Gemeinsame Blockade der Hambachbahn am 17. Oktober
Am 1. Oktober beginnt im Hambacher Forst wieder die Rodungssaison. RWE wird einen weiteren Streifen des Waldes roden, um weiter nach Braunkohle baggern zu können. Und wir werden wieder versuchen, den Wald zu verteidigen. Dabei wollen wir uns aber nicht auf die Defensive beschränken. Die Hambachbahn, die Kohle vom Tagebau Hambach zu den Kraftwerken transportiert, ist unabdingbar für die Braunkohleverstromung – und sie ist angreifbar! Deshalb wollen wir gemeinsam auf der Bahnstrecke eine Party feiern, die RWE erschüttern wird – und sei es nur wegen der Bässe. Untenstehend findet ihr den Aufruf und das Aktionsbild.
Die Aktion findet am letzten Samstag des Skill-Sharing Camps (9.-18. Oktober) statt.
Am Sonntag vorher (11. Oktober) gibt es ein erstes Vor-Plenum zur Aktion (mit Bezugsgruppenfindung im Anschluss) auf dem Skill-Sharing-Camp.
Am Freitag (16. Oktober), 10-16 Uhr, findet ein Aktionstraining auf dem Camp statt. Wir bitten die Bezugsgruppen, daran teilzunehmen!
Um 17 Uhr wird es dann ein finales Aktionsplenum zur Vorbereitung der Blockade geben. Bitte seid spätenstens zu diesem Zeitpunkt auf dem Camp!
Wenn irgend möglich, kommt bitte für das ganze Skill-Sharing-Camp (oder noch länger)! Nur durch dauerhafte Anwesenheit im Wald können wir RWE und der Rodung etwas entgegen setzen!
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Aufruf
Am Samstag, den 17. Oktober, wollen wir in einer anschlussfähigen Aktion den Betrieb der Hambachbahn blockieren. Diese ist der einzige Transportweg, auf dem Braunkohle aus dem Tagebau Hambach an die angeschlossenen Kraftwerke gelangt. Anlass dafür ist die Rodung im Hambacher Forst für den Tagebau, die im Herbst wieder aufgenommen wird. Grund hingegen ist die zerstörerische Wirkung, die der Braunkohleabbau nicht nur im Hambacher Forst, sondern überall auf der Welt entfaltet. Nach Ende der Aktion, wahrscheinlich am Sonntag, wollen wir gemeinsam bis zur Rodungskante vordringen, dort eine Besetzung errichten . Wir rufen alle Teilnehmenden auf, so lange wie möglich mit uns gemeinsam dort zu bleiben – wenn möglich solange, bis die Rodungspläne von RWE für diese Saison Geschichte sind!
Die Aktion „Party auf der Kohlebahn“ soll für alle Menschen zugänglich und vielfältig sein. Mit unterschiedlichsten Mitteln kann der Weiterbetrieb der Hambachbahn verhindert werden. Die Schienenstrecke istso lang, dass alle Menschen ihre Ideen auf ihr parallel verwirklichen können, ohne sich gegenseitig einzuschränken.
Wir halten Aktionen wie diese für dringend notwendig, um den alltäglichen Wahnsinn des Braunkohleabbaus aufzuhalten. Die globale Erwärmung wird angeheizt, Menschen zwangsumgesiedelt, Ökosysteme
zerstört, Bäume gefällt. Doch der Widerstand dagegen wächst: Es wird protestiert, informiert, blockiert und sabotiert. Noch ist die Bewegung in ihren Anfängen – wir müssen neue Wege finden, Menschen erreichen, Kämpfe vernetzen.Habt ihr euch schonmal gefragt, was ihr gegen den Klimawandel tun könnt? Hier ist die Antwort: Das rheinische Braunkohlerevier ist ein wichtiger Schauplatz im Kampf gegen die globale Erwärmung – und es ist einer, der direkt vor unserer Haustür liegt! Die Braunkohleförderung wird nur aufhören, wenn wir sie persönlich aufhalten, denn:
KLIMASCHUTZ IST HANDARBEIT !
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Aktionsbild
Wir wollen an dieser Stelle nicht vorschreiben, wie die Aktion abzulaufen hat – wir wollen nur einige Sachen äußern, die wir uns im Verhalten von anderen Menschen wünschen würden.
Unsere Absicht ist es, mit einer Aktion den Betrieb der Hambachbahn zu blockieren. Dies kann auf unterschiedlichste Weise passieren, dem Einfallsreichtum der Teilnehmenden sind keine Grenzen gesetzt.
Die Aktion ist anschlussfähig – Menschen können auf die Besetzung kommen und ohne vorherige Erfahrung daran teilnehmen. Bezugsgruppenfindung und Rechtsberatung werden im Vorfeld angeboten. Neben hoffentlich vielen kleinen Gruppen wird es eine große Gruppe geben, die zu einer offen bekanntgegeben Zeit die Hambachbahn betritt, und der sich jede_r ohne großen Aufwand anschließen kann.
Wir wünschen uns, dass alle Menschen in der Aktion solidarisch aufeinander achten. Das bedeutet einerseits, Menschen nicht zu behindern, wenn sie ein Mittel wählen, dass mensch selbst als unangemessen erachtet. Es bedeutet auf der anderen Seite, in der Wahl des eigenen Mittels, sowie der Zeit und des Ortes, zu berücksichtigen, dass andere Teilnehmende dadurch eingeschränkt werden können. Das kann der Fall sein, weil sie nicht mit diesem Mittel in Verbindung gebracht werden wollen, aufgrund von direkter daraus folgender Polizeigewalt und so weiter.
Niemensch soll in der Wahl seiner Mittel beeinträchtigt werden, aber niemensch soll aufgrund der Mittelwahl anderer nicht teilnehmen können! Die Hambachbahn ist lang – lang genug, damit alle Menschen ihre Aktionsvorstellungen darauf verwirklichen können.
Nach Ende der Aktion (evtl. erst am Tag darauf) wollen wir gemeinsam zur Rodungskante vordringen, wo die Todeszone Tagebau beginnt. Wir wollen uns den Raum nehmen, den RWE für seine Rodungsmaschinen beansprucht, und dort eine Besetzung errichten. Wir wünschen uns, dass alle Menschen, die können und wollen, dann dort mit uns bleiben, um die Fällung der Bäume zu verhindern.