Fossile Lobby setzt sich in Brüssel gegen eine Verknappung der CO2-Zertifikate durch

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Als Anfang dieser Woche eine Reform des Zertifikathandels in Brüssel abgestimmt wurde, bei der es um eine Verknappung der CO2Zertifikate ging, also auch um eine Verteuerung des Klimagaß-Ausstoßes, setzten sich jene durch die im Sinne und Interesse der fossilen Industrien agierten, zu nennen im Besonderen, die Bundesregierung, vertreten durch Herrn Rösler. Zur Verfilzung der deutschen Kohleindustrie mit der Politik veröffentlichte Greenpeace erst letzte Woche das Schwarzburch Kohlepolitik. Selbst in einem Kommentar der Tagesschau wird das Agieren der Bundesregierung in Zusammenhang mit der Kohlelobby gebracht.

„Dank Ihres (Anm.: gemeint: Herr Rösler) tatkräftigen Einsatzes droht nun das Ende der europäischen Klimaschutzpolitik und das Scheitern der deutschen Energiewende obendrein!“ heißt es in dem Kommentar. Es zeigt sich einmal mehr, dass der Emmissionshandel, immer dann wenn es ernst wird, stets von der CO2-intensiven Industrie untergraben wird. Das ist besonders peinlich, ist doch der Emmissionshandel das Konzept der Prediger_innen der freien Marktwirtschaft gegen den Klimawandel (soweit sie sich den Klimawandel nicht einfach weg reden). Während „autoritäre“ Klimaschützer_innen staatliche Regulierungen fordern, und libertäre Klimaschützer_innen einen Klimaschutz von unten (also mit den Menschen, anstatt gegen sie), ist der Emmissionshandel das Konzept der wirtschaftsliberalen „Klimaschützer_innen“. Selbst dort, wo es offensichtlich ist, dass eine Problematik erst entstand durch die kapitalismus-immanente Auslagerungerung der Kosten auf die Umwelt, kann das ihrem Glauben nichts anhaben, dass alle Probleme gelöst würden, durch die Mechanismen des freien Marktes. Anstatt also eine Verwertung der Umweltressourcen für Kapitalinteressen zurück zu nehmen, sollen sie ausgeweitet werden, und auch die Luft, die bisher keinen Wert besaß, soll ein verwertbares Gut werden. Besonders freuen tut das jene Industriezweige, die mit relativ wenig Aufwand viel CO2-Ausstoß einsparen können. Sie können einen weiteren Gewinn machen mit dem CO2 Handel. Ebenfalls freuen tun sich jene Industrien, die im Rahmen des CDM ( Clean Development Mechanism), einem durch das Kyoto-Protokoll entstandenen Mechanismus Zertifikatsrechte zugeschrieben bekommen. Das geht, wenn Konzerne, oder Staaten für Reduktionen in anderen Staaten sorgen, die keiner Begrenzung des CO2 Ausstoßes unterliegen. So kann zum Beispiel Siemens im globalen Süden Atomkraftwerke bauen, und bekommt, weil die Atomkraftwerke als CO2 Senken anerkannt werden, dafür Zertifikate zugeschrieben, die sie hier verkauffen können, oder damit selber mehr CO2 ausstoßen dürfen. Ein lukratives Geschäft.
Weniger freuen, tun sich jene Industrien, deren Kerngeschäft die Klimazerstörung ist. Nennen wir zum Beispiel … äh … nun, vielleicht … das RWE: Kohleverbrennung läuft einmal nicht ohne CO2 Ausstoß, da kann mensch Filter einbauen soviel mensch will, das bringt alles nichts.

Wir sehen, es geht hier um einen Konflikt zwischen verschiedenen Sparten der Kapitalverwertung. Die einen machen mit dem CO2-Handel Gewinn und finden ihn super, für die anderen bedeutet er weniger Gewinne für die eigenen Geschäfte. Gesagt werden muss, dass die Braunkohleverstromung sowieso in der Krise steht, und es hier auch um die Frage geht, ob sie überhaupt noch rentabel ist. Es geht also um das Überleben eines sehr mächtigen Industriezweiges. Und diese Überlebensinteressen haben sich hier durchgesetzt.

Da aber, wie gezeigt, beim CO2-Handel einfach verschiedene kapitalistische Interessen gegeneinanderstehen, wäre es falsch, nun einfach eine konsequente Umsetzung des CO2 Handels der aktuellen Politik als Positives entgegen zu setzen. Sondern andersherum, dient das aktuelle Geschehen als Beleg dafür, dass das neoliberale Modell des Klimaschutzes schon an den eigenen kapitalistischen Dynamiken scheitert. Gerade deßhalb sollte der CO2 Handel abgelehnt werden, und mit mehr Vehemenz emanzipatorische Lösungen, die in der Überwindung von Konkurenzlogiken bestehen, einzufordern und zu erkämpfen. Kommt in den Hambacher Forst, denn hier ist ein guter Ort um dafür zu kämpfen.

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„Das ist Privatgelände – da sind uns die Hände gebunden“

Dieser Artikel zeigt, wie im Kreis Düren mit illegalen Bauten, oder illegalen Müllhalden im Außenbereich umgegangen wird, wenn es sich nicht um RWE-Gegner_innen handelt, die aus politischen Gründen vertrieben werden sollen. Die zuständigen Bürokrat_innen sagen: „Es ist Privatgelände, da sind uns die Hände gebunden“.
Dazu noch einmal das legendäre Zitat von Spelthahn, dazu, dass eine Räumung der wiese alternativlos sei: „Vor dem Gesetz sind alle gleich“.

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Die Klimaskeptiker_innen und das RWE

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Skepsis am menschengemachten Klimawandel zu verbreiten ist seit langer Zeit eine beliebte Methode jener, deren Profite auf der Verursachung des Klimawandels beruhen. Einen besonderen Erfolg hatten diese Methoden in den USA. Bei Versuchen diese Strategien auf Europa zu übertragen treten die Macher_innen dieser Strategien an das RWE mit einem Strategiepapier heran. In den Folgejahren werden genau die Empfehlungen aus diesem Strategiepapier Wirklichkeit. Mit dem Chef der RWE-Umweltsparte RWE Innogy betrat in den letzten Jahren ein Schwergewicht die Szenerie der Klimaskeptiker_innen.

Horner und die Klimaskepsis in den USA
Christopher C. Horner ist einer jener Architekten der aggressiven Kampagnen in den USA, die dafür sorgten, dass dort heute Klimawissenschaftler_innen die von einem menschengemachten Klimawandel ausgehen kaum noch öffentlich auftreten können, und oft massiv denunziert werden. Den Klimawandel als Verschwörung anzusehen, ist dort dank dieser, von Erdöl, Auto- und weiteren Lobbys finanzierter Kampangen zur Mehrheitsmeinung geworden, und so ist es natürlich schwer möglich die klimaschädlichen Industrien anzugreifen. Dieser Artikel in der Zeit beschreibt die dortigen Zustände.

Strategiepapier und Vortrag von Horner für RWE
Genau dieser Christopher C. Horner sieht es als seine (gut bezahlte) Mission die Klimaskepsis auch in Europa hoffähig zu machen. Greenpeace veröffentlichte, dass es 2005 ein internes Strategiepapier von Chris Horner gab, das an RWE gerichtet war. Darin wird RWE empfohlen ein „Aktionsteam“ zu schaffen. „In dem Papier wird unter dem Titel Aktionsplan für RWE die „Gründung einer europäischen Klimaschutz-Koalition in Brüssel“ vorgeschlagen. Weiter heißt es: „Andere Unternehmen (inkl. Vattenfall, Endesa, Lufthansa, Exxon, Ford) haben bereits Interesse bekundet.“ Und weiter hinten: „In den Vereinigten Staaten hat eine informelle Koalition erfolgreich dazu beigetragen, die Annahme eines Kyoto-ähnlichen Programms zu verhindern.““ (Quelle Greenpeace) und als konkrete Strategie wird vorgeschlagen:
„Industrieorganisationen sind die falsche Plattform, um den Kurs der EU Klima-Agenda zu beeinflussen. Stattdessen sollte man ein aktives Team von Experten aufbauen, um der Kyoto-Agenda der Kommission etwas entgegen zu setzen.  Eine solche Koalition hat bereits Erfolge in den USA genossen, und teilweise auch schon gute Dienste in der EU geleistet.  RWE soll – zusammen mit anderen interessierten Konzernen – einen solchen Koalitions-Ansatz initiieren.“
Der Name der sich ausgedacht wurde für dieses Aktionsteam ist European Sound Climate Policy Coalition. (www.lobbycontrol.de) 2005 kam es ebenfalls zu einem Treffen von Chris Horner und RWE-Leuten in Brüssel, auf dem eine Power-Point Präsentation zu diesem vorgeschlagenen „Aktionsteam“ gehalten wurde. RWE’s Brüsseler Chef-Lobbyisten, Markus Becker sagt zu diesem Treffen RWE habe die Pflicht sich mit ihren Stakeholdern zu unterhalten.
Ob es zum Aufbau eines Aktionsteams von verschiedenen interessierten Konzernen und Lobbyverbänden unter der Führung von RWE kam oder nicht, ist nicht belegt. Interessant aber ist, dass nur ein Jahr nach diesem Treffen EIKE gegründet wurde. Das „Europäische Institut für Energie und Klima“, das bis heute wichtigste Sammelbecken für Klimaskeptiker_innen in Deutschland. Besondere Bedeutung haben die jährlichen Kongresse, die EIKE organisiert. „Auf dem vierten Klimaskeptiker-Kongress im November 2011 ist RWE-Mann Vahrenholt zu Gast. Als Referent mit dabei ist auch wieder Chris Horner.“ http://blog.greenpeace.de/blog/author/ksmid/page/2/Aber nicht nur das: Von diesem Zeitpunkt an gründete sich fast wöchentlich irgendein weiterer kruder Vereine und Blogs mit dem Ziel zu beweisen, dass der Klimawandel ein großer Schwindel sei. Zig Bücher mit den immerselber „Argumenten“ werden verfasst. Immer in verschiedenen Ausprägungen und verschiedenem politischen Hintergrund. Mal in der marktradikalen Version, mal in verschwörungstheoretischer, mal mit rechtem Hintergrund. Anfangs wird also auf jene Milieus abgezielt die stets dabei sind, wenn es darum geht gesellschaftliche Analysen durch einfache Weltbilder zu ersetzen.

Der Filz der Klimaskeptiker_innen
Zu nennen, als wichtige Akteurin des Klimaskeptiker_innenfilzes ist die Friedrich-Naumann-Stiftung (FDP-nahe, marktliberale Stiftung, heute umbeannt in Stiftung der Freiheit). Diese unterstützt EIKE finanziell, beteiligt sich an ihren jährlichen Kongressen und organisiert eigene klimaskeptische Veranstaltungen. Die FDP und die Klimaskeptiker_innen ist ein Thema für sich. Eine andere zentrale Stelle ist der Vorsitzende von EIKE, das Jenaer CDU-Mitglied Holger Thuss. Das Postfach von EIKE (kein Institut, sondern ein Postfachverein) läuft über seinen Namen. Auch zwei weitere klimaskeptische Vereine, beide nicht ohne Relevanz in dieser Szenerie laufen auf dasselbe Jenaer Postfach: Das Commitee for a Constructive Tomorrow (CFACT) und der Thuss & van Riesen Verlag (TvR), ein fast ausschlieslicher Klimaskeptiker_innen-Verlag.


Michael’s Climate Blog
Das „CFACT ist ein rechtskonservativer US Think Tank, der durch besonders aggressive Antiklima-Rhetorik auffällt und sich großzügiger Finanzierung durch Exxon Mobil & Co. Erfreut.“ http://michaelsclimate.wordpress.com/tag/holger-thuss/

Die Überschneidungen von CFACT und EIKE sind immens, wie dieses Schaubild zeigt:


Michael’s Climate Blog
Ein nicht unrelevantes Mitgileid von EIKE ist übrigens Helmut Alt, Professor für Elektrotechnik an der FH Aachen, der lange zeit für RWE arbeitete, dessen Schwerpunktthema aber eher die Atomkraft ist (natürlich mit einer Pro-Atom-Position).
Wie schon erwähnt entstehen seit 2007 neue klimaskeptische Blogs in atemberaubendem Tempo. Auch Bücher zu diesem Thema überschwemmen regelrecht den Markt. Um einige dieser Blogs zu nennen: klima-ueberaschung seit 2007.
klimanotitzen und science-skeptical seit 2008, naeb.info seit 2009, und so weiter und so fort.

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Hambacher Forst goes Gruga-Halle

Wenn am kommenden Donnerstag (18.04.) die Jahreshauptkonferenz in der Gruga-Halle in Essen stattfinden wird, wird dieses Jahr auch der Hambacher Forst dabei sein. Vor den Eingängen der Halle, durch die alle Aktionär_innen gehen müssen, soll der Hambacher Forst für diesen Tag Platz nehmen. Wenn „sie“ dem Wald die Fläche wegnehmen, nehmen nimmt „er“ sie sich dort zurück, wo es weh tut. Kommt also alle, als Bäume, als Tiere des Waldes, oder sonstiges verkleidet, am Donnerstag früh zur Gruga-Halle. Wald statt RWE!
Oder beteiligt euch am Kleingruppen-Aktionskonzept, zu dem „RWE unplugged“ hier aufruft. Weitere Infos gibt es hier.

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Eindrücke vom Waldfest

Ein richtig schönes Wochenende geht zu Ende, an dem viele Menschen, schätzen wir konservativ etwa 250 über das Wochenende verteilt, den einjährigen Geburtstag der Waldbesetzung feierten, und zeigten, dass viele Menschen am Start sind, für die neue Widerstandssaison. In der Nacht auf Sonntag bakam der nun einjährige Widerstand eine Geburtstagstorte geschenkt, passend zum Motto „ein Jahr Widerstand von unten“ mit Maulwurf drauf. Auserdem wurden sich viele Geburtstagslieder ausgedacht. Der Hit: „RWE ist scheiße, RWE ist scheiße, das muss man doch mal sagen, deshalb, noch mehr Tunnel graben!“
Ansonsten bot das Fest eine gute Mischung aus Kulturprogramm (diverse Bands am Samstag und sogar ein Zauberchow am Sonntag), Workshops, gemeinsamen Kennenlernens des Waldes und nettes Beisammensein.
Polizei und Securitys zeigten sich etwas nervös und verkrampft und machten beinahe Großeinsätze wenn Leute zu nahe an den Tagebau herankamen. Aber wer ist schon nicht neidisch auf ein so tolles Frühjahrsfest, wenn mensch selber den ganzen Tag im Auto sitzen muss. So machten sie das was sie am besten können: Sich unbeliebt.
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Von Hubert Perschke

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Schwarzbuch Kohlepolitik

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Greenpeace veröffentlichte heute das Schwarzbuch Kohlepolitik, in dem sie untersuchen, warum die deutsche Politik so kohlefreundlich ist, und was das mit der Verfilzung der Kohleindustrie mit Politiker_innen zu tun hat. Besonders auffällig ist der Filz zwischen der NRW-SPD und RWE.
Einige Medienberichte dazu: WDR, Spon, Süddeutsche („Wenn Politiker Kohle machen“)

Der Deutsche Braunkohle-Industrie-Verein (DEBRIV) reagiert darauf mit einer Pressemitteilung in der sie interessante Thesen aufwerfen: Es würde „die Grenzen des politischen Anstandes“ überschreiten, wenn die Nebentätigkeiten von Politiker_innen untersucht werden: “ Die persönliche Diffamierung von Politikern und Mandatsträgern ist in einer demokratischen Gesellschaft unüblich und nicht tolerierbar, erklärte der Verband.“
Zudem wird eine sehr problematische Geschichtliche Anspielung gemacht: „Mit Instrumenten der Denunziation und des Populismus darf in Deutschland niemals wieder gesellschaftspolitische Meinungsbildung betrieben werden“. Eine Aufklärung welche Interessen hinter einer bestimmten Politik stehen, wird hier suggestiv in die Ecke des Nationalsozialismus gerückt. Wobei doch gerade die – hier faktisch geforderte Immunität von Politiker_innen gegenüber jeder Kritik – einer Diktatur viel näher kommt. Vor Nationalsozialismus-Vergleichen wollen wir uns dennoch strikt hüten.

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„Aufklärungszentrum Braunkohle“ am Tagebau Hambach

Die Stadt Düren will die besetzte Wiese am Hambacher Forst bei Moschenich räumen lassen, obwohl der Besitzer der Wiese die Besetzung duldet. Die Stadt argumentiert mit dem Baurecht. Die Besetzer_innen streben deshalb die gleiche Lösung an, mit der RWE im Außenbereich feste Bauten errichten konnte. So soll ein Informations- und Aufklärungszentrum entstehen. Hier das Konzept

Warum brauchen wir ein Aufklärungszentrum Braunkohle?

  • Mit dem Tagebau Hambach, den nahen Kohlekraftwerken Weisweiler, Niederaußem, Neurath und Frimmersdorf, sowie weiterer Infrastruktur der Braunkohleindustrie, wie der Kohlebahn, sind die Menschen in der Region erheblichen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt, wie neue Studien belegen, die nun erscheinen.
  • Hinzu kommen Belastungen durch den voranschreitenden Tagebau. Zu nennen sind die Vernichtung der Landschaft (wie des Hambacher Forstes), die Abbaggerung der Dörfer und die damit einhergehenden Umsiedlungen, aber auch Lärmbelästigungen durch den Tagebau, oder auch durch die Verlegung der Autobahn 4 zum Beispiel für Buir.
  • Neben den lokalen Folgen verursacht die Verstromung auch globale Auswirkungen, allen voran den Klimawandel. Auch über diese Folgen müssen Anwohner_innen aufgeklärt werden, um das was vor ihrer Haustür passiert richtig bewerten zu können.
  • Informationen über die Auswirkungen, oder darüber was eine Umsiedlung mit sich bringt, bekommen die Menschen vor Ort heute fast ausschließlich direkt, oder indirekt über RWE.
  • Da RWE natürlich das Ziel verfolgt, dass sich niemand gegen die Braunkohleverstromung und die Folgen auflehnt, hat es bestimmte Interessen, welche Informationen verbreitet werden und welche nicht. So werden zum Beispiel Feinstaub-Messstationen nicht an den Orten aufgestellt an denen von besonders hohen Emmissionen auszugehen ist, sondern an Orten an denen von geringeren ausgegangen wird.
  • Damit die Menschen vor Ort sich ein ausgewogenes Bild von den Auswirkungen machen können, ist es notwendig, dass sie verschiedene Quellen für Informationen haben können. Aus diesem Grunde wollen wir ein Aufklärungszentrum aufbauen, dass die negativen Folgen der Braunkohle benennt und anschaubar macht.

Wo soll das Aufklärungszentrum einen Ort bekommen?

  • Das Aufklärungszentrum soll an einem Ort der Auseinandersetzung um den Tagebau Hambach aufgebaut werden, weil mit dem Aufklärungszentrum eine klare Position bezogen werden soll.
  • Deshalb soll das Aufklärungszentrum auf der Wiese der Tagebaugegner_innen bei Moschenich aufgebaut werden, obwohl uns bekannt ist, dass das Bauamt Düren die Bebauungen auf der Wiese räumen lassen will.
  • Denn der Verweis auf das Baurecht ist nicht plausibel, wenn gleichzeitig bekannt ist, dass RWE ebenfalls im Außenbereich ein Informationszentrum errichtet hat – das Terra Nova – in dem ihre ganz eigene Version der Braunkohle und der Region vermittelt wird: Gemeinsames Ziel des Planungsverbandes :terra nova (Bedburg, Bergheim, Elsdorf, Rhein-Erft-Kreis) ist die Entwicklung einer „Zukunftslandschaft Energie“, welche die Tagebauregion in ihrer Identität stärkt die laufenden Umstrukturierungsprozesse zur Gestaltung einer außergewöhnlichen, attraktiven Landschaft nutzt und der Region wertvolle, wirtschaftliche Impulse für die Zukunft gibt. Dieses Ziel soll in kooperativer Zusammenarbeit mit RWE Power AG verfolgt werden.

  • RWE’s Informationszentrum :terra nova

  • Die genannten Städte beteiligen sich also finanziell daran, unter Projektleitung von RWE ein Informationsprogramm ins leben zu rufen, Teil dessen es ist, ein Informationszentrum im Außenbereich zu bauen, für das die Verwaltungen der Städte den rechtlichen Rahmen setzen – oder zwei Augen zudrücken. Inhaltlich beläuft sich die Aufklärung darauf, die Zerstörung einer Region in etwas positives und abenteuerliches zu verwandeln.
  • Wir fordern gleiche Möglichkeiten zur Informationsweitergabe zu bekommen wie das RWE.
  • Dazu wollen wir nicht einmal die gleiche Summe der kommunalen Stellen zur Verfügung gestellt bekommen wie das RWE. Um inhaltlich unabhängig zu bleiben wollen wir unser Aufklärungszentrum vollkommen selber finanzieren. Wir fordern aber eine Duldung oder Ausnahmegenehmigung für das Aufklärungszentrum im Außenbereich genauso, wie das RWE eine Duldung oder Ausnahmegenehmigung im Außenbereich für :terra nova bekommen hat.
  • Geschieht das nicht handeln die Bauämter politisch motiviert.
  • Das Aufklärungszentrum soll so nahe am Tagebau wie möglich errichtet werden, um den Kontext zu schaffen, genauso wie das Terra Nova von RWE in unmittelbarer Nähe zum Tagebau errichtet wurde. Auch so gesehen scheint die Wiese des Protestcamps geeignet. Weitere Gründe für diese Fläche: – Sie hat eine „Vorposten“-Funktion, da sie vor den Dörfern Manheim und Moschenich abgebaggert werden soll. Solange die Wiese noch existiert, existieren also auch die Dörfer. – Sie liegt in fussnähe nach Moschnich, ist also gut erreichbar für die dort ansässigen betroffenen Menschen.

Wie soll das Aufklärungszentrum funktionieren?

  • Das Aufklärungszentrum soll ein fester Ort sein, an dem Informationen zusammengetragen, ausgewertet und aufbereitet werden können.
  • Es soll eine Ausstellung entstehen, die frei zugänglich für Interessierte ist.
  • Es soll feste Zeiten geben für den Austausch über Probleme, die im Zuge des Tagebaus und der Umsiedlung auftreten.
  • Es ist angedacht einen mobilen Teil des Aufklärungszentrums zu haben, mit dem an verschiedene Orte gefahren werden kann.
  • Unterstützung
    Da wir keine offiziellen Gelder annehmen wollen, noch davon ausgehen, dass wir welche bekommen würden, da die offiziellen Stellen das Geld lieber darein investieren uns Steine in den Weg zu legen, sind wir auf Spendengelder angewiesen.
    Spenden könnt ihr an:

    Konto: Spenden & Aktionen
    Konto-Nr.: 92881806
    BLZ: 513 900 00
    Bank: Volksbank Mittelhessen
    Betreff: Hambacher Forst / Aufklärungszentrum

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Bringt Teller und Besteck zum Waldfest mit – und viele Freund_innen

Pünktlich zum Waldfest kündigt sich der Frühling an: 18 Grad soll es am Wochenende erstmals werden. Kommt also zahlreich zum Fest, damit an diesem Wochenende nicht nur die Knospen der Vegetation aufgehen, sondern auch die des diesjährigen Braunkohlewiderstandes. Neben ganz vielen Freund_innen wäre es schön, wenn ihr Teller und Besteck mitbringen könntet, da es daran mangeln wird wenn viele Leute kommen. Bringt es entweder nur für diesen Tag mit, oder wenn ihr noch altes Geschirr im Keller habt, das ihr schon lange mal entsorgen wolltet, spendet uns uns gerne auch. Wenn ihr kein Besteck habt, aber der Besetzung dennoch ein Geburtstagsgeschenk machen wollt, guckt hier was alles benötigt wird (unter Sachspenden). Auch wenn ihr es am Wochenende nicht auf die Wiese schafft dürft ihr ein Geburtstagsgeschenk machen, zum Beispiel in der langweiligen und eigentlich doofen, aber leider manchmal notwendigen Form (in den bestehenden Verhältnissen) einer Geldspende. Das allerschönste aber ist natürlich wenn wir uns am Wochenende sehen, gemeinsam weiteren Widerstand planen und umsetzen!

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Wiederbelebung der sonntäglichen Kuchenstände

Während wir hoffen dass sich das Wetter nun vielleicht endlich einmal jahreszeitkonform verhält, wollen wir ab jetzt die sonntäglichen Kuchenstände wieder beleben. Diesen Sonntag geben wir Kuchengarantie und hoffen ihr erscheint zahlreich um 14 Uhr. Die Woche drauf ist sowieso das Waldfest…
Auch Kuchen mitbringen ist erlaubt. Am besten vegan.

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