Nach einer Demonstration vom Klimacamp zum „terra nova“ strömten 200 Kohlegegner_innen auf die Schiene der „Hambachbahn“ um dort eine Sitzblockade für den sofortigen Braunkohleausstieg zu machen. Auf der Blockade wurde Essen ausgegeben, Samba gespielt und Reden gegen Braunkohle gehalten. Seit einer halben Stunde beginnt die Polizei mit der Räumung. Die Gefangenen werden in RWE-Bussen abtransportiert, nachdem sie teilweise mit Knüppelschlägen behandelt wurden – Ein neues Highlight des blinden Harmonieren von Polizei und RWE
Täglich werden im Rheinischen Revier 195.000 – 220.000 t Kohle auf Kohlebahnen transportiert. Der Transport findet in offenen Waggons statt, wodurch eine sehr hohe gesundheitsschädliche Feinstaubbelastung für die Region entsteht. Ein Großteil dieses Transports findet normalerweise über die – heute blockierte – Hambachbahn statt. Die dort transportierte Kohle wird in den Großkraftwerken im Rheinland verstromt. Dabei entsteht pro Tonne Kohle eine Tonne CO2. „Jede Tonne Kohle die heute nicht transportiert wurde ist eine Tonne CO2 weniger, die in der Atmosphäre landet. Die Propaganda der Kohlelobby, dass Braunkohleverstromung ausgerechnet für das Gelingen der Energiewende nötig wäre, kann uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier gerade für die Profite Weniger, die Zukunft von Vielen auf’s Spiel gesetzt wird. Wir werden weiterhin für eine wirkliche Energiewende kämpfen. Diese kann nur von unten, dezentral und außerhalb der Kategorien der Wertvermehrung stattfinden“, sagt Bernd, ein Klimaaktivist der noch immer auf der Schiene sitzt.
„Trotz der polizeilichen Verhinderung unserer praktischen Klimaschutzmaßnahme freue ich mich darüber, dass heute die größte Schienenblockade gegen Kohletransporte aller Zeiten im deutschsprachigen Raum stattfand. Hier erleben wir gerade eine Klimabewegung die Konturen annimmt. Nur eine breite Klimabewegung, die sich der industriellen Klimazerstörung direkt in den Weg stellt, und gleichzeitig Perspektiven eines besseren, klimaneutraleren Lebens aufzeigt, wird die Zerstörung der menschlichen Zukunft auf diesem Planeten durch Menschen verhindern können. Auf dem Camp und mit der gestrigen Aktion der Feldbesetzung wollen wir symbolisch ein klimaneutraleres Leben aufzeigen. Mit der heutigen Aktion wollen wir Mut dazu machen, die kapitalistische Weltzerstörung nicht ohne Widerstand hinzunehmen“, äußert sich Annelie.
Die Räumung der Blockade wird in einer Zusammenarbeit von RWE-Funktionären, Werkschutz und Polizei koordiniert. Die Polizei wendet bei der Räumung Schmerzgriffe an. Die Busse, in denen die in Gewahrsamgenommenen offensichtlich abtransportiert werden sollen, sind von RWE.
Eine riesige Augenwischerei der Politiker zum Thema Energiewende,
wenn wir zwar nicht mit unseren Atomkraftwerken in die Luft fliegen, dafür aber unsere Natur nachhaltig durch den Kohleabbau für zukünftige Generationen von profitgierigen Konzernen zerstören lassen.
Zudem haben Polizisten wieder einmal bewiesen (meine Tochter war davon betroffen) mit welch unverhältnismäsiger Brutalität sie vorgehen, oder sollte es normal sein, das sich ein voll ausstaffierter ausgewachsener Polizist mit seinem ganzen Gewicht auf den Brustkorb einer normalwüchsigen Studentin kniet, und dann nachdem sie durch Schreie es erreicht hat losgelassen und auf die Beine zukommen, um sich freiwillig zu entfernen, von einer Polizistin die auch nochmal ihre Kraft beweisen wollte, den Arm fast ausgerenkt zubekommen und weggeführt zu werden.Das sind Auswüchse die man durch Kenntlichmachung der Polizisten z.B. durch Nummern schleunigst in den Griff bekommen sollte. Da es ja sonst kaum eine Chance gibt gegen solch eine sadistische Brutalität vorgehen zu können. Siehe auch Klagen zu Demos wie Stuttgart 21