbroicher-Zeitung, die sich offensichtlich als eine Art Werbepost RWEs versteht, wirbt für ein, von RWE und Kommunen, geplantes Interkommunales Gewerbegebiet, in direkter Nähe zum Kraftwerk Neurath: „Auf einer Fläche von 11,5 Hektar sollen Betriebe angesiedelt werden, die Abwärme des Kraftwerks nutzen sollen.“ Aus der ineffizienten Technik der Braunkohleverbrennung (die auch durch „BoA plus“ Kraftwerke nicht relevant besser wird) soll nun also in der Wahrnehmung ein Vorteil gemacht werden. Nicht die Energieversorgung soll sich anpassen an die Struktur des Verbrauches, sondern die Struktur des Verbrauchs soll sich anpassen an die Stromerzeugung.
Es wird nicht gefragt: „Wo wird Abwärme gebraucht – Macht es Sinn dort Kraft-Wärme-Kopplung-Kraftwerke zu bauen?“ sondern es wird erst ein Überschuss an Wärme erzeugt, als Abfallprodukt der Energieerzeugung, und dann soll eine Nachfrage für dieses Angebot gechaffen werden, die bisher noch gar nicht existierte. Und das Ganze soll dann als „ökologisch sinnvoll“ verkauft werden.
RWE hat in allen Regionen, die sie durch ihren Braunkohletagebau und ihre Mega-Kraftwerke zerstören irgendwelche interkommunalen Projekte am Laufen, die sie unterstützen und anleiten, mit denen sie sich als „Segen für die Region“ darstellen wollen. Tatsächlich ist aber die Errichtung eines 11,5 Hektar großen Gewerbegebiet neben dem Kraftwerk kein Segen, sondern ein weiterer Schritt in Richtung totaler Zerstörung der gesamten Landschaft und jeder Lebensqualität im Rheinischen Revier, sowie ein weiterer Angriff auf die Gesundheit der im Revier lebenden Menschen.
Jedes Unternehmen, welches sich da ansiedelt, muss sich bewusst sein, dass ihm die Prozessenergie schnell ausgehen kann- wenn das Kraftwerk aus energie- und umweltpolitischen Gründen kurzzeitig oder dauerhaft stillgelegt wird.