Längste Räumung beendet + + + Aktivist aus Polizeigewahrsam entlassen + + +
Pressekonferenz der Waldbesetzer_innen am Montag, 19.11.2012
Hambacher Forst/Köln 17.11.2012 Es war die bisher längste Räumung. Seit 14. April
2012 war der Hambacher Forst besetzt – ein Wald, welcher vom Energiekonzern RWE
zugunsten des Ausbaus des Hambacher Tagebaus komplett gerodet werden soll. In den
letzten Monaten wuchs die Solidarität und Unterstützung weit über die Region hinaus
– Der Widerstand im Rheinischen Revier wird auch nach der Räumung weitergehen.
Am vergangenen Dienstag, den 13.11.2012 wurde in den frühen Morgenstunden begonnen,
das Waldcamp im besetzten Hambacher Forst zu räumen. Nach ca. 90 Stunden wurde am
gestrigen Freitag der letzte Aktivist geräumt. Dieser hatte sich in einem
verzweigten Tunnelsystem gegen die bevorstehende Rodung des Waldes widersetzt. In
einem Telefonat berichtet er davon, dass die Polizist_innen ihm bei
Nicht-Kooperation gedroht haben, ihn durch einen Arzt betäuben zu lassen. Außerdem
haben sie ihn die ersten 2/3 des Schachts mit einem Seil an den Händen nach oben
gezogen und erst dann einen Gurt angelegt.
Um 11:45 Uhr am heutigen Samstag, 17.11.2012 wurde Herr Zimmermann nach
zwölfstündiger Ingewahrsamnahme freigelassen. Der Vorwurf der versuchten
gefährlichen Körperverletzung ist nicht haltbar. Nach unseren Informationen sieht
das auch die Staatsanwaltschaft so.
30 Unterstützer_innen haben ihn vor dem Polizeipräsidium in Köln-Kalk in Empfang
genommen. Nadine Brettschneider war eine von ihnen: „Es geht ihm gut. Was er nun
braucht ist erst einmal Ruhe. Am Montag wird er dann gemeinsam mit anderen
Besetzer_innen bei einer Pressekonferenz zu seinem Handeln Stellung beziehen.
Besonders wichtig ist ihm, jetzt klar zustellen dass ER zu keinem Zeitpunkt ein
Menschenleben in Gefahr gebracht hat.“