RWE fällt seit längerem dadurch auf, dass es zum einen der aggresivtste Akteur in Europa gegen den Klimaschutz ist (sowohl praktisch als Konzern der europaweit das meiste CO2 ausstößt, als auch verbal im Hetzen gegen die Energiewende u.s.w.) und auf der anderen Seite sich selber in der Werbung als großer Umweltschützer darstellt. Der Bogen ist schon lange überspannt, aber nichts was RWE nicht noch zu steigern schafft: Mit einem neuen Werbefilm halluzinuiert RWE sich als verrückter Vorreiter für eine sozialverträgliche im Lande RWE (wobei sie nicht vergessen an den Nationalstolz zu appellieren). Das geht selbst dem Magazin „Werben & Verkaufen“ das ansonsten eher wirtchaftsfreundlich ist, eindeutig zu weit. Es schreibt:
„Soweit die wunderbare Welt der Werbung. Und jetzt zurück in die RWE-Wirklichkeit: Auf dem Youtube-Portal des Stromkonzerns wird fleißig für Braunkohle getrommelt. Nur mit dem fossilen Brennstoff, heißt es, sei die Energiewende möglich. Braunkohle machte 2012 mehr als ein Drittel der Stromgewinnung bei RWE aus. Dass Ökostrom in Spitzenzeiten Rückendeckung braucht, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, ist klar. Allerdings benötigt man zur Erzeugung einer Kilowattstunde Strom laut Greenpeace ein Kilogramm Braunkohle (bei Steinkohle würden 300 Gramm genügen, ein Windrad muss sich 0,2-mal drehen). Damit lässt sich eine Waschmaschinenladung Wäsche waschen – und ein Kilogramm CO2 wandert in die Atmosphäre. Ebenfalls laut Greenpeace („Greenpeace Magazin“ 6/2013) erzeugt das RWE-Braunkohlekraftwerk Neurath, das zweitgrößte Europas, jeden Tag so viele Tonnen CO2 wie zehn Millionen Autos. Nach Vorweggehen klingt das nicht.