BBU ruft zur weiteren Solidarität mit den Aktivisten im Hambacher Forst auf – Die Debatte um die RWE-Mitverantwortung für die Klimakatastrophe muss jetzt geführt werden

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Wir freuen uns über folgende Solidaritäts-Pressemitteilung des BBU: (genauso wie über diesen Artikel im Schattenblick)

(Bonn, Hambacher Forst, 20.11.2012) Zur weiteren Solidarität mit den Aktivisten im Hambacher Forst hat die Mitgliederversammlung des BBU aufgerufen. Auch nach der
Räumung der Waldbesetzer gehen die Aktionen weiter. Der BBU ruft die Bevölkerung zur Unterstützung dieser gewaltfreien Aktionen auf. Angesichts der neuen, erschreckenden
Gutachten der Weltbank und des Weltklimarats (IPCC) fordert der BBU zudem eine Debatte über die Verantwortung des Energiekonzerns RWE, der mit seinem
Braunkohletagebau und mit Kohlekraftwerken zur Klimakatastrophe beiträgt.

Vor wenigen Tagen hatte die Polizei die Besetzung des Hambacher Forsts im Interesse von RWE geräumt. Besondere Aufmerksamkeit fand dabei die Aktion eines Besetzers, der
sich tief in den Boden eingegraben hatte. Um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, hatten staatliche Stellen versucht, dessen Ingewahrsamnahme nicht als
Räumung gegen seinen Willen, sondern als Rettungsaktion unter erschwerten Bedingungen zu seiner Hilfe darzustellen. Der Aktivist hatte der Polizei zudem
Verhandlungsbereitschaft signalisiert und kam erst durch die Räumungsversuche in gefährliche Situationen.

Widerstand gegen RWE findet breite Unterstützung

Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU erklärt hierzu: „Diese Darstellung belegt eine verzweifelte Argumentationslage staatlicher Stellen. Es ist
offensichtlich, dass der Widerstand gegen RWE die breite Unterstützung der Bevölkerung in der Region findet. Diese Unterstützung soll offenbar auch mittels
falscher oder völlig verzerrter Darstellungen reduziert werden. Nach wie vor ist aber deutlich: RWE besitzt keine Sympathien bei den Betroffenen in den umliegenden
Gemeinden, die zwangsweise abgesiedelt werden“

Als skandalös bezeichnet der BBU die Versuche, die gewaltfreie Aktion des Besetzers zu kriminalisieren und ihm Kosten aufzuerlegen. Oliver Kalusch erklärt: „Statt die
Kosten des Einsatzes in den Mittelpunkt zu rücken, den RWE selbst zu verantworten hat, muss jetzt über den volkswirtschaftlichen Schaden geredet werden, den RWE
verursacht. Längst gerät das Zwei-Grad-Ziel des Weltklimarats aus den Augen und es wird eine Erderwärmung von vier Grad bis zum Ende des Jahrhunderts diskutiert.
Überflutungen, Starkregen, Stürme und Dürren werden nur einige der schwerwiegenden globalen und lokalen Folgen sein, für die RWE die Mitverantwortung trägt. Wir
sollten allen dankbar sein, die sich dagegen zur Wehr setzen.“

Aufruf zur weiteren Unterstützung der Aktionen

Der BBU begrüßt die weiteren Aktionen der Besetzer, die nun auf einem anderen Grundstück stattfinden. Er wünscht ihnen einen langen Atem, um RWE auch weiterhin
die Stirn zu bieten. Die Bevölkerung ruft der BBU auf, die gewaltfreien und phantasievollen Aktionen zu unterstützen und sich an ihnen zu beteiligen.
Gleichzeitig ruft der BBU dazu auf, den weiteren Dauerprotest vor Ort mit Holz als Baumaterial, mit Öfen und Brennholz, mit Geschirr und Decken sowie
Lebensmittelspenden zu unterstützen.

Weitere Informationen über geplante Aktionen und Hintergründe findet man u. a. auf folgenden Internetseiten:

http://hambacherforst.blogsport.de

http://www.buirerfuerbuir.de
http://rwnee.blogsport.de

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CDU will über die Kosten der Räumung diskutieren

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Bisher kam es der NRW-CDU selten in den Sinn, über die Kosten des Rheinischen Braunkohlereviers zu philosophieren, die „der Steuerzahler“ zahlen muss. Zum Beispiel die Kosten für die Grundwasserabsenkung. Wo jeder private Haushalt brav für jeden Kubikmeter Wasser zahlt, bekommt RWE die Abpumpung des Grundwassers einer ganzen Region geschenkt. Die stillen Subventionen des Tagebaus sind sehr facettenreich. Am relevantesten sind wohl die Folgekosten des Tagebaus, die nach 30 Jahren „verstaatlicht“ werden. Die Profite werden privatisiert, die Kosten vergemeinschaftet. Wichtig ist aber auch zu sagen, dass die sogenannten „Ewigkeitskosten“ die durch den Tagebau entstehen, genauso wie die Folgen des Klimawandels und der Gesundheitsschäden durch den Tagebau, nicht in finanzielle Kosten übersetzt werden können, und auch nicht sollten.

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Material benötigt

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Um möglichst schnell eine gute Infrastruktur im neuen Camp aufzubauen, wird dringend Baumaterial benötigt. Im Prinzip wird alles gebraucht, womit Mensch bauen kann,
zum Beispiel: Bretter, Werkzeuge, Nägel, Paletten. Ganz toll wäre auch Isoliermaterial um die neuen Gebäude gleich Winterfest machen zu können.
Außerdem fehlt es gerade an Zeug für die Verpflegung wie zum Bsp: Töpfe, Pfannen, Schüsseln, Teller, Besteck, Tassen/ Becher, Schnibbelmesser und Brettchen. Auch über Grundnahrungsmittel wie Nudeln und Reis freuen sich die Besetzer_innen.

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Interview des Tunnel-Aktivisten

Das erste Interview von Herrn Zimmermann, der 4 Tage lang die Rodung des Waldes verzögerte durch seine Tunnel-Blockade bekommt nun Marcus Maier, weil er inhaltlich gut, und gut recherchiert zum Thema Braunkohle und Widerstand dagegen geschrieben hat – auch schon bevor es spektakuläre Räumungsbilder gab: 1, 2, 3, 4, 5.

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Einsatzleiter der Räumung in Erklärungsnot

Wir erinnern uns: Während der Räumung des Tunnels hieß es, der Aktivist hätte bei seiner Flucht in den hinteren Teil des Tunnels Stützpfeiler umgetreten und damit die Räumungsarbeiter gefährdet. Ab diesem Zeitpunkt verloren die Medien jede Sympathie für die Aktion und es wurde fast offen gehetzt. Es wurde verbreitet, dass die Räumungskräfte Familienväter wären, die gefährdet würde und weiteres. Nun aber, nach der Räumung gab es die Aussage der Grubenwehr Herne, die zu diesem Zeitpunkt unten im Tunnel arbeitete, dass es gar nicht der Aktivist gewesen sei der diese Stützen umtrat. Laut WDR sagt die Polizei nun, dass erst durch die Ermittlungen des Staatsschutzes herausgekommen sei, dass diese Information falsch war.
Das alles riecht nach einer taktischen Fehlinformation der Polizei um die öffentliche Stimmung in ihrem Sinne zu beeinflussen. Der Anwalt der Aktivisten rät derweil dazu rechtliche Schritte gegen die Polizeileitung einzuleiten, wegen bewusster Falschinformation der Öffentlichkeit.
Direkt nach der Räumung wurde der Tunneleingang zugeschweißt. Etwa um eine Rekonstruktion der Räumung zu verhindern?

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Widerbesetzung erfolgreich!

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Am heutigen nachmittag, nur 3 Tage nach Ende der 4-tägigen Räumung des Hambacher Forstes ist nun die Widerbesetzung gelungen. Eine Wiese am Rande des Waldes, die ebenfalls dem Braunkohletagebau zum Opfer fallen wird wurde bezogen. Dies ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass der Widerstand sich weder mit bewussten Fehlinformationen, noch mit brutaler Polizeigewalt und auch nicht mit medialer Kriminalisierung beenden lässt. Egal was sie machen, wir werden nur stärker. Und das haben die letzten Tage beeindruckend gezeigt; Der Widerstand ist zusammengerückt und gleichzeitig in die Breite gegangen. Polizei lies sich trotz öffentlicher Ankündigung nicht blicken. Ihnen sind wohl die Kräfte nach der anstrengenden Räumung ausgegangen.
Heute morgen auf der Pressekonferenz wurden noch einmal die Motivationen der Waldbesetzer_innen dargelegt: Von den globalen Auswirkungen, wie Klimawandel und damit zusammenhängend Kriege, Vertreibung, Verknappung von Ressourcen, genauso wie die lokalen Auswirkungen wie Feinstaub, Radioaktivität, Absenkung des Grundwassers, Zerstörung einer ganzen Region,…

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Wiederbesetztung

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Nach der spektakulären Räumung des Hambacher Forstes wird der Wald heute wiederbesetzt werden! Kommt alle um 15 Uhr zum Bahnhof Buir! Dann gehen wir gemeinsam dorthin.
Bringt Spaten mit! Bringt Bauholz mit! Bringt Werkzeuge mit! Kommt mit Freunden! Kommt auch noch später und in den nächsten Tagen! Nichts ist vorbei! Jetzt geht es erst los!
Am Samstag wurde la ZAD in Frankreich mit 40 000 Menschen wiederbesetzt. Lasst uns das nachmachen!

Es geht weiter. Support mit materialien und essen ist dringend notwendig.

Es ist einfach einen Riesen zu besiegen, wenn man viele ist! Hambacher Forst bleibt!

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Keine Rettung sondern längste Räumung aller zeiten

Zum aktuellen Ticker geht es hier.

Heute 15 Uhr Wiederbesetzung – Treffpunkt : Bahnhof Buir.

Auch am vierten Tag der Räumung geht es weiterhin um den Tunnel, in dem noch immer ein Braunkohlegegner ausharrt. Inzwischen ist dies die längste Räumung dieser Art aller Zeiten auf dem Fleckchen Erde den sie Deutschland nennen. Die Räumung kann noch einige Zeit dauern. Zuvor wurden Aktivist_innen aus den Bäumen und aus Beton-Lock-ons geholt. Die Aktivist_innen nehmen diese Strapazen auf sich um die Rodung des Waldes zu verhindern – oder sie zumindest herauszuzögern – und um Öffentlichkeit zu erzeugen um im nächsten Jahr genug Aktive zu sein um den nächsten Rodungsabschnitt komplett zu verhindern. Hier geht es aber nicht nur um einen tausend Jahre alten Wald, sonden auch um ein Wirtschafts- und ein Herrschaftssystem, die für diese Zerstörung stehen, wie dieser Polizeieinsatz deutlich macht.

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Pressemitteilung zur Räumung

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Längste Räumung beendet + + + Aktivist aus Polizeigewahrsam entlassen + + +
Pressekonferenz der Waldbesetzer_innen am Montag, 19.11.2012

Hambacher Forst/Köln 17.11.2012 Es war die bisher längste Räumung. Seit 14. April
2012 war der Hambacher Forst besetzt – ein Wald, welcher vom Energiekonzern RWE
zugunsten des Ausbaus des Hambacher Tagebaus komplett gerodet werden soll. In den
letzten Monaten wuchs die Solidarität und Unterstützung weit über die Region hinaus
– Der Widerstand im Rheinischen Revier wird auch nach der Räumung weitergehen.

Am vergangenen Dienstag, den 13.11.2012 wurde in den frühen Morgenstunden begonnen,
das Waldcamp im besetzten Hambacher Forst zu räumen. Nach ca. 90 Stunden wurde am
gestrigen Freitag der letzte Aktivist geräumt. Dieser hatte sich in einem
verzweigten Tunnelsystem gegen die bevorstehende Rodung des Waldes widersetzt. In
einem Telefonat berichtet er davon, dass die Polizist_innen ihm bei
Nicht-Kooperation gedroht haben, ihn durch einen Arzt betäuben zu lassen. Außerdem
haben sie ihn die ersten 2/3 des Schachts mit einem Seil an den Händen nach oben
gezogen und erst dann einen Gurt angelegt.

Um 11:45 Uhr am heutigen Samstag, 17.11.2012 wurde Herr Zimmermann nach
zwölfstündiger Ingewahrsamnahme freigelassen. Der Vorwurf der versuchten
gefährlichen Körperverletzung ist nicht haltbar. Nach unseren Informationen sieht
das auch die Staatsanwaltschaft so.
30 Unterstützer_innen haben ihn vor dem Polizeipräsidium in Köln-Kalk in Empfang
genommen. Nadine Brettschneider war eine von ihnen: „Es geht ihm gut. Was er nun
braucht ist erst einmal Ruhe. Am Montag wird er dann gemeinsam mit anderen
Besetzer_innen bei einer Pressekonferenz zu seinem Handeln Stellung beziehen.
Besonders wichtig ist ihm, jetzt klar zustellen dass ER zu keinem Zeitpunkt ein
Menschenleben in Gefahr gebracht hat.“

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