Solidarität mit Bure!

In der vergangenen Woche wurden unsere Kamerad*innen in Bure, Frankreich, die Widerstand gegen die geplante Atom-Endlagerstätte der französischen Atommüllagentur ANDRA leisten, Opfer einer Durchsuchung von etwa 80 Polizist*innen, die mit Gewalt ins Widerstandszentrum eindrangen. Die Polizei, die auch die umliegenden Straßen absperrte und Fenster der in der Nähe geparkten Autos und LKWs zerschlug, hat dabei Kommunikationsgeräte (Computer und Handys, „Waffen zur Kommunikation“) konfisziert.

Die Polizei konnte die Verschlüsselung der Daten auf den Geräten aufheben und droht nun mit Klagen in den Fällen, wo elektronische Inhalte Personen zugeordnet werden können.
Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sich der Staat in immer größerem Maße für Überwachung und Repression engagiert, und so entscheidend das Funktionieren des Teufelskreises aus Extraktionismus und Katastrophenkapitalismus fördert. Angesichts einer solchen massiven Ressourcenverschwendung zum Nachteil für soziale und ökologische Projekte, nur um den Zustand der planetarischen ökologischen Desintegration zu fördern, ist es aber genau das, was zerstört werden soll, das unsere größte und mächtigste Waffe wird. Das sind die Gemeinschaften, die wir bilden und von denen wir bereits Teil sind:
Solidarität, gegenseitiges Unterstützen, Lieder und Rhytmus.

Kamerad*innen in Bure, Ihr seid nicht allein in Eurem Kampf. Denkt daran, dass die Hambi-Besetzung auch Euer Zuhause ist, wo Ihr die Lieder und die Musik des Widerstands erklingen lassen könnt. Trotz der räumlichen Distanz seid Ihr mit anderen Konfliktherden verbunden und tragt weltweit zur Inspiration des Widerstands bei.

FÜR DIE ERDE !!

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Solidarität mit linksunten.indymedia

Zum Verbot von linksunten.indymedia.org zitieren wir hier eine Solidaritätserklärung der wir (eine im Hambacher Forst aktive Gruppe) uns vorbehaltslos anschließen:

„Am Freitag, den 25. August durchsuchten Bullen des LKA-Baden-Württemberg auf Anordnung des Bundesinnenministeriums vier Privatwohnungen und Wohngemeinschaften, sowie das Autonome Zentrum KTS in Freiburg. Bei den Razzien wurden unter anderem zahlreiche Speichermedien und Technik-Gegenstände beschlagnahmt – Festnahmen gab es keine. Die Aktion galt vermeintlichen Betreiber_innen der nun verbotenen Plattform linksunten.indymedia.org.

Die Website zeigt zur Zeit eine statische Seite. Unseres Wissens nach hatten die Behörden zu keinen Zeitpunkt Zugriff auf die technische Infrastruktur. Indy linksunten hat mehrfach betont, dass sie keine IP-Adressen speichern. Sogar das „Kennzeichen“ des seit fast zwanzig Jahren existierenden internationalen Netzwerks für unabhängige Medienarbeit wurde von den Behörden unter Strafe gestellt, wenn es in Kombination mit dem Schriftzug linksunten.indymedia.org verwendet wird.

linksunten.indymedia.org existiert seit nunmehr neun Jahren als mehrsprachiges, unabhängiges Nachrichtenportal für linke Bewegungen im Südwesten und darüber hinaus. Auf dem Portal wird per Open-Posting über Themen wie Antifaschismus, Ökologie, Antikapitalismus, Feminismus, Antirassismus und weitere soziale Kämpfe berichtet. Neben kritischer Berichterstattung zu Großereignissen wie Gipfelprotesten etwa in Hamburg oder Strasbourg gibt es hier Informationen „von unten“ – eine offene Plattform ohne kommerzielle oder parteipolitische Interessen. Über die Jahre hat es sich zu einem der bedeutendsten autonomen Nachrichtenportale im deutschsprachigen Raum entwickelt – kein Wunder, dass das Projekt den Behörden ein Dorn im Auge ist.

Wie die Faust aufs Auge passt nun die koordinierte Großrazzia des Innenministeriums. Dieses versucht, im Vorfeld der Bundestagswahlen mit Bezug auf den „entfesselten linken Extremismus“ nach den Hamburger G20-Protesten die Akzeptanz eines tatsächlich entfesselten Polizeistaates auszubauen. Dass die Bullen nun nach der Durchsuchung „Waffen“ präsentieren, ihre Präsenz in der Stadt ins Unerträgliche steigern und die Angriffe auf unsere Genoss_innen zum „großen Schlag gegen Links“ stilisieren ist die Propaganda eines autoritären Systems, das Gegenöffentlichkeit und kritische Berichterstattung um jeden Preis in die Schranken weisen will.

Indymedia zu illegalisieren ist der Versuch, soziale Bewegungen mundtot zu machen und einzelne Aktivist_innen einzuschüchtern. Doch wir werden trotz der Regierungen, die diesen und andere Staaten mit Gewalt möglich machen, weiterhin für freie Meinungsäußerung und freie Medien kämpfen. Wir werden solidarisch mit unseren Genoss_innen, deren Freiheiten heute vom Staat angegriffen worden sind, zusammenstehen.

Harte Zeiten erfordern unabhängige Berichterstattung!

Getroffen hat es einige – gemeint sind wir alle!
P.S.

Soligruppe Unabhängige Medien Freiburg“

Quelle: https://de-contrainfo.espiv.net/2017/08/27/deutschland-razzien-in-freiburg-indymedia-linksunten-verboten/

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Räumung des Mitmachkongresses Utopival

Diese Woche hätte eigentlich der Mitmachkongress „Utopival“ auf einem Gelände zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) stattfinden sollen. Ein Begegnungsraum für knapp 130 Menschen, die sich eine Woche lang gemeinsam bilden und vernetzen wollten. All dies komplett ohne Geld, ressourcenschonend und mit bio-veganer Vollverpflegung. Nach der Hälfte des Camps kam das Ordnungsamt zu Besuch und ließ dieses am nächsten Tag von der Polizei räumen, da angeblich Leib und Leben der anwesenden Menschen durch fehlende Hygienestandards gefährdet sei. Hier findet ihr die Presseerklärung der Teilnehmenden und hier ein Bericht der Taz. Solidarität und Liebe aus dem Hambacher Forst für die Teilnehmenden des Utopivals!

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Pressemitteilung und Pressespiegel zur G20-Soliblockade

english

Die folgende Pressemitteilung wurde gestern gegen 17:00 verschickt.

Doppelte Blockade der Hambachbahn

Blockade of the Hambach Railroad by Hambach Forest Activists

Zweimal direkt nach einander stoppen UmweltaktivistInnen den Kohlezugverkehr

Merzenich, Kerpen-Buir – Am Freitagvormittag haben UmweltaktivistInnen die Hambachbahn zweimal nacheinander blockiert. Auf dieser Schienenstrecke wird Braunkohle vom Tagebau Hambach zu vier Kraftwerken transportiert, was die BlockiererInnen für zehneinhalb Stunden verhinderten. Die beiden Gruppen haben mit unterschiedlichen Techniken ihre Räumung verzögert: Bei der ersten Blockade saßen zwei Menschen auf einem so genannten Tripod, der beide Gleise der Kohlebahn überspannte. Die beiden AktivistInnen der zweiten Blockade haben sich mit Stahlrohren an die Gleise gekettet.

Für beide Aktionsgruppen ist jeweils eine Aktionserklärung auf der Internetplattorm Indymedia erschienen. Der erste dieser Texte stellt einen Zusammenhang zu den Protesten gegen den G-20 Gipfel in Hamburg her. Außerdem wird an den Energieriesen die Botschaft gesendet: „Wir hören nicht auf bevor ihr aufhört!“ Das zweite Bekennerschreiben erklärt auf humorvolle Weise im Stil des Kultbuches „Die Känguru-Chroniken“ ihre Aktionsform.
Die erste Gruppe von zwei Personen hat von etwa 4.30 Uhr bis 12.30 Uhr zwischen Morschenich und Merzenich auf einem Tripod gesessen. Dabei handelt es sich um eine Konstruktion aus drei Balken, die ähnlich wie bei einem Tipi zusammen gebunden sind und in diesem Fall beide Gleise der Hambachbahn gleichzeitig blockierten. Nach Aussage der Tripod-KletterInnen hat der Lokführer, der wegen der Aktion anhalten musste, angedroht den Tripod mit den beiden Personen zu überfahren und danach dagegen getreten. Die Polizei hat später für die Räumung ein Baugerüst um die Konstruktion herum errichtet. Daraufhin sind die AktivistInnen vom Tripod auf das Gerüst „umgestiegen“ und haben sich dort an einander gekettet. Dazu haben sie sich jeweils ein Fahrrad-Bügelschloss um den Hals gelegt und dabei die beiden Schlösser wie Kettenglieder verschränkt.
Etwa zeitgleich mit der Räumung der ersten Besetzung vom Baugerüst begannen zwei weitere AktivistInnen eine Blockade der Hambachbahn auf der Höhe von Buir. In diesem Fall wurden zwei so genannte V-Locks verwendet. Dies sind Stahlrohre mit einem Knick in der Mitte, die jeweils unter einem Gleisstrang in den Gleisschotter eingegraben wurden. Danach steckten die AktivistInnen die AktivistInnen beide Arme in ihr Rohr und ketteten sie darin an einander. Gegen 15 Uhr war auch diese Blockade geräumt.

Pressespiegel

Über Hinweise auf Ergänzungen zum Pressespiegel freuen wir uns natürlich. Falls ihr in Eurer Papierzeitung einen Artikel findet, der nicht online ist, gerne einscannen und zumailen. Danke!

Artikel der Aachener Zeitung

Zwei Kurzartikel:
auf radiorur.de

und auf dashitradio.de

Danke für die Übersetzung und Verbreitung der ersten Aktionserklärung an https://insurrectionnewsworldwide.com

Danke fürs teilen unserer Pressemitteilung an schattenblick.de

Die Pressemitteilung der Polizei

Diese wurde ungeändert zitiert auf focus.de

und auf westreporter-newsdesk.blogspot.nl

Und natürlich der Senf unserer lieben Hater auf facebook. Danke für die Unterhaltung!

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Tripod gegen G20 auf der Hambachbahn

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Folgender Artikel wurdesoeben auf Indymedia veröffentlicht:

Solidarische Grüße nach Hamburg,

Während sich gerade die Staatsvertreter*innen auf dem G20-Gipfel von mindestens 20.000 Bullen beschützt lassen (wieso auch immer die Herrschenden solche Angst vor denen haben, die sie angeblich vertreten) blockieren wir mithilfe eines Tripods die Hambachbahn. Wir haben uns heute für diesen Weg des gewaltlosen Widerstands entschieden – das heißt nicht, dass wir die Spaltungsversuche in friedlichen Protest und militanten Widerstand wiedergeben wollen oder militante Gegenwehr von unten grundsätzlich verurteilen.

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Paremos la mina! Besser leben ohne Kohle – Gegen die Cerrejon-Mine in Kolumbien*

Folgende Einaldung erreichte uns:

„*Paremos la mina! Besser leben ohne Kohle – Gegen die Cerrejon-Mine in Kolumbien*

Wann: Montag 03.07.2017, 20:00

Wo: Naturfreundehaus Köln Kalk, Kapellenstraße 9A, 51103 Köln

Im Nordosten Kolumbiens in der Region Guajira leistet die indigene und afrokolumbianische Bevölkerung Widerstand gegen den größten Kohletagebau Lateinamerikas, die Cerrejon-Mine. Seit über 30 Jahren wird dort Kohle abgebaut mit verheerenden Folgen für Menschen und Umwelt. Massive Vertreibung der Bevölkerung und der kleinbäuerlichen Land- und Viehwirtschaft, schwerwiegende Gesundheitsprobleme, Wasserknappheit und Luftverschmutzung, sowie die umfassende Militarisierung der Region und Repression gegen Aktivist_innen sind das Panorama der Folgen des Bergbau.

Der Widerstand der lokalen Bevölkerung ist aber auch breit aufgestellt:
Lokale Gemeinschaften kämpfen seit Jahren für einen Verbleib auf ihrem angestammten Land, den Zugang zu Wasser, Gesundheitsversorgung, Bildung und Infrastruktur und gegen eine Vertreibung und erzwungene Umsiedlung. Derzeit geht es akut um den Kampf gegen die weitere Ausweitung der Mine und die Umleitung des Flusses Arroyo Bruno, aber auch für würdevolle Lebensbedingungen in den bereits umgesiedelten Gemeinden.

Deutschland und seine großen Energiekonzerne sind unter den wichtigsten Importeuren kolumbianischer Kohle und damit direkt für die
Menschenrechtsverletzungen gegenüber der lokalen Bevölkerung mitverantwortlich. Im Zuge der Energiewende wird in Deutschland verstärkt der Atomausstieg forciert und auf Kohleverstromung gesetzt. Gleichzeitig ist Deutschland aber auch Produzent von Kohle, wie zum Beispiel in der Lausitz und im Rheinland.

Gegen das fossile Energiemodell und den Kohleabbau regt sich jedoch auch hierzulande breiter Wiederstand: Unter dem Slogan „System change, not climate change“ setzen sich einige Aktionsbündnisse zunehmend für die Verbindung von Widerstand gegen kapitalistischer Ausbeutungssysteme, Klimawandel und Fluchtursachen aus dem globalen Süden und die Öffentlichkeits- und solidarische Protestarbeit für Ressourcen-Kämpfe im
globalen Norden ein.

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Standing Rock Besuch: Presseschau

Begrüßung: https://youtu.be/9Cd2T6eDUvA

Interview: https://youtu.be/IjruVTvnlQc

Schluss: https://youtu.be/PT8S4IlAf0Q

Fotosammlung:
https://www.flickr.com/photos/148272514@N02/sets/72157684576979335/with/35013801826/

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1053067.standing-rock-im-hambacher-forst.html

http://www.ksta.de/region/rhein-erft/kerpen/widerstand-gegen-us-pipeline-und-trump-lakota-indianer-zu-gast-im-hambacher-forst-27035730

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Wiesenprozess: Verfassungsbeschwerde!

Folgender Text erreichte uns:

„Am 3. Mai 2017 hat der Kreis Düren die vom Bundesverwaltungsgericht angeforderte Stellungnahme zum „Wiesenurteil“ des OVG NRW abgegeben. Vor diesem Hintergrund muss jetzt täglich mit einer Entscheidung gegen die Wiese gerechnet werden. Dagegen ist Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe geboten, da das Wiesenurteil des OVG konstruiert, widersprüchlich und falsch ist.

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Prozess gegen Umweltaktivisten am 26.05.

Prozessbericht:
Vor Prozessbeginn gab es massive Kontrollen durch Polizei und Justiz. Normalerweise gibt es bei diesem Amtsgericht keine Kontrollen. Die Kontrollen beinhalteten auch die Abnahme von persönlichem Eigentum der Zuschauer*innen und des Angeklagten (z.B. Handys, Essen, Geld, …). Menschen, die sich nicht ausweisen konnten, durften den Gerichtssaal nicht betreten, die Öffentlichkeit wurde also teilweise ausgeschlossen.

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