geschrieben von Ukiah
Es war einmal eine Zeit in der alle Tiere – Rehe, Bären, Füchse, Schildkröte – in Frieden zusammenlebten. Die Bäume & das Unterholz schenkte ihnen Unterkunft und Verpflegung. Sie passten aufeinander auf. Aber eines Tages hörten die Tiere seltsame Geräusche. Sie rannten zu deren Ursprung. Dort wo die größten und schützenswertesten Bäume gestanden hatten war jetzt eine Lichtung. Auf der anderen Seite der Lichtung standen große Maschinen und fraßen die Bäume auf. Ein heulendes Geräusch lies ihre Herzen gefrieren. Es waren die Bäume die um Hilfe flehten. Die Geräusche wurden über Meilen hinweg getragen. Als der Alte Fuchs es hörte berief sie ein Treffen aller Tiere ein.
“Wir müssen unsere Baumfreunde retten, so wie sie uns viele Male gerettet haben,” begann sie. “Diese gierigen neuen Kreaturen scheinen unsere Freunde für sich zu wollen. Es ist jetzt an uns unsere Gefährt*innen zu schützen. Sie haben uns durch Regen und Schnee geholfen, bei Dürren und bei Hochwasser, bis jetzt hatten wir nicht die Möglichkeit uns zu revancheieren. Ich glaube dies ist unsere Möglichkeit ihnen für ihre Großzügigkeit zu danken.”
Die Tiere nickten zustimmend und teilten sich auf um Pläne zu schmieden. Ein Tier hatte, wie auch immer, nichts vom Aufruf des alten Fuchses gehört. Ihre kleinen Füße tapsten über die nasse Erde. Sie versteckte sich in den Wurzeln der Bäume, und, einem nach dem anderen, erzählte sie das alles gut werden würde. Die Bäume lächelten wie es Bäume tun und wussten das alles gut werden würde, denn die Tiere logen nie. Es war Maus, ein loyales Tier, das sehr hart für das arbeitete was sie erreichen wollte, sie war sich nicht sicher was sie tun könnte. Alle anderen waren in ihrem Zuhause und taten sonst irgendwas. Soweit sie wusste war sie allein damit. Sie rannte zurück zu ihrem kleinen Baumhaus und weinte. Sie weinte um ihre Brüder und Schwestern, ihre Mutter, ihren Vater, all die Tiere, und all die Bäume. Sie weinte, weil sie wusste das sie ein so kleines Wesen war und diese Maschinen nicht alleine aufhalten kann. Sie weinte, weil sie wusste das alles was sie liebt bald verschwunden sein würde. Als ihre Tränen trockneten, und ihre Gedanken sich klärten wuchs ein Plan in ihr heran.
Sie gab sich einen Ruck, rannte hinaus, und bald hatten sich alle Tiere um die neue gemachte Lichtung versammelt. In Richtung der Zerstörung zeigend sprach sie so laut sie konnte; “Dies muss aufgehalten werden! Diese Bäume sind unsere Freunde. Wir können sie nicht einfach aufgeben!” Ihre Stimme versiegte zu einem hoffnunslosen Flüstern, “Ich kann das nicht ohne euch schaffen.” Die Tiere standen still, berührt von diesem zahrten Gefühlsausbruch“Irgendwer?” Maus sah sich flehentlich im Kreis um, “Bitte?” Niemand bewegte sich. Maus lies den Kopf sinken, drehte sich um, und begann langsam wegzugehen, aber eine Stimme hinter ihr lies sie verharren.
“Ich glaube Maus hat recht! Tiere hört auf diese junge! Hört! Nur weil sie klein ist heißt das nicht das ihre Ideen wertlos sind.” Maus drehte sich herum und ihre Augen weiteten sich. “Alter Fuchs?”
“Ja, Junges.” Alter Fuchs wendete sich den anderen Tieren zu. “Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir kämpfen!” Sie erhob eine Pfote. “Wer ist dabei?” Es gab ein rascheln, und alle Pfoten, Flügel und Hufe wurden in die Luft erhoben. “Gut,” Alter Fuchs drehte sich zur Maus, “Leite uns an.”
Die Tiere planten die ganze Nacht hindurch. Sogar die Bäume brachten ihre Ideen ein. Letztendlich, am nächsten morgen waren sie fast fertig. Alles was sie brauchten war Ausrüstung. Die Bieber schnitzten kleine Schwerter, und verschiedene Tiere schwärmten aus um Nahrung zu sammeln. Jetzt war die Zeit zum Handeln.
Maus fragte die Bäume, und sie ließen ihre Äste tiefer hängen um die größeren Tiere unter dem belaubten Dach zu verstecken. Kleinere Tiere versteckten sich hinter und in den Bäumen. Maus und einige andere kletterten in die Maschinen und begannen die Kabel mit ihren scharfen Zähnen zu zerschneiden. Als Alter Fuchs die Menschen kommen hörte löste sie den Alarm aus. Tiere kamen angerannt und kreisten die Bäume und Maschinen ein. Die Menschen schritten auf die Lichtung und stießen Rufe der Überraschung aus. Dies hatten sie nicht erwartet.
Alter Fuchs schritt in die Mitte der Lichtung, schaute auf zu den Männern, und begann zu sprechen. “Ich weiß das ihr dies nicht erwartet hattet, aber wir hatten auch euch nicht in unserem Wald erwartet. Wir mögen vielleicht klein sein, aber wir können versuchen diese Zerstörung aufzuhalten. Wir können für das kämpfen was richtig ist.” Alter Fuchs holte tief Luft und fuhr fort, “Dies ist unser Zuhause, wo wir leben. Diese Bäume sind unsere Freunde, unsere Unterkunft, unser alles. Ihr könnt dies nicht von uns wegnehmen. Es ist unser Leben. Versetzt euch selbst in unseren Pelz und Federn. Wie würdet ihr euch fühlen wenn dies euch passieren würde? Ist nicht die Sicherheit und das Leben anderer wirchtiger als Geld? Wir haben auch Gefühle. Menschen neigen dazu dies zu vergessen. Wir haben Herzen, und genau jetzt brecht ihr sie. Wir wollen genauso wie ihr unser Heim und unsere Familien. Lasst unseren Wald in Ruhe.”
Langsam nickte einer der Männer, “Es tut mir Leid, aber wir müssen unsere Arbeit machen.” Er schritt auf die Lichtung in Richtung der Maschinen. Die anderen Männer folgten ihm dicht auf. Sie kletterten hinein und drückten die Knöpfe um die Maschinen anzulassen… Aber nichts geschah.
Genau in diesem Moment sprangen Maus und ihre Gefährt*innen aus dem Inneren der Bulldozer. Sie waren müde, staubig, dreckig und grinsten von einem Ohr zum anderen, “Ich glaube wir waren erfolgreich.” Maus zog eine Nuss aus dem Essenshaufen und zerkaute sie langsam. Alter Fuchs nickte. “Das wart ihr. Ich hatte weniger Glück.”
Das Gesicht von Alter Fuchs verzog sich plötzlich in Furcht. “Kleine Maus! RENN!” Maus sah gerade noch rechtzeitig auf um einen großen, drecküberzogenen Stiefel auf sie hernieder kommen. Sie schloss ihre Augen, bereit für das schlimmste…
“Stop!!! Verletz nicht dies arme Ding.”
Sie öffnete ihre Augen und sah einen kleinen Jungen vor sich stehen. Rund um die Lichtung kamen Leute hinter den Bäumen und Felsen hervor wo sie sich versteckt hatten. “Dies ist ihr Zuhause!!!!” sagte eine*r.
Der kleine Junge hob Maus auf und streichelte sie in seiner Hand. “Diese Maus hat Angst,” sagte er. “Sie hat Angst weil ihr Zuhause von euch zerstört wird.”
Einer der Männer schritt auf den Jungen zu. “Espin, Sohn, magst du meine Arbeit nicht?”
Espin schüttelte den Kopf. “Ich mag die Tiere. Ich möchte ihnen helfen.”
Maus strahlte zu Espin, und wandte sich zu den Männern, “Der Junge hat Recht. Wir lieben unser Zuhause, aber wir haben Angst das es uns weggenommen wird. Bitte hört auf unsere Freunde zu töten.” Die Männer sahen sich gegenseitig an. “Wir werden darüber nachdenken,” sagte einer.
Maus nickte, “Dann denkt jetzt darüber nach.”
Widerwillig drehten sich die Männer weg und flüsterten alle miteinander. Nach einer Weile drehten sie sich zurück und ein Mann trat vor. Alle warteten gespannt auf ihre Antwort. “Wenn wir aufhören, dann werden wir gefeuert. Wie sollen wir uns selbst über Wasser halten?”
“Wir können euch helfen”, sagte Maus. “Wir werden euch zeigen wie ihr hier leben könnt ohne unsere und eure Heimat zu zerstören. Aber ihr werdet einige große Veränderungen machen müssen.” Die Männer blickten einander an und nickten, “Einverstanden,” sagte einer der Männer.“ Wir werden aufhören. Wir sehen ein das es nicht richtig ist die Flüsse und Berge für Geld zu vergiften. Es tut uns Leid.”
Maus atmete vor Erleichterung aus, und alle jubelten.
Sie hatten gewonnen!!!
Ukiah ist 11 Jahre alt & schreibt seit mehreren Jahren Geschichten. Im Jahr 2005 , mit nicht ganz einem Jahr, war sie beim “First Mountain Justice Summer” dabei. Ukiah marschierte (na gut, sie wurde getragen) durch das West Virginias Coal River Valley und forderte ein Ende des Tagebaus. Jetzt eine Dekade später half sie der Kanawha Forest Coalition dabei einen Tagebau in der Nähe ihres Zuhauses zu stoppen.
An dieser Stelle vielen Dank für das erfolgreiche beschützen des Waldes! Der umstrittene Wald bleibt und der Tagebau wurde diesen August erfolgreich gestoppt.
Diese Geschichte erschien im Earth First Journal dieses Jahr im Frühling mit Illustrationen der Autorin.
Das Bild im Text ist vom BeeHiveDesign Collective und hat mit dem Text ansich nichts zu tun sondern ist auch einfach nur schön. (und wenn wer in der lage ist es besser in den text zu integrieren oder durch die grafiken von ukiah zu ersetzen, gerne!:)
Wie ein Sprichwort beinhaltet, sagen Kinder die Wahrheit…
Nachdenkenswerte Geschichte der 11-jährigen Autorin, insbesondere für die ach so klugen Erwachsenen der (vermeintlich) zivilisierten und hochtechnologisierten Konsum- und
Wegwerfgesellschaft auf Ego-Trip!!!
Auch wenn die Hoffnung noch so klein ist, versüßt sie doch ALLES! 😉 In diesem Sinne euch weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen!Viele liebe Grüße Birgit