Familienaufstellung RWE, heute: Wolfgang Spelthahn

Wolfgang Spelthahn (CDU), der Dürener Landrat setzt sich für das Projekt der Räumung unseres Protestcamps bei Moschenich höchstpersönlich ein.
Da er gerade selber in den Schlagzeilen ist durch seinen Gerichtsprozess wegen Veruntreuung von Steuergeldern, ist es naheliegend, dass er durch ein „hartes Durchgreifen“ von sich selber ablenken will – was ihm nicht gelingen wird. Das aber scheint nicht der einzige Grund für seinen persönliche Einsatz zu sein. Scheinbar pflegt er Ambitionen einen hohen und gut bezahlten Posten in der Wirtschaft zu bekommen, nachdem er seine Karriere als Politiker beendet hat. Klar trennen konnte Spelthan zwischen diesen beiden Funktionen aber noch nie: Als Mitglied, und als ständiger Gast, des Regionalbeirats Mitte von RWE bezieht er seit Jahren ein Einkommen von RWE. Das ist die gängige Methode mit der RWE Lokalpolitiker legal kauft.


Spelthahn unter Freunden bei der Einweihung eines RWE-Kundenzentrums
Aber nicht nur das: Gleichzeitig ist Spelthan Vorsitzender des Aufsichtsrates der Indeland GmBH, einem städtischem Zusammenschluss, finanziert von RWE, für die wirtschaftliche Entwicklung der Region um den Indener Tagebau. Mit dieser Mehrfach-Verfilzung ist Spelthan aber bestimmt kein Einzelfall, sondern der Normalfall in RWE-Landen. Geschäftsführer der Indeland ist zum Beispiel Jens Bröker (einstiger Gegenkandidat von Spelthahn) von der SPD Düren, den Spelthan mit den Worten lobt: „Wir haben mit Jens Bröker jemanden gefunden, der bestens vernetzt und für diese Aufgabe hervorragend geeignet ist“. Vernetzt ist Brökler, dessen Vater schon bei RWE arbeitete zum Beispiel insofern, dass er einst der persönliche Referent von Peer Steinbrück war, einstiger Ministerpräsident von RWE… ähh NRW, aktueller Bundeskanzlerkanditat und Kohlefreund. In einem Wahlkampfbeitrag, in dem die Dürener SPD Spelthan eigentlich ob seiner engen Verflechtungen zu RWE dissen will, muss sie auch ihre eigenen Verpflechtungen zugeben: „Grundsätzlich ist zunächst nichts Verwerfliches in der Zusammenarbeit mit dem größten Arbeitgeber in unserer Region.“
Zurück zu Spelthan: In seiner derzeitigen Rolle als Lokalpolitiker setzt sich Spelthan auserdem besonders engangiert dafür ein, aus dem Indener Loch, nach dem Ende der Braunkohleförderung, einen See zu machen. Diese Variante ist für RWE billiger, als die Verkippung, die allerdings eher mit den Interessen der Stadt Düren im Einklang ist, weil so das neue Land für Landwirtschaft und Industrie genutzt werden könnte.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Dattel

    Es gibt ein paar Fehler im Text: Peer Steinbrück war Ministerpräsident von NRW und nicht RWE.

  2. Juppi

    Es kommt bei Wolfgang Spelthahn aber noch dicker!
    Ein Blick auf die aktuelle Aufsichtsrat-Liste von RWE-Power (http://www.rwe.com/web/cms/de/580400/rwe-power-ag/unser-unternehmen/aufsichtsrat/) zeigt, dass der Dürener Landrat derzeit auch dem RWE-Power-Aufsichtsrat angehört. Diese Position dürfte noch ein wenig besser vergütet sein als der Posten im Regionalbeirat?! Vor diesem Hintergrund darf man sich wirklich über nichts mehr wundern!

  3. W.Clement

    Die Kohlemafia ist überregional gut aufgestellt.
    Landräte sind von RWE dazu instrumentalisiert, Bürgerinteressen plattzumachen. Dass solch ein Landrat wie w. Spelthahn mit Dreck am Stecken sich mit seinen Sprüchen so weit aus dem Fenster lehnt, ist dreist.
    Er gehört aus dem Amt gejagt und sollte ehrlicherweise bei seinem wirklichen Brötchengeber anheuern.

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