Make Hambi a threat again – verheizt RWEs Infrastruktur statt Braunkohle

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Make Hambi a threat again – verheizt RWEs Infrastruktur statt Braunkohle

 

In der Silvesternacht 2018 nutzte eine Aktionsgruppe den Schutz der Nacht und den Lärm der Silvesterfeuerwerke, um ungestört Kohle- und Überwachungsinfrastruktur des Energiekonzerns RWE um den Tagebau Hambach im Rheinischen Braunkohlerevier (NRW) zu sabotieren. Bei mehreren gezielten Brandanschlägen gingen insgesamt zwei Pumpstationen, ein Stromverteiler zur Versorgung der Pumpstationen und ein Kameramast mit Infrarotscheinwerfern (Nachtsicht) zwischen dem besetzten Hambacher Forst und dem umgesiedelten Dorf Manheim in Flammen auf.

 

Rund um den Tagebau Hambach (und all die anderen Tagebauten) befinden sich Pumpstationen, die das Grundwasser abpumpen, um ein Fluten der Grube zu verhindern. Dadurch wird der Grundwasserspiegel in Hambach langfristig um mehrere hunderte Meter abgesenkt – mit fatalen Folgen für die umliegende Natur. Die Pumpen sind weit verstreut und somit schwer zu überwachen, sodass sie sich als einfaches Ziel für Sabotage anbieten. Jede Pumpe besteht aus Wasserleitungen, die durch Bohren oder Aufschrauben sabotiert werden können, und einem Elektronikteil, der sich als Ziel für Brandsätze anbietet. Die Elektronik besteht meist aus einem kleinen Stromkasten und der Pumpe. An vielen Stellen sind beide direkt zugänglich, höchsten durch einen Bauzaun geschützt, der sich leicht öffnen oder überklettern lässt. An einigen Stellen wurden die Pumpen, nachdem sie häufig überhitzten, allerdings in Container verlegt. Diese haben mit einem Brecheisen oder Bolzenschneider leicht zu öffnende Türen (ist aber recht laut). Auch die metallenen Stromkästen sind so zu öffnen, oder, wenn sie mit Sichtfenstern versehen sind, einfach entglasbar. Ein einfacher Brandsatz, am besten mit Zeitverzögerung, genügt, um erheblichen Schaden an der freigelegten Elektronik zu verursachen. Dabei muss jedoch mit Vorsicht vorgegangen werden, da die Stromkästen teilweise Starkstrom führen!

 

Kameramasten können entweder mit einem Hammer zerstört (geringeres Repressionslevel, aber laut) oder ebenfalls durch das Grillen der Elektronik im unter der Kamera befindlichen, leicht zugänglichen Kasten sabotiert werden (Brandstiftung zusätzlich zu Sachbeschädigung, dafür zeitverzögert und leise) möglich. Dabei lohnt es sich, vorher den Kamerablickwinkel auszuscouten (auskundschaften) und aus dem toten Winkel der betreffenden Kamera(s) zu arbeiten.

 

Insgesamt sollte darauf geachtet werden, dass einige der Stationen Kameras, auch mit Nachtsichttechnik, haben, und versteckte Kameras durchaus möglich wären. Insofern sollten Menschen sich gut vermummen, an Wechselkleidung denken, die einmalige Aktionskleidung loswerden, und darauf achten, keine Finger- (Handschuhe, mehrere Schichten) und Schuhabdrücke (Schuhüberzieher) zu hinterlassen. Securities patroullieren das ganze Jahr über rund um den Tagebau, sodass es unabdingbar ist, Scouts zu positionieren, die rechtzeitig warnen können, und Fluchtwege vorher geplant und ggf. gegen Autos verbarrikadiert sein sollten. Auch eine kleine schnell geräumte Barrikade zwingt sie zum Aussteigen, das reicht zum Wegrennen.

 

Es kann sich lohnen mehrere Aktionen koordiniert gleichzeitig oder choreografiert durchzuführen, um Security und Polizei zu überfordern und dazu zu zwingen sich aufzuteilen. Zudem kann eine Ablenkung bei gut bewachten Zielen sinnvoll sein. Zu beachten ist aber, dass juristisch die Gefahr besteht, dass allen Beteiligten (samt Ablenkungsaktion) auch die anderen Aktionen zur Last gelegt werden können, wenn ein sogenannter ‚Tateinhergang‘ (gemeinsame Planung) konstruiert werden kann.

 

Statt an die Herrschenden zu plädoyieren, auf Wahlen und Petitionen zu hoffen, wollen wir offensiv in Aktion gehen und für eine andere Welt kämpfen. Dabei haben wir den Anspruch, über symbolische Aktionen hinauszugehen und mit direkten Aktionen in das Geschehen eingreifen. Auch wenn das sicherlich nicht immer gelingt, halten wir diesen für einen sehr viel realistischeren Ansatz als zu erwarten, dass die, die von den menschenfeindlichen kapitalistischen Zuständen profitieren, an diesen etwas ändern würden. Der Staat setzt gewaltvoll die Profitinteressen von großen Konzernen auf Kosten der Umwelt und des Klimas und somit auf Kosten unser aller Lebensgrundlage, durch. Das einfach hinzunehmen ist für uns keine Option. Wir werden nicht weiter tatenlos zusehen.

 

Dass heute Braunkohle und Klimagerechtigkeit zu so wichtigen Themen geworden sind, liegt nicht – wie vielfach behauptet – an den Massenaktionen sogenannten zivilen Ungehorsams, sondern an den vielschichten und sehr diversen Aktionen gegen Braunkohle in den letzten Jahren. Nur durch die Offenheit und Solidarität gegenüber allen Formen unseres Widerstands von bürgerlich bis radikal, künstlerisch und / bis militant, konnte das Thema so an Fahrt aufnehmen und genug Druck entstehen, dass wir nicht länger einfach ignoriert werden können.
Wir bleiben widerständig und werden uns auch weiterhin nicht in das bürgerliche Bild vom „guten“ Widerstand einfügen lassen. Und das ist gut so. Denn wer sich an diese Normen der politischen Partizipation anpasst, verliert jede Handlungsmöglichkeit, wird Teil des Systems und somit Teil des Problems.

 

Mehr Infos zu den Kämpfen rund um den Hambacher Forst auf dem Hambi Blog und Tips und Tricks zur Sabotage auf der Chronik, Militanz Blog, in der PRISMA Broschüre, Anarchist Cookbook (nach neueren überarbeiteten Versionen suchen), Radikal, etc. Informationen rund um Sicherheit bei Aktionen findet ihr auch zum Beispiel im Heftchen Informationssicherheit für Aktivist*innen des ABC Dresden und in der Luchs Broschüre zu Überwachung.

*** Dabei aber unbedingt auf eure technische Sicherheit beim Lesen achten! Also am besten Tails in toram Modus (Tails System, Benutzungs Anleitung) nutzen oder zumindest den Tor Browser***

 

In die Offensive gegen Braunkohle, Klimazerstörung und Kapitalismus.
Lasst uns RWE und der Polizei ein heißes neues Jahr bereiten!

 

Dieser Beitrag hat 12 Kommentare

  1. Petra Kornelsen

    Denkt Ihr auch ab und zu mal darüber nach, WAS Ihr da so postet?? Der Artikel könnte auch von einem RWE-Maulwurf geschrieben sein oder einem anderen agent provocateur, so wie er sich liest. Und dem gebt Ihr hier ein Forum?? Doppelter Gewinn für die Gegenseite, gratuliere! Liebe Leute, wacht endlich mal auf. Naivität oder der Wille, die Bewegung zu spalten? Ich hoffe das erstere und ist auch schon schlimm genug. Macht ruhig weiter so und dann könnt ihr bald im eigenen Saft schmoren, wenn die nächsten Reulungen kommen, und die kommen so sicher wie das Amen in der Kirche. Viel Spaß dann!

  2. Hambi bleibt!

    Ich traue RWE mittlerweile jede Dreckigkeit zu. Erst wenn ein Schaufelbagger oder der RWE-Turm abbrennt, wäre ich sicher, dass RWE nicht selbst dahinter steckt. Obwohl, wenn Schmitz schon vorher wüsste, dass er den Bagger nicht mehr benötigt (z.B. beim bevorstehenden Kohleausstieg), wäre für RWE versicherungstechnisch guter Rat eben Feuer.

  3. katja

    Reaktion auf die Textverfasser*innen von
    „Make Hambi a threat again“

    Wenn ihr so weiter macht, werdet ihr am Ende mit euren radikalen Alonesomecowboy-Strategien alleine dastehen…
    Konzerne wie RWE sind auch nur eine Ausgeburt der derzeitigen Politik und Gesellschaftsstrukturen…
    Für mich ist es mehr als unwahrscheinlich, dass ihr mit solchen Sachschäden den Klimawandel stoppen könnt.
    Ihr erreicht für die Gesellschaft kurz bis langfristig weitere Härte gegen „Ökoterrorismus“, wie es dann liebend gern publiziert werden wird…
    Ich empfinde diese Strategie als absolut kontraproduktiv und naiv, insbesondere angesichts des wachsenden Interesses in der Bevölkerung sich für eine klimagerechte, lebenswerte Welt zu positionieren.
    Ich denke, ihr werdet mit euren Projekten nicht viele Menschen erreichen und es den Bürgern schwerer machen für Klimagerechtigkeit zu kämpfen, insbesondere im Umfeld des Hambacher Waldes.
    Ich fürchte, wir werden dadurch noch mehr Zeit verlieren und länger dafür streiten müssen, den Klimawandel als gesamtgesellschaftliches Thema zu etablieren.
    Mag sein, dass ich für euch zu den „Gutbürgern“ gehöre, aber ehrlich gesagt, das ist mir gerade scheissegal.

    1. tony

      Liebe Vorkommentatorin Katja,

      Deiner Meinung kann ich mich nur anschließen. Sicherlich, die Wut auf dieses so schwer bewegliche System, das gegen Klimawandel und Artensterben absolut keine Zeit mehr verlieren dürfte, ist mehr als verständlich, es ist auch meine Wut. Aber mit solchen Aktionen und solchen Postings verstärkt Ihr letztendes nur die Inakzeptanz in breiten Teilen der Bevölkerung. Auf der Ende-Gelände-Aktion im Oktober 2018 habe ich selbst den Hass zu hören bekommen, den uns zahlreiche Autofahrer im Vorbeifahren zuschrien („Asoziales Pack!“ „Nazis!“ „Wichser!“). Ziviler Ungehorsam riskiert Übertretungen der gesetzlichen Grenzen, aber er will nicht zerstören. Blockieren, ja, stören, ja, anders werden wir ja nicht gehört, aber zerstören und das dann noch feiern – scheint mir kontraproduktiv zu sein und entspricht auch persönlich nicht meiner Gesinnung.

  4. Tanja

    Möchte mich Petras und Katjas Meinung anschließen. Ich wundere mich über diese Naivität, mit der Ihr glaubt, diesen Krieg mit militanten Mitteln gegen RWE und den Staat gewinnen zu können.

    Die nächsten Reulungen werden kommen, IM Reul wird keine großen Rechtfertigungen mehr benötigen, und mit dem verschärften Polizeigesetz werden auch im Wald Taser eingesetzt werden.

    Zitat:
    „Auch wenn das sicherlich nicht immer gelingt, halten wir diesen für einen sehr viel realistischeren Ansatz als zu erwarten, dass die, die von den menschenfeindlichen kapitalistischen Zuständen profitieren, an diesen etwas ändern würden. Der Staat setzt gewaltvoll die Profitinteressen von großen Konzernen auf Kosten der Umwelt und des Klimas und somit auf Kosten unser aller Lebensgrundlage, durch. Das einfach hinzunehmen ist für uns keine Option. Wir werden nicht weiter tatenlos zusehen.

    Dass heute Braunkohle und Klimagerechtigkeit zu so wichtigen Themen geworden sind, liegt nicht – wie vielfach behauptet – an den Massenaktionen sogenannten zivilen Ungehorsams, sondern an den vielschichten und sehr diversen Aktionen gegen Braunkohle in den letzten Jahren. Nur durch die Offenheit und Solidarität gegenüber allen Formen unseres Widerstands von bürgerlich bis radikal, künstlerisch und / bis militant, konnte das Thema so an Fahrt aufnehmen und genug Druck entstehen, dass wir nicht länger einfach ignoriert werden können.
    Wir bleiben widerständig und werden uns auch weiterhin nicht in das bürgerliche Bild vom „guten“ Widerstand einfügen lassen. Und das ist gut so. Denn wer sich an diese Normen der politischen Partizipation anpasst, verliert jede Handlungsmöglichkeit, wird Teil des Systems und somit Teil des Problems.“

    Ihr ‚Mini-Andreas Baaders‘ und ‚Ulrike Meinhofs‘, Ihr erinnert Euch, wo jene Bewegung damals geendet ist, richtig?
    Kommt mal wieder auf den Boden, Ihr seid nicht der Nabel der Welt, auch wenn diese Posts danach klingen. In den 90er Jahren waren Greenpeace beim Kampf um den Hambacher Forst auch schon mit dabei, der BUND NRW ist auch schon seit 25 Jahren mit dabei – und die STOP-Rheinbraun-Bewegung (im Garzweiler-Gebiet) ist auch schon älter.
    Sollen wir jetzt dabei zusehen, auf welcher Seite es den nächsten Toten gibt?

    Derlei Aufrufe führen eher dazu, dass sich die pazifistischer eingestellten in der unterstützenden Bewegung von Euch abwenden (so viel Verständnis man auch für den Dauerstress, dem Ihr ausgesetzt seid, aufbringen kann),
    und weiter?

  5. Hambi bleibt!

    Bundeskanzlerin Angela Merkel will Kohleausstieg laut „Spiegel“ zur Chefsache machen. „Sie zieht die Verhandlungen darüber an sich und hat für Mitte Januar die 4 Ministerpräsidenten, in deren Ländern Braunkohle gefördert wird, die zuständigen Bundesminister und die Vorsitzenden der Strukturwandelkommission ins Kanzleramt eingeladen“, wie der „Spiegel“ berichtet. /
    Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

  6. Mike

    Hallo.
    Ich sehe es so, dass für den Widerstand im Hambi alle möglichen Aktionsformen gebraucht werden.
    Die Verfasser*innen des Textes sehen das ja auch so („Nur durch die Offenheit und Solidarität gegenüber allen Formen unseres Widerstands von bürgerlich bis radikal(…) konnte das Thema so an Fahrt aufnehmen (…)“.

    Diese Aussage steht für mich allerdings ein wenig im Widerspruch zu folgendem Satz:

    „Wir bleiben widerständig und werden uns auch weiterhin nicht in das bürgerliche Bild vom „guten“ Widerstand einfügen lassen. Und das ist gut so. Denn wer sich an diese Normen der politischen Partizipation anpasst, verliert jede Handlungsmöglichkeit, wird Teil des Systems und somit Teil des Problems.“

    Das klingt dann wiederum sehr abwertend gegenüber nicht-militanten Widerstandsformen, dabei braucht es doch gerade ein Zusammenspiel?

    Oder wie seht ihr das? Ist das ein Widerspruch in der Aktionserklärung?

    Liebster Gruß

    Mike

  7. liebe petra, bitte leg dich wieder schlafen, mach eine lichterkette oder sonst etwas das deiner meinung nach eher dazu beiträgt den klimawandel bzw rwe aufzuhalten und lass andere ihre aktionsform selbst wählen.

    wie im text geschrieben, die mischung macht den druck – nehmt dem widerstand nicht den druck in dem ihr groß rumheult wegen sabotage. das gabs im rheinischen revier seit es den hambi gibt aber auch schon in den jahrzenten davor (wenn auch in kleinerem maße) immer wieder.

    der vergleich mit andi & uli ist hier schon etwas überzogen, da die leute die sich hier zu ner aktion bekennen die lediglich sachbeschädigung und brandstiftung beinhaltete und keine entführungen mit schießereien.

    aber selbst wenn, es gibt genug beispiele dafür das selbst solche aktionen direkt etwas bewirken können (abgesehen von steigender repression des staates gegenüber der bevölkerung). pelzfirmen die pleite gingen nachdem zum wiederholten male ihre einrichtungen niedergebrannt wurden (erst wurden die tiere befreit, dann das feuer gelegt), diktatoren die ermordet wurden, oder das (unteranderem) durch eta verhinderte atomkraftwerk im baskenland – dort wurden mehrmals der verantwortliche manager entführt und damit gedroht ihn hinzurichten falls der bau nicht gestoppt wird. nach dem dritten hingerichteten manager und einer bombe auf dem bauplatz (die auch einige arbeiter*innen getötet hat 🙁 ) wurde der bau eingestellt. Heute strahlen dort höchstens ein paar hippies die dort nicht angemeldete raves veranstalten.

    um nur ein paar beispiele zu nennen.

    kann dazu mal den film „if a tree falls“ empfehlen der einen teil der geschichte der elf beleuchtet die seit jahrzehnten die legalen bzw öffentlichkeitswirksamen aktionen von earth first! in den us und anderen teilen der erde wirksam mit direkten aktionen ergänzt.

    https://www.youtube.com/watch?v=UmZkNNJqr1I

    1. Hope

      So ist es! Danke für Deine klaren Worte!
      Wir kommen im Dunkeln, damit es für Euch hell wird!
      Es gab Zeiten, da galt dieses Kredo nur für die Tiere!
      Ich hätte nie gedacht, dass unser Leitspruch auch einmal für Menschen gelten muss.
      Jeder von uns kämpft um die Zukunft der gesamten Welt, mit all ihren Lebewesen und seinen eigenen Mitteln. Da macht man keine Unterschiede.
      Und es ist völlig egal in welcher Form Jeder kämpft.
      Wir ALLE haben nur dieses eine Leben! Und dafür zu kämpfen lohnt sich immer!
      Ich habe keine Angst vor Repressalien. Denn was ist das Leben wert, wenn ich nicht atmen kann, wenn ich im Sommer immer an Kreislaufschwäche leide, wenn ich nur noch huste, wenn ich Krebs bekomme?
      Wir diskutieren nicht…. das überlassen wir Anderen.
      FREEDOM ALF! FREEDOM ELF!
      Hope

  8. Hope

    Es ist schon erstaunlich, wie viele Menschen hier Kommentare schreiben. Das ist ja erst einmal positiv zu deuten. Aber immer wieder fällt mir massiv auf, dass alles was hier durch die Admis geschrieben wird, in Frage gestellt wird. Immer wird nur das Negative in den Fokus gerückt.

    Ich wohne ein paar Dörfer weiter und erlebe es am eigenen Leib, wie RWE die Umwelt zerstört.
    Fakt ist, dass überall Pumpstationen aus dem Nichts entstehen. Fakt ist, dass auch noch ein paar Dörfer weiter, die Natur und die Bewohner (deren Häuser und somit Eigentum, und die Straßen) unter dem Wasserentzug leiden (Bäume vertrocknen, Risse in den Häusern, Kanäle stürzen ein und Löcher tun sich auf).
    Es sind radikale Maßnahmen, die RWE durchführt, durch den Entzug des Wassers, nur um den Tagebau Hambach und Gartzweiler trocken zu halten. Und RWE beschädigt dadurch massiv Eigentum anderer Menschen. Warum habe ich als Bürgern nicht das Recht, genauso radikal zu sein wie RWE? Immerhin geht es hier um Sachbeschädigung durch RWE. Die Instandsetzung muss ich auch selbst tragen. Wieso habe ich nicht das Recht, RWE Schaden zuzufügen, wie sie ja auch das Recht haben, es an meinem Eigentum zu tun? RWE beschädigt auch mein Eigentum, nicht nur die radikalen Aktivisten das Eigentum von RWE. Nur das sich hier die Beweislage sehr schwierig gestaltet, da RWE nur seine eigenen Sachverständigen akzepiert, was wieder ein Unding ist…

    Ich finde es sehr gut, was die Admis hier geschrieben haben. „Daumen hoch“

    Es ist eine Gebrauchsanweisung, wie eine korrekte Sabotage ablaufen sollte.
    Ob es nun Aktivisten oder „normale“ Bürger gibt, die diese Gebrauchsanweisung umsetzen, obliegt wohl Jedem selbst.

    Meiner Meinung nach, ist es in einigen Fällen besser, sofort zu Handeln, anstatt darauf zu hoffen, dass „bestimmte“ Menschen Entscheidungen treffen. Denn immerhin geht es hier auch um Existenzen, um Wertanlagen, um HAMBI!

    Hambi wartet nicht auf den Kohleausstieg! Hambi braucht jetzt Wasser! Nicht nächste Woche oder in ein paar Jahren! JETZT!

    Bis Ihr fertig mit diskutieren und stillem Widerstand seid, ist HAMBI TOT!

    Und genau das ist es, was RWE erreichen will. Wasser entziehen, bis an den Rand und darüber hinaus weiter abbaggern, damit die ersten Bäume vor Erschöpfung und fehlendem Wurzelwerk ins Loch fallen!

    Werdet endlich wach und handelt. Es gibt viele Möglichkeiten RWE die Stirn zu bieten. Doch dazu gehört es bestimmt nicht, die radikalen Aktivisten, die Admis und Sympathisanten an den Pranger zu stellen. Diese verschwendete Energie kann man besser nutzen.
    Geht selbst in den Wald. Versorgt die Bewohner/innen. Helft beim Barrikadenbau. Helft beim Baumhausbau. Fahrt ins Camp. Macht Fahrdienste zwischen Wald, Camp und Mahnwache. Werdet aktiv! Widerstand ist nie sinnlos! Das ist meine Meinung! Hope

  9. Die den Wald liebt und die Menschen

    Es ist ja ziemlich klar, dass die große Solidarität nicht durch solche Aktionen kam, sondern durch den gewaltlosen und kreativen Widerstand.
    Das ist auch der Widerstand, den ich unterstütze, und dem sich alle Waldbesetzer*innen verpflichtet fühlen, die ich bisher getroffen habe.
    Ein Artikel wie dieser hier, der von den Besetzer*innen unkommentiert veröffentlicht wird, liefert lediglich Argumente die Reuel und Co brauchen. Er dient Menschen in Uniform oder in Gerichten als Rechtfertigung, Besetzer*innen zu verurteilen. So gefährdet Ihr Euch letztendlich nur selbst, und alle, die gewaltfrei protestieren.
    Das ist für mich die Diktatur einiger weniger über die große gewaltfreie Mehrheit. Und die große gewaltfreie Mehrheit wird sicher auch keine Fahrdienste machen oder Essen ins Wald tragen, wenn sie das Gefühl hat, sie macht sich zum Handlanger von Gewalt. Ihr entzieht uns damit die Handlungsgrundlage. Das finde ich sehr traurig.

  10. Waldfrieden

    „… die Diktatur einiger weniger…“

    Dieser Satzteil ist absolut zutreffend, alles davor und dahinter wohl kaum.
    Seit wann sind nachvollziehbare, berechtigte bzw. rechtmäßige Argumente die Grundlage des Handelns/ Nichthandelns seitens der
    Reuler & Co?

    Wenn es keine Rechtsgrundlage für Einschreitungen gibt, werden
    Gesetze mal eben „angepasst“, vermeintliche Notwendigkeiten konstruiert (Brandschutzverordnung, neues PolG
    NRWE etc.)… Nachweisliche Fakten werden verschwiegen, geleugnet und und und…
    Was ist der Grund für diese Amnesie/ Demenz, die sich immer wieder in weiten Teilen der Gesellschaft (unter der großen gewaltfreien Mehrheit?) trotz der vielen Erkenntnisse und Erfahrungen gerade aus jüngerer Vergangenheit unserer Zeitgeschichte ausbreitet???

    Dass sich aus diesem Klientel Kritikstimmen gegen
    alles erheben, was nicht der eigenen (gewaltfreien) Ideologie entspringt, finde ich nicht nur traurig, sondern in höchstem Maße intolerant, respektlos und birgt zudem ein großes Spaltungspotenzial.

    Kontraproduktiv ist die ständige Schwarz-Weiß-Malerei in ENTWEDER/ ODER sowie das Einteilen der Welt und ihrer Menschen in GUT und BÖSE!!!
    Etwas mehr (Mit-)Menschlichkeit in vielfältigem Miteinander trotz aller Unterschiedlichkeit wäre ein schöner Anfang…

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