Nicht nur RWE baut Braunkohle ab, und versucht sich mit diversen Methoden als soziales Unternehmen darzustellen, Vattenfall mit seinen Tagebauen in der Lausitz steht RWE in nichts nach – ok, auser der größe der Tagebaue und der Menge der abgebauten Kohle…
Vattenfall wollte sich also wieder einmal hervortuen mit der Verleihung eines Kunstpreises, wogegen Klimaaktivist_innen in Berlin aktiv wurden.
Hier ein Bericht von gegenstrom:
Klimaaktivist*innen haben am gestrigen Donnerstag gleich zweimal bei der Verleihung des Kunst-Preises „Vattenfall Contemporary“ in der Berlinischen Galerie interveniert. Der Preis wird in Kooperation von Vattenfall und der Berlinischen Galerie vergeben. Während der Pressekonferenz am Morgen entrollten die Aktivist*innen ein Banner mit der Aufschrift „Keine Kohle von Vattenfall“. Aus Protest gegen den von Vattenfall vorangetriebenen Kohleabbau schütteten sie bei der feierlichen Abendveranstaltung Braunkohle auf die Bühne.
Berlin, 26.04.2013. Die Klimaaktivist*innen machten mit ihrer Aktion darauf aufmerksam, dass sich der schwedische Energiekonzern Vattenfall in Berlin immer wieder als sozial engagiertes Unternehmen präsentiert. Vattenfall sponsert in der Hauptstadt regelmäßig Kunst- und Kulturveranstaltungen. „Vattenfall bemüht sich gerade in Berlin um das Image eines freundlichen Saubermanns“, sagte Alex Lerchner, die die Aktion mit organisiert hatte, „aber das Geschäftsgebaren von Vattenfall, etwa in der Lausitz, zeigt ein ganz anderes Bild: ein Bild der Verwüstung. Dieses Bild haben wir heute während der Pressekonferenz präsentiert.“
Die Aktivist*innen hatten von einer Empore in der Berlinischen Galerie ein Gemälde-Banner fallen lassen. Auf dem Bild war zu sehen, wie Kohlebagger Dörfer und Natur zerstören. Darunter war zu lesen: „Keine Kohle von Vattenfall.”
Am Abend intervenierten die Aktivist*innen erneut in der Berlinischen Gallerie, diesmal bei der Preisverleihung. Während der Ansprache des Vattenfall-Generalbevollmächtigen, Alexander Jung, schütteten sie Braunkohle auf die Bühne und verteilten Flyer im Publikum. Die Flyer sahen aus wie die Flyer des Fördervereins der Berlinischen Galerie, auf denen mit dem Claim „Gute Freunde braucht die Kunst“ für Fördermitgliedschaften geworben wird.
„Der weltweite Klimawandel und seine Folgen sind Vattenfall und seinen Freunden offensichtlich völlig egal. Die Berlinische Galerie bietet dem Konzern mit dieser Kooperation eine Bühne. Für Vattenfall geht es einzig darum, sein Image aufzubessern. Kunst braucht Freunde. Aber keine Freunde wie Vattenfall,“ erklärte Lerchner.
Lerchner fügte hinzu, dass zu keinem Zeitpunkt der Aktionen, Kunstgegenstände berührt oder beschädigt worden seien. Auch seien keine Personen zu Schaden gekommen oder beeinträchtigt worden. „Uns geht es nicht um Vandalismus und Eskalation, sondern um zivilisierten und legitimen Protest gegen die dreckigen Braunkohle-Geschäfte von Vattenfall.“