Neue Energie für die Wende! – Stoppt die Klimakiller!

Kritische Aktionäre und ausgeCO₂hlt fordern Ausstieg aus Tagebau. Gemeinsame Pressemitteilung zu den morgigen Proteste gegen die RWE-Jahreshauptkonferenz in Essen:

Köln – Zur morgigen Hauptversammlung der RWE AG in der Grugahalle in Essen fordern der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre und die Initiative ausgeCO₂hlt den Ausstieg aus dem Braunkohletagebau. Mit einer Protestaktion unter dem Motto „Neue Energie für die Wende! – Stoppt die Klimakiller!“ vor der Grugahalle und Redebeiträgen während der Aktionärsversammlung kritisieren sie, dass der Konzern mit seinem unverminderten fossilen Kurs die Energiewende blockiert.

„Der sehr niedrige Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieerzeugung in Nordrhein-Westfalen ist auf die enge Verflechtung von Landespolitik und RWE-Konzern zurückzuführen. Die Pro-Kohle-Lobbyisten in den Aufsichtsräten hintertreiben die Energiewende“, sagte der Geschäftsführer des Dachverbands, Markus Dufner. „Die BewohnerInnen des Rheinischen Braunkohlereviers sind großen Gesundheitsgefahren ausgesetzt. Braunkohletagebau und die Braunkohlekraftwerke erhöhen die Feinstaub- und die radioaktive Belastung der Umgebung.“

Darüber hinaus fallen dem fossilen Kurs ganze Ökosysteme und Lebensgrundlagen zum Opfer. Ganze Dörfer mussten den Braunkohlebaggern bereits weichen, Bürgerinnen und Bürger wurden oftmals gegen ihren Willen umgesiedelt. Mit der Ausweitung des Tagebaus Hambach sollen weitere Gemeinden verschwinden. Das einst 4.500 Hektar große, einzigartige Waldgebiet des Hambacher Forsts ist vom Tagebau fast vollkommen zerstört worden.

Die über sieben Monate währende Baumbesetzung im Hambacher Forst wurde im November 2012 mit massivem Polizeiaufgebot geräumt, um die weitere Zerstörung des Waldgebiets zu ermöglichen. Dies war nicht das einzige Mal in den vergangenen Jahren, dass RWE versucht hat, GegnerInnen zu kriminalisieren und einzuschüchtern. „Doch das Fest im Hambacher Forst, das erst am vergangenen Wochenende mit über 300 BesucherInnen stattgefunden hat, und auch die heutigen Proteste zeigen deutlich: Die Menschen sind weiterhin entschlossen, ihrem Widerstand auf vielfältige Weise Ausdruck zu verleihen“, äußert sich Sarah Martens von ausgeCO₂hlt.

Erst im August 2012 hat RWE zwei neue Blöcke des Braunkohlekraftwerks Neurath in Betrieb genommen. Sie werden 17 Mio. Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ausstoßen. Damit zählt Neurath zu den größten CO₂-Schleudern Europas. Global gesehen führen diese Emissionen zu Wetterextremen und damit einhergehenden Dürren, Überschwemmungen und Hunger – darunter werden vor allem Menschen im globalen Süden leiden, die am wenigsten zur globalen Erwärmung beigetragen haben. „Es bedarf eines entschlossenen Handelns gegen alle klimafeindlichen Energieformen“, sagt Sarah Martens weiter, „unser Widerstand ist daher nicht nur legitim, sondern unverzichtbar.“

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Andreas

    Gerade die deutsche Automobilindustrie mit ihren fetten Spritschleudern versucht bei der EU geplante Grenzwerte des Flottenverbrauchs mit Tricks zu erhöhen.

    Petition unterschreiben:

    http://www.euvsco2.org/

    Besonders der größte Massenhersteller einer noch von Hitler gegründeten deutschen Automarke wird dieser Verantwortung nicht gerecht, siehe diese gelungene Aktion von Greenpeace in Genf dieses Jahr (Posting 24):

    http://forum.andre-citroen-club.de/showthread.php?134932-GBuEznzmgakuqÜddPAHuVW

    Und noch eine wissenschaftliche Frage: Wenn Co2 schwerer ist als Luft, wie gelangt es dann in große Höhen außer durch evtl. Windströmungen?

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