Generelles zum Skillsharecamp

Organisatorisches zum Skillsharecamp

Sicherheitsgefühl
Wir glauben, dies sollte ein Platz sein an dem sich alle Individuen sicher fühlen können. Dies heißt nicht, dass dein Glaube oder Weltbild während Workshops nicht infragegestellt werden, aber, dass wir keine Sprache und Verhalten tolerieren werden, das andere diskriminiert. All jene, die sich weigern, grenzüberschreitendes Verhalten einzustellen, werden gebeten werden zu gehen.
Wir leben in einer kapitalistischen, patriarchalen Gesellschaft voll von beschissenen Hirarchien und illegitimer Autorität. Wir wollen diese Konstrukte verändern und diese Besetzung ist ein schöner Platz, um damit anzufangen. Wenn wir gegen diese hochgradig ungleichen und ungerechten Verhalten protestieren wollen, ist es wichtig, uns darüber bewusst zu werden, wie wir dies in unserem eigenen Verhalten reproduzieren. Unglücklicherweise lassen wir unterdrückende und unangebrachte Verhaltensweisen nicht am Hangar oder vor der Wiese zurück. Diese Konstrukte sind in allen von uns und werden nicht nach dem Lesen von einigen Zeitungen darüber verschwinden.
Diese Dinge anzugehen ist ein beständiger und wertvoller Prozess, und wenn wir eine radikale Gemeinschaft aufbauen wollen, sollte dies nicht nur in Aktionen sondern in unserem täglichen Leben widerspiegeln.
Auf den Besetzungen protestieren wir nicht nur gegen RWE, sondern leben auch zusammen. Wir sehen uns als offenen Raum und wollen es ermöglichen das alle die Möglichkeit haben, sich uns anzuschließen. Das bedeutet, dass wir besonders achtsam sein müssen, dass alle sich sicher fühlen. Um dem Raum zu schaffen, gibt es ein paar grundsätzliche Sachen, die dir bewusst sein sollten. Wenn du kein Intresse daran hast, dein Verhalten zu hinterfragen und an Konflikten zu arbeiten, weil du nur hier bist um `den Tagebau zu bekämpfen, ist dies nicht der richtige Platz für dich. Wir sind hier zusammen, und um fähig zu sein Widerstand zu leisten, müssen wir zusammenarbeiten.

Einige generelle Ideen über Achtsamkeit/ Awareness:

Zu allererst bist du für dein eigenes Verhalten verantwortlich, welches immer auch die Menschen in deiner Umgebung beeinflusst. Also lasst uns uns darum bemühen, dass wir uns alle wohl und sicher fühlen.
Rassismus, Ageismus, Heterosexismus, Sexismus, Transfeindlichkeit, Ableismus sowie jegliche Vorurteile auf Grund von Ethnizität, geistigem Zustand, Nationalität, Klasse, Geschlecht, Ausdrucksweisen von Geschlecht, Sprachfähigkeiten, Sexualität, Aufenthaltsstatus oder religiöser Zugehörigkeit sind nicht akzeptabel.
Beachtet und respektiert physische und emotionale Grenzen von anderen. Jede_r hat unterschiedliche Erfahrungen und Grenzen. Erkenne das und frage nach, wenn du dir unsicher bist. Nein heißt nein.
Sei deiner Priviligien und den Raum, den du z.B. in Treffen einnimmst, bewusst. Achte zum Beispiel darauf, ob du viel sprichst. Halte dich ggf. zurück und sei dir bewusst, wie dein Verhalten andere Personen oder Gruppen beeinflusst.
Versuche, dir beim Sprechen bewusst zu sein, dass nicht immer alle Anwesenden Muttersprachler_innen sind oder akademische/szenige Begriffe kennen. Achte darauf, dass alle Anwesenden auch verstehen, was du sagst. Sprich nicht für andere.
Versuche, eine von Respekt und gegenseitiger Hilfe geprägtes Umfeld mit aufzubauen. Hör anderen zu, was sie zu sagen haben.
Gib allen Raum, zu sprechen. Unterbreche niemanden. In größeren Gruppen können Handzeichen sinnvoll sein.
Wenn du das Verhalten anderer kritisierst, denke vorher gut darüber nach und versuche, dies konstruktiv zu tun, ohne dabei die kritisierte Person zu beleidigen. Respektiere die Person. Kritisiere ihr Verhalten, nicht die Person.

Einige Handlungsvorschläge für Personen, deren Verhalten kritisert wurden:
Wenn dein Verhalten in Frage gestellt wird, hör zu, reflektiere dein Verhalten, stell Fragen, um sicher zu gehen, dass du die Kritik auch richtig verstanden hast. Versuche, mit der Defensivhaltung, die viele von uns in solchen Situationen einnehmen, umzugehen. Dies ist kein Angriff gegen dich als Person, sondern vielmehr gegen Teile deines Verhaltens, die dir vielleicht noch nicht einmal bewusst sind.

Achtsamkeits-/Awarenessstruktur
Wenn du oder Menschen in deiner Umgebung mit einer Situation, in der du oder andere Grenzüberschreitungen, Diskriminierung oder ähnliches erfahren, nicht alleine klarkommen, gibt es während des Skill-Sharing-Camps eine Gruppe, die dich parteiisch unterstützt. Zögere nicht, uns anzusprechen. Es gibt auch eine Kommunikationsgruppe, die die grenzüberschreitete(n)/diskriminierende(n) Person(en) konfrontieren kann, wenn du/ihr das willst/wollt. Du findest uns oder eine Nummer, unter der du uns jederzeit erreichen kannst, im Safer Space, welcher mit einem Ampelschild makiert ist.

Sicherheit
Achte darauf, was du sagst! Sage vor allem nichts, das andere belasten kann. Du weist nie, wer gerade alles zuhört. Denke über angebrachte Sicherheitsstufen für die Aktionen und Kämpfe, über die du sprichst, nach. Sei dir bewusst, dass es auch deiner eigenen Sicherheit dient, wenn dir Leute nicht alles erzählen. Es ist besser, nur das zu wissen, was du wissen musst.
Es ist außerdem schlau, Dinge, die nicht von Cops oder anderen gefunden werden sollen, an einem sicheren Ort zu verstauen. Die Wiese wurde bereits mehrfach durchsucht. Dies kann jederzeit wieder passieren. Es ist gut, darauf vorbereitet zu sein.
Mach keine Fotos von anderen, ohne sie vorher zu fragen, ob das auch ok ist.

Drogen
Wenn du Drogen konsumieren willst, tu dies bitte im Drugspace im Wald. Harte Drogen haben jedoch auch dort nichts zu suchen.
Versuche, auf Trigger anderer Personen Rücksicht zu nehmen. Laufe z.B. nicht betrunken über das Camp.
Wenn du eine Zigarette rauchen willst, frag vorher die Leute in deiner direkten Umgebung, ob das auch für alle ok ist. Rauche nicht in der Küche oder in Gemeinschaftsräumen.
Sei dir bewusst, dass wir eine politische Besetzung sind. Wir leisten Widerstand gegen den Braunkohletagebau und leben in einer konfliktbehafteten Situation. Das heißt, dass immer etwas passieren kann, von Nazis am Eingang über Securities im Wald bis hin zu einer Räumung. Sei dir darüber bewusst, wenn du Drogen konsumierst. Wenn du Drogen konsumiert hast und ein Notfall passiert, frage dich, ob du in der richtigen Verfassung bist zu reagieren und halte dich ggf. lieber zurück. Du willst schließlich nicht wegen unüberlegten Handeln im Knast landen oder gar andere in diese Gefahr bringen.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Margret Paredis- Frenken

    Heute in der Samstagsausgabe der Nachrichten lese ich einen Komentar von Werner Breuer und kann dies nicht so richtig einordnen. Ich weissmnicht recht wie dies gemeint ist ? ironisch oder provokante? Ich bin ja ehr Sympatisant und finde den Wiederstand gegen die Kohle sehr o.K. Aber ich würde schon mal genau wissen was es mit dem Skillshercamp auf sich hat. Ich kann mir nichts genaues darunter vorstellen, wenn es im entferntesten etwas damit zutuen hat was in Mal so gesehen in der Zeitung steht finde ich einige Dinge sehr bedänglich. Vielleicht kann man mir mal mitteilen wo es genau darum geht. Danke schon mal, denn ich mache mir doch sehr viele Gedanken um die Welt und was im Moment alles so geschied. War auch schon mit Herrn Zobel im Wald und auf der großen Dremo war ich auch dabei. Liebe Grüße Margret Paredis- Frenken

  2. Margret Paredis- Frenken

    ich habe die Nachricht zu schnell abgeschickt und entschuldige mich für einige Fehler.

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