Heute, am 1. August, haben wir anlässlich des internationalen Anti-Kohle-Aktionstages die Hambach-Kohlebahn des Energiekonzerns RWE blockiert. Dies geschah, indem einige von uns sich von einem Abwasserrohr abseilten, dass die Schienen überspannt.Desweiteren ketteten sich Aktivistinnen an die Gleiskörpern . Hierdurch wurden die Züge gestoppt, die die Braunkohle aus dem Tagebau Hambach in die zahlreichen Kohlekraftwerke in der Region bringen. Somit konnte die reibungslose Verbindung zwischen Abbau und Verstromung gestört werden.
Warum gilt es diese Verbindung zu stören? Auch wenn RWE sich größte Mühe gibt, den europaweit größten Braunkohletagebau als Errungenschaft darzustellen, wird bei genauerer Überlegung sehr sichtbar, dass es sich hier vor allem um einen gigantischen Raubbau handelt, der sowohl erhebliche Auswirkungen auf die globale Erwärmung hat, als auch konkret die Natur vor Ort (Hambacher Forst, ein funktionierendes Ökosystem) zerstört. Unnötig zu erwähnen, dass diese Grundlage des menschlichen Lebens ist. Es geht hier also um uns alle – aber für manche wurde es schon direkt spürbar, dadurch, dass sie von RWE zum Verlassen ihres Wohnraumes gezwungen wurden.
In viel größerem Maße gibt es schon Flüchtlinge und Tote, weil weltweit Überschwemmungen, Dürren, Seuchen usw. zunehmen. Dies wird durch den steigenden Treibhauseffekt angekurbelt. Bei dem, was vor Ort getan wird, muss also mitgedacht werden, wo überall Konsequenzen zum tragen kommen.
Wir wollen eure Kohle nicht! Wir wollen keinen Tagebau, der einen Großteil der freigesetzten Energie wieder verschlingt! Wir wollen keinen Strom für die Rüstungsindustrie! Und wir wollen vor allem nicht einen Konzern, der das über die Köpfe von anderen entscheidet! Es gibt Grund genug, sich dagegen zu wehren!
Doch auch im ganzen ist eine Struktur gefährlich, in der Konzerne nach Belieben und Profitinteresse Entscheidungen treffen, und dabei von Polizei und Justiz geschützt werden. Es geht aber nicht nur darum, die „bösen“ Konzerne auszubuhen, sondern das System aus Konkurrenz, Kapital und Staat dahinter anzugreifen. Denn nach genauerem Hinsehen können wir nicht mehr daran glauben, dass es ein gutes Leben und Zusammenleben für alle zulässt. Und DAS ist es, was wir wollen. Also finden wir, es ist Zeit, sich Gedanken zu machen, wie das möglich sein könnte.
Wir wollen ein selbstbestimmtes Leben, in dem freie Individuen ihre Bedürfnisse selbst in die Hand nehmen. Also nehmen wir es uns raus, RWE Steine im Getriebe zu sein, verbunden mit vielen Dingen, die an vielen Orten geschehen, um einen vielfältigen und kritischen Widerstand entstehen zu lassen. Veränderung ist ein Prozess, der hier und jetzt gestaltet werden will.
Die Schienenblockade wurde nach 7 Stunden von der Polizei geräumt. Doch der Kampf geht weiter!
Link zu den Fotos der Blockade
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