Presseerklärung 20.09.18: Tragischer Todesfall im Hambacher Forst

Am Mittwochnachmittag gegen 15:45 ist im Baumhausdorf Beechtown im Hambacher Forst der Bewegungsjournalist, Blogger und Aktivist Steffen Horst Meyn gestorben. Er stürzte beim Versuch, eine laufende Räumungsaktion durch das Sondereinsatzkommando der Polizei (SEK) zu dokumentieren, von einer Hängebrücke aus ca. 20 m Höhe. Rettungskräfte am Boden versuchten noch, ihn zu reanimieren. Nach unserem Informationsstand verstarb er jedoch wenig später, noch im Wald, in einem Rettungshelikopter.

Wir sind über dieses tragische Ereignis erschüttert und fassungslos. Wir fühlen tiefstes Mitgefühl für die Familie und Freunde des Verstorbenen und hoffen, dass sie die Privatsphäre und Ruhe zugestanden bekommen, die sie in ihrer Situation wahrscheinlich brauchen. Auch für viele von uns war er ein Freund, dessen Verlust wir noch nicht wirklich begreifen. Gerade auch den Menschen in Beechtown, die nach Wochen Dauerstress durch die Räumung jetzt dieses fürchterliche Ereignis miterleben mussten, wünschen wir viel Kraft und Ruhe.

Nach allen Informationen, die wir in der Pressestelle des Hambacher Forstes bisher sammeln konnten, handelt es sich klar um einen tragischen Unfall.

Ein würdiger Umgang wäre es in unseren Augen gewesen, dass alle Seiten sich vorerst bedeckt halten. Dass als Reaktion des Innenministeriums und der Polizei am heutigen Tage die freiwillige Räumung der Baumhäuser gefordert wurde, halten wir in dieser Situation für eine absolut unangemessene strategische Nutzung des Todesfalles.

In der Kommunikation über die Besetzung, und nun auch über den Unfall, greifen das Land NRW und die Polizei auch zu Falschmeldungen. Eigentlich hätten wir uns gewünscht, uns noch nicht auf einer politischen Ebene zu dem Unfall äußern zu müssen. Aber durch die Verbreitung von Unwahrheiten und dem pietätlosen Versuch einer Instrumentalisierung von Steffens tragischem Tod sehen wir uns nun leider zu einigen paar Richtigstellungen genötigt.

1. Zur Unfallzeit waren Polizeieinheiten und Räumungskräfte vor Ort in Beechtown im Einsatz. Entsprechendes Foto- und Videomaterial haben wir dieser Erklärung angehängt. (Triggerwarnung: https://bit.ly/2xyVOy5) Es ist uns unbegreiflich, wie die Polizei dazu kommen kann, das Gegenteil zu behaupten.

2. In sechs Jahren fast ununterbrochener Baumhausbesetzung ist dies der erste und einzige vergleichbare Fall. Sechseinhalb Jahre lang waren die Baumkronen bewohnt, sind täglich Menschen hoch und runter geklettert und haben sich zwischen den Bäumen bewegt, ohne dass es bisher zu einem vergleichbaren Fall gekommen wäre. Dass das Land NRW, die Polizei und RWE dieses tragische Unglück nun versuchen zu instrumentalisieren, um die angebliche Notwendigkeit dieser gewaltsamen Räumung zu rechtfertigen, halten wir für unwürdig und eine Verhöhnung der Betroffenen.

3. Die Frage, die uns alle in diesen Tagen begleitet, ist die Frage nach dem ‘Warum?’. Seit Wochen wird der Hambacher Forst belagert, um an die darunterliegende Braunkohle zu kommen. Es ist unserer Ansicht nach kein Zufall, dass dieser erste tödliche Unfall in der Geschichte der Besetzungen ausgerechnet jetzt, während der Räumung, stattfindet.

Alle Menschen in den Besetzungen standen seit mehreren Wochen unter Dauerstress durch eine Räumung, die in einem wahnwitzigen Tempo durchgeprügelt wurde. Ständiger Lärm durch Räumungsarbeiten, Tag und Nacht Flutlichter und Blaulicht, massive Polizeipräsenz am Boden, Beschallung mit Hundegebell und Aufnahmen von Kettensägengeräuschen, sowie die Nachrichten über die immer wieder lebensbedrohliche Vorgehensweise der Einsatzkräfte, hinterlassen körperliche und seelische Spuren bei allen Beteiligten. Schlaflosigkeit, Stress und Überreizung sind Gift für die Aufmerksamkeit und Ruhe, die für sicheres Baumklettern unerlässlich sind.

Nach unseren Informationen besteht zwar kein direkter Zusammenhang mit der akuten Polizeiaktion vor Ort zum Unfallzeitpunkt. Wir wissen aber aus erster Hand, dass der Verstorbene nur deshalb erst in die Bäume geklettert ist, weil er am Boden permanent durch die Polizei an seiner Pressearbeit gehindert wurde.

Nachdem die Presse in den letzten Tagen im Hambacher Forst oft in ihrer Arbeit eingeschränkt wurde, bin ich nun in 25m Höhe auf Beechtown, um die Räumungsarbeiten zu dokumntieren. Hier oben ist kein Absperrband.” (https://bit.ly/2MPh6NB)

Auch das Land NRW, Polizei und RWE sollten in diesen Tagen gründlich innehalten und sich besinnen. Der Versuch, die Schuld auf angebliche Sicherheitsmängel in den Konstruktionen zu schieben, ist in dieser Situation eine durchsichtige Strategie und absolut unangebracht.

Was wir jetzt brauchen, ist Ruhe für die notwendige Trauerarbeit. Dafür reicht es nicht, dass die konkreten Räumungsarbeiten bis auf Weiteres ausgesetzt sind. In der Nacht nach dem Unfall war Beechtown noch immer mit einer Flutlichtanlage ausgeleuchtet und von Hundegebell beschallt. Noch immer ist der Wald voller Polizeikräfte, die wir in den letzten Wochen und Jahren nur als Aggressoren erlebt haben. Noch immer stehen die Hebebühnen, Räumpanzer, Wasserwerfer und Kettensägen im Wald und warten auf ihren Einsatz. Das ist kein rücksichtsvolles Innehalten.

Was jetzt nötig ist, ist ein sofortiger Abzug der Polizeieinheiten und ein Stopp der Räumungs- und Rodungsmaßnahmen. Der Wald und die Menschen brauchen Ruhe, um dieses Ereignis zu verarbeiten. Außerdem sollte die Polizei ihre Einsatzstrategie und das manische Tempo der Räumung grundlegend überdenken.

Es gab in den letzten Wochen zu viele Vorfälle, in denen die Gesundheit und das Leben von Aktivist*innen aufs Spiel gesetzt wurden. Die Pressefreiheit wurde während des gesamten Einsatzes regelmäßig massiv eingeschränkt. Sicherheitsrelevantes Material wie Kletterseile, Klettergurte und Feuerlöscher, wurden systematisch und in großen Mengen beschlagnahmt oder zerstört. Und den Menschen in den Bäumen wurde durch die massive Präsenz eine psychische, emotionale und körperliche Belastung zugemutet, die weder für sicheres Klettern noch für die Aufarbeitung von einem Todesfall zumutbar ist.

Das alles muss aufhören. Deshalb fordern wir einen sofortigen Totalabbruch des Einsatzes und die Freilassung aller Gefangenen. Herr Weinspach und Herr Reul: Lassen Sie uns in Frieden trauern.

Dieser Beitrag hat 39 Kommentare

  1. Ina

    Absolut meine Meinung!
    Es ist eine abartige Instrumentalisierung!
    Man sieht, wie brutal man mit Hilfe von Politik, Polizei und Wirtschaft über Leichen geht um ihre Interessen zu vertreten – ist das unsere Demokratie?

    1. radix

      Ja, das ist sie. In Zeiten der (Macht)Bedrängnis zeigt die bürgerliche Demokratie wie so oft ihr wahres Gesicht: Faschismus.
      Kapital und Staat setzen autoritär ihre Interessen, wie Machterhalt und Profitmaximierung durch. Menschen und Tiere bleiben dabei unberücksichtigt.
      Ebensolche Ideologie zeigt sich in den Einstellungen der Polizist*innen, die meinen ihren Job tun und sogenannte Zwangsmaßnahmen, sprich Gewalt, anwenden zu müssen. Sie spiegeln deren autoritären Charakter wider. Befehlen egal welcher moralischer Grundlage meinen gehorchen zu müssen, ähnelt der Logik des „Befehlsnotstandes“. Schnell sind die eigentlichen Mitverantwortlichen dabei, die Schuld der Gegenseite zuzuschieben. Staat, Repressionsapparat und Kapital versuchen „Realitäten“ zu ihren Gunsten zu schaffen: das Bild der „unverantwortlichen Chaot*innen und Träumer*innen“, die durch fortgesetzten Widerstand weitere Menschen gefährden würden. In der Tat: Es ist eine ‚abartige‘ Instrumentalisierung! Und was für eine eklige, verlogene Propaganda!
      Solidarische Grüße, Kraft und Mitgefühl

    2. someone fucks the net

      Das ist der fucking Kapitalismus! RWE interessiert nur seit jeder als Börsen-notiertes Unternehmen der Gewinn, bzw. -Gewinnmaximierung, alles andere nicht. Der „Hambi“ ist 12.000 Jahre alt – Herrn Schmitz geht das am A….vorbei, er kann gut schlafen nach wie vor, das interessiert ihn nicht. Die Bechsteinfledermaus stirbt aus? – Geschenkt, interessiert ihn auch nicht.

      Für die Umwelt ist RWE nicht zuständig, das interessiert die auch nicht.

      Es ist wie eine Diktatur hier, die Wirtschaftsbosse, -Unternehmen sowie die Industrie diktiert der Politik, was sie zu tun und lassen haben…schöne, neue Welt…

      Wehrt Euch ! Fickt RWE!

  2. Mathias

    Das ist sehr tragisch.

    Möge Weitsicht und Verstand bei unseren Volksvertretern und RWE einkehren.

  3. Ingrid

    Dem stimme ich uneingeschränkt zu! Sehr gut und wahrhaftig geschildert.
    Danke und viel Kraft und endlich Ruhe für euch.

  4. Raus-aus-der-Kohle

    Das rücksichtslose und brutale Verhalten der Polizei und der RWE- „Sicherheitskräfte“ in den letzten Tagen entsetzt mich und macht mir Angst. Angst um unsere Demokratie, um unsere Zukunft in einem Polizeistaat, der jeden und jede als Feind betrachtet, der/die anderer Meinung ist als die, die die Mainstream- Medien propagieren. Es ist nicht die lähmende Angst, die der Staat gern hätte und die Menschen davon abhalten soll, für ihre Rechte und ihre Zukunft auf die Straße und auf die Bäume zu gehen. Es hat sich die Angst in Wut verwandelt und in Widerstand. Liebe Aktivistis, lasst Euch nicht beirren; Ihr seid nicht schuld am Tod von Menschen. Schuld ist die Geldgier und die Verfilzung von Politik und Wirtschaft. Ohne die massive Behinderung der Pressearbeit durch die Polizei, ohne den mit absurden Begründungen durchgesetzten Räumungsbeschluss wäre es gar nicht nötig gewesen, dass Journalisten aus der Vogelperspektive das Geschehen dokumentieren müssen.

  5. Karin Jacobsen

    Liebe Aktivisten,
    über meine Tochter wurde ich erst auf die Dimenssion eures mutigen Engagements aufmerksam. Fassungslos habe ich seit dem die Berichterstattung verfolgt, zutiefst bestürzt bin ich über den Tod Eures Freundes.
    Niemals habe ich geglaubt, dass nach den 80er Jahren von der Staatsgewalt nochmals solche Hetzjagten, psychische und körperliche Gewalt auf engagierte Bürgerinnen und Bürger veranstaltet werden … wie blauäugig 🙁
    Mein Bedürfnis ist es, Euch meinen großen Respekt und Dank auszusprechen! Seid alle gut beschützt!!!
    Mögen die Verantwortlichen zur Vernunft kommen, auch mit Blick auf die angekündigte Schließung aller Kohlekraftwerke in 20 Jahren. In der Lausitz sind die Folgen des Braunkohleabbaus nicht zuletzt mit der Verockerung der Gewässer sichtbar … doch viel zu schnell gerät dies wieder aus dem Blickfeld der Medien.
    Herzliche Grüße aus dem Spreewald,
    Karin Jacobsen

  6. Rosita

    Voll die gute Presseerklärung. Vielen Dank!
    Viel kraft, Ruhe und Zeit zum Trauern wünsche ich euch in den Wald!! Alles Liebe!

  7. Leachim66

    Liebe Aktivisten !
    Seit letzter Woche verfolge ich mit Entsetzen die Geschehnisse, die Einschränkung der Pressefreiheit und die Brutalität des massiven Polizeistaates. Ja wir haben ihn wieder, wir haben ihn wieder, wie in den 80 gern am Bauzaun in Wackersdorf. Gerade komme ich von der Premiere des gleichnamigen Films. Der SPD Altlandrat von damals Hans Schuierer war auch vor Ort. Der heute 87 jährige hat damals angekämpft und Widerstand geleistet gegen die Staatsregierung in München.
    Ich kann nur sagen, ihr macht alles richtig. Ihr seid für mich wahre Helden.
    Ich wünsche euch viel Kraft und Durchhaltevermögen.
    Danke für eure Arbeit, den Wald und den Kampf für unsere Zukunft.

  8. Chance

    Ihr lieben Menschen am und im Wald!

    Sehr gut geschriebener Text, besonnen, ohne Schuldvorwürfe, aber mit klarer Stellungnahme und eindeutigen Forderungen. Nach den Ereignissen der letzten Wochen, insbesondere der letzten 2 Tage bewundere ich sehr, dass Ihr gerade überhaupt in der Lage seid solche Texte zu schreiben.

    Wie absurd die Forderung, die Baumhäuser zu verlassen. Ich wünschte mir, dass die Menschen, die so etwas fordern, einmal in die Situation kommen, dass vor ihrem Zuhause in dem sie jahrelang lebten, Flutlichtanlagen aufgebaut werden, und sie von martialisch bekleideten Polizisten aufgefordert werden, ihr Haus zu räumen mit der Begründung, das Haus sei plötzlich nicht mehr sicher. Obwohl sich objektiv nichts an dem Haus verändert hat, von der Polizeibelagerung abgesehen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass diese Menschen dann freiwillig ihr Haus verlassen würden, vor allen Dingen, wenn sie kurz zuvor von einem sehr tragischen Todesfall getroffen wurden.

    Ich wünschte, ich könnte gerade im Moment mehr für euch tun, als euch Kraft und Liebe in den Wald zu schicken. Aber ich hoffe, dass sich in der kommenden Zeit noch andere Möglichkeiten der Hilfeleistung ergeben werden.

    In Gedanken sehr oft bei euch,
    Chance

  9. Sebastian Schnitzer

    Ich bin fassungslos angesichts der Stärke,Ruhe und Nüchternheit dieses Kommentars.
    Solange ein einziges Blatt über den Boden des Hambacher Forstes weht…werde ich diese „Aktivisten“ unterstützen.
    Die FAZ vergleicht sie mit REICHSBÜRGERN!
    Wenn mein Sohn noch lebte würde ich mir nichts sehnlicher wünschen als dass er friedlich im Hambacher Forst für das Leben demonstriert.
    Danke im Namen aller!

  10. Pankow13187

    lasst euch euren Mut für die richtige Sache einzustehen nicht nehmen!
    Ich bin erst durch die Berichterstattung zur Räumung auf dieses Thema aufmerksam geworden.
    Der Tod von Steffen ist sehr tragisch.
    Lasst euch nicht beirren, kämpft weiter!

    Solidarische Grüße aus Berlin

  11. Basti

    Eine sehr gut formulierte Mitteilung.
    Ich hoffe dass das Innenministerium ein Einsehen hat, und Herr Reul sich an sein „ich kann jedenfalls nicht einfach weitermachen“ hält.
    Ich wünsche euch allen viel Kraft in dieser schwierigen Zeit. Ihr leistet körperliche, geistige und jetzt auch noch emotionale Schwerstarbeit. Das Land guckt auf Euch, ihr habt eine breite Aufmerksamkeit und Unterstützung in der Bevölkerung. Niemand will dass ein Wald gerodet, die Umwelt zerstört wird oder Menschen sterben.
    Ich bin voller tiefstem Mitgefühl für den Verlust Eures Freundes, und hoffe dass alle seine Angehörigen und Betroffenen endlich die Gelegenheit bekommen in Ruhe zu trauern.
    Danke.

  12. Günther

    Andere Meinungen werden wahrscheinlich nicht veröffentlicht, stimmt’s ???

    QuickEdit: Nicht wenn sie so scheisse und ignorant wie deine sind. Lass uns in Ruhe, Sesselpupser*in. Wir haben hier eine emotional sehr herausfordernde Zeit, und du beschimpfst uns und beschwerst dich dann auch dass wir das nicht veröffentlichen. Troll dich.

  13. Katja

    Ein Polizeieinsatz dieses Ausmasses, bisher der größte in NRW, strategiert und ausgeführt wie ein Feldzug im Krieg,ausgestattet mit Hunden, Pferdestaffeln, Wasserwerfer ect. ect. ist doch von vornherein von den dafür verantwortlichen Stellen und dem verantwortlichen Führer, Herrn IM Reul, eine Gefahr für Leib und Leben der Zielpersonen dieses Einsatzes. Dass diese Art der Kriegsführung, anders kann ich es nicht mehr benennen, legitimiert stattfinden kann in dieser noch jungen Demokratie, sollte alle Menschen verpflichten der bestehenden Regierung ihr Missfallen dieser Vorgehensweise auszudrücken.

    Die Absurdität der Legitimierung dieses Einsatzes zum Schutz der Bewohner des Waldes wegen fehlendem Brandschutz ihrer baulichen Anlagen, wobei vorher der Brandschutz in Form von Wasserlöschern als Gefahrengut von der Polizei entfernt wurde und die daraus entstandene tatsächliche Gefährdung der Bewohner des Waldes durch diese Form der aggressiven Kriegsführung ist die unglaubliche Realität.
    Krass ausgedrückt, wird von uns Bürgern tatsächlich erwartet, dass wir mit dieser paradoxen Art des Umgangs mit den Gesetzen übereinstimmen, wenn wir dem nicht widersprechen.
    Ich appelliere an jeden Bürger, dringend darüber nachzudenken, ob er wie ein Schaf diese Vorgehensweise unterstützen möchte oder andernfalls verpflichtet ist sein Missfallen auszudrücken.
    Wir Bürger sind dazu verpflichtet, die Regierung zu überwachen, nicht umgekehrt.
    Kurz möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass die Besetzung des Forstes ein Widerstand ist gegen den Klimawandel und den daraus resultierenden lebensfeindlichen Faktoren, insbesondere für künftige Generationen und ein Einsatz ist zur Erhaltung eines lange bestehenden Ökosystems, des Restbestandes des Hambacher Forstes mit all seiner urwüchsigen Flora und Fauna, das nicht ersetzbar ist.

  14. LOVE UNITES

    Gebt niemals auf, denn solange ihr in der Wahrheit handelt, solange wird euch auch nichts etwas anhaben können. Es gibt da ein höheres Prinzip, das tief in jedem Menschen verankert ist und ihr tut das alles, weil ich euch genau dessen bewusst seid, selbst wenn es für manche von euch nur ein Gefühl ist, irgendwie das Richtige zu tun. Darum bewahrt bitte euer Vertrauen und handelt in diesem Kampf steht’s in Liebe, tut es den Gegnern in Sachen Gewalt nicht gleich und ihr werdet gewinnen. Denn einzig die Liebe und die Schöpfung ist das Prinzip, das eine weitere Existenz der Menschen sichert und dies ist stärker als alles, was dagegen spricht, WEIL ES DIE WAHRHEIT IST ❤️

    Ganz viel Kraft, Glück und Durchhaltevermogen wünsche ich euch.

  15. Tom

    Kleinigkeit von mir:

    Die bt.ly-Links werden wahrscheinlich in ein paar Monaten nicht mehr funktionieren, aber wahrscheinlich trotzdem noch relevant sein. Wäre vlt eine Überlegung wert, über archive.org zu linken.

  16. Meik

    Die Menschen im Wald brauchen gerade jetzt, in diesem Moment dringend unsere weitere Unterstützung!

    Kommt auch diesen Sonntag alle wieder zum Hambacher Wald – sagt Euren Freunden, den Nachbarn und der Familie Bescheid und bringt sie mit. Wir müssen noch MEHR werden, dürfen nicht nachlassen in unseren Bemühungen.

    Wir müssen Laschet/Reul/Merkel usw. gerade jetzt deutlich zeigen, dass wir nicht damit einverstanden sind, dass es in ein paar Tagen mit der Räumung „einfach so“ weitergehen soll wie zuvor!

    Herzlichst, M.E.

  17. Anett

    An alle Baumhausbesetzer,

    meinen vollsten Respekt, ganz viel Anerkennung und macht weiter so!!! Mir geht es in den letzten Tagen richtig schlecht, ich bin sehr, sehr traurig, weil ich nicht glauben kann, wie kurzsichtig dieser Staat ist. Für wie lange soll die abgebaute Kohle denn reichen? Und was passiert, wenn auch das letzte bisschen abgebaut ist? Unverantwortlich ist diese Räumung! Leider kann ich nicht zur Demo am 06.10. kommen, aber seid euch sicher, dass ich aus der Ferne an euch denke und euch in meine Gebete einschließe! Vielleicht siegt am Ende doch noch die Vernunft?! Der erste Demotermin am 14.10. hätte mir super gepasst, leider bin ich eine Woche vorher verhindert. Aber wie gesagt, hoffe ich euch aus der Ferne Kraft zu geben!

  18. Chris

    Genauso habe ich es auch letzte Woche Sonntag erlebt. An unterschiedlichen Stellen war bloße Polizeiwillkür zu spüren. Nur einige wenige Polizisten hatten die Ruhe und Besonnenheit mit Demonstranten umzugehen.
    Und dann die Berichterstattung. Wenn von all dem noch nicht mal ARD und Co berichten, obwohl es deren Aufgabe wäre, dann frage ich mich wofür eigentlich GEZ bezahle.

    Ich werde am Sonntag wieder aufschlagen.

    Bis dahin wünsche ich den Waldbewohnern viel Kraft.

  19. Objektivität

    Instrumentalisieren die „Aktivisten“ diesen tragischen Unfall nicht genau so für Ihre eigene Sache?

    Außerdem muss einmal gesagt werden, dass die BRD das genaue Gegenteil eines Polizeistaates darstellt! Fast nirgendwo auf der Welt hat die Exekutive so wenige Mittel und so viele Verwaltungsvorschriften zu erfüllen, wie in unserem Land.

    Die ach so „gewaltsame“ Räumung des Waldes könnte übrigens in einem livestream mitverfolgt werden.
    Ich für meinen Teil bin jedes Mal verblüfft, wie professionell die Einsatzkräfte damit umgehen, wenn sie absichtlich mit Fäkalien sogenannter „Aktivisten“ beworfen werden. Ein Großteil der „Supporter“ die vor diesen Methoden die Augen verschließen, würden wahrscheinlich ganz anders reagieren, als die eingesetzten Polizeikräfte.

    Denkt mal drüber nach.

    1. radix

      Nein! So etwas zu lesen macht mich echt wütend! Der verstorbene Steffen Meyn war seit längerer Zeit aktiv und dokumentierte. Einige Besetzer*innen waren mit ihm befreundet. Sie haben einen Freund verloren, der sich mit ihrer Sache solidarisierte und dabei starb. Geht das nicht in Ihren Kopf rein, dass hier Politik und Gefühle eng miteinander verflochten sind?
      Ich kann sehr gut verstehen, dass da viele entsprechend wütend sind. Zumal den Aktivist*innen nicht Zeit und Raum für Trauer gegeben wird. Die Befehlsautomaten ziehen eben nicht ab. Motorengeräusche, Hundegebell rund um die Uhr. Belesen Sie sich über die Situation!
      Das mit dem Polizeistaat ist eine andere, umfangreiche Diskusssion. Nur soviel dazu: Der sogenannte Rechtsstaat samt Bürger*innen wird weiter zurückgebaut siehe u.a. Polizeiaufgabengesetz. Desweiteren erinnern Sie sich an die kürzlichen Einschränkungen des Presse- und Versammlungsrechts (Protestcamps), die Polizeigewalt, Einschränkungen des Rechts auf Anwält*in usw. bei G20? Was soll letztlich der Verweis auf andere Staaten? Damit relativieren Sie hiesiges Unrecht! Dann schauen Sie sich Videostreams an und meinen sich über die Situation der Besetzer*innen ein objektiveres Urteil billden zu können? Ernsthaft??
      Denken Sie mal darüber nach!

      1. Freund der Objektivität

        Naja durch die Besetzer/innen wurde zuerst veröffentlicht, dass der Unfall durch Polizeiarbeit entstanden ist. Inzwischen wird auch hier von einem klaren Unfall geschrieben. Das ist doch dann nur allzu verständlich, wenn man an der Objektivität der Aktivisten/innen zweifelt und dem was man selbst gesehen hat -wenn auch im begrenzten Rahmen des streams- mehr Glauben schenkt

  20. Dirk Friedrich

    Meine lieben im
    Sir sitzen hier zu Hause mit unseren 4 Kindern und haben ein schlechtes Gewissen euch nicht richtig aktiv helfen zu können. Wie erhaltet ihr Nahrungsmittel und Wasser? Was können dürfen wir euch vorbeibringen?
    Liebe Grüße und danke für euren Mut eure Beharrlichkeit und euren friedlichen Protest

    1. Karla Krause

      Nichts hilft hier mehr als über Buir bzw Manheim an und in den Wald zu kommen. Um davon berichten zu können
      Und Um Sich Diesem Perversen System Endlich In Den Weg Zu Stellen. Dieses jaja so großzügige Herumgespende erkennst du hier oft als ein allzu durchsichtiges Freikaufen von der brennend nötigen (spürst du auch, oder?) Teilnahme am Widerstand. Sooo toll ist die Sofaperspektive nun auch wieder nicht. Jedenfalls nix was die Enkel beeindrucken dürfte. Erlebe die Kraft von Gemeinschaft und Selbstermächtigung. Du kannst ja fürs erste an Workshops teilnehmen und logistisch mithelfen. Du findest deinen Weg schon noch
      unterwegs. Aber es gibt nichts gutes außer man tut es. Zu deinem eigenen Besten, krieg den Hintern hoch.

      1. eule

        Liebe Karla,
        Ich finde es gut, dass du versuchst Menschen zu motivieren in den Wald zu kommen. Ich finde es auch wichtig zu bedenken, dass nicht jeder dazu fähig ist, in den Wald zu kommen. Ich bin chronisch krank und kann nicht so oft da sein wie ich gerne würde, und kann dann auch nicht die Sachen machen die ich gerne machen würde. Ich leide schon an meiner Krankheit und der Unfähigkeit nicht mehr machen zu können. Wenn mich Menschen dafür weniger wertschätzen oder kritisieren trifft mich das doppelt. Deshalb finde ich es gut wenn mensch vorsichtig beim urteilen ist, mensch sieht anderen nicht an wie schlecht es ihnen geht, geschweige denn kann mensch von einer Nachricht über das Leben anderer urteilen.
        Dazu kommt das in den Wald fahren nicht die einzige Art ist wie mensch unterstützen kann, bzw dass andere Aufgaben mindestens genauso wichtig sind. Soliveranstaltungen organisieren, bei den Vermietern der Hebebühnen anrufen, Gefangenen Briefe schreiben, den EA unterstützen…viele Möglichkeiten. Von nah und von fern.
        Lieber Gruß

  21. JULI

    Ich kenne viele die auf eurer Seite stehen und sich darüber freuen das immer mehr Menschen,auch solche die bisher die Augen verschlossen hatten,langsam wach werden und sich Gedanken machen.
    Mit den Kotbomben aber,habt ihr euch keinen Gefallen getan. Im wahrsten Sinne eine scheiß Aktion…. Sorry

  22. Nicole

    Das Video welches ihr verlinkt habt, ist die meiste Zeit mit einem breiten schwarzen Balken versehen.

    Danke für euren unermüdlichen Einsatz! Wir unterstützen euch wie wir können und kommen auch diesen Sonntag wieder!
    Viel Mut und Kraft in diesen schweren Tagen!

  23. Elvira Frensch

    Mein tiefstes Beileid an euch Freunde und Steffens Familie..

    Vor 40 Jahren schon sangen wir das Lied vom Bagger von Rheinbraun, als die ersten Bäume fielen…
    Es macht mich glücklich zu sehn, daß ihr jungen Menschen den Kampf nicht aufgebt. Damals habe ich für die Kinder und deren Zukunft keine Demo ausgelassen, die für Freiheit und Gerechtigkeit, für Frieden und Solidarität wie riesige Lindwürmer nach Brockdorf, Wackersdorf, Gorleben, Startbahn West etc. zogen..für Euch…und ihr belohnt mich damit, daß ihr verstanden habt, worum es im Leben wirklich geht.
    Auch ich habe Freunde bei diesen Aktionen verloren..doch niemand von ihnen ist umsonst gestorben..sie leben in unseren Herzen weiter..

    In Gedanken bin ich bei euch und wünsche euch allen Kraft und den Mut, nicht aufzugeben..

    dicke Umärmelung
    Elvira

  24. Sina

    Danke, liebe/r Objektivität!
    Ich habe gestern einen inhaltlich ähnlichen Kommentar verfasst, der gar nicht erst veröffentlicht wurde. Es wird also von Seiten der Betreiber dieses Blogs instrumentalisiert UND zensiert…was erklärt, warum die Beiträge hier alle so erstaunlich einheitlich klingen. Objektivität ist wohl durchs Raster gerutscht! 🙂

    QuickEdit: Es ist richtig, dass wir gerade viele Kommentare sperren. Das hat allerdings nichts mit den Meinungen, die darin transportiert werden zu tun. Wir sperren Polemik, Beleidigungen, Schuldzuweisungen, Aufrufe zur Gewalt oder Drohungen, und das von vielen Seiten. Leider kommen die meisten Menschen die uns kritisieren nicht ohne diese Stilmittel aus.

    1. Sina

      Hallo liebe/r Admin(s),
      ich halte dieser Erklärung einige Zitate aus dem Artikel „Reformen, Repression und Empowerment“ entgegen, der hier am 12.09.2018 veröffentlicht wurde:

      „Es ist ein Versuch den Mut der Wenigen zu würdigen: „Mollis und Steine, gegen Bullenschweine!“ (slime – wir wollen keine Bullenschweine) Trotz der Überlegenheit der Bullen sowohl bei der Waffenausrüstung als auch in der Anzahl, konnten die Bullen mehrfach von entschlossenen, mutigen Gruppen aus dem Wald verjagt werden. Schöne Ereignisse, die zeigen, dass es möglich ist sich gegen den Staat zu wehren!“

      „…Als ein Bulle vom Stein erwischt wurde (hoffentlich liegt der*die noch im Krankenhaus)…“

      „…vom Staat unerwünschte Gegenstände werden willkürlich beschlagnahmt (z.B. Klettermaterialien, aber leider auch Zwillen)…“

      „Hinteräcker – Kontaktbulle, Manipulator und Spalter, der letzte Rodungssaison endlich eine geboxt bekommen hat…“ (mittlerweile wurde dieser Part im Artikel geändert, ich habe aber einen Screenshot)

      –> da gewaltverherrlichende sowie zu Gewalt aufrufende Posts, Beleidigungen und Polemik hier immer wieder an der Tagesordnung zu sein scheinen, wenn sie nur aus der „richtigen“ Richtung kommen, überzeugt mich die Erklärung leider nicht. So, wie es ist, bleibt für mich der Eindruck bestehen, dass ihr ganz einfach zensiert. Mein Ursprungsartikel war zwar durchaus mit Wut – vor allem aber mit hilfloser Traurigkeit – im Bauch geschrieben, enthielt aber keine Beleidigungen und schon gar keine Schuldzuweisungen, ganz im Gegenteil.

      Ich gehe davon aus, dass ihr das hier leider ebenfalls wieder sperren werdet – und kann nur erahnen, wievielen anderen Kommentaren das wohl genauso ergeht.

  25. Susanne

    Ich bin in Gedanken bei Euch und wünsche Euch viel Kraft! Ich hab auch schon als kleines Mädchen vor 30 Jahren an der Seite meines Vaters gegen diesen Wahnsinn demonstriert. Mit der BI gegen die Verlegung der A4. Es ging um genau den gleichen Bereich der Bürgewälder und ich bin so froh, dass sich im Laufe der Jahre jetzt endlich sooo viele Menschen friedlich wehren. Ich nehme nun auch an Euren Demonstrationen teil als eine von Tausenden. Damals waren wir nur eine Handvoll Leute aus den umliegenden Ortschaften. Mein Vater wäre stolz und glücklich, das zu sehen – der Schutz dieses Waldes war sein Lebensinhalt – und es vergeht kein Tag wo ich nicht an ihn und an Euch denke. Ich wünsche Euch von Herzen viel Erfolg. Es gäbe für mich nichts Schöneres als das Hambi bleibt.

  26. Daniela

    Hallo,

    wieso wird mein Kommentar hier nicht veröffentlicht? Man könnte meinen, hier wird versucht, nur bestimmte Meinungen zuzulassen.

    Polizisten mit Fäkalien zu bewerfen ist menschenverachtend. So ein Protest darf nicht sein. Ihr gefährdet damit die Fürsprache der gemäßigten Demonstranten. Ekelhaft! Ihr solltet euch schämen

    1. thoughtful

      Das wurde nirgends von unabhängigen Medien jemals bestätigt, Daniela. Lügenpresse, oder FakeNews, wie Trump sagen würde!

      1. Freund der Objektivität

        Hallo Mr. Thoughtful,
        Schade, dass man keine Mediendateien hier posten kann. Jedoch gibt es unabhängige Plattformen auf denen genügend Aufnahmen zu sehen sind. Definitiv kein schöner Anblick!

  27. thoughtful

    Bleibt hart, macht weiter, ein Riesenlob an Euch! Der Hambi -muss- bleiben! Ich wünsche euch das Beste, viel Kraft, und vorallem Durchhaltevermögen. Es ist der Absolute Wahnsinn, was gerade in Sachen Politik & Hambi passiert, man(n) kann es nicht in Worte fassen.

    Nur soviel, es stimmt mich unendlich traurig & wütend zugleich.

    Ich denke an Euch – bleibt stark!

  28. Krankenpfleger

    Ich habe mir den Kopf zerbrochen, wie ich über mehrere Jahre als Berufstätiger parallel dazu als Aktivist am Widerstand teilnehmen und dabei z.B. in einem Bauhaus wohnen könnte. Zumal ich auch noch nebenbei an arbeitsfreien Tagen sozial bzw. ehrenamtlich engagiert bin.
    Wie funktioniert so etwas unter diesen Umständen? Vor allem, wenn man sauber, geduscht und in frischer Kleidung an seiner Arbeitsstelle erscheinen und dort seine Brötchen verdienen muss.
    Als Aktivist würde ich mich gerne für eine gute Sache in meiner wenigen, verbleibenden Freizeit einsetzen.
    Aber ein Verzicht auf einen Arbeitsplatz sowie die Zahlung von Steuern und Sozialleistungen als mein persönlicher Beitrag zum gesellschaftlichen Gemeinwohl kommt für mich nicht in Frage. Denn ich lehne es mangels eigenem Vermögen grundsätzlich ab, nur Aktivist zu sein und somit der überwiegend arbeitenden Gesellschaft in ausbeuterischer Art und Weise finanziell auf der Tasche zu liegen.
    Wie funktioniert es z.B. im Falle des Hambacher Waldes, unter den geschilderten Umständen in der Freizeit sein Leben als Aktivist gestalten zu können?
    Auch, wenn es den Hambacher Wald mal nicht mehr geben sollte, gibt es noch genug zu tun, was für die Gesellschaft von Nutzen ist.

  29. BuergerMarkusB

    Es ist alles schon gesagt worden, daher von mir nur meinen Respekt und meine guten Wünsche für Euch. Bewahrt Euch Eure Kraft, wir alle werden sie noch brauchen …

Schreibe einen Kommentar