Rede an die Grünen
Am Sonntag war der Ortsverband Jülich von Bündnis90/Die Grünen zu einem Waldmärchenspaziergang im Hambacher Wald. Wir dokumentieren hier eine Rede, mit der sie von den Besetzis begrüßt wurden:
Liebe Besucher/innen.
Herzlich Willkommen im Hambacher Wald bzw. im Minirest vom Hambacher Wald, der die NRWE Invasion überlebt hat.
Im Gegensatz zu Erich Kästners Spruch: „Der Wald spendet Trost“ und der vielleicht erwarteten Baumhausromantik, verhält es sich jedoch anders, wie auch in allen anderen besetzten Naturflächen weltweit.
Wir möchten daran erinnern, das dieser Wald, die umliegende Region und die Dörfer seit 1976 Schauplatz waren, von Gewalt gegen das Leben, von Korruption und Demokratiefeindlichkeit seitens eines Konzerns und immer noch ist.
An und um diesen Ort haben Zehntausende ihre Heimat dem Braunkohlebagger opfern müssen. Ihre Gesundheit, ihre Zukunftsperspektive, ihr Leben.
Auch unter Landesregierungen, in denen die Grünen in der Regierungsverantwortung standen.
Wundert euch bitte nicht, dass wir euch zwar als Menschen willkommen heißen, die Grüne Partei jedoch nicht.
Wir möchten daran erinnern, dass die Besetzung des Waldes, auch unter Grünen, immer kriminalisiert wurde. Die Besetzung, die es geschafft hat, wenigstens den Teil zu retten, den ihr jetzt besucht.
Wir möchten daran erinnern, dass seit 2012 die Hambach Aktivist/innen dämonisiert, schwer verletzt, eingeknastet, sowie traumatisiert wurden.
Wir möchten daran erinnern, welche Gewaltorgien seitens Polizei und RWE Security schon vor, vor allem während der Räumung 2018, sowie danach stattfanden.
Wir möchten daran erinnern, dass unser Mitstreiter Steffen Meyn hier den Tod gefunden hat, während er diese Gewaltorgien dokumentierte, und dass mehrere Menschen an den Folgen von Repression und Traumatisierung ihr Leben ließen.