Folgende Einladung erreichte uns per Mail:
„Seit gestern früh tobt sich RWE im Wald aus. Bäume werden gefällt, Wege werden verbreitert ohne Rücksicht auf Pflanzen und Tiere. Alles wird geplättet, plan gemacht für RWEs Baufahrzeuge. Es ist ein trauriger Anblick. Der Wald wirkt „gefleddert“, geschändet. Es tut weh, das zu sehen. Viele Menschen haben das Bedürfnis, etwas zu tun. Etwas möglichst Großes, Spektakuläres, Lautes – irgendwas, das RWE stoppt. Das Problem ist, dass einfach die Kapazitäten fehlen, um kurzfristig etwas „Großes, Spektakuläres, Lautes“ auf die Beine zu stellen. Die Vorlaufzeit von „Ende Gelände“ haben wir nicht. Wenn wir zu lange warten, ist es vielleicht zu spät für den Wald.
Wenn also nichts Großes, Spektakuläres, Lautes, dann vielleicht etwas Kleines, völlig Unspektakuläres, Leises. Etwas, an dem jeder teilnehmen kann, der möchte. Etwas, das wachsen kann, etwas das stört, obwohl es leise ist. Etwas, das nicht nach außen gerichtet ist, nicht auf Konfrontation, sondern nach innen, mit Blick auf das Leben im Wald.
Es ist unser aller Wald! RWE hat ihn sich geholt mit staatsgewaltlicher Unterstützung. Wir möchten ihn mit Euch gemeinsam zurück erobern. Ganz still und leise.
Ab sofort [beginnend Mittwoch, 16.3.2016, 10 Uhr] werden wir jeden Morgen mit allen Menschen, die sich anschließen möchten, in den Wald gehen. Die „leise Eroberung“ startet *um 10:00 Uhr, am Wochenende um 11:00 **Uhr*, am Parkplatz Manheimer Bürge d.h. dort, wo auch der Waldspaziergang losgeht. Erste Anlaufstelle ist der wunderbare See. Wir wollen uns dort niederlassen, einfach nur den Geräuschen des Waldes lauschen, den Anblick genießen und beim Meditieren Kraft tanken und Kraft geben. Wer möchte, kann die Meditation mit leiser Musik (Gitarre, Flöte o.ä.) begleiten.
Anschließend gehen wir geschlossen durch den Wald. Wir lassen uns nicht beirren, ignorieren die Maschinen.
Irgendwo, wo aktuell Bäume gefällt wurden, werden wir eine Pause machen, Essen und Trinken teilen. Und vielleicht den Wald dort, wo RWE ihn verstümmelt hat, wieder verschönern. Wir könnten Blumen pflanzen, (abbaubare) bunte Schleifen an die Bäume binden, was auch immer Euch einfällt. Diese Pause möchten wir auch nutzen, um Vorschläge auszutauschen dazu, wie es mit der „leisen Eroberung“ weiter gehen soll.
P.S.: Vergesst Eure Personalausweise nicht – es sei denn, absichtlich.“
Vielen Dank für diese super Idee, gerne möchte ich daran teilnehmen!
Finde den Gedanken sehr schön. Bin meistens auch eher auf ruhig und leise. Das tut meiner Seele meist besser. Laut halte ich oft nicht aus und genieße gerne die Stille. Allerdings habe ich zuviel Angst, um an der Aktion teilzunehmen genau aus diesem Grund, weil ich Angst vor Ausschreitungen habe. Dennoch halte ich es für gefährlich sich so von Ende Gelände abzugrenzen. Ich möchte mich nicht einmischen in das was eventuell vorgefallen ist (kann ich nichts zu sagen, weil ichs nicht weiß). Meine Gedanke dazu ist: Wir müssen doch zusammenhalten, gerade jetzt!
Ich wünsche allen bei der Aktion viel Spaß und schätze sehr, dass ihr den Wald so sehr schätzt.
eine Baumliebhaberin
Wunderbare Idee, hoffe sehr, daß viele Menschen diese auch umsetzen werden….
LG
Thomas
@Anne
ich hab das mit ende gelände garnicht als abgrenzung verstanden, noch nicht mal als kritik. Groß und laut geht in der jetzigen situation nicht, weil es nicht die vorlauf zeit gibt, deshalb leise, klein und wachsend.
ausserdem ist kritik immer wichtig und sollte ja nicht bedeuten, dass mensch sich nicht trotzdem gegenseitig unterstützt oder wertschätzt.
ich habe große kritik an vielem von ende gelände, finds aber trotzdem gut, dass es stattgefunden hat und schätze die arbeit und den enthusiasmus, den leute da rein gesteckt haben.
die
die idee der leisen eroberung find ich auch toll! es macht mir hoffnung, wenn leute eigeninitiative ergreifen. (machen viele ja eh im verborgenen, aber das krieg ich dann halt nicht so viel mit (; )
Liebe Anne, nimm doch mal an einem Waldspaziergang teil. Da sind auch Kleinkinder bei. Das ist immer friedlich und gewaltfrei abgelaufen, höchstens der festangestellte RWE-Werksschutz lässt sich mal auf Distanz blicken. Die Billigsölder sind mittlerweile garnicht dabei.
Die Leise Eroberung klingt auch nach einem Konzept, welches durch Gewaltverzicht und Tageslicht unangreifbar sein kann. Das Betreten vom Wald kann RWE nicht verhindern, die Bestetzung in Baumhäusern ist legal.
Immer mehr Leute erfahren von der Mafiasituation im rheinischen Braunkohlerevier. Vielleicht werden wir bald singen: „Du bist nicht allein. Wir sind Millionen und wir werden noch mehr sein.“
Ganz wichtig ist es, möglichst vielen Leuten von der der Situation zu erzählen und Netzwerke zu knüpfen. Selbst wenn Du Dich nicht in den Wald wagen solltest, kannst Du trotzdem was bewegen.
tolle idee! 🙂
das finde ich eine mindestens genauso wichtige und aussagekräftige aktionsform wie die vielen „lauteren“ auch!
Werde gerne mal mitmachen